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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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19.03.2016 00:58
von crim
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Ich würde ja sagen, da vorher von Menschen die Rede ist, liegt es nicht fern, hier "ich war nicht mehr derselbe" Mensch anzunehmen, und damit wäre das Geschlecht des Erzählers / der Erzählerin eben nicht eindeutig bestimmt.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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19.03.2016 01:10
von firstoffertio
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Für diese Möglichkeit, crim, stehen mir die Menschen zu weit entfernt im Text. Außerdem würde ich von mir niemals sagen: Ich bin nicht mehr derselbe. Da müsste schon gleich ein "Mensch" angehängt sein, damit das ginge.
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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19.03.2016 01:19
von crim
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Sehe ich nunmal anders: ich denke es steht nah genug im Text ( es steht sogar im direkt darauffolgenden Satz ...) und verbindet sich noch dadurch mit der Ich-bin-nicht-mehr-derselbe -Stelle, dass zuerst die Rede davon ist, dass Menschen, die fremd waren, einen inneren Spalt offenbaren - (sie sind nicht mehr dieselben für den Erzähler). Also, wie bereits gesagt, die Möglichkeit besteht durchaus, meine ich.
Edit: So ein Quatsch, es steht doch nicht im darauffolgenden Satz.
Diese Formatierung macht mich ganz wuschig. Na ja, ich will dann auch nicht weiter diesen Faden zuspammen.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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19.03.2016 01:54
von Nihil
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Interessant, dass das Geschlecht des Erzählers für euch eine so große Rolle spielt.
crim hat Folgendes geschrieben: | Ich würde ja sagen, da vorher von Menschen die Rede ist, liegt es nicht fern, hier "ich war nicht mehr derselbe" Mensch anzunehmen, und damit wäre das Geschlecht des Erzählers / der Erzählerin eben nicht eindeutig bestimmt. |
Was würde sich denn deiner Meinung nach verändern, crim, wenn der Erzähler ein (un)eindeutiges Geschlecht hätte?
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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19.03.2016 02:07
von crim
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Eigentlich gar nichts, das war mehr eine Antwort auf die Feststellung, es sei unumstößlich ein Erzähler. Ich hatte in meinem ersten Kommentar noch während des Wettbewerbs explizit gemacht, dass beide Varianten für mich denkbar sind. Eine große Rolle spielt das für mich aber nicht.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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20.03.2016 14:29
von Nihil
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Nun wollte ich gerade einen Abschlusskommentar schreiben und stelle fest, dass ich gar nicht viel zu sagen häbe. Außer Danke und dass ich mich freue, wie viele den Text gemocht haben. Die Formatierung war dabei natürlich ein zweischneidiges Schwert. An die unterschiedliche Darstellung auf unterschiedlichen Bildschirmen habe ich dabei noch nicht mal gedacht (was mich anfangs sehr geärgert hat; ich habe auch versucht, möglichst unauffällig darauf hinzuweisen, dass man nochmal auf einem großen Bildschirm und im eigentlichen Thread nachschauen sollte ). Der Lesefluss wird durch den Einschub natürlich gestört, aber für die kurze Strecke von zweihundert Wörtern fand ich das vertretbar, zumal das ja nicht ohne Grund geschieht.
Totquatschen will ich die Geschichte nun auch nicht, aber auf einige eurer Anmerkungen möchte ich noch eingehen:
@ashcloud:
Zitat: | Auch den wunderschönen Titel, der durch Originalität besticht, und das Postkarten-Format hat bei meiner Bewertung eine Rolle gespielt | Tatsächlich ist mir erst durch deinen Kommentar aufgefallen, dass die Geschichte so ja tatsächlich wie ein Postkartenmotiv funktionieren würde. Daran hatte ich gar nicht gedacht.
@Literättin:
Zitat: | Der Innenteil funktioniert für sich selbst, der Rahmen ebenso und beides in einem mit durchgehenden Zeilen gelesen, auch. Dreimal gelesen ergibt sich jeweils eine minimal andere Perspektive, eine kleine neue Sicht aufs Ganze. | Bei deinem Kommentar werde ich ganz . Freut mich, dass du das so wahrgenommen hast. Um ehrlich zu sein, habe ich auf den Sinn beim Lesen der durchgehenden Zeilen wenig geachtet. Und eher durch Glück hat sich die Kombination ergeben: „Wie heißt denn der Himmel? / Tarek ...“ Wahrscheinlich die einzige Stelle, wo das so funktioniert, aber ich mag sie selbst sehr.
@hobbes:
Zitat: | Außerdem sorgt [die Formatierung] dafür, dass ich mich meinem Gefühl nach ein klein wenig zu viel mit der Form, statt mit dem Text selbst beschäftige. | Ja, das stimmt, und darauf habe ich auch in der Tat nicht geachtet. Beim Schreiben sind beide Teile zuerst getrennt voneinander entstanden, ich kannte als Autor den äußeren Teil auch als Fließtext. Beim Zusammenfügen sind Dialog und Nachbetrachtung dann nochmal anders zusammengewachsen. „Lesen und Genießen“ ist hier wohl nicht der Fall. Es freut mich umso mehr, dass dir das für die Bewertung am Ende doch nicht so wichtig gewesen zu sein scheint.
@nebenfluss: Zitat: | Ich bin immer etwas skeptisch, was solch 'aufmerksamkeitsheischende' Formatierung angeht [...] Um so schöner, dann beim Lesen festzustellen, dass die Form hier überhaupt nichts Gezwungenes hat | Danke für diesen Kommentar und deine Punkte! Natürlich muss ich auch zugeben, dass man sich bei 40+ Texten eher an solche erinnert, die äußerlich auffällig sind, aber Auffallen war hier nicht Selbstzweck.
@crim: Zitat: | Der Rahmentext ist gut, birgt aber ein Problem für mich: Da wird etwas aufgebaut, was nicht eingehalten wird. Ich will als Leser dann schon auch die Haut an meinem Körper spüren, wenn der Erzähler/die Erzählerin es tut. | Meinst du, dass mehr konkrete Handlung zwischen den beiden nötig gewesen wäre, damit das für dich funktioniert hätte? Mein Ziel war eben, dass gerade keine offensichtliche Berührung oder Ähnliches stattgefunden, das kurze Gespräch ausgereicht hat, alles zu verändern. Ich kann aber schon verstehen, wenn dir der Text ein wenig „kahl“ vorkommt, weil der Gesprächsausschnitt ohne Beschreibung dasteht. Hier ging es mir aber auch um einen Kontrast zwischen Objektivität und Subjektivität. In der Mitte schaltet sich der Erzähler aus, versucht im Außentext seine Gefühle nachzuvollziehen. Der Dialog sind die Worte, die ihm „im Fleisch sitzen“. Die innere Nacht soll Symbol sein für das Dunkle, Geheimnisvolle, das man ergründen will, aber nicht kann. Ich will dich nicht überzeugen, aber ich finde es spannend zu erfahren, was für dich genau gefehlt hat.
@NIR:
Zitat: | interessante Art eine Geschichte zu schreiben und toller Stil. Leider berührte mich die Geschichte nicht, brachte mir auch nichts, ließ mich desinteressiert zurück. | Danke dir. Dein Urteil geht wahrscheinlich in die gleiche Richtung wie crims. Kannst du das Desinteresse noch näher begründen? Einfach eine inhaltliche Sache, die nichts bei dir auslöst? Wundert mich nur im Kontrast zu deinem Lob.
@Heidi:
Zitat: | An sich finde ich die Geschichte gut, aber mich stört die Formatierung. Der Lesefluss wird dadurch in jeder Zeile unterbrochen, und mir erschließt sich nicht, warum das Innere nicht einfach hinterher kommen kann. Bestimmt hast du dir etwas dabei gedacht. Vielleicht kannst du mir erklären, was du damit ausdrücken wolltest? | Ich habe bei crims Antwort ein bisschen dazu geschrieben. Hilft dir das weiter?
@rieka:
Zitat: | Heruntergeladen auf ebook schwer zu lesen. Schade. Es ist zeitaufwendig, wenn bei einer solchen Menge an Texten noch die Aufgabe dazu kommt, die ursprüngliche Absicht der Formatierung zu erfassen. Und dann verrutscht der Text im kleinen Monitor. In der Sorge, die Bewertung eh nicht passend hin zu kriegen, ärgert das. Abgegrenzt im Textverlauf eingearbeitet, hätte der Inhalt vermutlich genauso gewirkt. |
Ja, ärgerlich. Fluch und Segen des digitalen Zeitalters. Wäre für mich in vielen Fällen auch ein Grund, Texte nicht nur online zu veröffentlichen. Oder wenn, dann als Bild (wie oben).
@Nemo:
Zitat: | an sich bin ich kein großer Freund von Spielereien mit der Formatierung [...] Ich mag die Freiheit, die ich als Leser habe, ob ich das Eingerahmte zuerst oder zuletzt lese. | Gelesen ist der Text tatsächlich nicht umsetzbar. Eine Geschichte für einen selbst, fürs stille Kämmerlein. Interessant finde ich, dass du von Spielereien und Wahlfreiheit sprichst, denn das waren wichtige Punkte, die mich hier beeinflusst haben. Wenn der Fokus so stark auf dem Text an sich liegt, kann das schnell oberflächlich wirken. Aber mich hat das schon immer gereizt, wenn Literatur auch zum Spiel wird.
@Stimmgabel:
Zitat: | wieso weiß Prota den Namen Tarek ??? ist doch ein Geheimnis ... | Bei dir stehen viele Fragezeichen, die ich selbst nicht alle verstehe, aber zu diesem Punkt oben: Zwischen dem Gespräch und dem nächsten Morgen geschieht natürlich noch einiges. Alles nur ein Ausschnitt.
@Jenni:
Zitat: | und ja, genau so ein Gespräch, das der Alkohol (und eigentlich die Nacht selbst) tiefgründig erscheinen lässt - und das funktioniert für mich und weckt bei mir Assoziationen (Orte, Nächte, Begegnungen; Gespräche, die die Nacht tiefgründig erschienen ließ). | Dankeschön! Mir wird gerade nochmal klar, wie wichtig so eine Chemie zwischen Autor und Leser ist. Vielleicht hat man die einfach oder eben nicht, trotz aller Qualität, um die man sich bemüht. (Ab diesem Punkt schwätze ich nur noch drauf los, was mir grad in den Sinn kommt. )
@Constantine:
Zitat: | Was ich hier als problematisch sehe, ist die Erwähnung der "inneren Nacht" und des besonderen Moments zwischen dem Prota und Tarek, die mich als Leser nicht erreichen. Was soll diese "innere Nacht" sein?
Ich spüre auch nicht, was diese Begegnung für den Prota so besonders macht, dass er weiß, dass er danach nicht mehr derselbe war. |
Zwischen uns gab es diese „Chemie“ dann wohl nicht, auch wenn du die Geschichte in Teilen gut gefunden hast. Da geht es dir wie NIR und crim. In der Antwort auf dessen Kommentar habe ich schon ein paar Dinge versucht zu erklären, die du kritisierst. Zitat: | Was ist so lebensveränderndes vorgefallen? | Nichts. Das ist es ja eben.
Ich danke euch allen nochmal für eure Kommentare, euer Lob (auch das derjenigen, auf die ich jetzt nicht gesondert eingegangen bin), eure Punkte. Spaß hats gemacht.
Edit: So viel zum Totquatschen.
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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20.03.2016 14:44
von crim
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Nihil hat Folgendes geschrieben: |
Meinst du, dass mehr konkrete Handlung zwischen den beiden nötig gewesen wäre, damit das für dich funktioniert hätte?
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Ich habe den Rahmen zuerst gelesen, der baut sich schön auf, führt mich. Diese Führung ging mir im Spalt tatsächlich verloren. Das Gespräch wirkt auf mich ein bisschen zerrissen, unklarer jedenfalls als der Rahmen. Zum Beispiel: "Interessanter Gesprächspartner ..." Ist das Dialog, ist das innerer Kommentar? "Also vorgestellt haben wir uns." Hat das einer von beiden gesagt, oder ist das die Erzählstimme? "So kann ich aber nicht schlafen" konnte ich gar nicht einordnen. Deshalb irritiert mich der Spalt eher, als dass er mich berührt, und der Rahmen sagt: Jetzt kommt's das Berührende, und ich glaube dem Rahmen, dass das jetzt kommt. Aber es kam halt nicht.
Ich hoffe, das macht die Sache etwas klarer. Aber hey, nur der Hinweis noch mal: ich habe sechs Punkte dafür da gelassen ... Insofern hat die empfundene Enttäuschung über das, was sich mir im Spalt nicht geöffnet hat, höchstens sechs Punkte abgezogen. Wie viele es jetzt wirklich geworden wären, wenn der Spalt auch noch funktioniert hätte, weiß ich nicht genau. In eurem Privatwettstreit Nemo-Nihil wäre es, wenns nur nach mir ginge, glaube ich schwer geworden, den Nachtfahrer zu überholen.
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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20.03.2016 15:14
von Literättin
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Nihil hat Folgendes geschrieben: | @Literättin:
Zitat: | Der Innenteil funktioniert für sich selbst, der Rahmen ebenso und beides in einem mit durchgehenden Zeilen gelesen, auch. Dreimal gelesen ergibt sich jeweils eine minimal andere Perspektive, eine kleine neue Sicht aufs Ganze. | Bei deinem Kommentar werde ich ganz . Freut mich, dass du das so wahrgenommen hast. Um ehrlich zu sein, habe ich auf den Sinn beim Lesen der durchgehenden Zeilen wenig geachtet. Und eher durch Glück hat sich die Kombination ergeben: „Wie heißt denn der Himmel? / Tarek ...“ Wahrscheinlich die einzige Stelle, wo das so funktioniert, aber ich mag sie selbst sehr.
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Ich hab es in durchgehenden Zeilen auch weniger als Fließtext gelesen, sondern eher lyrisch. Lyrisch funktionieren für mich so alle "Verse" in einer Art - wie nennt sich das? - Elipsenform. Für mich ergibt das noch eine andere Textebene. Und allein schon ein "Vers" wie
Zitat: | ein Gespräch, das nur Und wie heißt du? der Alkohol tiefsinnig erscheinen |
oder
Zitat: | kannte ich vom Sehen, So kann ich aber nicht schlafen. aus der Bibliothek, aus der Mensa, |
in entsprechender Verbindung zu den "Enjambements" vorher / nachher ... aber ich quatsch dir gerade den Text aus der Prosa raus und das will ich nicht!
Nicht, dass am Ende hier noch jemand "Disqualifikation!" schreit.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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20.03.2016 15:24
von Constantine
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Nihil hat Folgendes geschrieben: |
@Constantine:
Zitat: | Was ich hier als problematisch sehe, ist die Erwähnung der "inneren Nacht" und des besonderen Moments zwischen dem Prota und Tarek, die mich als Leser nicht erreichen. Was soll diese "innere Nacht" sein?
Ich spüre auch nicht, was diese Begegnung für den Prota so besonders macht, dass er weiß, dass er danach nicht mehr derselbe war. |
Zwischen uns gab es diese „Chemie“ dann wohl nicht, auch wenn du die Geschichte in Teilen gut gefunden hast. Da geht es dir wie NIR und crim. In der Antwort auf dessen Kommentar habe ich schon ein paar Dinge versucht zu erklären, die du kritisierst. |
Ja, leider entstand zwischen dir und mir keine "chemische" Verbindung. Generell mag ich das Experimentelle an Texten. Daran hat es für mich auch nicht gehapert, aber du erzeugst bei mir als Leser eine Erwartungshaltung über Tarek und die Besonderheit der Begegnung, die der Protagonist mit ihm hatte, dass mich der Dialogpart eher enttäuscht zurückließ, anstelle mir aufzuzeigen, warum dies die Nacht im Leben des Prota gewesen sein soll, die ihn veränderte.
Nihil hat Folgendes geschrieben: |
Zitat: | Was ist so lebensveränderndes vorgefallen? | Nichts. Das ist es ja eben. |
LG,
Constantine
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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20.03.2016 16:48
von sleepless_lives
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Was die richtige Formatierung angeht, so war sie für mich gleichzeitig Klärung und nahe an der Enttäuschung. Ich hab den Text zuerst in der PN gelesen, wo er auch praktisch unformatiert erscheint (so wie in der PDF-Datei) mit Ausnahme des Fettdrucks. Nach der unvermeidlichen Anfangsverwirrung merkt man dann ja, dass das Fettgedruckte etwas Eigenes ist und von restlichen Text umrahmt wird. Die richtige Darstellung im Textboard machte das dann zweifelsfrei klar, hatte jedoch nach dem erfolgreich ausgefochtenen Kampf um das Verstehen des Textes fast etwas Triviales.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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20.03.2016 23:25
von Nihil
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crim hat Folgendes geschrieben: | Ich habe den Rahmen zuerst gelesen, der baut sich schön auf, führt mich. Diese Führung ging mir im Spalt tatsächlich verloren. Das Gespräch wirkt auf mich ein bisschen zerrissen, unklarer jedenfalls als der Rahmen. Zum Beispiel: "Interessanter Gesprächspartner ..." Ist das Dialog, ist das innerer Kommentar? "Also vorgestellt haben wir uns." Hat das einer von beiden gesagt, oder ist das die Erzählstimme? "So kann ich aber nicht schlafen" konnte ich gar nicht einordnen. Deshalb irritiert mich der Spalt eher, als dass er mich berührt, und der Rahmen sagt: Jetzt kommt's das Berührende, und ich glaube dem Rahmen, dass das jetzt kommt. Aber es kam halt nicht. |
sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Was die richtige Formatierung angeht, so war sie für mich gleichzeitig Klärung und nahe an der Enttäuschung. Ich hab den Text zuerst in der PN gelesen, wo er auch praktisch unformatiert erscheint (so wie in der PDF-Datei) mit Ausnahme des Fettdrucks. Nach der unvermeidlichen Anfangsverwirrung merkt man dann ja, dass das Fettgedruckte etwas Eigenes ist und von restlichen Text umrahmt wird. Die richtige Darstellung im Textboard machte das dann zweifelsfrei klar, hatte jedoch nach dem erfolgreich ausgefochtenen Kampf um das Verstehen des Textes fast etwas Triviales. |
Ja, ich verstehe. Die Formatierung ist eben „konkrete Prosa“; wenn man den Trick herausgefunden hat, schlüsselt er sich nicht noch weiter auf. Zum Geheimnisvollen der inneren Nacht passt das nicht. Zu den Worten, die im Fleisch sitzen, schon, aber das ist Darstellung, kein Über-sich-Hinausweisen. Mhm. Ja. Ich mag den Text nach wie vor, eure Kritik hätte wohl auch einen komplett anderen Text verlangt (um sich aufzulösen). Aber ich verstehe jetzt aber einiges besser/anders. Danke.
crim hat Folgendes geschrieben: | Aber hey, nur der Hinweis noch mal: ich habe sechs Punkte dafür da gelassen ... Insofern hat die empfundene Enttäuschung über das, was sich mir im Spalt nicht geöffnet hat, höchstens sechs Punkte abgezogen. |
Alles gut! Ich hab das nicht in den falschen Hals bekommen oder so, wäre ja auch lachhaft, wenn ich schon auf dem ersten Platz gelandet bin.
crim hat Folgendes geschrieben: | In eurem Privatwettstreit Nemo-Nihil wäre es, wenns nur nach mir ginge, glaube ich schwer geworden, den Nachtfahrer zu überholen. |
Da wird er sich freuen, wenn er denn mal wieder reinschaut. (Er hätte auch von mir zwölf Punkte bekommen, wenn Lorraine nicht dazwischengegrätscht hätte.)
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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21.03.2016 07:30
von sleepless_lives
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Nihil hat Folgendes geschrieben: | Ich mag den Text nach wie vor, eure Kritik hätte wohl auch einen komplett anderen Text verlangt (um sich aufzulösen). |
Meins war gar nicht als Kritik gemeint, sondern eher als Hinweis, dass der Text auch ohne die spezielle Formatierung, nur mit Fettdruck funktioniert hätte und in meinem Fall hat. Die persönliche Erfahrung beim Anblick der richtigen Formatierung kann man ja nicht dem Text anlasten, er hat sich ja nicht verändert. Wobei ... das wäre auch mal eine Idee ...
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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21.03.2016 21:14
von Heidi
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Nihil hat Folgendes geschrieben: |
Ich habe bei crims Antwort ein bisschen dazu geschrieben. Hilft dir das weiter? |
Ja, das hilft mir weiter. Wenn ich den Text in diesem Zusammenhang betrachte, verstärkt die Formatierung tatsächlich die Wirkung. Schade, dass mein Intellekt nicht ausgereicht hat, um dahinter zu kommen, denn das hätte eventuell die eine oder andere Entscheidung verändert ...
Es war tatsächlich so, dass ich mich, während des Lesens, die ganze Zeit über gefragt habe:“ Was will mir der Autor mit der Formatierung sagen?“ In Kombination mit den unterbrochenen Sätzen, fiel es mir sehr schwer, mich auf den Text zu konzentrieren. Ich hatte sozusagen damit zu tun, die Geschichte als Ganzes zu greifen und konnte mich dadurch nicht so darauf einlassen, wie ich es gerne getan hätte. Im Nachhinein gesehen schade, obwohl Punkte von mir an deinem ersten Platz nur geringfügig etwas geändert hätten.
Herzlichen Glückwunsch nachträglich.
Liebe Grüße
Heidi
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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21.03.2016 23:37
von hobbes
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Nihil hat Folgendes geschrieben: | Beim Schreiben sind beide Teile zuerst getrennt voneinander entstanden, ich kannte als Autor den äußeren Teil auch als Fließtext. |
Ich hatte mir tatsächlich auch die Mühe gemacht, den einen Teil vom anderen zu trennen, weil es mich interessiert hat, ob und wie das dann anders ist.
Es war auf jeden Fall leichter zu lesen, aber es hat dem Text dann auch wieder etwas genommen.
An der Form lag es dann aber nicht, dass du von mir so viele Punkte bekommen hast. Da war das Gefühl ausschlaggebend. Ich kann mich da (mal wieder) Jennis Kommentar anschließen.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.03.2016 23:51
von firstoffertio
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Nihil hat Folgendes geschrieben: | Ich mag den Text nach wie vor, eure Kritik hätte wohl auch einen komplett anderen Text verlangt (um sich aufzulösen). |
Meins war gar nicht als Kritik gemeint, sondern eher als Hinweis, dass der Text auch ohne die spezielle Formatierung, nur mit Fettdruck funktioniert hätte und in meinem Fall hat. Die persönliche Erfahrung beim Anblick der richtigen Formatierung kann man ja nicht dem Text anlasten, er hat sich ja nicht verändert. Wobei ... das wäre auch mal eine Idee ... |
Wo hätte dann der Teil, der jetzt im Spalt steht, im Fließtext hingehört?
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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22.03.2016 19:11
von Nihil
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SL hat Folgendes geschrieben: | Meins war gar nicht als Kritik gemeint, sondern eher als Hinweis, dass der Text auch ohne die spezielle Formatierung, nur mit Fettdruck funktioniert hätte und in meinem Fall hat. |
Achso. Das fand ich für die Lesbarkeit aber dann doch besser, ein bisschen Abstand zwischen innen und außen zu schaffen.
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: |
Wo hätte dann der Teil, der jetzt im Spalt steht, im Fließtext hingehört? |
Der fettgedruckte Text steht immer noch an der gleichen Stelle, nur eben untrennbar mit dem nichtformatierten Text verbunden – bis auf den Fettdruck. Hier:
Zitat: | Manchmal geschieht etwas, und sogar Menschen, die dir bislang fremd gewesen sind, offenbaren
einen kleinen Spalt, den nur du siehst, und durch diesen Spalt siehst du ihre innere Nacht.
So ist es mir ergangen und ich begriff es erst am nächsten
Morgen. Tareks Stimme, Alles in Ordnung mit dir? die fehlte, blieb immer da und ich
wusste, ich war nicht ... ich lerne den Himmel kennen. mehr derselbe. Ich war feiern
gegangen mit Freunden. Interessanter Gesprächspartner. Ein Abend, so lustig wie andere
vor ihm. Auf dem Heim- Also vorgestellt haben wir uns. weg stolperte ich fast über den
Jungen auf der Wiese. Wie heißt denn der Himmel? Tarek war dem Bann erlegen, den
weite Flächen so oft Ohnemond. Wegen der Wolken. auf Betrunkene ausüben. Wir führten
ein Gespräch, das nur Und wie heißt du? der Alkohol tiefsinnig erscheinen
ließ. Aber heute sitz- Ist eigentlich 'n Geheimnis. en mir die Worte im Fleisch. Tarek
kannte ich vom Sehen, So kann ich aber nicht schlafen. aus der Bibliothek, aus der Mensa,
ohne je mit ihm gere- det zu haben. Aber seit dieser Be-
gegnung lässt sein Lächeln mich die Haut an meinem Körper spüren und ich weiß nicht, warum. |
So kopiert, wie es in der PN-Vorschau angezeigt wird. So war das aber in keiner Weise gedacht.
@heidi & @hobbes & @Literättin & @Constantine:
Euch auch nochmal Danke für eure nochmaligen Ausführungen/Erklärungen.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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23.03.2016 01:09
von firstoffertio
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In diesem Fließtext erscheint mir das Fettgedruckte wie eine Stimme aus dem Off, die regelmaessig unterbricht.
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