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tronde Eselsohr
Beiträge: 402
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Verfasst am: 26.05.2015 22:14 Titel: Dazwischen
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Dazwischen
Die Unruh treibt mich um,
– Rolex, Erbstück –
der
Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf
Tod
gestimmt und bald am Ziel.
Ich weide in
Erinnerung an altes Leben.
Schwangerschaft
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins.
Kinderkopf. Urgewalt.
Hebammenhände halten gegen.
Hilft alles nichts:
Damm durchtrennt, gerissen gar.
Doch scheißegal:
Schmerzensfreudenluftholschrei.
Kindheit
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins.
Gestern war sie noch die olle Tusse,
heute zieh ich sie am Zopf,
stütz mich mit der anderen Hand
an ihrer Schulter ab.
Wärme fährt mir in den Körper,
die Hand hängt fest.
Ich werde rot.
Plötzlich strahlt das schönste Mädchen aller Zeiten
von den Haarspitzen
bis zur Hacke
eine geheimnisvolle Anziehungskraft aus.
Jugend
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflocken ungleich,
lebt ein jeder seins.
Ende eines langen Spaziergangs
(allein, zur Abwechslung),
ich sitze unter meinem Lieblingsbaum und
denke nach.
Zeugnis: geht so.
(Für irgendein Studium wird es schon reichen.)
Liebe: mal wieder ein gebrochenes Herz.
(Oma meint, bis zur Hochzeit ist das wieder heile.
– Danke Oma, aber ich scheiß aufs Heiraten.)
Zukunft: keine Ahnung.
(Selbstmord ist dann doch etwas übertrieben.)
Die Sonne steht am Zenit
(da will ich hin),
also gebe ich mir einen Ruck:
Geschichte. Manuela. Berühmt.
Erwachsensein, Erwerbstätigenleben oder wie man’s sonst so nennen will.
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins.
Rente oder was?
Mein Nachfolger ruft dauernd an.
Ich hätte ihm die Nummer meines Handys
nicht geben sollen.
So ein Druck auf der Brust,
wenn ich seine Nummer sehe.
Vergällt mir den Lebensabendwein.
Meine Frau schimpft auch schon.
Aber das macht sie eigentlich ständig.
Unsere Ehe erscheint mir durchaus
tot.
Zwischenvorspiel
Beginnt das Ende mit dem Anfang?
Telomere werden abgezwackt,
Zellen beginnen ihre Reise zur
Seneszenz.
Oder:
Statistisch gesehen nach 40 oder so.
Also in den Industrieländern
ohne Krieg und Hungersnot,
Oder:
Keine Neugier mehr.
Man kennt schon alles,
nichts reizt mehr
als das ImmerGleiche
tun und lassen.
Oder:
Wenn der Arzt sagt:
Da können wir nichts mehr machen.
Machen Sie noch mal was Schönes.
Verabschieden Sie sich.
Und so weiter.
Aber weiter geht es nimmer.
Oder:
Das Herz bleibt stehen,
warum auch immer,
und kein Blut mehr fließt
ins Hirn.
Also:
Ich sag mal
für mich persönlich
ungefähr so:
Düselig am Steuer.
Ich reibe die Augen,
um einen klaren Blick zu kriegen.
Sehe nur noch Grau auf mich
zurasen.
Brückenpfeiler.
So doch nicht!
Sterben
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins.
Vorbei.
EpiProLog
Die Unruh treibt das Kind nun weiter,
– Rolex, Erbstück –
der Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf Tod gestimmt
und noch ein Leben Zeit.
Weitere Werke von tronde:
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Literättin
Exposéadler
 Alter: 55 Beiträge: 2085 Wohnort: im Diesseits
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Verfasst am: 30.05.2015 11:12 Titel:
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Dieses hier hat sehr treffende und berührende Momente. Anderes geht durcheinander. Und an einer kleinen Textstelle runzle ich ein wenig unwillig die Stirn, weil sie den ansonsten gut lesbaren lakonischen Sprachduktus ungut durchbricht:
Zitat: | und kein Blut mehr fließt
ins Hirn. |
Diese Stelle sticht hier so heraus, weil mir die Schreibe ansonsten eigentlich gut gefällt. Diese Stelle wirkt auf mich wie bei der Überarbeitung übersehen.
Was noch ein wenig durcheinander geht, ist die leise Unklarheit bezogen auf die Figur des LI. Erst erscheint sie neutral, dann habe ich eine gebärende Frau vor Augen, dann plötzlich das geborene Kind. Das erscheint mir nicht ganz schlüssig.
Was mir aber gefällt ist der Grundgedanke, der am Ende, das Einstiegsbild wieder aufnehmend den generellen Lebenszyklus wiedergibt: das schrecklich Banale daran, das gleichzeitig dennoch so Urgewaltige, das Zerstörerische und das Lebendige. All diese Aspekte finden hier Platz.
Die Zeilenbrüche halten sich angenehm unspektakulär zurück und erfüllen doch immer wieder den Zweck eine Pause zu setzen, innezuhalten, einen Gedankensprung anzuzeigen.
Was seine Wirkung in meinen Augen gut entfaltet, ist die wiederholte Zwischenstrophe - fast schon ein Refrain:
Zitat: | Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins. |
Da bringt das LI für sich und den Leser gleichermaßen etwas auf den Punkt, und dies auf lyrisch-lakonische Art. Das hat was.
Und das ist es auch, was bei mir hängen bleibt.
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tronde Eselsohr
Beiträge: 402
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Verfasst am: 30.05.2015 21:08 Titel:
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Hallo!
Dank Pfingsten mit Migräne anstatt mit Überarbeitungszeit ist es jetzt eine Halbroh-Version geworden. Meinen laienhaften Lyrikansprüchen hat es genügt, ich bin gespannt wie es ankommt.
Grüße
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Mardii Stiefmütterle
 Alter: 61 Beiträge: 1838
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Verfasst am: 31.05.2015 17:06 Titel:
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Hallo Lyriker/in,
der Text wirft Streiflichter auf Abschnitte eines Lebens, das zwischen der Erbfolge zweier Rolex-Erben eingerahmt ist. Dabei nimmt der Abschnitt des Mittelalters den kleinsten Raum ein. Wohl gewollt, weil man das Zitat als auf diesen Abschnitt gemünzt lesen kann. Den größten Teil nimmt das Alter ein, das nicht sterben wollen und doch müssen.
Das Taumeln zwischen den Gegenwarten lässt wenig Raum für so etwas wie Kindheit und Alter. Das verdrängt man lieber oder hat keine Zeit darüber nachzudenken.
Wohl hat man eine edle Rolex am Handgelenk, aber die schützt nicht vor den Unbilden.
Es fällt auf, das jeder Lebensabschnitt mit den gleichen Worten bedacht wird, die in der Ungleichheit der Schneeflocke münden. Jeder Mensch ist wie die Schneeflocke ein bisschen von einem anderen unterschieden, doch kann man sie in der Masse als sehr ähnlich wahrnehmen.
Mir scheint der Tenor des Gedichts ein eher negativer zu sein. Wohl nur gefühlt, denn der Refrain:
Zitat: | Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins. |
ist eher auf Ausgeglichenheit bedacht. Die Perlen reihen sich zu einer Schnur auf, die zerreißen muss und in Schneeflocken auseinander stiebt. So gesehen ließt sich das positiv.
Ein sehr strukturierter Text.
lg Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Einar Inperson
Reißwolf

Beiträge: 1742 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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Verfasst am: 01.06.2015 02:49 Titel:
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Hallo du, irgendwo in Raum und Zeit,
dein Gedicht könnte ganz kurz sein.
Dazwischen
das Leben
Doch du breitest es aus. Beginnst bereits vor dem ersten Atemzug, vor dem gierigen Einsaugen dessen, was es sein soll. Leben. Und dann kommt es und zeigt sich so, wie es immer wieder auf dich zukommt.
Gerne hätte ich mehr von Schönem gelesen, doch selbst da, wo das schönste Mädchen begegnet, folgt die Ehe irgendwie tot. Egal, ob sie es ist, deren Schönheit verblasste oder eine andere Frau, die wie, doch auch irgendwie, mal anders gewesen sein müsste, für LI. Hat LI nur gerade eher einen Scheißmoment oder das Lachen einfach vergessen? Ich folge diesem Leben gerne, bis zur schlussendlichen Hoffnung. Noch ist Zeit. Da geht noch was.
Im freien Bewertungssystem der 9 Federn hätte ich klar über den Durchschnitt gegriffen. Warum bist du hier nicht in den Punkten. Allein, weil bei den anderen Gedichten, eine Strophe, ein Vers vielleicht nur, einen besonderen Nerv bei mir getroffen hat.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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finis Klammeraffe
Beiträge: 634 Wohnort: zurück
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Verfasst am: 01.06.2015 08:52 Titel:
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Guten Morgen.
Zitat: | Die Unruh treibt mich um,
– Rolex, Erbstück –
der
Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf
Tod
gestimmt und bald am Ziel.
Ich weide in
Erinnerung an altes Leben. |
Die Versbrüche hier muten ein bisschen seltsam an; das Herausstellen von "der... Tod" wirkt auf mich wie Spielerei und wenig unterstützend auf Inhaltsebene.
Dann der erste Vers: Warum nicht die Unruhe? Warum die Kurzform? Außerdem will er nicht so recht zum Rest der Strophe passen: Jemand, der in Erinnerungen weidet ist wohl kaum von Unruhe getrieben. Darüber hinaus fällt die Angliederung des Verses an den zweiten Vers schwer. Das unvermittelte Auftauchen der Rolex verursacht ein Störgefühl. An sich finde ich dieses Fremdkörperelement gut. Hier fügt es sich aber nur widerwillig in das Gedicht ein.
Dann ziehst Du die Lebenslinie in kleinen Momenten nach, wirfst Schlaglichter. Dabei halte ich die Jugend für besonders gelungen.
Die Überlegungen des Zwischenvorspiels gefallen mir. Vor allem, weil sie die rein darstellende Ebene verlassen und dem Gedicht noch etwas mehr Background geben als eine Lebensgeschichte. Es erinnert mich auch an die durchaus kontroverse Diskussion um den Hirntod: wann ist das Leben überhaupt zu Ende?
Und dann schließt sich der Kreis, die Schlange beißt sich in den Schwanz und mit dem Kind fängt alles wieder von vorne an.
Mich stört dabei, dass der Lebensablauf recht beliebig wirkt. Es gibt keine Ausreißersituationen, im Gegenteil, es erinnert mehr an ein Klischee; ein Leben, über das es ab der Erwerbstätigkeit scheinbar nichts mehr zu sagen gibt, ist schon irgendwie traurig.
Ich könnte mir im Übrigen vorstellen, dass "Zwischenvorspiel" und "EpiProLog" optisch hervorgehoben werden könnten, etwa durch Kursivschreibung, da sie ja nicht zum Fließtext gehören, sondern Zwischenüberschriften sind.
Gerne gelesen. LG.
finis
_________________ "Mir fehlt ein Wort." (Kurt Tucholsky) |
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BlueNote
Stimme der Vernunft

Beiträge: 7085 Wohnort: NBY

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Verfasst am: 01.06.2015 20:45 Titel:
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Dieses Gedicht gefällt mir so 50/50. Das "perlschnuren gefällt mir nicht", der lakonische Gedanken ans Studium schon.
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Constantine
Exposéadler

Beiträge: 2969
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Verfasst am: 04.06.2015 01:19 Titel:
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Bonjour!
Zitat: | der
Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf
Tod |
Zitat: | Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße – <-- hätte es mMn nicht gebraucht.
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins. |
Zitat: | der Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf Tod gestimmt
und noch ein Leben Zeit. |
Für mich die stärksten Passagen in deinem Gedicht. Mir gefallen die assoziierten Bilder und das feine Spiel mit Worten.
Du eilst durchs Leben deiner LI, dabei schilderst du mit Augenzwinkern und alles-egal-Attitüde einige denkwürdige Momente, sogar den suizidalen Autocrash, der dann doch verworfen wird. Das kommt alles sehr sympathisch und lakonisch rüber und die kleine Ergänzung mit "und noch ein Leben Zeit" trifft ins Herz dieses bitter-süßen Gedichts. Prima.
Gerne gelesen.
Eine Erbse:
Zitat: | Oder:
Das Herz bleibt stehen,
warum auch immer,
und kein Blut mehr fließt
ins Hirn. |
Warum schreibst du in dieser Reihenfolge? Hier bleibe ich hängen und möchte die Reihenfolge ändern:
Zitat: | Oder:
Das Herz bleibt stehen,
warum auch immer,
und kein Blut fließt mehr
ins Hirn. |
Insgesamt ist die Themenvorgabe gut gelöst worden und dein Gedicht hat es in meine Top 10 geschafft: quatre points.
Merci beaucoup.
LG,
Constantine
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Rübenach
Exposéadler
Beiträge: 2613
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Verfasst am: 04.06.2015 08:17 Titel:
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ein punkt
_________________ "Nothing bad can happen to a writer. Everything is material." (Philip Roth) |
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MrPink
Lyromane
 Alter: 49 Beiträge: 2804 Wohnort: Oberbayern
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Verfasst am: 05.06.2015 09:35 Titel:
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Sorry,
hab es leider sehr eilig, bin spät dran und überhaupt..
Ich mag den Rhythmus, die Sprache und einzelne Bilder. Ja, da kommt was an.
MrPink:
four points
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Stimmgabel
Papiertiger

Beiträge: 4398 Wohnort: vor allem da

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Verfasst am: 05.06.2015 10:25 Titel:
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zu / Dazwischen :
Der Inhalt ist mir teilweise etwas wenig pfündig. Hier wird quasi im brain_stormenden Lyrik/Prosa Wechsel LI’s Leben lang.... gewortet und schnell durchgeschleust [ viele Seitengedanken ohne echte Gravur, mMn ] ... alles ist für LI in letzter Konsequenz Scheiße, das Leben ist in seinerselbst Scheiße, von Kind auf bis zum letzten Atemzug;
LI’s Leben ist quasi ein unhandelbares Dingsda im Dazwischen hier auf der Erde ... endet sowieso im Tod [ scheint LI’s Erkenntnis von Dasein und da sein zu sein, quasi schon ab seinem ersten Tag hier ], als wär das Ende des Lebens das apriore Ziel?
... ein etwas schnoddrig angelegter Text ... bleibt aber konsequent in seinem [ sprachlichen und inhaltlichen ] Duktus. / hat schon ein bißchen mit dem Stil Langgedicht zu tun ... ein bißchen ...
Ist zwar in dieser inhaltlichen, nicht gerade tiefgehenden brain_stormenden Umsetzung nicht so mein Fall ... dennoch, und ja ... so kann Lyrik einen Fokus auf Scheiße u. Leben intendieren
----------------- der textale Abschluss:
Sterben
Millionen Momente
– genossen, gehasst, schön und scheiße –
perlschnuren sich zum Leben.
Schneeflockenungleich
lebt ein jeder seins.
Vorbei.
EpiProLog
Die Unruh treibt das Kind nun weiter,
– Rolex, Erbstück –
der Zeiger hämmert Schlag um Schlag,
atomuhrgenau auf Tod gestimmt
und noch ein Leben Zeit.
------------------------------------------
das ist für mich eine aussagekräftige und auch eine ineinander webende Sequenz, die fächert !!!
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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crim
sex, crim & rock'n'roll

Beiträge: 1331 Wohnort: München

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Verfasst am: 05.06.2015 19:19 Titel:
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Kommt in die Punkte. Den Refrain finde ich nicht ganz so stark. Dazwischen packt mich das Gedicht schon manchmal.
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Lorraine
Klammeraffe

Beiträge: 723 Wohnort: France
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Verfasst am: 05.06.2015 22:01 Titel:
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Hallo
Für Analysen und Kommentare ist leider keine Zeit. Alle Texte habe ich mit großem Interesse mehrfach gelesen. Beste Grüße,
Lorraine.
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anderswolf
Klammeraffe

Beiträge: 512 Wohnort: Bad Nauheim
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Verfasst am: 05.06.2015 23:29 Titel:
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Recht unabstrakt, was an sich nicht schlecht sein muss. Aber hier wird das schon so allgemein, dass es uninteressant wird. gar nicht hilft hier die Wiederholung fast einer ganzen Strophe, die das Vertreichen von Lebenszeit suggeriert, im Wesentlichen aber nach dem Erfüllen der Vorgabe klingt.
Hier berührt nichts, hier schockiert nichts, hier klingt nichts nach. Im Wesentlichen wird hier gesagt: das Leben, das immer anders war als geplant, endet früher als gedacht. dafür könnte man weniger Worte finden. Oder überraschendere.
Null Punkte.
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Zinna
schweißt zusammen, was

Beiträge: 1711 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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Verfasst am: 06.06.2015 17:24 Titel:
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Hallo Inko,
die Zeit war knapp zum schreiben und kommentieren, passt ja zum Thema. Irgendwie.
Ich bitte um Verzeihung, dass meine Kommentare diesmal besonders kurz ausfallen.
Von der vererbten Rolex zur vererbten Rolex – ein Kreis-
Gefällt mir als Art, das Thema umzusetzen.
Der Ton ist nicht homogen, in manchen Stellen wirkt er sogar etwas polterig,
so fallen Zeilen wie
Damm durchtrennt, gerissen gar.
heraus.
Trotzdem in meinen Top Ten
LG
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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lilli.vostry Wortschmiedin

Beiträge: 1225 Wohnort: Dresden
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Verfasst am: 07.06.2015 02:35 Titel: aw:Dazwischen
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Hallo,
dieser Text wirkt auf mich eher prosaisch und tagebuchartig notiert als lyrisch und wenig verdichtet.
Der Einstieg mit der "Rolex, Erbstück" zieht zu viel Aufmerksamkeit ab, lenkt mich vom nachfolgenden, recht lebhaft pulsierenden Lebensstrom ab.
Sprachlich nicht stimmig: "Ich weide mich in Erinnerung an altes Leben".
Entweder: ich weide/winde mich oder verweile in Erinnerung...
Die Zeile mit der Schwangerschaft irritiert. Ich dachte deswegen zuerst, LI sei eine Frau. Weiter unten heißt es aber: "Meine Frau schimpft auch schon."
Dann der Vers "Zwischenvorspiel" ist mir zu übergangslos.
Und mit vielen Fremdworten: Telomere, Seneszenz.
Die Schlusszeile greift das Eingangsbild wieder auf: Nun erbt der Enkel die Rolex.
Der Text hat es nicht auf die Liste meiner zehn Favoriten geschafft.
Viele Grüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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tronde Eselsohr
Beiträge: 402
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Verfasst am: 09.06.2015 19:44 Titel:
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Hallo Ihr KommentatorInnen und PunktegeberInnen!
Danke für Eure Mühe! Bin grade etwas knapp bei Zeit und werde nicht im Einzelnen auf Euch eingehen.
Es ist tatsächlich nicht komplett zuende überarbeitet, weil die freien Pfingsttage der Migräne zum Opfer gefallen sind, von daher habe ich nicht viel erwartet und freue mich sehr, dass Euch Teile des Gedichts gefallen haben. Gelockt hat mich der explizite Hinweis, das Langgedicht könnte was für Prosaschreiber sein. Ich finde es leichter, einen Prosatexte zu schreiben
Das eher pessimistische war gar nicht so gewollt, ist so gekommen.
Die "Unruh" ist tatsächlich die Unruh ohne "e", nämlich ein Uhrenbauteil, ein Teil des Antriebes mechanischer Uhren.
Insgesamt bleibe ich wohl bei meinen Leisten und der Prosa
Liebe Grüße
tronde
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