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Autor |
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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 11.09.2016 19:00 momentum von MrPink
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meine gedanken hängen an gummibändern
mühsam ziehen sie dir nach
krallen sich in die rockzipfel dessen was du
vor sekundenbruchteilen scheinbar gewesen bist
erliegen der ent-täuschung und schnellen schnalzend vor das jetzt
doch dann sehe ich dich und
und du machst einen schritt
und ich ich schreite mit
ich neben dir und du denkst auf den bruchteil einer sekunde
so schnell wie ich und ich binde mir deinen augenblick
mit einer zeitschleife in meine gedanken und denke
scharf
Weitere Werke von MrPink:
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HerbertH
Klammeraffe

Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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 12.09.2016 15:58
von HerbertH
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hier ist mir der bezug zur bewegungsunschärfe nicht klar
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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drusilla
Eselsohr
 Alter: 40 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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 12.09.2016 21:13
von drusilla
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Hallo Inko oder Inka
Danke für dein Gedicht. Hat mir sehr gut gefallen. Zuerst das Ungleichgewicht, dann die Synchronität der Gedanken in stimmungsvollen Bildern. Die "Gedanken an Gummibändern" haben mir am besten gefallen.
LG Drusilla
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firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 5857 Wohnort: Irland
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 13.09.2016 22:22
von firstoffertio
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Die Bilder der Gummibänder, die die Gedanken etwas in die Länge ziehen in meiner Leseweise, und der Zeitschleife, in die der Moment, der dann doch eingeholt wurde, geknotet wird, finde ich überraschend.. Insgesamt muss ich schmunzeln bei diesem Gedicht.
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menetekel
Exposéadler
 Alter: 103 Beiträge: 2397 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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 14.09.2016 09:11
von menetekel
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Zitat: | meine gedanken hängen an gummibändern
mühsam ziehen sie dir nach
krallen sich in die rockzipfel dessen was du
vor sekundenbruchteilen scheinbar gewesen bist
erliegen der ent-täuschung und schnellen schnalzend vor das jetzt
doch dann sehe ich dich und
und du machst einen schritt
und ich ich schreite mit
ich neben dir und du denkst auf den bruchteil einer sekunde
so schnell wie ich und ich binde mir deinen augenblick
mit einer zeitschleife in meine gedanken und denke
scharf |
Den Anfang finde ich spannend (Gummibänder) und auch einen Teil des letzten Verses in der ersten Versgruppe (schnellen schnalzend vor das jetzt).
Danach kommt mir das Werk recht borniert daher (du denkst ... so schnell wie ich), vor allem sprachverquer: "ich schreite mir dir" würde wohl keine Socke sagen, egal ob 12 oder 102 Jahre alt.
Gut wiederum scheint mir der zeitschleifengebundene Augenblick, der für mich im Niveau an die erste Gruppe heranreicht, aber leider nicht mehr in die dritte passt. ---
"Scharf" denken ist immer gut, mir hier aber eindeutig zu zweideutig.
Das vorgegebene Thema erschließt sich mir nicht hinreichend aus deinem Gedicht, obwohl ich es ja kenne ... Insgesamt ein klassischer Fall von: "Hätte ich mehr Zeit gehabt, dann wäre ...", und es wäre vermutlich tatsächlich gut geworden.
m.
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MoL
Quelle

Beiträge: 1850 Wohnort: NRW
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 14.09.2016 12:03
von MoL
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Besonders schön: "ich binde mir deinen augenblick
mit einer zeitschleife in meine gedanken" - echt klasse!
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Literättin
Reißwolf
 Alter: 57 Beiträge: 1838 Wohnort: im Diesseits
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 17.09.2016 11:24
von Literättin
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In diesem Gedicht holpert es: Der Titel scheint sich interessant zu machen und bedeutet doch nicht mehr als Moment oder Augenblick. Irgendwie hatte er dabei Erwartungen geweckt (beim sich interessant machen), die hier nicht ganz erfüllt werden.
Es holpert halt: Das Bild der Gedanken an Gummibändern es ist in sich wenig stimmig. "Gedanken" das sind ja hier recht abstrakte, inhaltsleere Impulse, die in ein Bild gefasst werden, das nicht trägt und nicht bewegt. Gedanken hängen an Gummibändern - es bleibt ein abstraktes Bild, es nimmt keine Gestalt an, da hängt etwas an Gummibändern, das unsichtbar und ungreifbar bleibt.
Auch im Folgenden bleibt es holprig. Mühsam ziehen sie dir nach - in meinem Kopf stottert das Bild, erst weiß ich nicht, wer jetzt nachzieht, die Gedanken oder die Gummibänder und dann muss ich in meinem Kopf schnell die an den bildlich konkreten Gummibändern hängenden abstrakt bleibenden gedanken an das LDu hängen, das jetzt die Bühne betritt.
Einen Vers später krallen sich dann die Gedanken-Gummiband-Konstruktionen. Das ganze ein wild zusammen gewürfeltes Bild, das sich in seinen Einzelteilen in meinem Kopf sperrt, sich zu etwas Greifbarem oder etwas bewegenden zusammen zu finden.
Was folgt ist ein weiteres Durcheinander abstrakter und / oder ungenauer Begrifflichkeiten im holprigen Zusammenspiel mit Bildfetzen, die kein Gefüge ergeben wollen, welches eine poetische Ebene erreichen könnte.
Der letzte Vers erscheint mir hier symptomatisch für das ganze Durcheinander: Als Leser kann ich mir jetzt denken, dass mit dem Satzsubjekt jetzt die Gedanken gemeint sind, die hier erliegen. Diese werden indirekt wieder mit dem Gummiband verknüpft, das sich im schnalzenden schnellen wiederfindet. Für mich funktioniert das hier nciht, weil die Gedanken (abstrakt) immer noch ein abstraktes Eigenes bleiben, die an dem konkreten Band hängen. Es ist und bleibt kein irgendwie rundes oder griffiges Bild. Nicht einmal ein schlüssig in sich widersprüchliches. Hier passt einfach das eine nicht zum anderen. Und dann lese ich rein vom Satzbau her dass schnellen als Adjektiv und nicht als Verb (falls das jetzt die richtigen grammatikalischen Begriffe sind). Ich lese also zunächst, dass die Gedanken der Enttäuschung und etwas schnellem erliegen, bevor ich begreife, dass es dann doch wieder um das schnellende Gummi geht. Dass letzteres vor das Jetzt schnalzend schnellt, macht das Bild noch holpriger, weil das Jetzt im Vergleich zum Gummiband wieder ein Abstraktes bleibt. Als weiteres Element wird hier noch die Trennung von Ent-täuschung bemüht, eine Marotte, die mir leider aus der Pädagogik der Achtzigerjahre her noch in Erinnerung geblieben ist und mir persönlich wenig originell erscheint.
So geht es dann auch weiter in diesem Gedicht, das sich unablässig um sich selbst zu bemühen scheint, um Bilder und Worte ringt und doch in sich kein Ganzes erschafft. Mit mehr als zwei Stunden Zeit - so bleibt die Hoffnung - könnte es noch zu sich selbst finden und das Bild der Bewegungsunschärfe besser zur Geltung bringen, das hier doch ein wenig verborgen bleibt.
Was mir durchaus gefällt ist diese Grundidee des LI, das sich dem LDu in Zeit und Gedanken annähern will und es für einen Sekundenbruchteil zu schaffen scheint. In diesem Sekundenbruchteil, in dem es dann "scharf" sehen, bzw. denken kann. Spannende Grundidee, leicht überstürzt und über sich selbst stolpernd umgesetzt, wie mir scheint. Landet im unteren Drittel.
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poetnick
Klammeraffe
 Alter: 61 Beiträge: 826 Wohnort: nach wie vor
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 18.09.2016 15:56
von poetnick
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Ohne Kommentar, um Bewertung abgeben zu können.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Lorraine
Klammeraffe

Beiträge: 648 Wohnort: France
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 20.09.2016 06:47 Re: momentum von Lorraine
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | meine gedanken hängen an gummibändern
mühsam ziehen sie dir nach
krallen sich in die rockzipfel dessen was du
vor sekundenbruchteilen scheinbar gewesen bist
erliegen der ent-täuschung und schnellen schnalzend vor das jetzt
doch dann sehe ich dich und
und du machst einen schritt
und ich ich schreite mit
ich neben dir und du denkst auf den bruchteil einer sekunde
so schnell wie ich und ich binde mir deinen augenblick
mit einer zeitschleife in meine gedanken und denke
scharf |
Hallo,
Diesem Text hätte ich mehr Zeit gegönnt, um entstehen zu können, der Titel ist sehr gut gewählt, wie ich finde, und seine Entsprechung findet sich klar im Text wieder - nicht wegen des "augenblick", der beinah seltsam anmutet, den ich gedanklich durch "anblick" (-> "doch dann sehe ich dich*), sondern durch die "gespeicherte Bewegung", die Spannung ... und ich kann förmlich sehen (weil du das im Text festhältst): dieses Gleichauf der Gedanken, eben diesen (kritischen) Augenblick, in dem Klarsicht herrscht.
Ich, für meinen Teil, sehe auch das Bildfeld um eine Frau, ihr Haar.
*"doch" oder auch "scheinbar", vllt auch das (vielgedachte) "ent-täuschung", Kleinigkeiten ... aber: zuviel? Wär es mein Text, ich würde wohl nochmal drangehen, irgendwann.
Grüsse,
Lorraine
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Zinna
schweißt zusammen, was

Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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 21.09.2016 22:03
von Zinna
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Hallo Inko,
Der Titel enthält das Wort Moment, bleibt ansonsten etwas ungreifbar für mich.
Das Gedicht setzt das Thema im Zwischenmenschlichen um. Wie ist die Bewegungsunschärfe eingearbeitet?
Die beiden ersten Verse ziehen mich ins Bild.
Das krallenmim dritten schnippt mich zunächst raus, da ich es kurz den Gummibändern statt den Gedanken zuordne.
Mein Fehler.
In der zweiten Strophe habe ich nicht das Gefühl, dass ein Vers fehlt, 1 und 3 können auch aufeinander folgen.
Hier ist ein LI, nicht gerade blind vor Liebe, doch seine Sicht ist beeinträchtigt, unscharf.
Gummi ermöglicht eine Bewegung in beide Richtungen, lässt aber auch ein Dehnen zu von etwas, das eigentlich schon vorbei ist/sein sollte.
Insgesamt ein runder Text, der auch ohne die Vorgaben funktioniert.
Zitat: | ... und ich binde mir deinen augenblick
mit einer zeitschleife in meine gedanken ... | ist meine Lieblingsstelle im Wettbewerb.
Liebe Grüße
Zinna
Kommentarplatzhalter
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Rübenach
Exposéadler
R
Beiträge: 2848
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R 23.09.2016 08:02
von Rübenach
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fff-lyrik ist immer schwierig zu bewerten. insgesamt fand ich das niveau der gedichte diess mal beachtlich, wenn ich an die äußerdt knappe zeit denke, in denen die texte entstanden sind.
In meiner persönlichen Rangliste liegt momentum im unteren Mittelfeld
2 Punkte
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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holg
Exposéadler
 Moderator
Beiträge: 2365 Wohnort: knapp rechts von links
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 23.09.2016 16:38
von holg
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so ein schon vorbei moment, festgehalten und scharf gestellt.
_________________ Why so testerical? |
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