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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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11.03.2016 15:29
von Heidi
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Eine Hymne an die Nacht. Das ist eine Geschichte, die Zeit braucht und es lohnt sich diese dafür aufzubringen Mir gefällt dein Text, aber die Konkurrenz war groß und gute Geschichten viele ...
Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt.
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft, kommt aber knapp danach.
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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12.03.2016 14:29
von rieka
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Es muss eine erfüllende Nacht gewesen sein, die da vor dir auf dem Tisch liegt. Die personifizierte Nacht. Rätselhaft der Text, er spricht mich an, ich kann Einiges ahnen.
Sie hat eigene Bilder von der Welt, diese Nacht, ist noch nicht in eine (allgemeingültige) Form gegossen.
Bei einigen Bildern frage ich mich, ob ich sie verstehe. Und trotzdem ziehen sie mich an.
Ich frage mich oft, wie Kinder, die noch nicht in unserer Welt angekommen sind, die noch nicht darauf geprägt sind, die Wahrnehmung übereinstimmend mit der zurückgemeldeten Außenwelt einzuordnen, die Welt sehen. Ich beobachte, dass Kleinkinder und Tiere oft eine Übereinkunft haben, die uns Erwachsenen nicht mehr zugänglich ist. Gedanken außerhalb des abgestimmten Sprach- und Begriffsmodus.
Die Nacht, die Wände, in allem ist Leben, das innerhalb und außerhalb unseres bewussten Denkens existiert. Eine eindeutige Nachtseite.
Vielleicht könntest du noch ein wenig am Rhythmus deines Textes feilen, aus dem gleichmäßigen Straßenmarathon (der langen Sätze, die ich mag) einen Geländemarathon machen. Lass ihn Crossover laufen, ein paar Stopps und Sprünge einlegen.
Punkte
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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12.03.2016 16:06 Re: Auf dem Tisch von Akiragirl
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Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in,
dein Text hat es auf die zweite Stufe meines diejährigen PoKaPro-Siegertreppchens geschafft. Somit regnet es 10 silbern glitzernde Punkte für "Auf dem Tisch"!
Ich habe mir die Entscheidung zwischen Platz 1 und 2 wirklich nicht leicht gemacht; beides waren für mich herausragende Texte des Wettbewerbs, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Während "Ein Feuer inmitten der Lichtung" mich emotional stark angesprochen hat, ist "Auf dem Tisch" sprachlich allererste Sahne. Man könnte beinahe jeden beliebigen Satz aus diesem Text zitieren, um ihn als positives Beispiel herauszuheben.
Dennoch, meine Lieblingsstellen:
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: |
Wenn Stille herrscht, wird sie mit jeder Seite, die ich fülle, lauter und aus Zeichen wird ein knisterndes Gewebe. |
Ich kann es förmlich spüren, dieses Knistern. Ich frage mich, ist das ein Text über das Schreiben? Denn obwohl vielfach gelesen bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, was dieser Text will, er löst Assoziationsketten aus über durchgemachte Nächte, am Ende ist da dieser Text entstanden aus der Eindringlichkeit der Nacht. Aber vielleicht lese ich nur, was mir vertraut erscheint?
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: |
Dafür, wie sie Risse sichtbar macht auf meinen Wänden, die sich an ihrem Saft verschlucken |
Das verstehe ich unter lyrischer Prosa. Ein Bild, das ganz allein reichen würde, für eine gute LeZePo.
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: |
Lidstrandgräser |
Bester Neologismus des Wettbewerbs
Obwohl ich keine Lyrikerin bin, kann ich hier nur sagen: Chapeau! Ich habe den Text mindestens fünf Mal gelesen und er ist bei keinem Durchgang schlechter geworden.
Dass es nicht für Platz 1 gereicht hat ist einzig meinem sehr individuellen Geschmack zu verdanken, dem Texte von so immenser Dichte (selbst, wenn sie so kurz sind) manchmal ein winziges Bisschen überladen vorkommen; auf Kosten des unmittelbaren Gefühls beim allerersten Lesen.
Nichtsdestotrotz, der zweitbeste von immerhin 47 Texten. Klasse gemacht, ich ziehe meinen Hut!
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Mermaid Leseratte
Beiträge: 143
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12.03.2016 17:26
von Mermaid
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Ich verstehe nicht viel in diesem Text, aber ich versinke in seinen Wellen, im Klang und im Wortgekräusel.
Von mir 2 Punkte.
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Mic000 Leseratte
M
Beiträge: 166
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M 12.03.2016 17:54
von Mic000
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Hallo.
Bei deinem Text bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich deinen Umgang mit Worten erfrischend im Vergleich zu dem, was ich bisher hier gelesen habe. Andererseits ist mir dann doch vieles zu abstrakt und zu gewollt. Deine Beschreibungen geben dem Text eine nette Hülle, aber mir fehlt das Konkrete und ein roter Faden. Insgesamt aber ganz nett.
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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12.03.2016 20:10
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
dein Text hat mir sehr gut gefallen, weil ich diesen blumigen, poetischen Stil sehr schön finde. Besonders die Redundanz zwischen Titel und Schlusssatz gibt dem Text noch ein besonderes Extra.
Was etwas schade ist, ist dass die Dualität Tag/Nacht nicht ganz so klar herauskommt wie bei anderen Texten - aber ich finde deinen Text sprachlich und von der Idee her so schön, dass er von mir vier Punkte bekommt.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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13.03.2016 12:12
von drusilla
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Hallo Verfasser(in)
Einige Formulierungen finde ich sehr schön, einige etwas ausgelutscht. Insgesamt vermisse ich die Handlung in dieser Kurzgeschichte etwas. Thema ist auf jeden Fall erfüllt.
Lg, drusilla
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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13.03.2016 18:34
von Piratin
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Hallo Inko,
ein schönes Spiel mit Wortkreationen, Bildern und Stimmung. Kurz und knapp: sechs Punkte.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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14.03.2016 21:41
von Jenni
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Ich mag diesen Text, einer der wenigen im Wettbewerb, die auch sprachlich etwas (mehr) bieten. Ein Wispern in der Stille sind diese Sätze, die mir die einsam am Schreibtisch verbrachte Nacht spürbar machen. „durch Lidstrandgräser“ betrachtet „eine Nacht, vielleicht ja eine von den schönsten“ … vor allem aber dieser leise, eindringliche Ton. Ich frage mich nun aber sehr, was in der gestrigen Nacht passiert ist, bzw. ob darin etwas passiert ist – nein, wahrscheinlich ist es nur eine ganz besonders schöne Nachtseite, die davon zeugt. Und die mich überzeugt. 12 Punkte.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 15.03.2016 14:03
von Rübenach
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kurz und schmerzlos:
das ist lyrische prosa vom feinsten. zwölf punkte und zwar ziemlich klar.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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15.03.2016 17:15
von Aneurysm
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Mir ist nicht ganz klar, was dieser Text aussagen soll. Wahrscheinlich keine Punkte.
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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16.03.2016 13:56
von Nemo
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Lieber Autor, liebe Autorin,
eine klassische Kurzgeschichte ist das freilich nicht, eher lyrische Prosa. Der Text verlangt Aufmerksamkeit, ist nicht sofort und leicht zugänglich und manchmal schießen, meines Erachtens, die poetischen Wendungen übers Ziel hinaus, besonders wenn man sie mit dem banalen "auf dem Tisch liegen" kontrastiert. Der letzte Satz, das Ende also, ist für mich leider die größte Schwäche am Text. Dennoch hat es dieser Text bei mir knapp in die Punkte geschafft, weil ich den Mut anerkennenswert finde, mit einem solchen Beitrag in die Prosa zu gehen und weil mir das Empfinden der Literatur als Kunst wichtiger ist als das Gelingen des Experiments.
Beste Grüße
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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16.03.2016 16:22
von crim
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Rhythmisch lyrisch, trotzdem (oder gerade deswegen?) ohne wirklichen Haken, der mir diesen Text im Gedächtnis halten würde. Das sind durchaus hübsche Sätze, die sich da aneinanderreihen, aber sie nehmen mich nicht wirklich mit, halten mich eher auf Distanz zu diesem Text, und der vergangenen Nacht, die noch auf dem Tisch liegt. Vielleicht ein wenig zu schwammig (für mich zumindest) im Bild- und Gefühlstransport, deshalb knapp leer ausgegangen, obwohl das handwerkliche Können durchschimmert. Es hätte hier noch ein kleines Glanzlicht gebraucht, um mich zu überzeugen.
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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17.03.2016 19:07
von holg
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In den Punkten. Und wenn es nur für diesen Satz ist.
Zitat: | Eine Nacht, vielleicht ja eine von den schönsten, liegt auf meinem Tisch |
_________________ Why so testerical? |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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17.03.2016 19:42
von Constantine
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Bonjour!
Gedanken über die vergangene Nacht, die "auf dem Tisch" liegt.
Interessante Themenumsetzung. Gut zu lesen und sprachlich fein und sehr gefühlvoll geschrieben.
Sehr gerne gelesen.
six points.
Merci beaucoup.
Constantine
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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17.03.2016 22:35
von Bananenfischin
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Dieser Text hat sich mir in seiner lyrischen Dichte mit jedem Lesen ein Stück mehr geöffnet. Einzig der "Saft" irritiert mich hartnäckig immer noch, nichtsdestoweniger ist das hier ein Favorit. Und ich möchte mir die Haare raufen, wenn ich falsch liege in meinem Glauben, wer für den Text verantwortlich zeichnet.
10 Punkte.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
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24.03.2016 08:44
von Lorraine
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Guten Morgen!
Zwei, drei Dinge vorweg, die ich gern hierlassen möchte, fürs Protokoll szs, den Wettbewerb betreffend: Ein wenig enttäuscht war ich über das, was ich im LeZePo bezüglich der Vorgaben als Einschränkung empfunden habe und ich denke, die Entscheidung, auch bei der Prosa mitzumachen, es hier mit einem lyrischen Prosagewebe zu versuchen, ist in diesem – etwas trotzbeladenen – Moment gefallen. Als ich den Text (der noch am Abend nach der Bekanntgabe des Themas entstand, den ich also am nächsten Morgen vor mir „auf dem Tisch“ liegen hatte) dann am frühen Nachmittag abgeschickte, dachte ich nicht eine Minute, dass er auf eine doch relativ große Resonanz unter den Lesern/Bewertern stoßen könnte. Mich hat das Ergebnis sehr überrascht und ich bedanke mich bei euch allen für die Kommentare und Punkte. Dass ich manche der Prosaeinsendungen, die von mir nicht bepunktet wurden, zu denen ich aber durchaus etwas zu sagen gehabt hätte, nicht kommentiert habe, das tut mir im Nachhinein leid. Und da ist die Tatsache, dass ich mich lange auf der Lyrik-Seite aufgehalten habe und vielleicht ein wenig erschöpft im Kopf war, auch nicht wirklich eine Entschuldigung. Ich würde gern beim einen oder anderen Text noch ein paar Zeilen nachreichen.
Anerkennung, Kritik, Fragen, Interpretationsansätze, Ablehnung: es steckt viel drin in euren Kommentaren, habt vielen Dank für eure Zeit. Natürlich freue ich mich, wenn ich jemand erreichen konnte und versuche zu verstehen, wenn der Text nichts oder nicht viel bewegt. Rezeption geht verschlungene Wege.
Gießkanne hat Folgendes geschrieben: | Diese Worte flüstern mir zu: Traue uns! Soll ich? Soll ich nicht? |
Nemo hat Folgendes geschrieben: | [...] und manchmal schießen, meines Erachtens, die poetischen Wendungen übers Ziel hinaus, besonders wenn man sie mit dem banalen "auf dem Tisch liegen" kontrastiert. |
Akiragirl hat Folgendes geschrieben: | Ich kann es förmlich spüren, dieses Knistern. Ich frage mich, ist das ein Text über das Schreiben? |
rieka hat Folgendes geschrieben: | Ich frage mich oft, wie Kinder, die noch nicht in unserer Welt angekommen sind, die noch nicht darauf geprägt sind, die Wahrnehmung übereinstimmend mit der zurückgemeldeten Außenwelt einzuordnen, die Welt sehen. |
Einar Inperson hat Folgendes geschrieben: | Ein wunderschönes Gedicht, bin ich versucht zu sagen, so poetisch kommt dieser kurze Text daher, wandert durch meinen Kopf. |
crim hat Folgendes geschrieben: | Das sind durchaus hübsche Sätze, die sich da aneinanderreihen, aber sie nehmen mich nicht wirklich mit, halten mich eher auf Distanz zu diesem Text, und der vergangenen Nacht, die noch auf dem Tisch liegt. |
Tjana hat Folgendes geschrieben: | Ich tauche in jeden Satz ein und will dort verweilen. |
Bananenfischin hat Folgendes geschrieben: | Dieser Text hat sich mir in seiner lyrischen Dichte mit jedem Lesen ein Stück mehr geöffnet |
Constantine hat Folgendes geschrieben: | Interessante Themenumsetzung. Gut zu lesen und sprachlich fein und sehr gefühlvoll geschrieben.
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Literättin hat Folgendes geschrieben: | Die Atmosphäre, die sich mit jedem neuen Satz eigentlich bilden will, sie zerfällt: ich greife, ich lese ins Leere. Was bleibt ist eine Nachtseite der Nacht? |
Ashcloud hat Folgendes geschrieben: | Sprachlich für mich ein Genuss, inhaltlich weiß ich ihn nicht zu deuten; |
Rübenach hat Folgendes geschrieben: | das ist lyrische prosa vom feinsten. |
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Sie haben einen wunderschönen Klang, haben etwas Poetisches an sich, aber sie erzählen mir keine Geschichte. |
KeTam hat Folgendes geschrieben: | Diesen Text von dir, den nehm mich mir mit, als etwas, was mein Leben schöner macht, was ich behalten will. |
BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Meiner Meinung nach führen solche Texte einen Leser an der Nase herum, indem sie einen Inhalt nur vortäuschen. |
anuphti hat Folgendes geschrieben: | Einfach nur großartig. |
Heidi hat Folgendes geschrieben: | Eine Hymne an die Nacht. |
Piratin hat Folgendes geschrieben: | ein schönes Spiel mit Wortkreationen, Bildern und Stimmung. |
drusilla hat Folgendes geschrieben: | Insgesamt vermisse ich die Handlung in dieser Kurzgeschichte etwas. |
Seraiya hat Folgendes geschrieben: | Ein schöner Text. |
shatgloom hat Folgendes geschrieben: | Mir gefällt die Sprache, wenngleich ich sie nicht ganz verstehe. |
Aneurysm hat Folgendes geschrieben: | Mir ist nicht ganz klar, was dieser Text aussagen soll. |
holg hat Folgendes geschrieben: | Und wenn es nur für diesen Satz ist.
Zitat: | Eine Nacht, vielleicht ja eine von den schönsten, liegt auf meinem Tisch |
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Amaryllis hat Folgendes geschrieben: | Besonders die Redundanz zwischen Titel und Schlusssatz gibt dem Text noch ein besonderes Extra. |
Jack Burns hat Folgendes geschrieben: | Die Dosis macht das Gift. Das ist mir leider viel zu viel. |
tronde hat Folgendes geschrieben: | So richtig packt es mich nicht, vielleicht weil das Lyrische mir dann doch zu aufgesetzt wirkt?
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Mic000 hat Folgendes geschrieben: | Deine Beschreibungen geben dem Text eine nette Hülle, aber mir fehlt das Konkrete und ein roter Faden. Insgesamt aber ganz nett.
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Mermaid hat Folgendes geschrieben: | Ich verstehe nicht viel in diesem Text, aber ich versinke in seinen Wellen, im Klang und im Wortgekräusel. |
Lapidar hat Folgendes geschrieben: | irgendwie poetisch |
hobbes hat Folgendes geschrieben: | Um 18:55 Uhr schmiegt sich die Geschichte schon eher an mich |
nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Was kann man noch schreiben über die Liebe zum eigenen Schreiben, das noch nicht von anderen geschrieben wurde? Und dem Leser einen Blick hineingewähren, wie in einen hochkonzentrierten, von Ehrfurcht eben dieser Liebe gegenüber gezeichneten Tagebucheintrag - ohne dass es nur selbstbezüglich wirkt und der Leser sich gelangweilt abwendet? |
Jenni hat Folgendes geschrieben: | Ein Wispern in der Stille sind diese Sätze, die mir die einsam am Schreibtisch verbrachte Nacht spürbar machen. |
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Und dann der Schluss, diese Nacht ist von gestern, aber nicht verloren. Aufgehoben im Text. |
*
Nachtseite oder die eine Seite Nacht, die dort auf dem Tisch liegt, die nicht genügt, auch wenn man, würde man sie denn lesen, die vielleicht schönste Nacht beschrieben finden, sogar nachempfinden könnte.
Was aber ist zu sehen, für dieses Ich, aus einer gewissen Entfernung, oder durch halb geschlossenen Augen? Eine beschriebene Seite, Abschnitte, Absätze, Zeilenabstände, Leerzeichen zwischen Wörtern. Buchten, weißes Schlängeln: Rinnen – überall dort, wo nichts steht. Eine Uferlandschaft, einsetzende Ebbe, kleinste Kanäle ablaufenden Wassers … vielleicht schaut das Ich auf diese Seite, wie es auf gemasertes Holz oder auf abblätternden Lack auf rostigem Untergrund schauen würde, sieht Motive.
Hier sind es Formen, gebildet aus dem, was der Nachtseite schwarze Buchstaben frei lassen.
Wenn ich jetzt soviel zu diesem Teil schreibe, dessen Metaphern ja bebildern, was die Seite in diesem Text ist, dieser Bogen Papier nämlich, dann ist das dem Eindruck geschuldet, die meisten offenen Fragen oder das Gefühl des Schwammigen rührten daher.
Wie groß die Distanz bleibt zwischen Nächten von gestern und einer, in der geschrieben wird, diese Frage beantwortet der Text nicht. Auch nicht, wie viele Nächte oder Nachtseiten es braucht, um die eine zu schreiben, sie wirklich zu sagen.
Ich habe mit „Verwerfungen“ eine weitere landschaftliche Metapher bemüht, sie sollte lesbar werden lassen, dass es viele Seiten braucht, einen Stapel Blätter wie sich ablagernde Gesteinsschichten, damit (Be-)Deutung möglich wird ; wo für den Geologen die Morphologie einer Landschaft interpretierbar wird, sieht ein Wanderer Schönheit oder Bizarres, ahnt nur, was, unter Bewuchs oder durch Erosion verborgen, erdgeschichtlich vor sich ging oder immer noch passiert.
Was den ersten Teil angeht, Wände, Schatten, alles nur Angerissene: es würde zu weit führen, hier noch mehr Worte zu machen, jedenfalls fühle ich mich, auch in der Lyrik, in solcherart Texten zuhause.
Vielen Dank nochmals, für den Wettbewerb, für eure Zeit, fürs Lesen.
Lorraine
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