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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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05.04.2011 19:00 Taormina von Jocelyn
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Wir standen auf den Marmorterrassen,
Es flammte die Bougainvillea glabra.
Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern,
Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen.
Der Tag trug Schatten in die Bögen,
Im Sturm zerrissen Blüten.
Weitere Werke von Jocelyn:
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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05.04.2011 23:44 Re: Taormina von anuphti
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Wir standen auf den Marmorterrassen,
Es flammte die Bougainvillea glabra.
Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern,
Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen.
Der Tag trug Schatten in die Bögen,
Im Sturm zerrissen Blüten. |
Hallo unbekannter Poet,
ich muss zugeben, dass ich mich schwer tue, mit Deinem Text ..
Als erstes vermisse ich das gestellte Thema Aufstieg (ich sehe weder einen realen, noch einen Aufstieg im übertragenen Sinn).
Du erschaffst zwar das Bild einer mediterranen Umgebung, aber alle Einzelsätze bleiben merkwürdig isoliert.
Erste Zeile "wir", zweite Zeile "es", dritte Zeile "ich", vierte Zeile "es" und "sie" ...
Der botanische Begriff B. glabra erscheint sehr technisch in einem wie "zerhackt" wirkenden Text, bei dem Bild "ich sah das Meer mit deiner Seide flattern" tauchen Fragen auf, trägt sie ein blaues Seidenkleid?
Ist es mit Wellen bedruckt?, oder ist es ein blauer Schal um den Kopf gewunden?
Die vierte Zeile verstehe ich nicht, was ist das Kristall, und welche Kronen sind aus Schnee? (schaumige Wellenkronen?)
Die fünfte Zeile finde ich am schönsten, "der Tag trug Schatten in die Bögen", das hat richtig was.
Der letzte Satz erinnert an ein unvollständiges Haiku, aber wieso es plötzlich stürmisch sein soll, erschließt sich mir aus den vorangegangenen Zeilen leider nicht ...
Nichts für ungut
Unteres Drittel.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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06.04.2011 11:03
von Rosanna
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Moinski,
Hm, ich bin mit mir selbst über diesen Text uneins.
Er enthält viele schöne Metaphern, das mag ich. Was mir nicht gefällt ist deren Dichte. Ich habe das Gefühl, ich würde von einem Bilderfelsen erdrückt oder hätte einen ganzen Maulwurfskuchen gegessen.
Zitat: | Es flammte die Bougainvillea glabra. |
Brr, Pathosfieber und noch dazu metrisch etwas unbeholfen. In jeder Hinsicht zu "blumig"
Zitat: | Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen. |
Es fällt mir schwer, Sizilien mit Schnee zu verbinden. Vor allem, wenn die Drillingsblume noch flammt, also blüht.
Zitat: | Der Tag trug Schatten in die Bögen,
Im Sturm zerrissen Blüten. |
Diese beiden Verse für sich allein sind wunderschön. Mit ener aussagekräftigen Überschrift und vielleicht einer erklärenden Zeile vollkommen ausreichend.
Und dann ist da noch die Frage, was das Ganze mit Aufstieg zu tun haben soll. Du hast dich eher am Bild orientiert als an der Aufgabenstellung, das gibt leider Punktabzug.
Vier Federn,
LG,
Rose
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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06.04.2011 16:40
von EdgarAllanPoe
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Die Inversion und der botanische Fachbegriff im zweiten Vers sind ein unnötiger Bruch. Dass du auch mit dem Metrum in der zweiten Strophe brichst, deutet darauf hin, dass du den "Sturm" auch in der Sprache hervortreten lassen wolltest. Das ist gut gemacht.
Ansonsten ist das Gedicht gelungen. Das Einbrechen der Atmosphäre in Strophe zwei ist jedoch zu abrupt, wohl den Vorgaben geschuldet.
Sechs Federn.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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06.04.2011 17:11
von MrPink
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schöne bilder, locker-leichte stimmung, wirkt sehr persönlich und erreicht mich persönlich nicht so ganz. wirkt handwerklich gut und ausgereift, wie so viele lesezeichen.
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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06.04.2011 18:26
von Nihil
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Ein abendliches Hallo!
Zitat: | Wir standen auf den Marmorterrassen,
Es flammte die Bougainvillea glabra. |
Das hier ist leider nicht mehr als eine „Nacherzählung“ des Bildes, das mit der Aufgabenstellung geliefert wurde. Das bringt einem als Leser nichts Neues, im Gegenteil sehe ich darin eher eine Silbenverschwendung und hätte lieber etwas anderes erfahren. Auch die übrigen Verse gehen kaum über eine Natur- oder Szenenbeschreibung hinaus. Und sprachlich ist mir das oft zu wirr.
Zitat: | Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern, |
Etwa hier. Wie flattert das Meer denn mit der Seide? Wenn das Meer wie ein Seidentuch flattern würde, wäre das Bild klar, aber so finde ich das nicht gut ausgedrückt.
Zitat: | Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen. |
Heißt es nicht der Kristall? Ich kenne das nur männlich, aber völlig falsch hört es sich nicht an. Jedenfalls kann ich den nicht in den Zusammenhang bringen. Woran denkt das lyrische Ich hier? Und warum Kronen aus Schnee? Königskronen, Baumkronen?
Dann folgt ein Sturm und die Blüten (der Bougainvillea?) zerreißen. Zerreißen finde ich als Verb eigenartig, erinnert eher an einen Schleier, aber vielleicht war das ja gemeint. Soll die Blume für die Liebe stehen, die dann im Sturm zerstört wird? Um das wirklich zu begreifen, fehlt mir Anschaulichkeit und ein bisschen mehr Hintergrund. Klar, bei nur 60 Zeilen ist das schwierig, aber, wie gesagt, die Nacherzählung ganz am Anfang hätte es nicht gebraucht. In meinen Augen nur unterdurchschnittlich, zumal der Aufstieg hier gar keine Bedeutung bekommen hat.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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10.04.2011 14:03 Re: Taormina von Jocelyn
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Liebe Dichterin, lieber Dichter!
Ich bewerte deinen Beitrag stichpunktartig in den fünf folgenden Kriterien:
1. Titel (incl. seinem Bezug, seiner Signalwirkung)
2. Form und Klang (incl. Reime, Metrik)
3. Inhalt (incl. Kohärenz, Dichte)
4. Botschaft (Was gibst du mir als Leser?)
5. Das ganze Werk (mein Genuss)
Deine Gesamtpunkzahl habe ich errechnet, ich kann dir ausführlicher auf Anfrage antworten.
Lieben Gruß, Jocelyn
postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Wir standen auf den Marmorterrassen,
Es flammte die Bougainvillea glabra.
Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern,
Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen.
Der Tag trug Schatten in die Bögen,
Im Sturm zerrissen Blüten. |
1. Weckt Urlaubsfantasien, zauberhafter Süden, schöner Klang
2. melodisch; Bougainvillea glabra besonders klanglich
3. Erzählt eine Liebesgeschichte
4. man weiß nicht, wie sie ausgeht
5.
= Federn
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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11.04.2011 09:38 Re: Taormina von Mercedes de Bonaventura
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Bei einem anderen Text hatte ich ähnliche Probleme: tut mir wirklich leid, aber ich denke, ich verstehe diesen Teil wirklich nicht:
postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: |
Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern,
Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen.
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Ich bin mir sicher, geübte Lyriker können den „tieferen Sinn“ dahinter leicht herauslesen; für mich bleibt er leider ein Rätsel.
Trotzdem gefällt es mir, darum 5 Federn.
Lg Merci.
_________________ "Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf) |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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12.04.2011 16:34
von Eredor
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Top!
lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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12.04.2011 22:44
von Mardii
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Hallo du,
dein Gedicht fasziniert mich, es eröffnet schöne Bildperspektiven und erzählt kleine Geschichten. Es trägt ein Geheimnis in sich, das mir verschlossen bleibt.
Der erste und der letzte Vers konkretisieren einen Vorgang, der nicht weiter ausgeführt wird. Dazwischen entfaltet sich die assoziative Ebene des Gedichts.
Zitat: |
Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern,
Verlorenes Kristall, aus Schnee die Kronen. |
Hier hatte ich die Vorstellung, das man durch den Stoff ein Negativbild sehen kann, das eine Abbildung in Schnee zeigt. Auch der flüchtige Moment ist in diesem Vers festgehalten.
Schön an diesem Gedicht, dass man sich Geschichten dazu ausdenken kann, ohne auf eine bestimmte Aussage festgelegt zu werden.
Grüße von Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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14.04.2011 12:06
von The Brain
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Hallo,
hier fehlt mir mal wieder der Bezug zum Thema? Ist mir auch alles in allem zu vage. Nichts dass mich an sich fesselt, zu berühren vermag.
Schade ...
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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14.04.2011 12:26
von Dienstwerk
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Ich habe null Ahnung von Lyrik, deshalb verkneife ich mir jeglichen Kommentar und befedere aus dem Bauch heraus.
Dieser Beitrag bekommt von mir 3 Anerkennungsfedern.
Meine Bewertung:
0x1, 1x2, 1x3, 4x4, 1x5, 1x6, 1x7, 1x8, 1x9
LG, Ana
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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14.04.2011 22:35
von Bananenfischin
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Das zweite Gedicht im Wettbewerb, das mir ziemliche Rätsel aufgibt. Es wirkt wie ein Stimmungsbild; gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass etwas Größeres dahintersteckt. Bloß komme ich eben nicht dahinter.
Besonders diesen Vers verstehe ich nicht bzw. erscheint er mir schief: Zitat: | Ich sah das Meer mit deiner Seide flattern | Ich habe auch keine Ahnung, wer das angesprochene "Du" ist. Gut, das Risiko, nicht verstanden zu werden, muss man manchmal eingehen für seinen Text. Auch wenn es Punkte kostet, und die kostet es hier bei mir.
Hinzu kommt, dass ich - vielleicht aufgrund meines Unverständnisses - das Thema Aufstieg nicht entdecken kann.
Eine daher unterdurchschnittliche Wertung von mir.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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15.04.2011 19:40
von Ruth
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Ich bewerte völlig subjektiv, nach Geschmack: 6 Federn.
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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15.04.2011 20:33
von Aknaib
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Hallo LyrikerInnen,
mein Herz gehört der Prosa samt Handwerk.
Mit lyrischem Handwerk habe ich mich, trotz 35 Jahre selbst Gedichte schreiben, wenig beschäftigt.
Gedichte müssen in mir schwingen, daher sind meine Federn Ausdruck, wie sehr mich deine Worte berührt haben.
8 Federn
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Frau Ella Klammeraffe
F
Beiträge: 507
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F 15.04.2011 22:51
von Frau Ella
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Taormina. Stadt an der Ostküste Siziliens, Fotos von Felsen, Ruinen, blauem Meer.
Glabra? Oha. Google sagt, der botansiche Name der Bougainvillea, aber trotzdem, das wirkt dermassen seltsam! Die zwei Silben wären sicher besser anzulegen gewesen.
Landschaftsbeschreibung, offensichtlich, aber muss das Meer flattern? Und warum ist das Kristall verloren?
Im Sturm zerrissen Blüten klingt fast wie die Endzeile eines Haiku, das gefällt mir. Der Rest aber nicht so.
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sali Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 313
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16.04.2011 17:04
von sali
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Gefällt ganz gut. Im Vergleich zu den anderen, aber leider nur 4 Federn.
_________________ "With My Feet Upon The Ground
I Loose Myself Between the Sound"
Tool |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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16.04.2011 19:46
von Jocelyn
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Ich bin doch über die geringen Assoziationsfähigkeit der Leserschaft zum Thema Aufstieg überrascht. Ich habe den Aufstieg sehr lyrisch verarbeitet, für mich sind mit der aufsteigenden Sonne über den Tag natürlicherweise auch die Schatten in den Bögen schärfer und dunkler geworden. Der Bogen war ja schon auf dem Bild zu sehen. Das Bild könnte in Taormina aufgenommen worden sein. Taormina liegt an einer Steilküste in Sizilien, man schaut fast immer von überall aufs Meer. Im Sonnenlicht glänzt es wie Seide oder wie verflossenes Kristall, hier lyrisch als verlorenes Kristall ausgedrückt. Damit natürlich auch die Verbildlichung einer gescheiterten Liebe, vielleicht eines festlichen Tages, wer weiß. Durch den Titel wird also schon deutlich, dass diese Marmorterrassen sehr wahrscheinlich hochgelegen und mit Aussicht sind, womit abermals das Thema Aufstieg enthalten wäre, weil man nur so zu ihnen gelangte. Ihr habt mich als Leser enttäuscht.
Edit: Mit Ausnahmen!!
Aufsteigen ist nicht nur die Treppe hochgehen.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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(Voltaire) |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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18.04.2011 10:38
von Rosanna
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Hm.
Das klingt mir jetzt aber etwas sehr nach
Kritikresistenz...
Da hätte ich doch mehr erwartet.
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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18.04.2011 12:33
von Jocelyn
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Liebe Rosanna,
Kritikresistenz? So darfst du das nicht nur verstehen. Ich bin immer noch der Meinung, dass jeder Autor sein Werk erklären darf, wenn er das Gefühl hat, nicht verstanden worden zu sein.
Ich finde es mittlerweile auch nicht mehr schlimm. Schließlich gefallen mir auch Gedichte, die andere vielleicht nicht mögen. Lyrik ist auch Emotion, die macht auch Wellen oder schwimmt gegen den Strom.
Unter meinen Bewertern gab es eine 9, 8, 7, 6...alles querbeet. Damit habe ich ein breitgefächertes Feedback erhalten. Ich kann also dankbar sein.
Es kann nicht mehr mein Ziel sein, der Masse zu gefallen.
Es ist mir wichtig, durchdacht zu schreiben und auch zu antworten. Diesen Anspruch gebe ich mir selbst und mache mir leider nicht immer Freunde damit. Ich denke, dass ich viel zu analythisch an diese kleinen Wettbewerbe herangehe. Es widerstrebt mir aber, es oberflächlicher zu handhaben. Oder anders gesagt, das hast du schon richtig erkannt: Ich brauche mehr von Take it easy! Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass viele Lyriker bei diesen Wettbewerben nicht mitmachen und werde es in Zukunft ebenso halten.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg (freut mich!), Jocelyn.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
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(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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18.04.2011 14:36
von Rosanna
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Ich spreche nicht von Oberflächlichkeit. Analytisch an ein Gedicht heranzugehen ist nicht falsch, sogar wünschenswert, nur sollte niemand dazu gezwungen werden, wild im Nebel zu stochern. Die Bilder, die du verwendet hast und die für dich vielleicht offensichtlich gewesen sind, waren es für viele Leser nicht. Das muss nicht unbedingt die Schuld desjenigen sein, der es nicht versteht.
Ich fand dein Gedicht auch nicht schlecht, nur zu vage und in seiner Metaphorik teilweise unstimmig (zumindest meiner Meinung nach).
Zitat: |
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass viele Lyriker bei diesen Wettbewerben nicht mitmachen und werde es in Zukunft ebenso halten. |
Huh, das klingt böse. So, als ob gute Lyriker bei einem Wettbewerb keinen Blumentopf...was ich sagen will: Beim LeZePo gibt es immer relativ wenige Beiträge. Man gerät also nicht in die Situation, 60 Texte mit ähnlichem Inhalt zu lesen.
Vielleicht las sich dein beitrag aber auch nur bitterer, als er tatsächlich gemeint war. Ist ja sowieso alles nicht so wichtig .
Danke für deinen Glückwunsch.
VlG,
Rose
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
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