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Spielraum (Lyrik)

 
 
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flolala
Erklärbär
F


Beiträge: 2



F
Beitrag24.11.2013 22:00
Spielraum (Lyrik)
von flolala
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Was bleibt, ist euer Urteil.
Ein Geist, der stets verneint.
Mein Spiegelbild zerbricht dabei
und Tränen werden überweint
solange eure Sonne scheint
auf eure sturen Siege.
Wo Echtheit keinen Platz hat
setzen Spielregeln mich Schachmatt
und Kritik stürzt Höhenflüge
denn
Luft ist nicht zum Atmen da.
 
Luft ist nicht zum Atmen da?
Wozu dann danach streben?
Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
Tage zu Legenden leben
Wirklichkeit zum Traum erheben
Wär da nicht euer Mahnmahl.
Wär da nicht euer Spürsinn
der mich fesselt, wo ich frei bin  
– wär nur Spielraum da im Spiegelsaal –
doch  
was bleibt, ist euer Urteil.

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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag26.11.2013 00:20

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Am besten gefallen mir die Zeilen

und Tränen werden überweint

Tage zu Legenden leben


Schade, dass nicht mehr von dieser Art in deinem Gedicht ist.

Ich verstehe dein Gedicht so, dass das LI sich angesichts der Urteile anderer über sich und das, was 'normal' ist, sehr eingezwängt erlebt.

Die erste Strophe ueberzeugt mich mehr als die zweite.
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag27.11.2013 03:17
Re: Spielraum (Lyrik)
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-



Hallo Inko,


ehrlich muss ich sagen, dass mir das Gedicht aber auch nix hergibt. In seiner Innerlichkeit einzig ein 'telling', dass mir als Leser jegliche (meine) Assoziation (und Deutfreude) nimmt. Dann: sehe ich einerseits keinen inhaltlich begründeten Chiasmus, ob nun direkt als Wortegruppe, oder kontextal inhaltlich. Desweiteren ist mir hier die Vorgabe des spiegelnden Reflektierens doch zu einfaltslos plump ins Wort gehauen wie z.B.:

Mein Spiegelbild zerbricht dabei
setzen Spielregeln mich Schachmatt
– wär nur Spielraum da im Spiegelsaal –


geschweige, dass ich hierin auch keinen echten Sinn erkennen kann (für mich nur plakatives, heischendes  Leer-Geworte).
Zum anderen jammert mir in S1 Li unentwegt vor, wie die Umgebung ihn am freien Atmen hindert - um dann mit S2 nun genau in der Behinderung dem Li gegenüber, diesem Li eine quasi bereichernde und erfrischende Lebenauseinandersetzung zu unterstellen ... irgendwie derart: gerade in dem äußeren Nein liegt meine Lebenslust verborgen, dieses zu überwinden ???

was soll ich von solch einem retortischen Vice-Versa halten ???
Ich denke mal, dass hierin der Versuch liegt, den Chiasmus umzusetzen ... nun ja Wink

Und dieses stakkato telling-Hämmern erzeugt natürlich auch, mMn, eine tote Lese-Lust-Sprache (ich will hier auch nicht das Thema 'lyrische Sprache' ansprechen - die ja hier gar nicht existent ist Wink ). Auch funktionieren hier mMn die umrandenden Vorgabezeilen nicht - was ist da der kontextal wirkliche Sinn??

Was bleibt, ist euer Urteil.
Luft ist nicht zum Atmen da.
.........
Luft ist nicht zum Atmen da?
was bleibt, ist euer Urteil.


Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Was bleibt, ist euer Urteil.
Ein Geist, der stets verneint.
Mein Spiegelbild zerbricht dabei
und Tränen werden überweint
solange eure Sonne scheint
auf eure sturen Siege.
Wo Echtheit keinen Platz hat
setzen Spielregeln mich Schachmatt
und Kritik stürzt Höhenflüge
denn
Luft ist nicht zum Atmen da.
 
Luft ist nicht zum Atmen da?
Wozu dann danach streben?
Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
Tage zu Legenden leben
Wirklichkeit zum Traum erheben
Wär da nicht euer Mahnmahl.
Wär da nicht euer Spürsinn
der mich fesselt, wo ich frei bin  
– wär nur Spielraum da im Spiegelsaal –
doch  
was bleibt, ist euer Urteil.



... mal soviel meiner Gedanken zu diesem Stück.


Einen lieben Gruß, Stimmgabel


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag27.11.2013 20:55

von Kissa
Antworten mit Zitat

Hallo!

Lyrich versucht sich von fremder Beeeinflussung loszumachen, es will lieber als Held sterben als so weiterzuleben. Ein melancholischer oder aber ein etwas kindischer Wunsch. Allein durch Klagen wird es das jedoch nie schaffen.
Den Spürsinn verstehe ich nicht so ganz; irgendwie ist der aus dem Thema gesprungen - so scheint es allein mir!

"Luft ist nicht zum Atmen da" sehe ich als das geforderte Chiasma an.
Eine Spiegelung in Sinne verschiedener Ebenen kann ich leider nicht erkennen, da es sich meines Erachtens um einen mehr oder weniger gereimten Fluss von Klagen handelt, was ja so schlecht nicht ist, nur eben ...

Liebe Grüße
Kissa
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Stimmen
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 74



Beitrag28.11.2013 01:08

von Stimmen
Antworten mit Zitat

Zum Teil ganz tolle Verszeilen drinne, und dann wieder welche die mich irgendwie rausbringen. Ich bin mir grade nicht sicher, ist das Metrum so gewollt? Also ich stolpere immer über:

Wo Echtheit keinen Platz hat
setzen Spielregeln mich Schachmatt
und Kritik stürzt Höhenflüge
denn
Luft ist nicht zum Atmen da.

Das lässt einem wirklich kaum Zeit zum Atmen, im negativen Sinne. Ich war schon drauf und dran das schlecht zu bewerten, aber die zweite Strophe gefällt mir dagegen ausgesprochen gut. Somit sage ich, zum zweifel für den Angeklagten und 6 Punkte!


_________________
Gedichtssadist.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 15:20

von Mardii
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Bei diesem Gedicht finde ich keine Linie, keine kohärente Aussage, keinen Chiasmus. Es stellt vielleicht eine Verirrung ins Spiegelkabinett dar, aus dem LI keinen Ausweg findet und das ist wohl der reine Horror.
Es ist zwar gereimt, aber nicht gerade angenehm.


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
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Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag02.12.2013 14:36

von Aranka
Antworten mit Zitat

Ich werde versuchen mit kurzen Kommentaren, die nur benennen, was ich gelungen finde und was nicht, alle Texte aus meiner Sicht zu werten. Hier grob meine Bewertungsschwerpunkte:

*Die recht vielen, auch erst mal rein formalen Bedingungen dieses Wettbewerbs wirklich in den Inhalt einzuarbeiten und sie nicht nur formal einzuhalten (Wiederholung der Zeilen  und Chiasmus), war eine echte Herausforderung in der kurzen Zeit. Wem das gelungen ist, der hat bei mir einen Bonuspunkt.

*Texten denen es gelungen ist das Thema: „Die Menschheit ein Spiegelkabinett“ mit einem wirklich eigenen Gedanke, einer Fragestellung oder gar einer Geschichte/einem Moment zu füllen, und dieses nicht nur in Worten abzuwickeln (ich bin der ich nicht bin und auch noch ein anderer dazu), vor den Texten ziehe ich meinen Hut. Anders gesagt, wer es schafft, mit seinem Text mich etwas länger als die reine Lesezeit „reich“ zu beschäftigen, der bekommt das nächste Federpaar.

*Wem es dann noch gelungen ist, seine Textidee lyrisch umzusetzen, dem steck ich weitere Federn ans Dichterhemd: erkennbar gestaltete Zeilen und Strophen, Bilder die greifen, eine Sprache die überzeugt.

*Allein für das Mitmachen und den Mut sich der Anforderung des Wettbewerbs in zwei Stunden zu stellen, ist eine Feder wert.

*Ich erwarte in zwei Stunden keinen Text, an dem es keine Ecken und Kanten gibt, an dem man nicht noch feilen müsste, es sei denn man hätte schon was thematisch Brauchbares in der Schublade gehabt, das sich auf die formalen Wettbewerbsbedingungen hin umändern ließ. Daher ziehe ich für solche kleinen letzten Unebenheiten, die deutlich einer mangelnden Endüberarbeitung zum Opfer gefallen sind, auch keine Punkte ab. Ob ein Text etwas zu bieten hat und mit zwei Stunden mehr Zeit rund geworden wäre, glaube ich zu erkennen.

Und nun zum Wettbewerbstext:

*hier wird das Wort „Menschheit“ aus der Themenbeschreibung ernst genommen und in „euer Urteil“ als Spiegelraum aufgestellt und mit der zweiten Zeile auch gleich schon „zugestellt“. (Ein Geist der stets verneint)

*So allgemein und recht abstrakt und endgültig, wie sich die ersten zwei Zeilen geben, so ist der gesamte Tenor es Textes. Das LI bleibt fern, der Textinhalt bleibt auf Distanz, einige Formulierungen bleiben „schöne leere“ Worte: „ ...Tränen werden überweint /solange eure Sonne scheint / auf eure sturen Siege.“

*große fast ein wenig pathetische Worte, die mich nicht von ihrer Echtheit überzeugen können: „Wär da nicht euer Spürsinn / der mich fesselt, wo ich frei bin“ 
 
*Die Zeile: „denn / Luft ist nicht zum Atmen da“ fällt für mich etwas aus dem Nichts in den Text hinein. Wieso „denn“. Wo kommt die logische Folgerung her?

*Auch hier so Zeilen, die für mich Leerfloskeln bleiben.

Zitat:
Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
Tage zu Legenden leben
Wirklichkeit zum Traum erheben


*Die Umsetzung der Wettbewerbsvorgaben ist  zum Teil recht formal, wenn nicht sogar fragwürdig.


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Kateli
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Das goldene Gleis


Beitrag02.12.2013 19:28

von Kateli
Antworten mit Zitat

Irgendwie fühl ich mich hier als Kritik äußernder Leser verteufelt - und schreib gleich dazu, dass ich diese goethe'schen Anleihe mit dem Geist, der stets verneint, irgendwie mit Bauchweh gelesen habe. Nicht plagiativ gemeint, aber schon den einfachen Weg gewählt - wäre anders, eigener, kreativer, origineller zu lösen gewesen (dass wir uns recht verstehen - von mir nicht, ich hab keine Ahnung, wie man Lyrik schreibt, ich spiegele nur, was bei mir als Endverbraucher ankommt, sorry falls was klugscheißerisch klingen sollte, liegt mir fern Klammer endlich zu).
Ansonsten bleibt mir nur zu hoffen, dass dieser Text ein fiktiver ist und der Autor sich nicht tatsächlich abgekanzelt, von Vorgaben gegängelt und vom Urteil anderer abhängig fühlt ...
Am liebsten würde ich rufen, dann greif doch nach den Sternen, tu's einfach!

Aber ich weiß ja nicht, wie viel Ernst hier drinsteckt. Wobei

Zitat:
auf eure sturen Siege.
Wo Echtheit keinen Platz hat


einen mehr als ernsten Unterton hat, ganz ehrlich.

Also: Mit dem Inhalt hab ich so meine Probleme. Die Vorgaben (von meiner Chiasmus-Blindheit mal abgesehen) sehe ich umgesetzt, und auch ansonsten war da sicher kein Anfänger am Werk.

Und Luft ist doch zum Atmen da.

LG
Nina


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Zombies just want hugs
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Lapidar
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Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag02.12.2013 22:56

von Lapidar
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Dies ist einer dieser Kommentare, damit ich befedern kann.

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4944
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag03.12.2013 20:13
Re: Spielraum (Lyrik)
von gold
Antworten mit Zitat

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Was bleibt, ist euer Urteil.
Ein Geist, der stets verneint.
Mein Spiegelbild zerbricht dabei
und Tränen werden überweint
solange eure Sonne scheint
auf eure sturen Siege.
Wo Echtheit keinen Platz hat
setzen Spielregeln mich Schachmatt
und Kritik stürzt Höhenflüge
denn
Luft ist nicht zum Atmen da.
 
Luft ist nicht zum Atmen da?
Wozu dann danach streben?
Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
Tage zu Legenden leben
Wirklichkeit zum Traum erheben
Wär da nicht euer Mahnmahl.
Wär da nicht euer Spürsinn
der mich fesselt, wo ich frei bin  
– wär nur Spielraum da im Spiegelsaal –
doch  
was bleibt, ist euer Urteil.


Das Gedicht stellt einen Konflikt dar.
 Ein Geist der stets verneint. Was verneint er? Die Echtheit.  Sie wird übertüncht von Spielregeln, die so stark sind, dass sie Menschen siegen lassen, die sich den Regeln unterwerfen. Das LI würde sich dem gerne entziehen und Tage zu Legenden machen, nach den Sternen greifen, aber es wird gefesselt vom Mahnmal. Das LI ist dem Urteil anderer ausgeliefert.


LG gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.12.2013 20:52

von Nihil
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Ein Kriegslied gegen alle, die das LI kritisieren? Ein wenig klingt das Gedicht aber auch nach einer Ode auf anti-autoritäre Erziehung, wenn Regeln das LI Schachmatt setzen und es nicht träumen, phantasieren darf, sondern immer wieder an die Realität erinnert wird. Die Realität ist auch, dass dein Gedicht leider nicht besonders gut ist. Tatsächlich habe ich erst nach mehrmaligem Lesen festgestellt, dass es gereimt ist und sogar über ein Metrum verfügt bzw. verfügen soll. Das Reimschema ist sehr chaotisch, teilweise gibt es nur noch Assonanzen. Einen vierhebigen Jambus hast du wahrscheinlich angestrebt, aber daraus ist nur in seltenen Momenten was geworden. Da sind viele Stolpersteine und Unsauberheiten drin. Die normale Betonung des Texts würde jedenfalls völlig anders klingen. Inhaltlich habe ich auch ein paar Probleme mit dem Beitrag, weil der Konflikt an sich kein starker ist und relativ nahe liegt. Die (Bild-)Sprache ist mir nicht individuell, nicht echt genug. So wirklich viel stimmt hier meiner Meinung nach leider nicht, tut mir Leid.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag03.12.2013 21:05

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Einen Gruß ins Versteck,

oh, die Lyrik bewerten.

Für die mutige Hommage an berühmte Texte und einige Zeilen, die ich mag:

4 Federn


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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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Eredor
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Beitrag06.12.2013 02:19

von Eredor
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Hallo Du!

eine "echte" Befederung darf ich dir als Organisator leider nicht geben, aber wenn ich sowieso schon drübergelesen habe, schenke ich dir liebend gern einen Eindruck von deinem Text.


***

Themenbezug: Vorhanden. Das Spiegelkabinett wurde gut in Szene gesetzt.

Vorgaben: Einen gängigen Chiasmus kann ich deinem Gedicht leider nicht entnehmen. Aber das ist schon in Ordnung, wir sind da großherzig gewesen. "...der mich fesselt wo ich frei bin..." ist leider kein Chiasmus - ansonsten alles ok.

Formalien: Das Metrum ist etwas unsicher, zittrig. Das ist das Riskante an einem gereimten Gedicht, das innerhalb von zwei Stunden geschrieben wird: es kann Lücken geben. Und die sind für mich als Leser große Schwächen.

Wirkung&Fazit: Ok. Ein Mensch im Spiegelsaal möchte frei sein, Dinge tun die es tun möchte, wird aber von anderen Menschen davon abgehalten. Ja. Warum eigentlich? Soll das LI doch tun was es mag. Aber davon abgesehen ist auch das mir viel zu plakativ. Dass mir immer irgendwer in die Suppe spucken will, ist klar. Ich glaube, du hattest zu wenig Zeit, dich um die subtile Wirkung des Textes zu kümmern, weil du dich auf die Reime und das Metrum konzentrieren musstest. Vielleicht willst du nach dem Wettbewerb noch einmal daran feilen - das Thema selbst eignet sich nämlich hervorragend zur Lyrik und du hast einige gute Ansätze.


lg Dennis


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- Lütfiye Güzel
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Zinna
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Lezepo 2015 Lezepo 2017
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Beitrag06.12.2013 17:17

von Zinna
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Hallo Inko,

es gefällt mir, wie dein Gedicht beginnt. Bis Tränen werden überweint stimmt, es klingt gut, der Reim danach wirkt jedoch abflachend. (Würde das Sonne- Siege-Bild vielleicht umkehren und den Siegen außer stur noch ein Gesicht geben)

Wo Echtheit keinen Platz hat
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<- Ein Rap??

Strophe zwei finde ich schwächer.

Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
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Wär da nicht euer Mahnmahl.
Wär da nicht euer Spürsinn

Zu  leere Worte meiner Meinung nach, was für ein Mahnmahl, welcher Spürsinn? Dass –mahl mit „h“ hat sicher seine Bedeutung, zeig sie deutlicher.

Da wäre es gut, wenn du nochmal dran gehst.

Lieber Gruß
Zinna


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Gast







Beitrag07.12.2013 06:40

von Gast
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Hallo!
Ich habe es mir leicht gemacht: Wie auch im richtigen Leben habe ich nur zu wenigen Gedichten etwas zu sagen, es muss da schon etwas „passieren“, beim Lesen – wenn mich nichts aufmerken lässt, in einem Text, wenn ich Inhalt und Form als ineinander gezwungen erlebe, wenn mir beim Lesen die Aufmerksamkeit weg rennt kurz: Wenn ein Gedicht es nicht schafft, mich festzuhalten, dann zwinge ich mich nicht, wieder zu kommen und nach etwas zu suchen. Dieser Wettbewerb hat etwas Paradoxes … er erlaubt einem Gedicht nicht, zu „entstehen“, zwei Stunden von der Befruchtung zur Geburt, was soll da für ein Wesen herauskommen? Wenn man hier mitmacht, akzeptiert man diese etwas seltsamen Bedingungen, man kann es als Spiel sehen oder als sportliche Herausforderung. Interessant ist dann der Vergleich: Was bekommen andere „gebacken“, in der selben Zeit, wenn sie mit demselben Thema konfrontiert sind. Schafft es jemand, trotzdem etwas Gutes zu fabrizieren, gehört dann etwa Routine dazu oder so etwas wie ein „Vorrat“ an Reflexionen zu den großen Themen?

Das hört sich für mich nach einer Anklage an. LI ist/war Kritik ausgesetzt, fühlt sich beschnitten, bedauert die Enge eines Spielraums, leidet unter den Regeln, unter der Arroganz derer die diesen Spiegelsaal mit ihm teilen. Ein wenig weit hergeholt: "Luft ist nicht zum Atmen da", aber ich verstehe das im Zusammenhang als "es geht nicht um Entfaltung".
Der wehleidige Ton würde sich besser aushalten lassen, wenn nicht gleichzeitig der Rhythmus so krass unterbrochen würde.

Zitat:
Wo Echtheit keinen Platz hat
setzen Spielregeln mich Schachmatt

Beim Lesen funktioniert das überhaupt nicht, bis dahin war es noch ok. Ich bleibe ab hier draussen, kann mich mit einem LI nicht identifizieren, das sich gegen den Rest der (Spiegel-) Welt so absetzt:

Zitat:
Manchmal könnte ich nach Sternen greifen
Tage zu Legenden leben
Wirklichkeit zum Traum erheben


Ja, wenn da nicht wären "euer Mahnmal"(?) - Ermahnungen, Regeln, Zwänge, "euer Spürsinn" - das kritische Betrachten? Es kommt mir so vor, als würde LI szs die "Schuld" in der Resonanz/Spiegelung  suchen, nicht aber in dem, was gespiegelt wird, also im LI; es sucht einen "Mehrwert" in der Spiegelung, den es nicht geben kann.

Ich habe das Gefühl, der Leser soll sich angesprochen fühlen, wird in das "euer" mit eingschlossen und so färbt das LI auf den Autor ab, was dem Gedicht überhaupt nicht guttut und diesen Ton, von dem ich schon sprach, noch akzentuiert.

vG
Lorraine
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag08.12.2013 13:47

von MrPink
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Auch nach häufigem Lesen. Gibt es in diesem Gedicht leider nichts, was mich irgendwo packt und mitnimmt. In Form und Inhalt spricht es mich gar nicht dann. Sorry.

_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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dermitdemWorttanzt
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 45
Wohnort: Hab ich.


Beitrag08.12.2013 19:13

von dermitdemWorttanzt
Antworten mit Zitat

Gefällt mir am besten. Sorry für die kurze Leitung.

_________________
Shalom, Mr.
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