|
|
Autor |
Nachricht |
Gast
|
11.08.2020 21:24
von Gast
|
|
|
Salut Klemens,
Von David Foster Wallace habe ich nur Kleines Mädchen mit komischen Haaren gelesen – Kurzgeschichten, die nicht wirklich kurz sind. Skurrile Welten und Personen, beschrieben mit großer stilistischer Bandbreite, die Geschichten oft ohne eigentliches Ende.
Interessant was Du da über dein schwieriges Verhältnis zur Fiktion und Fiktionalisierung sagst. Über das Aussparen des letzten Schrittes, der eine Geschichte entstehen ließe. Ich will immer ganz schnell eine Geschichte, eine möglichst runde straight story aus einem Stoff formen - das hat schon was Zwanghaftes. Und über diesem seltsamen Zwang weiche ich dann regelmäßig weit ab vom Thema, von dem, was ich eigentlich sagen wollte. Der Stoff bleicht aus, verblasst, wird irgendwie Opfer des Plots. Auch blöd.
Insofern finde ich deinen Ansatz vielversprechend. Warum nicht mit dem (staunenswerten) Fragmentarischen beginnen, dann darin thematische Gemeinsamkeiten aufspüren und erst in einem allerletzten Schritt, die Überlegung, ob und wie sich daraus z.B. eine Kurzgeschichte, eine Novelle oder gar ein Roman bauen ließe.
Wobei ich das Thema, ob Außenseiter (in deinem Sinne) in unserer Welt überhaupt noch eine Chance haben, wahrgenommen zu werden, sehr spannend finde.
Bonne chance!
DLurie
|
|
Nach oben |
|
|
Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
|
12.08.2020 19:15
von Constantine
|
|
|
Lieber Klemens,
gestern erst entdeckt und einige deiner Drabbles gelesen.
Konkret diese hier:
The end of the f***ing world
Gedankenschleife
Improvisieren
Sich ähnlich sehen
Erinnern
Mein Liebster
Mit Drabbles an sich hatte ich kaum Berührung, weder im Lesen noch in Selbst-verfassen. Ich weiß, dass ein Drabble eine kurze Geschichte aus hundert Wörtern ist. Neben den hundert Wörtern, die ein Muss sind, kann eine Pointe vorkommen, muss aber nicht. Die ganzen anderen Legenden um Drabbles seien mal außen vor.
Hier im Forum bin ich zum ersten Mal bewusst auf das ein oder andere Drabble gestoßen und dachte mir: Ok, eine kurze, pointierte Geschichte aus maximal hundert Wörtern. Eine interessante Art, sich mit diesen Vorgaben literarisch auseinanderzusetzen, mögen hundert Wörter für den einen als recht wenig, für manch anderen als doch recht viel/ausreichend sein, um eine Geschichte zu erzählen.
Bei dir Klemens: Sehr gerne gelesen. Ich mag dein Experimentieren mit diesem Format und besonders fällt mir auf, dass du nicht "krampfhaft" (sorry für diesen Ausdruck) versuchst, eine Geschichte erzählen zu müssen, sondern es sind Gedanken, Beschreibungen, Beobachtungen über Charaktere, über ihre situationen, über ihre Empfindungen, die mir beim Lesen (im "Hintergrund") eine Geschichte zur Vorstellung, zum Selbst-Entwickeln lassen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Als Beispiel sei "Mein Liebster" genannt: In Briefform erinnert mich das an diese Spam-E-Mails von irgendwelchen afrikanischen Neureichen, die per Zufall, Lotterie oder Vererbung zu Reichtum gekommen sein sollen und diesen Reichtum teilen wollen mit denen, an die sie eine E-Mail geschrieben haben, mit der Aufforderung, zurückzuschreiben und sich das Geld überweisen zu lassen. Dein Text scheint mit diesen Spam-E-Mails zu spielen und neben der Satire darauf, lese ich auch einen sozial-kritischen Aspekt, was die Frauenrolle in Afrika angeht, heraus, wodurch sich mir neben dem Offensichtlichen auch ein "Drama" um die Verfasserin der Mail auftut.
Gefällt mir. Danke.
Eine schöne Entdeckung hier und ich drücke dir die Daumen, wünsche dir weiterhin viel Freude und gutes Geliengen mit diesem Format.
LG Constantine
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
13.08.2020 12:43
von Klemens_Fitte
|
|
|
Heldentaten
Von Mehrspielervarianten, die in einer eingeschriebenen Unausweichlichkeit stets zu moralfreien, chaotischen Räumen wurden, hielt sich der Junge fern, ohne im Gegenzug einen eigenen moralischen Kodex zu entwickeln – stattdessen hatte er sich früh und konsequent in die Welten seiner Einzelspielerstorys zurückgezogen, in denen jede Entscheidung so lange bedacht und so oft wiederholt werden konnte, bis die richtige getroffen war, denn schon der Gedanke, die Erwartungen eines NPCs zu enttäuschen, bereitete ihm stundenlange Übelkeit. Spiele, die ihm die Grauschattierungen menschlicher Interaktion zeigten, Entscheidungen ins Gegenteil verkehrten und mit einem Twist den Stachel des Irrtums in seiner Brust drehten, verabscheute der Junge zutiefst.
« Was vorher geschah12345678910 11121314151617181920 21222324252627282930 31323334353637383940 41424344454647484950 51525354555657585960 61626364656667686970 71727374757677787980 81828384858687888990 919293949596979899100 101102103104105106107108109110 111112113114115116117118119120 121122123124125126127128129130 131132133134135136137138139140 141142143144145146147148149150 151152153154155156157158159160 161162163164165166167168169170 171172173174175176177178179180 181182183184185186187188189190 191192193194195196197198199200 201202203204205206207208209210 211212213214215216217218219220 221222223224225226227228229230 231232233234235236237238239240 241242243244245246247248249250 251252253254255256257258259260 261262263264265266267268269270 271272273274275276277278279280 281282283284285286287288289290 291292293294295296297298299300 301302303304305306307308309310 311312313314315316317318319320 321322323324325326327328329330 331332333334335336337338339340 341342343344345346347348349350 351352353Wie es weitergeht »
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
20.08.2020 17:52
von Klemens_Fitte
|
|
|
Moin Constantine,
meine Antwort ließ auf sich warten; das zuvor schon instabile Internet hatte sich endgültig verabschiedet. Jetzt melde ich mich zurück unter den Lebenden WIFIenden, und es sollte im Faden wieder im gewohnten Rhythmus weitergehen.
Zunächst aber auch dir ein Dankeschön fürs Vorbeischauen und Kommentieren. Jetzt habe ich natürlich überlegt, wie sich der Eindruck, den man von diesem Faden bekommt, unterscheidet, je nachdem, welche Drabbles man zuerst liest, wie etwa die, die du aufführst. Klar, weit bin ich in diesen Überlegungen nicht gekommen, ich kenne nun einmal alle bisherigen Drabbles, inklusive derer, die ich derzeit noch auf Halde habe. Außerdem bin ich schon längst dabei, Vorstellungen und Ideen für ein "großes Ganzes" zu entwickeln, gehe also auch da nicht mehr unbeleckt ans Lesen oder Schreiben.
Insofern immer wieder spannend, hier von anderen/neuen Sichtweisen zu lesen.
Von Drabbles selbst habe ich tatsächlich auch erst übers dsfo erfahren, da gab es eine Phase, in der mehrere Drabble-Texte oder -Fäden hier (mehr oder weniger) aktiv waren. In der Typenwalze reichen hundert Wörter oft nicht einmal für einen Satzeinschub, von daher ist diese Beschränkung eine neue Erfahrung für mich. Inzwischen bin ich, wenn ich meine handschriftlich notierten Drabbles ins Schreibprogramm übertrage, zwar meist ein paar Wörter drüber, aber allzu einengend empfinde ich es nicht. Wobei das von dir erwähnte Mein Liebster dahingehend interessant ist, denn das ist mir aufgrund der Wortbeschränkung tatsächlich nicht so gelungen, wie ich es gern hätte. Nicht unbedingt hinsichtlich einer Sozialkritik an der Frauenrolle in Afrika – da würden auch hundert Wörter mehr nicht reichen, vor allem aber meine mangelhaften Kenntnisse nicht – sondern allein für meine Idee, ausgehend vom üblichen Text einer pseudo-persönlichen Spam-Mail das "Drama" der Verfasserin in eine individuelle und im Sinn des Betrugsgedankens überhaupt nicht mehr zielführende Richtung abdriften zu lassen; das ist zwar in den letzten Wörtern angelegt, aber da hätte ich mir tatsächlich mehr Raum gewünscht.
Bei anderen Drabbles gibt es natürlich die Geschichten, die Szenen, die man auf ganze Kapitel ausweiten könnte, und im Grunde nutze ich die Texte ja genau so: um einerseits interessante Ansatzpunkte zu skizzieren und andererseits gleich etwas darüberhinaus zu haben, nämlich einen fertigen (Kurz)Text.
Nochmals danke für die Rückmeldung und dein "sehr gerne gelesen".
LG Klemens
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
21.08.2020 08:23
von Klemens_Fitte
|
|
|
Trennung
Die Trennung von Kathrin, die ihm von seinen Freunden zunächst als Akt der Emanzipation dargestellt wurde, als Schritt in ein selbstbestimmtes Leben – dabei hatte er sich gar nicht getrennt, sondern lediglich die Zwanglosigkeit und Vielfalt moderner Lebensführung genutzt, um die Beziehung in einen Engpass zwischen alltäglichen Verpflichtungen und zu erarbeitenden Zukunftsszenarien zu führen, der mit der Zeit immer schmaler wurde, bis nur noch blieb, getrennt hindurchzugehen – führte ihn stattdessen in ein jahrelanges Alleinsein; nicht aus Angst, sich erneut auf jemanden einzulassen, sondern weil ihm klargeworden war, wie anstrengend er Beziehungen fand. Insbesondere Intimität schien etwas, das seine Kräfte weit überstieg.
« Was vorher geschah12345678910 11121314151617181920 21222324252627282930 31323334353637383940 41424344454647484950 51525354555657585960 61626364656667686970 71727374757677787980 81828384858687888990 919293949596979899100 101102103104105106107108109110 111112113114115116117118119120 121122123124125126127128129130 131132133134135136137138139140 141142143144145146147148149150 151152153154155156157158159160 161162163164165166167168169170 171172173174175176177178179180 181182183184185186187188189190 191192193194195196197198199200 201202203204205206207208209210 211212213214215216217218219220 221222223224225226227228229230 231232233234235236237238239240 241242243244245246247248249250 251252253254255256257258259260 261262263264265266267268269270 271272273274275276277278279280 281282283284285286287288289290 291292293294295296297298299300 301302303304305306307308309310 311312313314315316317318319320 321322323324325326327328329330 331332333334335336337338339340 341342343344345346347348349350 351352353Wie es weitergeht »
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
23.08.2020 08:25
von Klemens_Fitte
|
|
|
Der Reiseführer
Der Reiseführer, den sie in einer Vitrine des Ferienhauses entdeckt hatte, bezeichnete die Gegend als jene, in der ein silberner Wind wehte, und während sie sich fragte, ob es sich dabei um eine besonders blumige Formulierung handelte oder einen schlichten Übersetzungsfehler, las sie von fremdartig geformten Hügeln, die in die Ränder eines in Spiegelseen verdoppelten Himmels schnitten, von endlosen, in den grotesken Träumen eines tausendjährigen Schlafes versunkenen Wäldern und von gefährlich schönen Flusslandschaften, in deren Gräsern das Echo vergangener Goldschürfer und Flößer wisperte. Als sie den Blick wieder aus dem Reiseführer hob, stand hinter den Fenstern eine sternlos finstere Nacht.
« Was vorher geschah12345678910 11121314151617181920 21222324252627282930 31323334353637383940 41424344454647484950 51525354555657585960 61626364656667686970 71727374757677787980 81828384858687888990 919293949596979899100 101102103104105106107108109110 111112113114115116117118119120 121122123124125126127128129130 131132133134135136137138139140 141142143144145146147148149150 151152153154155156157158159160 161162163164165166167168169170 171172173174175176177178179180 181182183184185186187188189190 191192193194195196197198199200 201202203204205206207208209210 211212213214215216217218219220 221222223224225226227228229230 231232233234235236237238239240 241242243244245246247248249250 251252253254255256257258259260 261262263264265266267268269270 271272273274275276277278279280 281282283284285286287288289290 291292293294295296297298299300 301302303304305306307308309310 311312313314315316317318319320 321322323324325326327328329330 331332333334335336337338339340 341342343344345346347348349350 351352353Wie es weitergeht »
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
|
Nach oben |
|
|
Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
|
23.08.2020 17:59
von Mumienfreund
|
|
|
Heinz Erhard, weil ich mir an ihm das Beispiel für ein Zeugma gelernt habe. "Ich heiße Heinz Erhard und sie herzlich willkommen." Steven King: Tja – wegen der Wassersäulen. King hat ja einen Hang zum Übernatürlichen. Habe mich vor Jahren mal durch "Carrie" gequält: War mir einfach zu viel Personenbeschreibung und Gedanken selbst bis in die kleinsten Nebenrollen.
Was deine drabbles angeht: die Form kannte ich auch noch nicht, finde ich aber interessant, um Stimmungen und Szenen festzuhalten, bzw. das Gefühl was man damit evozieren möchte (falls man das überhaupt will).
Für mich ist das – vielleicht wegen der Skurrilität, ein wenig Trash mit Anspruch. Lässt sich in der kurzen Form gut lesen, ist aber die Frage, ob und wie man so etwas in eine länger Form überführen könnte, (falls du das vorhast) ohne den Ton zu verlieren.
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
23.08.2020 19:04
von Klemens_Fitte
|
|
|
Hallo noch mal, Mumienfreund.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Heinz Erhard, weil ich mir an ihm das Beispiel für ein Zeugma gelernt habe. "Ich heiße Heinz Erhard und sie herzlich willkommen." Steven King: Tja – wegen der Wassersäulen. King hat ja einen Hang zum Übernatürlichen. Habe mich vor Jahren mal durch "Carrie" gequält: War mir einfach zu viel Personenbeschreibung und Gedanken selbst bis in die kleinsten Nebenrollen. |
Ich kann's ja gestehen: Ich habe noch nie was von King gelesen. Ich meine mich zu erinnern, mal in Frühling, Sommer, Herbst und Tod und Feuerkind reingeschaut zu haben, aber a) ist das fast dreißig Jahre her und b) war es in beiden Fällen eben nicht mehr als ein Reinlesen.
Was ich von King kenne, kenne ich durch die Verfilmungen, und auch da bin ich alles andere als firm.
Die Inspiration für die Wassersäulen war ein Aquarell von Dürer, das sog. "Traumgesicht":
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c7/Traumgesicht_%28D%C3%BCrer%29.jpg/800px-Traumgesicht_%28D%C3%BCrer%29.jpg
Albrecht Dürer hat Folgendes geschrieben: | Im Jahr 1525, nach dem Pfingsttag, zwischen dem Mittwoch und dem Pfingsttag, habe ich in der Nacht im Schlaf dieses Gesicht gesehen, wie viele große Wasser vom Himmel fielen. Und das [eine] traf das Erdreich erst ungefähr vier Meilen von mir mit einer solchen Grausamkeit und einem übergroßen Rauschen und Zerspritzen und ertränkte das ganze Land. Dadurch erschrak ich so heftig, dass ich daran erwachte, ehe dann die andern Wasser fielen. Und die Wasser, die da fielen, die waren sehr groß und derer fielen etliche weit, etliche näher, und sie kamen [von] so hoch herab, dass sie im Gedanken gleich langsam fielen. Aber als das erste Wasser, das das Erdreich traf, schier herbeikam, da fiel es mit einer solchen Geschwindigkeit, Wind und Brausen, dass ich so erschrak, als ich erwachte, dass mir mein ganzer Leib zitterte und [ich] lange nicht recht zu mir selbst kam. Aber als ich am Morgen aufstand, malte ich hier oben, wie ich es gesehen hatte.
Gott wende alle Dinge zum Besten. |
Das Aquarell ist mir vor einigen Jahren in irgendeiner Vorlesung begegnet, und es beschäftigt mich bis heute. Eins der beeindruckendsten Werke, die mir während meines Studiums untergekommen sind. Das Drabble ist meine bescheidene Hommage daran, und es ist eine Fortführung/Weiterführung oder Umformung von The end of the f***ing world 1, diesmal eben mit einem tatsächlichen statt einem konspirationstheoretisierten Weltuntergang.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Was deine drabbles angeht: die Form kannte ich auch noch nicht, finde ich aber interessant, um Stimmungen und Szenen festzuhalten, bzw. das Gefühl was man damit evozieren möchte (falls man das überhaupt will). |
Mir macht es momentan jedenfalls sehr viel Spaß. Vielleicht einfach, weil es so ungezwungen ist.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Für mich ist das – vielleicht wegen der Skurrilität, ein wenig Trash mit Anspruch. Lässt sich in der kurzen Form gut lesen, ist aber die Frage, ob und wie man so etwas in eine länger Form überführen könnte, (falls du das vorhast) ohne den Ton zu verlieren. |
"Trash mit Anspruch" nehm ich gern. Wobei der Anspruch auf meiner Seite lediglich darin besteht, einen halbwegs geformten, lesbaren, interessanten Kurztext zu schreiben. Für mehr Anspruch reicht die Länge auch nicht aus, glaube ich.
Eine Idee, wie ich das (also: einen Teil der Drabbles bzw. der darin beschriebenen Figuren und Szenen) in eine längere Form führen könnte, habe ich bereits, aber da spare ich mir vorerst lange Erklärungen, da sie a) für andere eher uninteressant sein und sich b) ziemlich wirr lesen würden.
Danke fürs erneute Vorbeischauen.
LG Klemens
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
24.08.2020 08:22
von Klemens_Fitte
|
|
|
Die Wespe
Die Wespe hatte sich ins Innere der Weintraube gefressen und begann sie auszuhöhlen. Durch die helle Membran der Weintraubenhaut sah er ihre unscharfen Umrisse – wie ein Embryo in einer Fruchtblase – und stellte sich vor, wie es wäre, sich in etwas hineinzufressen, bis man vollständig darin verschwand, nichts anderes um sich hatte als Essen, mit dem Mund, den Händen nichts als Essen berührte, mit den Beinen, dem ganzen Körper, und dabei, sagte er sich, hatte er nicht einmal etwas geraucht, weil er damit auf die Anderen wartete, die kaum mehr waren als ferne schwarze Punkte auf dem glänzenden Spiegel des Sees.
« Was vorher geschah12345678910 11121314151617181920 21222324252627282930 31323334353637383940 41424344454647484950 51525354555657585960 61626364656667686970 71727374757677787980 81828384858687888990 919293949596979899100 101102103104105106107108109110 111112113114115116117118119120 121122123124125126127128129130 131132133134135136137138139140 141142143144145146147148149150 151152153154155156157158159160 161162163164165166167168169170 171172173174175176177178179180 181182183184185186187188189190 191192193194195196197198199200 201202203204205206207208209210 211212213214215216217218219220 221222223224225226227228229230 231232233234235236237238239240 241242243244245246247248249250 251252253254255256257258259260 261262263264265266267268269270 271272273274275276277278279280 281282283284285286287288289290 291292293294295296297298299300 301302303304305306307308309310 311312313314315316317318319320 321322323324325326327328329330 331332333334335336337338339340 341342343344345346347348349350 351352353Wie es weitergeht »
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
|
Nach oben |
|
|
Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
|
25.08.2020 11:51
von Mumienfreund
|
|
|
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Oder Mails mit seltsamen Andeutungen geschrieben.«
|
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
"... Aber der Junge auf dem Foto … der hatte so nen Blick. Ich kann’s nicht beschreiben. Als wüsste er, dass ich ihn angucke. Hab richtig Panik bekommen. Und plötzlich merke ich es.«
»Dass du dir in die Hose machst.«
»Der Junge war das. Der hat mich dazu gezwungen.« |
Der Blick eines Junge auf einem Foto reicht, dass sich andere Menschen in die Hose machen. Sehr gut.
Gib es zu: Du schreibst heimlich an einer Horror-Heftromanreihe. Ich hoffe, demnächst kommen Kruzifixe, Weihwasser und Talismane mit magischen Eigenschaften ins Spiel.
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
25.08.2020 13:42
von Klemens_Fitte
|
|
|
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Der Blick eines Junge auf einem Foto reicht, dass sich andere Menschen in die Hose machen. Sehr gut.
Gib es zu: Du schreibst heimlich an einer Horror-Heftromanreihe. |
Das wäre auch mal ne Idee. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob man mit Menschen, die sich in die Hose machen, heutzutage noch unter Horror läuft, aber vielleicht wird ja ein neues Genre draus, Mundane Horror oder so.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Ich hoffe, demnächst kommen Kruzifixe, Weihwasser und Talismane mit magischen Eigenschaften ins Spiel. |
Damit kann ich zwar (noch) nicht dienen, aber mit Tödlichen Geigen. Wobei die, glaube ich, eher als Psychothriller daherkommen. Ich plane das entsprechende Drabble mal für morgen ein.
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
|
Nach oben |
|
|
hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
|
26.08.2020 09:49
von hobbes
|
|
|
Zitat: | Der Gerichtsmediziner war ein hagerer Mann mit dem Antlitz eines mittelalterlichen Wasserspeiers und der Körperhaltung einer hypothermischen Siamkatze. |
|
|
Nach oben |
|
|
Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
|
26.08.2020 11:16
von Mumienfreund
|
|
|
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: | Tödliche Geigen
Pünktlich erschien Dr. Pardauci.
| Schönes altes Wort: Pardauz
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Der Gerichtsmediziner war ein hagerer Mann mit dem Antlitz eines mittelalterlichen Wasserspeiers und der Körperhaltung einer hypothermischen Siamkatze. Wie üblich trug er keine Hose.
|
Ein sehr schönes Bild. und am Schluss ein kurzer, trockener Satz. der durch das "wie üblich" gewinnt.
In den letzten Jahren sind allerorten die autistischen Ermittler und Profiler aus dem Boden geschossen wie Pilze. Ein Pathologe in Unterhose passt da eigentlich gut rein.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Raubvogelgleich beäugte er die Willkommensgirlande, die Commissario Mancetti aus den Fotos der Opfer und Tatorte gebastelt hatte.
|
Auch hier entsteht sofort ein Bild, dass durch das Wort "Willkommensgirlande"erst an Geburtstag denken lässt. Ironische Brechung. Sehr lebendig.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Unser Freund bevorzugt Violinensaiten«, sagte Mancetti. »Chianti?«
»Nicht während der Dienstzeit«, erwiderte Pardauci und hakte die Daumen in den Gummibund seiner Unterhose.
|
Gerade durch die gekonnte Erweiterung des Inquits wird das Absurde zu Normalität erhoben.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Ich meinte Alfredo Chianti.«
|
Aneinander vorbeisprechen ist die Würze für gute Dialoge.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Der mutmaßliche Stradivari-Strangulierer, den Sie mangels Beweisen laufen lassen mussten?«
|
Infodump mit kleinem Hammer. Unterstreicht die Absurdität. Für die Holzhammermethode müsste man nur: "Meinen Sie etwa den …" voranstellen.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Der Dottore überlegte.
|
Lokalkolorit
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Angeblich wohnt er im L’Aringa rossa.«
|
Der rote Hering. Englisch red herring = falsche Fährte, und dann noch angeblich. Köstlich.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Im Raum breiteten sich Schweigen und ein stechender Intimgeruch aus. | Noch ein Zeugma. Sehr gut.
Diese kleine Szene hat bereits mehr Qualität als mancher Krimi auf 400 Seiten.
|
|
Nach oben |
|
|
hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
|
26.08.2020 12:51
von hobbes
|
|
|
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: |
Diese kleine Szene hat bereits mehr Qualität als mancher Krimi auf 400 Seiten. |
Ja, es beschleicht einen latent die Angst, mit einem eigenen Text als schlechtes Vorbild an diesem mitbeteiligt gewesen zu sein.
Ein Glück schreibe ich keine Krimis. Kann ich halbwegs erleichtert aufatmen.
*atmet*
|
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
26.08.2020 19:10
von Klemens_Fitte
|
|
|
hobbes hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Der Gerichtsmediziner war ein hagerer Mann mit dem Antlitz eines mittelalterlichen Wasserspeiers und der Körperhaltung einer hypothermischen Siamkatze. |
|
Tja, manchmal reicht so ein einfacher Smiley, und man denkt sich: Hey, hat sich doch gelohnt, diese Schnapsidee aufgeschrieben zu haben.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: | Tödliche Geigen
Pünktlich erschien Dr. Pardauci.
| Schönes altes Wort: Pardauz |
Jep, finde ich auch.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Der Gerichtsmediziner war ein hagerer Mann mit dem Antlitz eines mittelalterlichen Wasserspeiers und der Körperhaltung einer hypothermischen Siamkatze. Wie üblich trug er keine Hose.
|
Ein sehr schönes Bild. und am Schluss ein kurzer, trockener Satz. der durch das "wie üblich" gewinnt.
In den letzten Jahren sind allerorten die autistischen Ermittler und Profiler aus dem Boden geschossen wie Pilze. Ein Pathologe in Unterhose passt da eigentlich gut rein. |
Der Trend ist selbst mir nicht entgangen, obwohl ich normalerweise weder Krimis noch Thriller konsumiere. Im Fall des Thrillers, der mich zu diesem Drabble inspiriert hat – weil er, entweder als Gastgeschenk oder von den vorigen Gästen zurückgelassen, im Ferienhaus lag – war es ein Profiler, der ständig Handschuhe tragen musste und keinen direkten Körperkontakt ertrug, weil der ihn an seine verstorbene Frau erinnerte (oder so ähnlich, ich hab nur quergelesen).
Der Gerichtsmediziner in besagtem Thriller hatte zwei Hobbys, nämlich E-Bass spielen und Gras rauchen. In Unterhose rumlaufen passt da eigentlich ganz gut.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Unser Freund bevorzugt Violinensaiten«, sagte Mancetti. »Chianti?«
»Nicht während der Dienstzeit«, erwiderte Pardauci und hakte die Daumen in den Gummibund seiner Unterhose.
|
Gerade durch die gekonnte Erweiterung des Inquits wird das Absurde zu Normalität erhoben. |
Ich fühle mich in meinen Absichten voll verstanden
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
»Der mutmaßliche Stradivari-Strangulierer, den Sie mangels Beweisen laufen lassen mussten?«
|
Infodump mit kleinem Hammer. Unterstreicht die Absurdität. Für die Holzhammermethode müsste man nur: "Meinen Sie etwa den …" voranstellen. |
Stimmt. Ich glaube, grade bei dem Satz kam mir die Wortbegrenzung in die Quere. Sonst hätte man das auch so machen können:
»Meinen Sie etwa den mutmaßlichen Stradivari-Strangulierer?«
»Ja, wie Sie wissen, mussten wir ihn vor zehn Jahren laufen lassen, weil …
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
Angeblich wohnt er im L’Aringa rossa.«
|
Der rote Hering. Englisch red herring = falsche Fährte, und dann noch angeblich. Köstlich. |
Sehr gut erkannt.
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | Diese kleine Szene hat bereits mehr Qualität als mancher Krimi auf 400 Seiten. |
Uff. Ein großes Lob. Wobei, wenn ich mir die andere Ferienhauslektüre – Ostfriesenschwur – vergegenwärtige … jo, stimmt schon irgendwie
hobbes hat Folgendes geschrieben: | Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: |
Diese kleine Szene hat bereits mehr Qualität als mancher Krimi auf 400 Seiten. |
Ja, es beschleicht einen latent die Angst, mit einem eigenen Text als schlechtes Vorbild an diesem mitbeteiligt gewesen zu sein.
Ein Glück schreibe ich keine Krimis. Kann ich halbwegs erleichtert aufatmen.
*atmet* |
Och, im Forum braucht sich da niemand zu ängstigen, und du schon dreimal nicht. Wenn, dann Mirko Zilahy, der Autor von Schattenkiller – wobei der (also der Roman), glaube ich, durchaus gut ist, so vom handwerklichen Aspekt her. Nervt nur ein bisschen, wenn dann zusätzlich zur anderthalbseitigen Danksagung noch ein mehrseitiges Nachwort des Autors kommt, das fand ich dann etwas viel Selbstinszenierung. Insbesondere, wenn das Nachwort endet mit
Der paraphrasierte Mirko Zilahy hat Folgendes geschrieben: | Dieses Buch ist meine einzige Rache. Die einzig nötige. |
und man dann auf der Klappe liest:
Zitat: | Mirko Zilahy wurde 1974 in Rom geboren und studierte dort Anglistik und Italianistik. Anschließend promovierte er in Dublin, wo er mehrere Jahre als Dozent für italienische Literatur arbeitete. Heute lebt er mit seiner Familie in Rom und ist ein gefragter Übersetzer namhafter englischer Autoren. |
Aber gut, als Thrillerschreiber darf man halt nicht zu brav und privilegiert rüberkommen.
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
27.08.2020 08:27
von Klemens_Fitte
|
|
|
Aufschreiben
Manchmal dachte er daran, sich vollständig und lückenlos aufzuschreiben. Nicht, um sich zu verstehen – er kam gut mit sich als einem Unverständlichen, Unbeschriebenen zurecht – sondern, um sich jenen gesichtslosen, bürokratischen Gewalten begreifbar zu machen, die sein Leben bedrängten. Zugleich wusste er, dass diese Instanzen sich nicht für ihn interessierten, sondern für Formalia, für Vermögens- oder Einkommensangaben, für Dinge, die in Tabellen und Kästchen passten und die stets eine derart lähmende, urzeitliche Furcht in ihm auslösten, dass ihm nur der Gedanke blieb, sich zu erklären, auf eine entblößende, eine ebenso vollständige wie vollständig unnütze Weise, die ihm die einzig richtige schien.
« Was vorher geschah12345678910 11121314151617181920 21222324252627282930 31323334353637383940 41424344454647484950 51525354555657585960 61626364656667686970 71727374757677787980 81828384858687888990 919293949596979899100 101102103104105106107108109110 111112113114115116117118119120 121122123124125126127128129130 131132133134135136137138139140 141142143144145146147148149150 151152153154155156157158159160 161162163164165166167168169170 171172173174175176177178179180 181182183184185186187188189190 191192193194195196197198199200 201202203204205206207208209210 211212213214215216217218219220 221222223224225226227228229230 231232233234235236237238239240 241242243244245246247248249250 251252253254255256257258259260 261262263264265266267268269270 271272273274275276277278279280 281282283284285286287288289290 291292293294295296297298299300 301302303304305306307308309310 311312313314315316317318319320 321322323324325326327328329330 331332333334335336337338339340 341342343344345346347348349350 351352353Wie es weitergeht »
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
|
Nach oben |
|
|
Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2941 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
|
|
Nach oben |
|
|
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|