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Michel
Bücherwurm
 Alter: 52 Beiträge: 3352 Wohnort: bei Freiburg
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 29.06.2014 20:00 Das Loch von Michel
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Das Loch
Als das Loch ihn verschluckt, wird es schwarz um ihn. Einen endlosen Atemzug lang droht ihn die Panik zu überschwemmen, bis ihm die Sonnenbrille auf seiner Nase einfällt. Er wirft sie auf den Beifahrersitz und giert nach dem Licht der Neonröhren, die jetzt in regelmäßigen Abständen die Fahrbahn beleuchten. Normalerweise ist der Anfang des Tunnels taghell ausgeleuchtet. Ein Teil der Beleuchtungsanlage muss ausgefallen sein. Kein beruhigender Gedanke, wenn man noch dreißig Kilometer unter Tage vor sich hat und der weiße Fleck im Rückspiegel gerade hinter einer Biegung verschwindet.
Er schaltet das Radio ein, aber der Sender, den er gehört hat, wird nicht über das Tunnelsystem übertragen. Keine Stimme, kein Ton, nicht einmal eine atmosphärische Störung. Aus den Lautsprechern kommt gleichmäßiges Rauschen und verbindet sich mit dem Reifengeräusch, das von den Betonwänden des Tunnels zurückgeworfen wird. Die verkrampften Finger seiner Hand finden die Schaltwippe am Lenkrad. Wenig später füllen Ambient-Klänge aus dem CD-Spieler den Innenraum des Autos. Er spannt die Finger noch stärker an und löst sie dann mit einer bewussten Willensanstrengung. Spannt und löst die Muskeln der Oberarme. Hebt die Schultern an und lässt sie fallen. Langsam lässt der Krampf in der Bauchmuskulatur nach.
Gelernt ist gelernt.
Er konzentriert sich auf den Wagen vor sich, einen dunkelroten Renault mit Fließheck und französischem Kennzeichen. Auf der Heckscheibe spiegeln sich die Neonröhren der Tunnelbeleuchtung, eine endlose Reihe weißer Striche, wie das Mündungsfeuer eines Raumschiffs aus der Urzeit der Computerspiele. Eine Weile taucht mit jedem Beat der Musik ein neuer Leuchtstreifen auf, bis das Zusammenspiel aus dem Rhythmus gerät. Die Neonröhren folgen einander einen Hauch zu schnell. Er unterdrückt den Impuls, langsamer zu fahren. Der Tunnel ist auch ohne solche Spielchen lang genug.
Da ist die große Biegung. Die Röhre schwingt mit leichtem Gefälle in eine Rechtskurve ein, die endlos scheint, als führe der Tunnel ab hier im Kreis, oder schlimmer: in einer Spirale aus Beton nach unten, immer tiefer in das Gebirgsmassiv hinein.
Unsinn. Er drängt die Vorstellung zurück und achtet auf andere Rhythmen, auf den Pulsschlag des Tunnels. In regelmäßigen Abständen leuchten grüne Hinweisschilder auf, die den Weg zum nächsten Rettungsraum markieren. Zum ersten Mal fallen ihm die Entfernungsangaben darauf auf: einhundertfünfzig Meter nach vorn, achtzig nach hinten. Die vorderen Zahlen werden immer kleiner, die hinteren immer größer, bis nach der nächsten grün lackierten Stahltür das Spiel von vorn beginnt. Wohin die Türen wohl führen? Ein anderer Tunnel, eine dritte Röhre zwischen den beiden für den Autoverkehr? Oder lediglich ein Bunker ohne Fluchtmöglichkeit, so glatt wie ein Würfel von innen, sechs Seiten Stahlbeton, mit einem Telefon ohne Tastenfeld? Er wird es nicht herausfinden. Es wäre Wahnsinn, hier im Tunnel zu halten. Es ist Wahnsinn überhaupt hier hineinzufahren.
Da, am Ende der Kurve: Die nächste Wegmarke. Halbzeit.
Genau hier war es damals, als sich die Panik auf ihn stürzte wie eine Eule auf eine Maus. Lautlos kam sie angeflogen, bis sie ihn sicher in den Krallen hatte. Neben ihm Ullas Kreischen, hinten die weinenden Kinder, und vor ihm fünfzehn Kilometer Neonlicht und Stahlbeton. Bis heute weiß er nicht, wie er aus dem Tunnel herausgekommen ist und warum ihm das überhaupt passiert ist. Wie oft ist er seither hier durchgekommen, geschäftlich oder auf dem Weg in den Urlaub? Er hat nicht mitgezählt. Er hat sich verboten, sich von diesem Ungetüm aus Stahlbeton in den Wahnsinn treiben zu lassen. Er fährt rein, er fährt durch, fertig.
Der rote Renault passiert bereits die nächste Kurve. Das Mündungsfeuer auf seiner Heckscheibe ist kaum noch zu erkennen. Jetzt verschwindet hinter der Biegung. Der Bass pumpt aus den Lautsprechern, die Musik oszilliert ziellos zwischen zwei leeren Akkorden hin und her. Im Rückspiegel leuchten die Scheinwerfer der nachfolgenden Autos. Durch die Lüftung dringt Abgasgeruch. Beim nächsten Check muss das geprüft werden. Wozu gibt es eine Umluftschaltung, wenn trotzdem Kohlenmonoxid hereindrückt? Nein, gesund ist es nicht, hier durchzufahren. Wieder drängt sich ihm die Vorstellung auf: Er und sein Auto in einem fadendünnen Loch voller giftiger Gase, und rundherum, in absolut jeder Richtung: Fels. Nichts als Kalk, Granit, Gneis, weiß der liebe Himmel was noch.
Nicht daran denken. Lieber daran, was das eigentlich für ein Wunder ist, dass man durch so ein Monster von Berg einfach ein Loch hindurchbohren kann. Das Ganze mit Stahlbeton ausgekleidet, ein paar Ventilatoren und Neonröhren aufgehängt – und fertig. Internet? Raumfahrt? Spielereien. Beton und Neon, das sind die wahren Götter der Neuzeit.
Es hilft. Er wird ruhiger. Noch zwei-, dreimal die Schultern hochziehen und fallen lassen, bis er er den Atem wieder unter Kontrolle hat.
Da ist sie, die Doppelreihe der Neonröhren, die den Ausgang ankündigt. Aus dem An- Aus der Tunnelbeleuchtung wird ein pulsierender Lichtstrom. Die Pupillen ziehen sich schmerzhaft zusammen, als aus zwei Lichtreihen vier werden, dann sechs. Die weiß getünchte Tunnelwand reflektiert das Streulicht der Scheinwerfer. Eine letzte Kurve. Vor ihm taucht, schmerzhaft weiß, das Ende des Tunnels auf, wächst ihm entgegen, bis es ihn umfängt und das Dämmerlicht zusammen mit dem Reifengeräusch hinter ihm zurückbleibt. Den Straßenrand säumen trockene Büsche, zwischen denen er Felder und weiße Häuser sieht. Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab. Mit zusammengekniffenen Augen tastet er nach der Sonnenbrille.
Beton und Neon sind Götter. Aber das hier, das ist das Leben.
Weitere Werke von Michel:
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KeTam
Ungeduld
 Alter: 48 Beiträge: 4953
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 30.06.2014 16:14
von KeTam
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Hallo du,
mit deinem Text triffst du bei mir einen Nerv. Ich kann das so gut nachempfinden, dieses Staunen (Angst evtl auch) mitten durch einen Berg zu fahren.
Ich finde es sehr gut, wie du die Atmosphäre im Tunnel beschreibst. Es fühlt sich für mich so an, als wäre ich dabei. Da fehlt wirklich kein Detail. Super! Ich hätte mit dir noch eine ganze Weile durch diesen Tunnel fahren mögen!
Gefällt mir sehr gut und ich finde deine Umsetzung des Themas originell!
Lg, KeTam.
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Piratin
Exposéadler
 Alter: 58 Beiträge: 2187 Wohnort: Mallorca
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 30.06.2014 16:45
von Piratin
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Hallo Inko,
das ist so "simpel" aber auch so derart gut. Eine tolle Momentaufnahme von Angst und Panik in einer Alltagssituation, die sich deutlich von den anderen Geschichten abhebt. Unaufgeregt geschrieben und doch spürt man die Atemnot, die Bedrängung, die Angst vor Dunkelheit und Enge, den Göttern, denen man im Tunnel ausgeliefert ist.
Klasse!
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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shatgloom
Eselsohr

Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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 30.06.2014 20:26
von shatgloom
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Auch eine originelle Idee mit dem Tunnel und der aufkommenden Panik.
Vorgaben sind alle umgesetzt. Schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
Sie wird bei mir auch noch unter den ersten zehn landen.
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Eredor
Dichter und dichter
 Moderator Alter: 31 Beiträge: 3417 Wohnort: Heidelberg

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 01.07.2014 12:53
von Eredor
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Hallo! Aus Zeitgründen werde ich nur in wenigen Sätzen meinen Eindruck wiedergeben. Möglicherweise kann ich nach dem Wettbewerb näher zu meiner Stellung Bezug nehmen.
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Lässt mich schweigend zurück, was ein gutes Zeichen ist. Mehr lässt sich dazu auch leider nicht sagen, außer: gut!
***
Lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Andrea Conrad Wortedrechsler

Beiträge: 84 Wohnort: Bingen am Rhein
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 01.07.2014 15:55
von Andrea Conrad
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Mein Favorit.
Tolle Beschreibung. Tolle Bilder. Die Fahrt durch den Tunnel ist sehr gut beschrieben und visuell super vorstellbar. Die optischen Eindrücke sind mit schönen Bildern gelegt. Auch die Angst des Fahrers und deren Auswirkungen sind sehr plastisch.
Das einzige, was mir gefehlt hat, ist die Erklärung warum es dem Fahrer so schwer fällt durch den Tunnel zu fahren und was damals geschehen ist.
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Kleeblättchen
Wortedrechsler
K Alter: 38 Beiträge: 54 Wohnort: im schönen Frankenland
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K 01.07.2014 16:54
von Kleeblättchen
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Hallo,
schön geschrieben ^^ Ich kann die Gefühle deines Protas echt gut nachvollziehen. Die Geschichte ist sehr stimmig, also die Gefühle, Handlungen ... das passt alles gut.
lg
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Vogel
Eselsohr

Beiträge: 436
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 01.07.2014 17:15
von Vogel
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Hallo.
Der Text beginnt etwas schwerfällig, anfangs fand ich die Formulierungen eher holprig, vielleicht wusste der Autor auch noch nicht, worauf es hinausläuft. Dann wird es zunehmend rasanter, insbesondere sprachlich wird es packend, mit tollen Formulierungen. Mir gefällt auch, wie es sich langsam anbahnt, langsam aufklärt: eine Panikattacke, die er einmal hatte und wieder fürchtet.
Dann wird es aber etwas zäh, fand ich, es passiert nicht Neues, es verlängert sich einfach das schon Gehabte. Leider ist dann auch das Ende ohne jede Überraschung, ohne Wende oder Pointe.
Ich würde sagen: man merkt, dass Du toll schreiben kannst, aber die Grundidee reichte nicht, um einen Spannungsbogen daraus zu machen. Entweder kürzen und eine kurze, statische Szene draus machen oder noch eine Wendung einführen.
Gruß
Vogel
_________________
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Constantine
Bücherwurm

Beiträge: 3292
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 01.07.2014 17:50
von Constantine
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Danke für deinen Beitrag. Ich fand deine Geschichte sprachlich leider nicht wirklich herausragend. Die Verwendung des Begriffs "Stahlbeton" ist in deinem Text sehr redundant und ich finde, dein Text ist zu lang geraten. Kürzer, mehr auf den Punkt formuliert, hätte deiner Geschichte gut getan.
Leider bist du nicht in meiner Top 10 gelandet. Es tut mir leid.
Merci beaucoup.
LG,
Constantine
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Nihil { }
 Moderator Alter: 33 Beiträge: 6041
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 02.07.2014 10:02
von Nihil
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Eine extremisierte Fahrt durch einen Tunnel. Bei der Vorgabe Dunkelheit, die gleich darauf von einem hellen Licht abgelöst wird, denkt wohl jeder erstmal ans „Licht am Ende des Tunnels“. Hier wird eine Panikattacke während einer normalen? Autofahrt beschrieben und das ziemlich einprägsam und detailliert. Gefällt mir an sich gut.
Hoffentlich folgt später noch ein ausführlicherer Kommentar, ich schreibe erstmal meinen allgemeinen Eindruck, damit meine Wertung am Ende auch wirklich gezählt wird.
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nebenfluss
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 5738 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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 02.07.2014 11:37
von nebenfluss
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<allgemeine_Vorbemerkung>
Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:
1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?
2.Wie stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?
Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.
</allgemeine_Vorbemerkung>
Wow! Was für eine routinierte Schreibe, was für ein Fokus auf das Thema. Wohnst du direkt am Gotthard-Tunnel und bist um 19.05 Uhr schnell noch mal durchgefahren?
Zu nörgeln gibt es angesichts der knappen Zeit da überhaupt nichts.
Dennoch ein paar Hinweise, falls du überarbeiten möchtest:
- es soll wohl eine Fahrt unter den Alpen hindurch sein (die Namen deuten darauf hin, auch das französische Kennzeichen). Einen 30 Kilometer langen Straßentunnel gibt es dort nicht. Besser gesagt: noch nicht.
- ich hätte gerne etwas Genaueres über die damalige Panikattacke erfahren. Warum hat die Familie geschrien?
- hier fehlt was:
Zitat: | Jetzt verschwindet hinter der Biegung. |
Platz 2 bei mir.
Super gemacht!
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Lapidar
Exposéadler
 Alter: 61 Beiträge: 2695 Wohnort: in der Diaspora
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 02.07.2014 16:37
von Lapidar
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Beklemmend. Genau DAS ist der Grund, warum ich keine Tunnel mag.
Überlegungen und Beschreibung einer Autofahrt durch den Tunnel. Ich finde, vom Thema her gut umgesetzt.
Mir gefällt vor allem der letzte Satz.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Merope
Klammeraffe

Beiträge: 716 Wohnort: Am Ende des Tals
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 02.07.2014 18:57
von Merope
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Hat mir sehr gut gefallen!
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femme-fatale233
Füßchen
 Alter: 30 Beiträge: 1915 Wohnort: München
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 02.07.2014 21:27
von femme-fatale233
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Ich glaube, das hier ist ein guter Text. Zwar habe ich persönlich Geschichten nicht so gerne, in denen wenig passiert, aber das ist ja Geschmackssache. Gut geschrieben ist es auf jeden Fall, man kann wirklich die Bedrohlichkeit, die der Tunnel auf deine Figur ausstrahlt, nachvollziehen. Die Formulierungen, die du benutzt, sind erfrischend unverbraucht, sowas schätze ich an Texten. Auf jeden Fall ein Text, den man sich in den Top 10 vorstellen kann.
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Mardii Stiefmütterle
 Alter: 64 Beiträge: 1775
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 03.07.2014 18:55
von Mardii
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Hallo Guy/Girl,
das ist eine meiner Lieblingsgeschichten dieses Wettbewerbs. Ein Tunnel als Schauplatz, einen Angst-geplagten als Protagonisten, eine gute Dosis Psycho, das ist es, was eine gute Geschichte braucht.
Bloss das mit den vorne kleiner werdenden Zahlen der Schilder der Noträume, verstehe ich nicht.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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halcyonzocalo
Einsamer Trancer
 Alter: 33 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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 04.07.2014 12:54
von halcyonzocalo
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Ziemlich gut finde ich das! Die Fahrt durch den Tunnel ist eine schöne Idee und obwohl es ja an sich gar kein spektakulärer Plot ist, ist es dir doch gelungen, die Momentaufnahme sehr schön zu gestalten. Einige kleine Fehler, wie " Jetzt verschwindet er hinter der Biegung" fallen da nicht groß ins Gewicht. Mal schauen, wie es sich am Ende ausgeht, doch das könnten einige Punkte werden.
Edit: Letztendlich bekommt diese Geschichte 10 Punkte von mir, da ich die Idee wirklich gut finde und das Ganze sprachlich sehr schön ausgestaltet wurde, ohne, wie leider in vielen anderen Texten, alles mit schwülstigen Metaphern zu überladen.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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ErieBee
Gänsefüßchen
E
Beiträge: 45
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E 05.07.2014 12:32
von ErieBee
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Super Idee, super umgesetzt. Richtig viele Punkte von mir!
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Einar Inperson
Reißwolf

Beiträge: 1676 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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 05.07.2014 18:31
von Einar Inperson
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Hallo und herzlichen Glückwunsch,
du gehörst zu den 10 Auserwählten.
Die spannende Geschichte vom Kampf mit der Überwindung einer plötzlich auftretenden Tunnelphobie.
Eine technisch gut geschriebene Geschichte mit den üblichen kleinen Fehlern, die diesem Zeitdruck beim FFF geschuldet sind.
Ein Road-Movie, das den Leser mit dem einsamen Prota mitleiden lässt und mit ihm an der Lieblingsstelle durchatmen lässt.
Zitat: | Vor ihm taucht, schmerzhaft weiß, das Ende des Tunnels auf, wächst ihm entgegen, bis es ihn umfängt und das Dämmerlicht zusammen mit dem Reifengeräusch hinter ihm zurückbleibt. |
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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gold
Papiertiger
 Alter: 70 Beiträge: 4874 Wohnort: unter Wasser
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 06.07.2014 08:37
von gold
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Hallo, Inko,
Zitat: | Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab.
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Dieser Satz ist wunderschön. Nach dem Beton, nach dem Neon. Der Süden, den der Prota sich mehr als verdient hat nach dieser Odyssee durch den Tunnel.
Zitat: | Beton und Neon, das sind die wahren Götter der Neuzeit. |
Oh, wie wahr. Ich denke, dieser Satz ist nicht nur dem Thema geschuldet, Er entspricht der Realität, einer Realität, vor der ich immer wieder erschrecke.
Am Eindrucksvollsten habe ich sie in "La Defense" (Vorort von Paris)wahrgenommen, wo sie aber schon wieder etwas Ästhetisches für mich hatte.
Aber das Neon: das Neon ist für mich viel, viel schrecklicher als der Beton!!!
Neon ist unbarmherzig...
Durch das grüne Licht und den roten Peugeot hast du dieser kalten Kombination aus Neon und Beton die Brutalität genommen und hast es einigermaßen annehmbar gemacht, aber doch nicht so, dass man sich nicht nach
Zitat: | Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab.
| sehnt.
Gut finde ich auch, dass du deine Bewunderung für diese Meisterleistung des Tunnelbaus beschreibst.
Insgesamt:
es ist dir gelungen,
das Meistern des Unbehagens in der Tunnelpassage zu beschreiben.
LG gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Rainer Zufall
Klammeraffe
 Alter: 69 Beiträge: 800
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 06.07.2014 10:20
von Rainer Zufall
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Dein Text hat mir recht gut gefallen, so gut, dass ich ihn fast in die TopTen übernommen hätte. Schade, dass ich nicht ein paar Extrafedern übrig habe.
Du beschreibst die Angst des Mannes vor dem Tunnel, vor der aufkeimenden Panikattacke recht gut, so dass ein intensiver Eindruck entsteht.
Insgesamt fand ich es dann aber ein bisschen schade, dass die Geschichte infach nur damit aufhörte, dass er sich wieder beruhigt.
Viele Grüße
Zufall
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Jenni
Bücherwurm

Beiträge: 3285
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 06.07.2014 13:05
von Jenni
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Die Stahlbetonzeit ist die gefühlte Länge der Durchfahrung eines Tunnels. Das ist eine völlig plausible Umsetzung des Themas und dann ist das auch sehr ordentlich geschrieben. Gern gelesen. Das gibt Punkte von mir. So richtig zum Favorit fehlt mir bei diesem Text irgendetwas Unerwartetes, ein Gedanke, den man nicht selbst schon in vielen Tunneln gedacht hat, eine Beobachtung die nicht jedem Tunnel entspricht.
Drei Punkte wurden es nach einigem Hin und Her.
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holg
Exposéadler
 Moderator
Beiträge: 2385 Wohnort: knapp rechts von links
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 06.07.2014 22:47
von holg
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Gut und genau beobachtet. Eine Fahrt Tuch den Tunnel.
Pedantisch beschrieben, wie es sich für einen Phobiker gehört.
Verliere nur immer wieder den Faden, denn alles, was weiter vorne als Plus steht, kann genau so gut als Minus gelten.
Reisst mich nicht mit.
_________________ Why so testerical? |
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