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Das Loch

 
 
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag29.06.2014 21:00
Das Loch
von Michel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das Loch

Als das Loch ihn verschluckt, wird es schwarz um ihn. Einen endlosen Atemzug lang droht ihn die Panik zu überschwemmen, bis ihm die Sonnenbrille auf seiner Nase einfällt. Er wirft sie auf den Beifahrersitz und giert nach dem Licht der Neonröhren, die jetzt in regelmäßigen Abständen die Fahrbahn beleuchten. Normalerweise ist der Anfang des Tunnels taghell ausgeleuchtet. Ein Teil der Beleuchtungsanlage muss ausgefallen sein. Kein beruhigender Gedanke, wenn man noch dreißig Kilometer unter Tage vor sich hat und der weiße Fleck im Rückspiegel gerade hinter einer Biegung verschwindet.
Er schaltet das Radio ein, aber der Sender, den er gehört hat, wird nicht über das Tunnelsystem übertragen. Keine Stimme, kein Ton, nicht einmal eine atmosphärische Störung. Aus den Lautsprechern kommt gleichmäßiges Rauschen und verbindet sich mit dem Reifengeräusch, das von den Betonwänden des Tunnels zurückgeworfen wird. Die verkrampften Finger seiner Hand finden die Schaltwippe am Lenkrad. Wenig später füllen Ambient-Klänge aus dem CD-Spieler den Innenraum des Autos. Er spannt die Finger noch stärker an und löst sie dann mit einer bewussten Willensanstrengung. Spannt und löst die Muskeln der Oberarme. Hebt die Schultern an und lässt sie fallen. Langsam lässt der Krampf in der Bauchmuskulatur nach.
Gelernt ist gelernt.
Er konzentriert sich auf den Wagen vor sich, einen dunkelroten Renault mit Fließheck und französischem Kennzeichen. Auf der Heckscheibe spiegeln sich die Neonröhren der Tunnelbeleuchtung, eine endlose Reihe weißer Striche, wie das Mündungsfeuer eines Raumschiffs aus der Urzeit der Computerspiele. Eine Weile taucht mit jedem Beat der Musik ein neuer Leuchtstreifen auf, bis das Zusammenspiel aus dem Rhythmus gerät. Die Neonröhren folgen einander einen Hauch zu schnell. Er unterdrückt den Impuls, langsamer zu fahren. Der Tunnel ist auch ohne solche Spielchen lang genug.
Da ist die große Biegung. Die Röhre schwingt mit leichtem Gefälle in eine Rechtskurve ein, die endlos scheint, als führe der Tunnel ab hier im Kreis, oder schlimmer: in einer Spirale aus Beton nach unten, immer tiefer in das Gebirgsmassiv hinein.
Unsinn. Er drängt die Vorstellung zurück und achtet auf andere Rhythmen, auf den Pulsschlag des Tunnels. In regelmäßigen Abständen leuchten grüne Hinweisschilder auf, die den Weg zum nächsten Rettungsraum markieren. Zum ersten Mal fallen ihm die Entfernungsangaben darauf auf: einhundertfünfzig Meter nach vorn, achtzig nach hinten. Die vorderen Zahlen werden immer kleiner, die hinteren immer größer, bis nach der nächsten grün lackierten Stahltür das Spiel von vorn beginnt. Wohin die Türen wohl führen? Ein anderer Tunnel, eine dritte Röhre zwischen den beiden für den Autoverkehr? Oder lediglich ein Bunker ohne Fluchtmöglichkeit, so glatt wie ein Würfel von innen, sechs Seiten Stahlbeton, mit einem Telefon ohne Tastenfeld? Er wird es nicht herausfinden. Es wäre Wahnsinn, hier im Tunnel zu halten. Es ist Wahnsinn überhaupt hier hineinzufahren.
Da, am Ende der Kurve: Die nächste Wegmarke. Halbzeit.
Genau hier war es damals, als sich die Panik auf ihn stürzte wie eine Eule auf eine Maus. Lautlos kam sie angeflogen, bis sie ihn sicher in den Krallen hatte. Neben ihm Ullas Kreischen, hinten die weinenden Kinder, und vor ihm fünfzehn Kilometer Neonlicht und Stahlbeton. Bis heute weiß er nicht, wie er aus dem Tunnel herausgekommen ist und warum ihm das überhaupt passiert ist. Wie oft ist er seither hier durchgekommen, geschäftlich oder auf dem Weg in den Urlaub? Er hat nicht mitgezählt. Er hat sich verboten, sich von diesem Ungetüm aus Stahlbeton in den Wahnsinn treiben zu lassen. Er fährt rein, er fährt durch, fertig.
Der rote Renault passiert bereits die nächste Kurve. Das Mündungsfeuer auf seiner Heckscheibe ist kaum noch zu erkennen. Jetzt verschwindet hinter der Biegung. Der Bass pumpt aus den Lautsprechern, die Musik oszilliert ziellos zwischen zwei leeren Akkorden hin und her. Im Rückspiegel leuchten die Scheinwerfer der nachfolgenden Autos. Durch die Lüftung dringt Abgasgeruch. Beim nächsten Check muss das geprüft werden. Wozu gibt es eine Umluftschaltung, wenn trotzdem Kohlenmonoxid hereindrückt? Nein, gesund ist es nicht, hier durchzufahren. Wieder drängt sich ihm die Vorstellung auf: Er und sein Auto in einem fadendünnen Loch voller giftiger Gase, und rundherum, in absolut jeder Richtung: Fels. Nichts als Kalk, Granit, Gneis, weiß der liebe Himmel was noch.
Nicht daran denken. Lieber daran, was das eigentlich für ein Wunder ist, dass man durch so ein Monster von Berg einfach ein Loch hindurchbohren kann. Das Ganze mit Stahlbeton ausgekleidet, ein paar Ventilatoren und Neonröhren aufgehängt – und fertig. Internet? Raumfahrt? Spielereien. Beton und Neon, das sind die wahren Götter der Neuzeit.
Es hilft. Er wird ruhiger. Noch zwei-, dreimal die Schultern hochziehen und fallen lassen, bis er er den Atem wieder unter Kontrolle hat.
Da ist sie, die Doppelreihe der Neonröhren, die den Ausgang ankündigt. Aus dem An- Aus der Tunnelbeleuchtung wird ein pulsierender Lichtstrom. Die Pupillen ziehen sich schmerzhaft zusammen, als aus zwei Lichtreihen vier werden, dann sechs. Die weiß getünchte Tunnelwand reflektiert das Streulicht der Scheinwerfer. Eine letzte Kurve. Vor ihm taucht, schmerzhaft weiß, das Ende des Tunnels auf, wächst ihm entgegen, bis es ihn umfängt und das Dämmerlicht zusammen mit dem Reifengeräusch hinter ihm zurückbleibt. Den Straßenrand säumen trockene Büsche, zwischen denen er Felder und weiße Häuser sieht. Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab. Mit zusammengekniffenen Augen tastet er nach der Sonnenbrille.
Beton und Neon sind Götter. Aber das hier, das ist das Leben.

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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag30.06.2014 17:14

von KeTam
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Hallo du,

mit deinem Text triffst du bei mir einen Nerv. Ich kann das so gut nachempfinden, dieses Staunen (Angst evtl auch) mitten durch einen Berg zu fahren.
Ich finde es sehr gut, wie du die Atmosphäre im Tunnel beschreibst. Es fühlt sich für mich so an, als wäre ich dabei. Da fehlt wirklich kein Detail. Super! Ich hätte mit dir noch eine ganze Weile durch diesen Tunnel fahren mögen!

Gefällt mir sehr gut und ich finde deine Umsetzung des Themas originell!

Lg, KeTam.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag30.06.2014 17:45

von Piratin
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Hallo Inko,

das ist so "simpel" aber auch so derart gut. Eine tolle Momentaufnahme von Angst und Panik in einer Alltagssituation, die sich deutlich von den anderen Geschichten abhebt. Unaufgeregt geschrieben und doch spürt man die Atemnot, die Bedrängung, die Angst vor Dunkelheit und Enge, den Göttern, denen man im Tunnel ausgeliefert ist.
Klasse!


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag30.06.2014 21:26

von shatgloom
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Auch eine originelle Idee mit dem Tunnel und der aufkommenden Panik.
Vorgaben sind alle umgesetzt. Schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
Sie wird bei mir auch noch unter den ersten zehn landen.
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag01.07.2014 13:53

von Eredor
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Hallo! Aus Zeitgründen werde ich nur in wenigen Sätzen meinen Eindruck wiedergeben. Möglicherweise kann ich nach dem Wettbewerb näher zu meiner Stellung Bezug nehmen.

***

Lässt mich schweigend zurück, was ein gutes Zeichen ist. Mehr lässt sich dazu auch leider nicht sagen, außer: gut!

***

Lg Dennis


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Andrea Conrad
Wortedrechsler


Beiträge: 84
Wohnort: Bingen am Rhein


Beitrag01.07.2014 16:55

von Andrea Conrad
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Mein Favorit.

Tolle Beschreibung. Tolle Bilder. Die Fahrt durch den Tunnel ist sehr gut beschrieben und visuell super vorstellbar. Die optischen Eindrücke sind mit schönen Bildern gelegt. Auch die Angst des Fahrers und deren Auswirkungen sind sehr plastisch.

Das einzige, was mir gefehlt hat, ist die Erklärung warum es dem Fahrer so schwer fällt durch den Tunnel zu fahren und was damals geschehen ist. Rolling Eyes
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Kleeblättchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
K

Alter: 38
Beiträge: 54
Wohnort: im schönen Frankenland


K
Beitrag01.07.2014 17:54

von Kleeblättchen
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Hallo,

schön geschrieben ^^ Ich kann die Gefühle deines Protas echt gut nachvollziehen. Die Geschichte ist sehr stimmig, also die Gefühle, Handlungen ... das passt alles gut.

lg
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag01.07.2014 18:15

von Vogel
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Hallo.
Der Text beginnt etwas schwerfällig, anfangs fand ich die Formulierungen eher holprig, vielleicht wusste der Autor auch noch nicht, worauf es hinausläuft. Dann wird es zunehmend rasanter, insbesondere sprachlich wird es packend, mit tollen Formulierungen. Mir gefällt auch, wie es sich langsam anbahnt, langsam aufklärt: eine Panikattacke, die er einmal hatte und wieder fürchtet.
Dann wird es aber etwas zäh, fand ich, es passiert nicht Neues, es verlängert sich einfach das schon Gehabte. Leider ist dann auch das Ende ohne jede Überraschung, ohne Wende oder Pointe.
Ich würde sagen: man merkt, dass Du toll schreiben kannst, aber die Grundidee reichte nicht, um einen Spannungsbogen daraus zu machen. Entweder kürzen und eine kurze, statische Szene draus machen oder noch eine Wendung einführen.

Gruß
Vogel


_________________
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag01.07.2014 18:50

von Constantine
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Danke für deinen Beitrag. Ich fand deine Geschichte sprachlich leider nicht wirklich herausragend. Die Verwendung des Begriffs "Stahlbeton" ist in deinem Text sehr redundant und ich finde, dein Text ist zu lang geraten. Kürzer, mehr auf den Punkt formuliert, hätte deiner Geschichte gut getan.
Leider bist du nicht in meiner Top 10 gelandet. Es tut mir leid.

Merci beaucoup.

LG,
Constantine
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag02.07.2014 11:02

von Nihil
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Eine extremisierte Fahrt durch einen Tunnel. Bei der Vorgabe Dunkelheit, die gleich darauf von einem hellen Licht abgelöst wird, denkt wohl jeder erstmal ans „Licht am Ende des Tunnels“. Hier wird eine Panikattacke während einer normalen? Autofahrt beschrieben und das ziemlich einprägsam und detailliert. Gefällt mir an sich gut.

Hoffentlich folgt später noch ein ausführlicherer Kommentar, ich schreibe erstmal meinen allgemeinen Eindruck, damit meine Wertung am Ende auch wirklich gezählt wird.
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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag02.07.2014 12:37

von nebenfluss
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<allgemeine_Vorbemerkung>

Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:

1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?

2.Wie  stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?

Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.


</allgemeine_Vorbemerkung>


Wow! Was für eine routinierte Schreibe, was für ein Fokus auf das Thema. Wohnst du direkt am Gotthard-Tunnel und bist um 19.05 Uhr schnell noch mal durchgefahren?

Zu nörgeln gibt es angesichts der knappen Zeit da überhaupt nichts.
Dennoch ein paar Hinweise, falls du überarbeiten möchtest:
- es soll wohl eine Fahrt unter den Alpen hindurch sein (die Namen deuten darauf hin, auch das französische Kennzeichen). Einen 30 Kilometer langen Straßentunnel gibt es dort nicht. Besser gesagt: noch nicht.
- ich hätte gerne etwas Genaueres über die damalige Panikattacke erfahren. Warum hat die Familie geschrien?
- hier fehlt was:
 
Zitat:
Jetzt verschwindet hinter der Biegung.


Platz 2 bei mir.

Super gemacht!

LG


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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag02.07.2014 17:37

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Beklemmend. Genau DAS ist der Grund, warum ich keine Tunnel mag.
Überlegungen und Beschreibung einer Autofahrt durch den Tunnel. Ich finde, vom Thema her gut umgesetzt.
Mir gefällt vor allem der letzte Satz.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


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Der Goldene Käse


Beitrag02.07.2014 19:57

von Merope
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Hat mir sehr gut gefallen!
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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag02.07.2014 22:27

von femme-fatale233
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Ich glaube, das hier ist ein guter Text. Zwar habe ich persönlich Geschichten nicht so gerne, in denen wenig passiert, aber das ist ja Geschmackssache. Gut geschrieben ist es auf jeden Fall, man kann wirklich die Bedrohlichkeit, die der Tunnel auf deine Figur ausstrahlt, nachvollziehen. Die Formulierungen, die du benutzt, sind erfrischend unverbraucht, sowas schätze ich an Texten. Auf jeden Fall ein Text, den man sich in den Top 10 vorstellen kann.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag03.07.2014 19:55

von Mardii
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Hallo Guy/Girl,

das ist eine meiner Lieblingsgeschichten dieses Wettbewerbs. Ein Tunnel als Schauplatz, einen Angst-geplagten als Protagonisten, eine gute Dosis Psycho, das ist es, was eine gute Geschichte braucht.
Bloss das mit den vorne kleiner werdenden Zahlen der Schilder der Noträume, verstehe ich nicht.

LG Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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halcyonzocalo
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Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag04.07.2014 13:54

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Ziemlich gut finde ich das! Die Fahrt durch den Tunnel ist eine schöne Idee und obwohl es ja an sich gar kein spektakulärer Plot ist, ist es dir doch gelungen, die Momentaufnahme sehr schön zu gestalten. Einige kleine Fehler, wie " Jetzt verschwindet er  hinter der Biegung" fallen da nicht groß ins Gewicht. Mal schauen, wie es sich am Ende ausgeht, doch das könnten einige Punkte werden.

Edit: Letztendlich bekommt diese Geschichte 10 Punkte von mir, da ich die Idee wirklich gut finde und das Ganze sprachlich sehr schön ausgestaltet wurde, ohne, wie leider in vielen anderen Texten, alles mit schwülstigen Metaphern zu überladen.


_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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ErieBee
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
E


Beiträge: 45



E
Beitrag05.07.2014 13:32

von ErieBee
Antworten mit Zitat

Super Idee, super umgesetzt. Richtig viele Punkte von mir!
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag05.07.2014 19:31

von Einar Inperson
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Hallo und herzlichen Glückwunsch,

du gehörst zu den 10 Auserwählten.

Die spannende Geschichte vom Kampf mit der Überwindung einer plötzlich auftretenden Tunnelphobie.

Eine technisch gut geschriebene Geschichte mit den üblichen kleinen Fehlern, die diesem Zeitdruck beim FFF geschuldet sind.

Ein Road-Movie, das den Leser mit dem einsamen Prota mitleiden lässt und mit ihm an der Lieblingsstelle durchatmen lässt.

Zitat:
Vor ihm taucht, schmerzhaft weiß, das Ende des Tunnels auf, wächst ihm entgegen, bis es ihn umfängt und das Dämmerlicht zusammen mit dem Reifengeräusch hinter ihm zurückbleibt.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag06.07.2014 09:37

von gold
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Hallo, Inko,

Zitat:
Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab.


Dieser Satz ist wunderschön. Nach dem Beton, nach dem Neon. Der Süden, den der Prota sich mehr als verdient hat nach dieser Odyssee durch den Tunnel.

Zitat:
Beton und Neon, das sind die wahren Götter der Neuzeit.


Oh, wie wahr. Ich denke, dieser Satz ist nicht nur dem Thema geschuldet, Er entspricht der Realität, einer Realität, vor der ich immer wieder erschrecke.

Am Eindrucksvollsten habe ich sie in "La Defense" (Vorort von Paris)wahrgenommen, wo sie aber schon wieder etwas Ästhetisches für mich hatte.

Aber das Neon: das Neon ist für mich viel, viel schrecklicher als der Beton!!!
Neon ist unbarmherzig...


Durch das grüne Licht und den roten Peugeot hast du dieser kalten Kombination aus Neon und Beton die Brutalität genommen und hast es einigermaßen annehmbar gemacht, aber doch nicht so, dass man sich nicht nach
Zitat:
Vor ihm fällt das Land in Wellen nach Süden ab.
sehnt.

Gut finde ich auch, dass du deine Bewunderung für diese Meisterleistung des Tunnelbaus beschreibst.

Insgesamt:
es ist dir gelungen,
das Meistern des Unbehagens in der Tunnelpassage zu beschreiben. Wink

LG gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
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Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag06.07.2014 11:20

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Dein Text hat mir recht gut gefallen, so gut, dass ich ihn fast in die TopTen übernommen hätte. Schade, dass ich nicht ein paar Extrafedern übrig habe.
Du beschreibst die Angst des Mannes vor dem Tunnel, vor der aufkeimenden Panikattacke recht gut, so dass ein intensiver Eindruck entsteht.
Insgesamt fand ich es dann aber ein bisschen schade, dass die Geschichte infach nur damit aufhörte, dass er sich wieder beruhigt.
Viele Grüße
Zufall
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag06.07.2014 14:05

von Jenni
Antworten mit Zitat

Die Stahlbetonzeit ist die gefühlte Länge der Durchfahrung eines Tunnels. Das ist eine völlig plausible Umsetzung des Themas und dann ist das auch sehr ordentlich geschrieben. Gern gelesen. Das gibt Punkte von mir. So richtig zum Favorit fehlt mir bei diesem Text irgendetwas Unerwartetes, ein Gedanke, den man nicht selbst schon in vielen Tunneln gedacht hat, eine Beobachtung die nicht jedem Tunnel entspricht.

Drei Punkte wurden es nach einigem Hin und Her.
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag06.07.2014 23:47

von holg
Antworten mit Zitat

Gut und genau beobachtet. Eine Fahrt Tuch den Tunnel.
Pedantisch beschrieben, wie es sich für einen Phobiker gehört.

Verliere nur immer wieder den Faden, denn alles, was weiter vorne als Plus steht, kann genau so gut als Minus gelten.

Reisst mich nicht mit.


_________________
Why so testerical?
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