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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Lesezeichenpoesie 03/2014
Die Anrufung [Lyrik]

 
 
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Flush
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 50
Beiträge: 74



Beitrag30.03.2014 19:00
Die Anrufung [Lyrik]
von Flush
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Anrufung

Wald,       
Hörst du nicht laut mein Flehn?
Wie kalt,
Die Dunklen Wache stehn!

Habe dich arglos verlassen,
Habe mich genug gequält,
Springe aus den Mächtemassen,
Denn dies ist nicht meine Welt.  

Werde mich hinüberschleichen,
Schwebend über Brücken gehn.
Werde bald mein Heim erreichen,
Darf dort stets die Sonne sehn.

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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag31.03.2014 00:03
Die Klampfe
von Lupo
Antworten mit Zitat

in der Hand, wand're ich den Rennsteig entlang, und reime in die Welt hinein, wie's mir gefällt. Da gerät die Semantik oftmals in den Hintergrund. Das schadet aber nichts, weil sich so die Verse leicht merken lassen, und trotz der angedeuteten Düsternis die Unbekümmertheit überwiegt.
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s.buetow
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 52
Beiträge: 24
Wohnort: Mecklenburg


S
Beitrag31.03.2014 11:33

von s.buetow
Antworten mit Zitat

Der Text gefiel mir immer besser, je häufiger ich ihn gelesen habe. Prima Umsetzung - aber natürlich trauriges Thema.

Leider holpert er leicht an einigen Stellen, z.B.
"Habe arglos dich verlassen" klingt in meinen Ohren besser als "Habe dich arglos verlassen"
oder "Dieses ist nicht meine Welt", statt "Denn dies ist nicht meine Welt".
Hierfür gab es ein wenig Federnabzug.

Mit dem Wort Mächtemassen kann ich leider nichts anfangen, es passt m.E. nicht in den Kontext
Ansonsten Glückwunsch!
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3415
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag31.03.2014 23:12

von Eredor
Antworten mit Zitat

hallo du schlingel,

von mir gibt's in der regel nur lesezeichenrezensionen. gern detaillierter auf anfrage per pn!

***

vom handwerklichen gefallen mir einige reime nicht (gequält - welt z.b.), auch mit dem metrum fühle ich mich nicht wohl. irgendwas stimmt da nicht zwischen inhalt/umsetzung/sprache. kann dir aber auch nicht genau sagen was, ich hab da nur dieses bauchgefühl. den inhalt hingegen finde ich schön - sagen wir:
5 federn.

***

einen gängigen chiasmus kann ich deinem gedicht leider nicht entnehmen. aber das ist schon in ordnung, wir sind da großherzig gewesen. Wink


lg dennis Rolling Eyes


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag01.04.2014 09:01
Re: Die Anrufung [Lyrik]
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Die Anrufung

Wald,       
Hörst du nicht laut mein Flehn?
Wie kalt,
Die Dunklen Wache stehn!

Habe dich arglos verlassen,
Habe mich genug gequält,
Springe aus den Mächtemassen,
Denn dies ist nicht meine Welt.  

Werde mich hinüberschleichen,
Schwebend über Brücken gehn.
Werde bald mein Heim erreichen,
Darf dort stets die Sonne sehn.


-------------------------------------------


Hallo Inko,


für mich echt ein flaches, nie tatsächlich etwas konkret besagendes, Schmalspur-Gedicht Wink

... geht schon gleich irrig los: den Wald anflehn??? / die Wache? dort ??
Dann: obwohl der Titel "Die Anrufung" heißt, sehe ich tatsächlich keinerlei Anrufung umgesetzt ... was konkret?

Findet hier ein LI wieder Weg zu Gott zurück - gegen diese hier interessanten Mächtemassen??? ... und dann, klaro: am Ende scheint wieder die Sonne ...

... inklusive der einfaltslosen Endreime


ne, ne ... das ist doch nix (tut mir leid)


Gruß, Stimmgabel


-


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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag01.04.2014 23:18

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Dein Gedicht ist mir leider etwas zu lapidar. Den Bildbezug erkenne ich, aber mir ist er zu wenig einfallsreich umgesetzt. Mir fällt irgendwie 'Aussteigen' als Thema ein, aber da bin ich mir sehr unsicher, und ich meine, das liegt am Text.
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Rübenach
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Beiträge: 2832



R
Beitrag02.04.2014 22:12
Re: Die Anrufung [Lyrik]
von Rübenach
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formal in Ordnung

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crim
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Beitrag03.04.2014 10:29

von crim
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Hi.
Inhaltlich ringt mir dieser Text leider nicht mehr als ein Schulterzucken ab. Mächtemassen hängt hier mMn erzwungen drin, dem Reim geschuldet. Metrisch manchmal geglückt. Nichts überrascht mich in diesem Gedicht. Leider lässt es mich kalt. 3 Federn
LG Crim
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Aranka
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Beiträge: 3106
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Beitrag03.04.2014 14:13

von Aranka
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Hallo Inko!

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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag03.04.2014 14:55
Re: Die Anrufung [Lyrik]
von Rosanna
Antworten mit Zitat

Moin,

Leider gehört dieses Gedicht meiner Meinung nach zu den weniger gelungenen dieses Wettbewerbs.
Positiv zu bemerken ist, dass die "Anrufung" hier klar und deutlich zu erkennen ( und kein verdammter Anruf) ist. Außerdem hast du sämtliche Motive des Bildes untergebracht.
Dafür ist das Gedicht metrisch eine Katastrophe, worauf ich jetzt aber, da wir uns hier nicht in der Werkstatt befinden, nicht genauer eingehen werde. Die verwendeten Metaphern sind abgedroschen, inhaltlich trieft der Beitrag vor pubertär anmutendem Selbstmitleid ("Hörst du nicht [...] mein Flehn", "genug gequält", "dies ist nicht meine Welt". Das reicht leider nicht. Außerdem sind deine Bilder in sich unstimmig - erst will das LI aus der Welt "springe[n]", was ja an sich keine elegante, langsame Bewegung ist, dann ist von einem Schleichen und Schreiten die Rede. Passt nicht zusammen, sorry.

An sich finde ich die Interpretation der Schleiertragenden als Selbstmörder ja gut ( wundert mich, dass das nicht öfter in den Beiträgen vorkam) , aber dann bitte vernünftig und um literarischen Mehrwert bemüht umgesetzt. Dein Gedicht geht leider nicht über ein "Mir gehts so schlecht, ich will nicht mehr, ich springe in den Tod (oh, yeah)" hinaus. Da ist mir Rammsteins Variante, in der auch eine Brücke vorkommt, lieber Twisted Evil .

Leider nur drei Federn, und das auch nur, weil dich das konsequente Umsetzen aller Vorgaben rettet.

Viel Erfolg beim nächsten Mal,

Rose


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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
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Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A
Beitrag03.04.2014 15:26

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Inko!

Diesen Text habe ich immer wieder gelesen, ihn fast bis zuletzt offen gelassen, wollt einfach einen Zugang finden. Es ist mir nicht gelungen und nun kann ich nur versuchen, aufzuzeigen, was ich erkenne und lese.

Zitat:
Die Anrufung


Das war das Wettbewerbstheme und sollte umgesetzt werden. Du nimmst das Thema als Titel, gibst mir also keinen zusätzlichen Lesefokus mit auf den Weg. Das eröffnet nun bei mir die Erwartung, dass der Text selbst „die Anrufung“ ist.

Zitat:
Wald,       
Hörst du nicht laut mein Flehn?
Wie kalt,
Die Dunklen Wache stehn!


Hier fleht nun ein LI: das Gegenüber und der Adressat der Anrufung ist der Wald. Es fragt, ob dieser sein Flehen hört. Die Dunklen (denke mal das sind die beiden Gestalten im Bild/ wofür sie hier auch immer stehen).
Du hast hier versucht das Bild hinein zu weben, was bei mir erst einmal auf einer recht äußerlichen Ebene passiert.

Zitat:
Habe dich arglos verlassen,
Habe mich genug gequält,
Springe aus den Mächtemassen,
Denn dies ist nicht meine Welt.  


Mit dieser Strophe kann ich inhaltlich nicht viel anfangen. Große Worte. Sie bleiben bei mir etwas leer.
„arglos verlassen“ (den Wald? Oder ist da plötzlich ein LD neu installiert worden?)
Das LI hat sich gequält. Es wird mir behauptet. Ich muss es glauben. Es bleiben erst mal nur Worte, ohne Füllung, ohne Rückbezug auf eine Realebene.
„Mächtemassen“, das nächste mächtige Wortgetüm, was sich mir nicht erschließt nicht wirklich füllt.
„Dies ist nicht meine Welt". Von welcher Welt ist hier die Rede? Ich fühle mich ratlos. Der Text hat mir noch keine Textwelt wirklich gezeigt, auch noch keine Anknüpfung an eine Realebene.

Zitat:
Werde mich hinüberschleichen,
Schwebend über Brücken gehn.


Nun wieder die direkte Bedienung des Bildes. Die Brücke muss noch rein. Der Text sollte ja auch ohne Bild Bestand haben und die Brücke müsste in der Textwirklichkeit ihre Relevanz bekommen. Da setze ich ein Fragezeichen.

Zitat:
Werde bald mein Heim erreichen,
Darf dort stets die Sonne sehn.


Jetzt die radikale Textwende, durch nichts ersichtlich, außer durch den Autorenwillen, der hier behauptet: "darf dort stets die Sonne sehen."
 
Inhaltlich bleibe ich leer zurück. Ich höre ein wenig Klage, aber das ist für mich keine wirkliche Anrufung. Der Wald ein eher künstliches, konstruiertes gegenüber. Es bleiben Worte.

Formal fallen mir die Endreime auf und manche Zeile fällt etwas schwer ins Reimwort hinein.

Hier denke ich, dass die Wettbewerbsanforderungen den Autor in eine unüberwindbare Beschränkung gebracht haben.

Liebe Grüße Aranka


_________________
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Oliver.Twist
Leseratte

Alter: 38
Beiträge: 123
Wohnort: Hamburg


Beitrag04.04.2014 21:33

von Oliver.Twist
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Bei einer so offensichtlich traditionellen Faktur fallen manche zwar nicht Ungereimt- aber Ungeglättetheiten dann deutlich auf. Der erste Vers der zweiten Strophe zum Beispiel: er ist dreihebig, wohingegen alle anderen Verse von Beginn der zweiten Strophe an vierhebig sind. Alternativ könnte man "arglos" auf der zweiten Silbe betonen, also den ganzen Vers als vier Trochäen realisieren. Das wirkt aber in einer Weise gehumpelt, die an den Haaren herbeigezogen wirkt und für die ich auch im Inhalt keine Rechtfertigung finde.
Das Komma im dritten Vers der ersten Strophe wirkt auf mich sehr deplaziert. Auch hier wird sowohl unnötiges Holpern, als auch dazu noch eine affektiert-schauerliche Geste dadurch erzeugt, dass Du dem "kalt" ein unnötiges "wie" voranstellst. (Auch das Ausrufungszeichen wirkt naiv-schaudernwollend.) Sind ferner die "Dunklen Wachen" für Dich ein stehender Begriff, dass Du ihnen Großschreibung beimisst?
Der letzte Vers insbesondere wirkt als Ventil für alle Spannung, so dass leider die Luft entweicht. Der allernaivste Sonnenstrahl bricht durch die Wolken, und wenn sie nicht gestorben sind...
Lies mal "Rückblick" von Wilhelm Müller, da hat mich Dein Gedicht gerade ganz leise dran erinnert! Da kannst Du auch in Sachen traditionelle Sprache Dir bestimmt einiges abschauen.
Die besten Grüße, OT
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Oliver.Twist
Leseratte

Alter: 38
Beiträge: 123
Wohnort: Hamburg


Beitrag04.04.2014 21:33

von Oliver.Twist
Antworten mit Zitat

Entschuldige, hier hat das Internet sich den Spaß erlaubt, meinen obigen Beitrag zweimal zu posten. - Da ich so gemein wiederum auch nicht bin, dass ich Dir also obenstehende Kritik gleich zweimal reindrücken möchte, editiere ich diesen Beitrag (da man einmal geschriebene Beiträge ja nicht mehr löschen kann) zu einem freundlichen Grußtext.
Sei freundlich gegrüßt!
OT
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag05.04.2014 14:18

von Jocelyn
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Ein gereimtes Gedicht ist immer schwerer hinzubekommen als ein ungereimtes. Die zweite Strophe ist nicht gut gelungen. Mächtemassen ist ja eine erzwungene Worterfindung, ält und elt reimen sich auch nur mäßig.
Die letzte Strophe gefällt mir aber, sie ist organisch, die Reime unauffällig. Die Anrufung am Anfang ein romantischer Kitsch, aber der Dichter kann ja nichts für die Aufgabenstellung, Anrufung musste ja rein.

Eine gute mittlere Wertung von mir.


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Einar Inperson
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Beiträge: 1675
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Beitrag06.04.2014 15:03
Re: Die Anrufung [Lyrik]
von Einar Inperson
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Hallo Lyrik,

nur ein ganz kurzer Besuch der Prosa.

In deinem Gedicht lese ich interessante Ansätze, die sich aber in deinem Text für mich nicht zu einer Einheit finden.

LI fleht den Wald an. Dunkle stehen Wache, sind Hindernis. Für das Hineingelangen oder das Entfliehen?

Die zweite Strophe klärt auf.
LI ist außerhalb des Waldes. Hat ihn verlassen. Ahnte nicht, wie es draußen ist, wie quälend es sein würde. Will den Mächtemassen(?) mit einem Sprung entkommen.

Conclusio:
Zitat:
Denn dies ist nicht meine Welt.

Bis auf die Mächtemassen, von denen ich nicht weiß, was das sein soll, habe ich kein Bild von dieser Welt. Ich erahne die moderne Welt. Oder geht es einfach um die Stadt?

Weiter geht es zur dritten Strophe:
Konnte LI den Mächtemassen noch mit einem beherzten Sprung entkommen, muss es nun vorsichtiger sein. Schleichend. Ach ja, die Dunklen halten Wache. Kalt sind sie. Aber warum will LI an einen von Dunklen, Kalten bewachten Ort zurück? Warum wird überhaupt Wache gehalten?

Zitat:
Schwebend über Brücken gehn.
: Wer spricht denn nun: Schwebend, also ein Geistwesen. Oder geht es. Ja was denn nun, fragt sich der Glatzkopf, während er sich büschelweise Haare ausreist.

Aber gut, LI will zurück in den Wald. Weil ausgerechnet da stets die Sonne zu sehen ist?

Nun überwiegen bei mir doch wieder die Fragezeichen.

Das Postkartenmotiv, die 12 Verse und das Thema sind komplett umgesetzt.

3 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag06.04.2014 18:33

von Dienstwerk
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Befederungskommentar.
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hypnobader
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Beitrag07.04.2014 14:41

von hypnobader
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Puh. Die dunkle, kalte Wälder-Mächte-Welt, die das LI verließ? Und über die Brücke in das neue sonnige Zuhause geht? Vlt ins Jenseits? Spricht mich nicht besonders an.

_________________
Es gilt das gebrochene Wort
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Zinna
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Beitrag07.04.2014 22:34

von Zinna
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Hallo Inko,

beim Blick auf jeden einzelnen Wettbewerbsbeitrag finde ich es spannend zu sehen, wie sich so jeder Autor eingerichtet hat in den Vorgaben, wie er das Bild, die Anrufung auslegt und umsetzt, wie die 50 Wörter und 12 Verse anordnet, ob diszipliniert, effektiv gestapelt oder eher freier auseinander gestreutlegt.
Ich taste nun deinen Text nach den Vorgaben ab, ob die Anrufung zu erkennen ist, ob ich das Bild umgesetzt finde. Edit: Und ich zähle nun auch die Verslein, checke die Wortanzahl…
 Außerdem schaue ich, ob und wie das Gedicht mich erreicht, wie ich seine Gestalt, Gestaltung, Wortwahl und Inhalt empfinde, ob es schlüssig ist. Einen weiteren Blick werfe ich auf den Titel.

Wortzahllimit: eingehalten
Verse: 12
Anrufung: vorhanden
Bild umgesetzt/erahnbar: ja


Der Titel - neutral, naja.
Reimschema ABAB, durchweg gehalten, die Reime selber jedoch eher gewöhnlich (gehen/stehn/sehn/flehn).  Gequält/welt sind unrein und nicht wirklich gelungen.
Strophe 1 klingt in meinem Ohr ein wenig nach Erlkönig, sie gefällt mir am besten von den dreien.
LI ruft den Wald an, den es arglos verlassen hatte. OK-verständlich.
Doch: springe aus den Mächtemassendies ist nicht meine Welthinüber schleichenHeim erreichendarf Sonne sehn klingt mir zu konstruiert, erreicht und überzeugt mich leider nicht.

LG
Zinna


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Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

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Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag10.04.2014 21:49

von MrPink
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Hallo. Leider erreicht mich hier gar nichts. Es liest sich recht flüssig, aber es bleibt nichts haften. Sorry.

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(Buk)
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Flush
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 50
Beiträge: 74



Beitrag12.04.2014 21:06
Hallo!
von Flush
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo! smile


Ich hatte es befürchtet, als ich alle anderen Gedichte las. Mit den meisten konnte ich nichts anfangen. Gefallen haben mir ":anrufung: vollmond & einsam" (man kann es so wundervoll verschieden interpretieren!) und „Anrufung der Kinder“ (bis auf die letzte Zeile). Ich schreibe das, weil ich gerade nur am Wochenende kommentieren kann, und ich mir letztes Wochenende wirklich viel Zeit nahm, alle Gedichte hinüber zu kopieren, mehrmals zu lesen und die ersten zehn Gedichte zu kommentieren. Leider hatte ich mich auf den 13. April als Bewertungsende versteift und wollte heute und morgen nach und nach alles zurückkopieren... sad

Ich möchte etwas zu meinem Gedicht sagen.
Lupo, finde ich, hat die Aussage des Gedichtes in seinem kurzen Kommentar noch am besten getroffen.

Als ich die E-Mail mit dem Wettbewerbsaufruf bekam und das Bild dazu sah, hatte ich eine Stimmung vor Augen. Ich musste einfach mitmachen!  Dafür danke ich, manchmal braucht oder bekommt man einen kleinen Schubser und alles wird wieder ein klein wenig klarer und heller.
Leider hatte ich nicht viel Zeit, das Gedicht zu verfassen, und ich bin eher ein Freund von einigermaßen klaren Worten.

Seit ich vor vier Jahren fortgezogen bin, vermisse ich den Wald so sehr wie Heidi die Berge. Dort im/ am Wald leben meine Familie, Freunde, ehemalige Arbeitskollegen.
So schnell man fortzieht (in die „große Welt“ = Großstadt, etc.), so schnell kommt man nicht zurück (in die „kleine Welt“ = Kleinstadt/ Dorf/ Wald/ Familie), schon gar nicht, wenn man dort erst wieder Arbeit suchen muss, was sehr schwierig ist. Bei der jetzigen Arbeit stößt mich dieses Machtgehabe/ Machtverhalten (die Dunklen) vollkommen ab. Es sind die, die so gern mit ihrer Macht spielen. Vielleicht hat das hier im Forum jemand noch nicht erlebt, vielleicht kennt ihr nur gute Chefs oder glaubt selbst, gute Chefs zu sein. Ich habe oft erlebt, wie Kollegen zu Schweinen wurden, sobald sie einen höheren Posten bekamen. Sie stehen „Wache“, kontrollieren, lassen einen nicht gehen...

Ich möchte in meinem Gedicht zurückkehren, mich zurückziehen (= zurückschleichen), was ich u.a. mit Hilfe meiner Freunde schaffen kann (= Brücken, auf die man sich, wenn manchmal auch nur schwebend verlassen muss, Vertrauen fassen). Ich möchte meine Heimat/ Heim/ Wald wieder erleben, tiefer als zuvor, denn ich hätte nie gedacht, als ich ging, dass ich den Wald so sehr vermissen würde.
Ich will nicht mehr in Städten, großen Gebäuden mit künstlichem Licht/ künstlicher Natur leben. Ich möchte wieder in „meinen“ Wald! Ich möchte wieder die wahre Natur/ Sonne sehen, notfalls weniger arbeiten und viel weniger verdienen, aber in einem kleinen Kreis angenehmer Menschen etwas Gutes schaffen. Ich werde nicht aufhören, dieses Team zu suchen, ich war schon so nahe dran... (= Optimismus)

Mein Gedicht war ursprünglich länger. Ich musste viel wegknipsen, umstellen, Wörter zusammen ziehen. Zwölf Wörter nach und nach zu streichen, war für mich ein fast unlösbares Problem, und ich stehe hier nicht allein mit einem neuen Wort oder einem Begriff, der nicht im Duden steht... wink
Ich ziehe meinen Hut vor allen hier, die genauso an den Vorgaben gebastelt haben, sogar genau die 50 Wörter schafften und dazu noch Reime kreierten, die besser sind als meine.

Ich danke euch fürs Kommentieren und Bewerten!

LG von Flush
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Zinna
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Beiträge: 1551
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Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
Podcast-Sonderpreis


Beitrag12.04.2014 21:34

von Zinna
Antworten mit Zitat

Hallo Flush,

deine Worte, Erklärungen und Gründe kann ich nachvollziehen. Unter diesen Aspekten erscheint dein Gedicht inhaltlich verständlicher.
Das ist aber das Problem, ein Text soll auch ohne Erklärungen (ob vorweg oder im Nachinein stehend) funktionieren (können), eine Interpretation, ein Verständnis ermöglichen. Ob dies nun mit dem übereinstimmt, was der Autor hinein legte, ist eine andere Sache. Hier standen alle Kommentatoren vor deinem Gedicht und konnten nur ihr nicht verstehen zeigen.
Für dich ist der Inhalt klar und deutlich, das verstehe ich schon, aber du ermöglichst deinen Leser keinen Zugang.

Es ist gut, dass du uns deine Erklärung mitgeteilt hast.
Vielleicht nimmst du dir dein Gedicht noch einmal vor und arbeitest ohne die Vorgaben des Wettbewerbs daran, da dir der Inhalt ja wichtig ist und stellst ihn in die Werkstatt. Hier hat noch jeder Unterstützung bekommen, der an einem Text arbeiten möchte. smile


Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, dass du für dich einen guten und gangbaren Weg findest, (zurück), dorthin, wo du dich wohl fühlst.

Lieber Gruß
Zinna


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Flush
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Alter: 50
Beiträge: 74



Beitrag20.04.2014 13:42
Hallo! :-)
von Flush
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Hallo Zinna!

Vielen Dank für deine Antwort und deine Wünsche! smile
Du hast zum großen Teil Recht.
Wenn es bei mir endlich etwas ruhiger wird und mich die Muse wieder überfällt, setze ich mich noch einmal daran. Zumal du deutlich formulierst, dass man gar keinen Zugang zum Gedicht findet.
Dann ist natürlich etwas schief gegangen.
Ich sehe das trotzdem nicht so eng. Mir war es wichtig, ein Ventil zu öffnen, und ich hoffte darauf, dass man sich einfach in die Worte hinein begibt, ohne Vorurteil und dem Gefühl, dass der Dichter nun mit Macht die Vorgaben erfüllen will.
Es geht doch darum, ähnlich wie bei einem Gemälde, nicht hauptsächlich herauszufinden, was mir der Künstler damit sagen will, sondern darum, wie ich das Werk für mich interpretiere.
Wie wirkt es auf mich, in meiner derzeitigen Lebenssituation, etc..?
Nun ja, mein Gedicht wirkte nun gar nicht und auf die meisten banal. Cool
Es war ein Versuch... wink

Ich wünsche dir und den anderen ein frohes Osterfest! smile

LG von Flush
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