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Eredor
Dichter und dichter
 Moderator Alter: 31 Beiträge: 3417 Wohnort: Heidelberg

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 29.06.2014 21:00 Wir flackerten und standen von Eredor
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Weitere Werke von Eredor:
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saher
Leseratte
 Alter: 38 Beiträge: 154 Wohnort: baiuvarische Großstadt
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 30.06.2014 10:34
von saher
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Ein intensives, trostloses Bild, was uns der Autor dort gezeichnet hat. Man mag kaum hinschauen, so genau wird beschrieben, was man nicht sehen will. Betrachtet man dazu noch den Zeitdruck, dann ist die, den Leser fast zerquetschende Ruhe umso beeindruckender.
Es federt!
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Merope
Klammeraffe

Beiträge: 716 Wohnort: Am Ende des Tals
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 30.06.2014 14:04
von Merope
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Thema umgesetzt - aber mit dem Text werde ich nicht warm.
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shatgloom
Eselsohr

Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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 30.06.2014 21:11
von shatgloom
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Ich kann diesen Text immer wieder lesen. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Liebe ist ...
Thema toll umgesetzt, schöner Schreibstil. Bei mir unter den ersten fünf.
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femme-fatale233
Füßchen
 Alter: 30 Beiträge: 1915 Wohnort: München
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 01.07.2014 10:10
von femme-fatale233
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Hallo,
dieser Text wird bei mir - denke ich - in den Top 10 dabei sein. Ich mag ihn stilistisch an vielen Stellen sehr gerne.
"Wir flackerten und standen", das ist ein guter Satz.
Ebenso die Idee, dass Liebe ein Gebäude ist - zuerst muss das Gebäude sein, wer es dann betritt, ist erst Mal egal. Das finde ich schön, weil dein Ich ja so absolut auf sein Gegenüber fixiert ist, obwohl nach der Theorie das Gegenüber ja so austauschbar wäre.
Dennoch trägst du mir an manchen Stellen sprachlich zu dick auf. Um einen Text gut und gefühlvoll zu erzählen, muss nicht jeder einzelne Satz ein Knaller sein - im Gegenteil, das wirkt dann schnell überladen, unlesbar, weil man in einem Wald aus Bildern und Wortspielen völlig verloren geht. Besonders dann, wenn sie teilweise so pathetisch kommen wie bei Dir. Versteh mich nicht falsch, ich mag Pathos, aber ein bisschen weniger hätte es auch getan.
Was die Rahmenhandlung anbelangt, frage ich mich die ganze Zeit, wo das spielt. Da gibt es einerseits diese Betonwelt, andererseits schlafen sie in einem Zelt und sind voller Matsch - irgendwie muss ich da sofort an ein Festival denken und bekomme die Bilder von Festival und Betonwüste noch nicht so ganz aufeinander.
Trotzdem ist es einer der besseren Texte hier im Wettbewerb, wenngleich mir oft noch die Motivationen der Figuren fehlen - klar, die lieben sich, aber Liebe als Antrieb für alles zu nehmen, finde ich schwierig. Ich frage mich halt manchmal: Warum seid ihr da? Und warum sagt ihr, was ihr sagt?
Das ist mein Eindruck.
Grüße,
Caro
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Michel
Bücherwurm
 Alter: 51 Beiträge: 3333 Wohnort: bei Freiburg
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 01.07.2014 12:11 Präteritum? von Michel
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Atmosphärisch dichte Geschichte: Ein Abschied. Der Weg zum Flughafen. Letzte Gespräche. Sinneseindrücke, die sich einprägen.
Und: innere Distanz. Dazu trägt der manchmal recht hölzerne Stil bei, die Inquits im Präteritum - "sagtest du" liest sich eben nicht flüssig, sondern hakt. Die Sprödigkeit, die dabei entsteht, finde ich gut, sonst könnte der Text im Gefühl ersaufen. Aber es stört den Lesefluss. So bekommt die Geschichte die Anmutung eines Rückblicks - damals am Flughafen, das LI blickt distanziert auf die Ereignisse und distanziert auch mich von ihnen. Eigentlich unnötig, es finden ja keine Reflexionen in der Gegenwart statt. Ich frage mich, ob die Geschichte in der Gegenwartsform nicht dichter und direkter wirken könnte.
Wiederholungen wie "stanzt Löcher in den Asphalt" sind vermutlich gewollt, aber durch die unterschiedliche Form (erst der Versuch, dann die Tat) wirken sie wie unabsichtlich gesetzt. Das Bild selbst fand ich sehr gelungen!
Blitze zischen übrigens nicht. Wenn's blitzt, dann knallt es auch. Die wörtliche Rede war mir ebenfalls noch zu sperrig und fühlte sich an wie die Vermischung von Figuren und LI.
Fazit: Noch zu hölzern in der Umsetzung, aber ein Text, den ich in der Überarbeitung gern noch einmal lesen würde.
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Piratin
Exposéadler
 Alter: 58 Beiträge: 2187 Wohnort: Mallorca
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 01.07.2014 18:23
von Piratin
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Hallo Inko,
am Anfang regnet es und blitzt und donnert und doch ist da die Sonne, die versucht, sich in den Asphalt zu stanzen. Das Donner und Blitz anhalten, passt das irgendwie nicht, zumal sich später die Sonne dann noch in den Asphalt stanzt, als das Gewitter vorüber ist. Durch die metaphorische und in meinen Augen gelungene Umsetzung des Themas ist Dein Text in den Top 10 dabei.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Constantine
Bücherwurm

Beiträge: 3284
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 01.07.2014 23:08 Re: Wir flackerten und standen von Constantine
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Danke für deinen Beitrag. Die Vorgaben sind erfüllt, sprachlich/formal könntest du noch ein wenig variieren. Allein schon dein Anfang mit "spürte" und später die vielen Sätze mit "man" kommen etwas unmotiviert und die könntest du überdenken.
Für die Kürze der Zeit hast du eine feine Geschichte geschrieben, die mir inhaltlich gut gefallen hat.
Dein Beitrag hat es in meine Top 10 geschafft: six points.
Merci beaucoup.
LG,
Constantine
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Wir flackerten und standen
Seit du deine Augen geschlossen hattest, war es dunkel um mich geworden. Ich spürte den Wind, der an dir zupfte. Ich spürte den Regen auf deiner nackten Haut. Ich spürte dein Zusammenzucken, wenn ein Donner im Himmel zerplatzte. Ich spürte meine Lippen, wie sie sich auf Deine pressten.
Aus der Dunkelheit schälten sich deine Augen. Wie eine Leuchtstoffröhre flackerten sie erst schwach, bevor sie sich in grelles, stabiles Eisblau verwandelten.
Die Sonne versuchte, sich in den Asphalt zu stanzen. Eine seltsame Art von Druck lag in der Luft, als müsste demnächst etwas passieren. Ich zündete eine Zigarette an und warf dir einen vorsichtigen Seitenblick zu. Ein Lächeln glitt über deine Lippen.
„Hier darfst du rauchen. Keine Sorge“, sagtest du und haktest dich bei mir ein.
Betonskelette ragten in den blauen Himmel, die Straßen waren weitläufig und staubig. Heutzutage schuf man alles aus Stahlbeton – Gebäude und Brücken und Bunker und Lebensläufe, manchmal auch Beziehungen. Ich erhob meine Stimme.
„Wusstest du, dass eine Leuchtstoffröhre fünfzig Mal in der Sekunde an- und ausgeht? Sie funktioniert im Wechselstrom. Deshalb kannst du auch dieses Flackern wahrnehmen, wenn du genau hinsiehst. Wie bei einem alten Fernseher.“
Ein Blitz zischte im prasselnden Regen und für einen knappen Moment wurde es Tag. Dein helles Haar klebte dir schlammverkrustet im Gesicht. Ab und zu, wenn wir miteinander verwuchsen, flimmerten deine Lippen und ein Geräusch entlud sich aus deiner Kehle. Es gefiel mir.
Du schwiegst. Manchmal war es besser, zu schweigen. Deine Hand strich über den glatten Beton, so wie sie gelegentlich über meine Haut strich. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich fehl am Platz.
„Weißt du, was seltsam ist?“, fragtest du auf einmal und ich schüttelte den Kopf.
„Man bekommt nie das Dazwischen mit. Man sieht diese Betonskelette, ein halbes Jahr lang sieht man sie wachsen. Man fährt mit dem Fahrrad daran vorbei und akzeptiert sie als unvollendet. Man lernt, sie auf eine seltsame Art und Weise zu lieben. Und dann, eines Tages, fährst du zur Arbeit wie du es immer tust. Ein Rucksack auf dem Rücken, ein beständiger Wind im Gesicht. Du schaust nach rechts, dort wo immer dieses Betonskelett steht, aber es ist zu etwas Anderem geworden. Etwas Neuem. Es hat eine Verkleidung. Es hat Wände und Fenster und Menschen, die darin sitzen. Und genau das ist seltsam. Es gibt keinen Übergang zwischen vollendet und unvollendet.“
Ob es der Schweiß oder der Regen war, der deine Haut schimmern ließ, konnte ich nicht sagen. Ich konnte generell nichts sagen. Über mir dein schemenhafter Körper, und noch viel weiter darüber nichts weiter als Dunkelheit. Und für einen Moment erkannte ich, dass genau das die Bedeutung von Liebe war. Liebe war Flackern in der Dunkelheit. Etwas sich ständig wiederholendes, unbeständiges. Ein Blitz war Liebe, Zwinkern war Liebe. Liebe war Neonlicht.
„Liebe ist Stahlbeton“, sagtest du, „sie ist beständig und greifbar und lediglich ein Gerüst. Eine Stützwand. Liebe ist das, was zuerst existieren muss, bevor sie mit Fenstern und Menschen, Räumen und Schränken, Pflanzen und Leuchtstoffröhren gefüllt werden kann.“
Die Sonne stanzte sich in den Asphalt. Eine seltsame Art von Druck lag in der Luft, als müsste demnächst etwas passieren.
Arm in Arm, mit nichts als Schlamm bekleidet, liefen wir zurück zum Zelt. Unsere Füße schmatzten, als sie mit jedem Schritt aus der nassen Erde herausbrachen. Schmatzen und Regen und Blitze und Donner und wir beide, das war alles, was es gab.
Ich brachte dich zum Flughafen. Wir reichten uns die Hände, lächelten und weinten. Wir flackerten und standen. Ob ich dich besuchen würde. Ob du an mich denken würdest. Ein Kuss, ein letzter Blick, ein Koffer, der auf dem Fließband hinter schwarzen Plastikstreifen verschwand. |
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KeTam
Ungeduld
 Alter: 48 Beiträge: 4954
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 02.07.2014 09:52
von KeTam
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Lieblingssatz:
Zitat: | Liebe war Flackern in der Dunkelheit. Etwas sich ständig wiederholendes, unbeständiges. Ein Blitz war Liebe, Zwinkern war Liebe. Liebe war Neonlicht. |
Dein Text ist sehr bildhaft, was mir zusagt. Deine Sprach trifft, ist für mich nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Betrachtung über das Dazwischen finde ich überraschend und interessant. Einer meiner Favoriten.
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Rainer Zufall
Klammeraffe
 Alter: 69 Beiträge: 800
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 02.07.2014 13:56
von Rainer Zufall
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Hallo, also das ist schon sehr stimmungsvoll geschreiben. Aber mir als alter Geschichtentante vielleicht doch zu atmosphärisch, zu bilderreich, zu bedeutungsvoll.
Der Fokus deiner Geschichte lieft entsprechend ehr auf den philosophischen Gedankengängen über das Wesen der Liebe.
Guter Stil, aber dieses Mal einfach nicht so ganz mein Geschmack.
Trotzdem sehr gerne gelesen, wegen der schönen, bilderreichen Sprache.
Nur die Sone, die sich in den Asphalt stanzt, war mir ein bisschen zu bedetungsschwanger, aber ich bin sicher, dass gerade das, was ich bemängele anderen äußerst gut gefällt.
Viele Grüße
Zufall
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Einar Inperson
Reißwolf

Beiträge: 1676 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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 02.07.2014 22:05
von Einar Inperson
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Hallo, du da hinter der Stahlbetonsäule,
kannst ruhig hervorkommen, auch wenn es dein Text nicht unter die 10 geschafft hat.
Denn dein Text gefällt mir sehr gut. Er strahlt eine poetische Stille aus, die ich sehr mag. Er enthält schöne Sätze und Aussagen und fängt mich als Leser ein.
Lieblingsstelle:
Zitat: | Heutzutage schuf man alles aus Stahlbeton – Gebäude und Brücken und Bunker und Lebensläufe, manchmal auch Beziehungen.
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Liebe ist flackerndes Neonlicht und eine Stützwand. Interessante Gedanken. Ich habe gar nichts zu mäkeln. Ein wunderbarer Spaziergang entlang der Betonskelette. Noch so ein geistreicher Einfall. Im Werden des Unfertigen zum Fertigen hast du auch noch den Aspekt der Zeit einfließen lassen.
Es sind dir nur wenige kleine Fehler in den Text gerutscht. Mir scheint, das es aber kein Text fehlerfrei in den Wettbewerb geschafft hat. Meiner eigener jedenfalls auch nicht.
Das hat mir alles sehr gut gefallen. Ganz klar einer meiner liebsten Texte.
Warum dann aber nicht unter den 10 Besten?
In meinem Lesen hast du mit dem ersten Satz den Tod eingeschmuggelt.
Zitat: | Seit du deine Augen geschlossen hattest, war es dunkel um mich geworden. |
Und damit warst du bei mir aus der Wertung raus.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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anuphti
Trostkeks
 Alter: 58 Beiträge: 4300 Wohnort: Isarstrand
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 02.07.2014 22:38
von anuphti
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1. Dieser Text ist von Eredor. (garantiert. unverkennbar. genial.)
2. Dieser Text ist so verdammt frustrierend gut, dass ich überlege mit Schreiben aufzuhören, weil ich in meinem ganzen Leben nie so etwas schreiben können werde.
3. Dieser Text hat so viele geniale Stellen, dass der halbe Text fett wäre, wenn ich sie alle markieren würde.
Ganz großes Kino, lyrische Prosa, wie ich sie liebe (und demütig staunend lese. Und wieder lese. Und wieder lese. Und wieder lese.)
Du bist der Wahnsinn.
12 Punkte (und dann lange nichts!)
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Cheetah Baby
Forenkätzchen
 Alter: 22 Beiträge: 396
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 02.07.2014 22:55
von Cheetah Baby
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Wow. Einfach wow.
Mein absoluter Favorit! Und ich habe da auch schon so eine gewisse Ahnung, wer das sein könnte ...
Eine tolle Idee, wunderbar formuliert- mehr kann und muss man dazu nicht mehr sagen.
Meine Lieblingsstellen:
Die Sonne versuchte sich in den Asphalt zu stanzen.
und
Man bekommt nie das Dazwischen mit. Man sieht diese Betonskelette, ein halbes Jahr lang sieht man sie wachsen. Man fährt mit dem Fahrrad daran vorbei und akzeptiert sie als unvollendet. Man lernt, sie auf eine seltsame Art und Weise zu lieben. Und dann, eines Tages, fährst du zur Arbeit wie du es immer tust. Ein Rucksack auf dem Rücken, ein beständiger Wind im Gesicht. Du schaust nach rechts, dort wo immer dieses Betonskelett steht, aber es ist zu etwas Anderem geworden. Etwas Neuem. Es hat eine Verkleidung. Es hat Wände und Fenster und Menschen, die darin sitzen. Und genau das ist seltsam. Es gibt keinen Übergang zwischen vollendet und unvollendet.
Dafür gibt's 12 Punkte von mir
Liebe Grüße
Chee
_________________ "Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen."
~ Mark Twain |
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nebenfluss
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 5706 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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 04.07.2014 08:11
von nebenfluss
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<allgemeine_Vorbemerkung>
Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:
1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?
2.Wie stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?
Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.
</allgemeine_Vorbemerkung>
Wenn der Flughafen am Schluss nicht wäre, könnte man diese Geschichte gut auf einem Junggesellenabend verlesen. Ein bisschen Kultur, bevor es ans Saufen geht
Aber wie komme ich eigentlich darauf, dass hier ein Mann spricht? Keine Ahnung. Vielleicht, weil mir stilistisch nur männliche Autoren im dsfo einfallen, die diesen Text geschrieben haben könnten.
Klasse Idee, diese Gedanken zum "Nichts-Dazwischen" im Stahlbetonbau. Diese Abwesenheit des Organischen, Lebendigen ... hinstellen, Bewohner rein, fertig. Dem Du scheint das zu gefallen. Das Ich dagegen liebt das Unbeständige, die Gefühlsschwankungen, sehr schön an den Naturgewalten dargestellt.
Ich mach's kurz: Mein Favorit in diesem FFF.
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Vogel
Eselsohr

Beiträge: 436
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 04.07.2014 22:03
von Vogel
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Wow, so kurz vor Ende noch so ein Favorit. Das ist ganz großartig geschrieben. Vielleicht würde ich mir noch ein bißchen mehr Handlung wünschen, wobei ich im Nachbartext gerade gelobt habe, dass er genau dies gemacht hat: eher eine Zusammenfassung zu liefern, als sich dem Zwang einer szenischen Beschreibung auszuliefern. Dieser Aspekt ist drüben irgendwie noch besser gelungen, dafür ist dies halt sprachlich brillant. Wobei die Virtuosität dem Autor meiner Wahrnehmung nach ein wenig durchgegangen ist: denn die Geliebte spricht genauso wie der Erzähler, ihre Worte haben den gleichen Rhythmus wie der Text. Da schiebt sich für mein Verständnis die Virtuosität vor das Werk, da ist das Handwerk stärker als die Kunst. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber ich denke, die wahre Meisterschaft beginnt, wenn dieser Punkt überwunden ist.
Gruß
Vogel
_________________
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Lapidar
Exposéadler
 Alter: 61 Beiträge: 2689 Wohnort: in der Diaspora
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 04.07.2014 22:10
von Lapidar
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Urlaubsliebe? Das Gewitter kann ich fast spüren. Aber trotzdem ist mein innerer "Bebbelesscheißer" nicht ganz zufrieden. Das Bild ist mit großzügigem Pinsel gemalt aber die Details passen nicht immer ganz.
Trotzdem: gerne gelesen.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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niko
Eselsohr
 Alter: 65 Beiträge: 232 Wohnort: Göttingen
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 05.07.2014 12:45
von niko
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berührt mich sehr, diese geschichte. intensiv geschrieben. und mit wunderbaren passagen wie:"Aus der Dunkelheit schälten sich deine Augen. "
sehr warm. trotz allen betons!
beste grüße: niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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ErieBee
Gänsefüßchen
E
Beiträge: 45
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E 05.07.2014 14:04
von ErieBee
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Deine Sprache packt mich und irritiert mich und ist voll innerer Wahrheit und – manchmal zarter, manchmal knallharter – Poesie.
Das ist für mich – auch beim zweiten Mal Lesen – die beste Geschichte.
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halcyonzocalo
Einsamer Trancer
 Alter: 33 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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 06.07.2014 12:24
von halcyonzocalo
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Auch ein ziemlich schicker Text, der mit einigen schicken Bildern und Metaphern aufwartet. Sprachlich ist das Ganze recht souverän geschrieben, doch für meinen Geschmack dann teilweise doch schon etwas zu bildgewaltig und überladen. Insgesamt aber wirklich nicht schlecht. Mal sehen, wie es am Ende ausschaut.
Edit: Hinter meinem persönlichen Treppchen fällt es mir sehr schwer, die restlichen Punkte zu verteilen, da sehr viele Texte für meinen Geschmack von der Qualität her sehr nahe beieinanderliegen. Letztendlich habe ich mich entschlossen, diesem Text 3 Punkte zu vergeben.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Eredor
Dichter und dichter
 Moderator Alter: 31 Beiträge: 3417 Wohnort: Heidelberg

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 06.07.2014 23:09
von Eredor
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Dennis, das ist das Kitschigste, das du je geschrieben hast.
Bitte schreib nie wieder.
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Honig
Gänsefüßchen

Beiträge: 42 Wohnort: NRW
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 07.07.2014 13:55
von Honig
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Wieder eine Geschichte in der zweiten Person, gefällt mir leider nicht so gut wie die andere. Zu schwer, zu gewollt für meinen Geschmack. Erinnert mich an einen Artikel aus der Neon.
_________________ @kerstinhonig |
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holg
Exposéadler
 Moderator
Beiträge: 2365 Wohnort: knapp rechts von links
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 07.07.2014 15:39
von holg
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Wie eine zündende Neonröhre Lichtblitze in die Dunkelheit schickt, flackern Erinnerungen auf. Poetisch, melancholisch, intim.
Am Ende steht ein Abschied (Endlich mal ein gutes Ende).
En toller Text!
Ich verneige mich in Ehrfurcht.
Douze points.
_________________ Why so testerical? |
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