Der Stille Raum

[Nihil]

Beide Themen sind sich natürlich auf einer höheren Ebene ähnlich und unterscheiden sich erst im Detail so richtig. Beide Themen könnte man etwa Wahrheit und Verwandlung unterordnen. Wenn du genau hinsiehst, gibt es aber schon Unterschiede. Einmal ist es eine Erkenntnis, einmal ein Prozess. Einmal treibt die Verwandlung in die eine Richtung, einmal in die andere.

[jim-knopf]

hab ich jetz bei dem clownwettbewerb wenigstens gewonnen?

[Eredor]

ich wechsel dann mal zur prosa. das mit den katafrakteen und den oxymotten ist mir zu komplexitiert

[Rübenach]

Ist Katachrese nicht genau das, was ich mir mühsam abgewöhnt habe? Und hier soll es im Zentrum des Gedichts stehen? Hm!

[Postkartenprosa]

Aus gegebenem Anlass nochmal an alle Lyriker die Bitte: Lest euch die Vorgaben genau durch. Gedichte unter Thema 1 z.B., die kein Oxymoron enthalten, werden disqualifiziert. Das wäre angesichts der Tatsache, dass zu diesem Wettbewerb ohnehin oft nicht allzu viele Gedichte eingereicht werden, sehr schade. Es gibt bereits mehrere Gedichte, welche die formalen Vorgaben (Oxymoron, Katachrese) ignorieren.

[firstoffertio]

Oxymoron ist mir klar, aber die Katachrese wirde mir dirch das gegebene Beispiel nicht so deutlich. Koennt ihr vielleicht noch ein paar geben (die nicht gleich so verwickelt sind?)

Mir ist der Unterschied zur Metapher nicht klar.

(Ich schicke mal etwas ein, und sehe dann ja sicher, woran es hakt.)

[Nihil]

Das häufigste Beispiel für die Katachrese ist sicher:

Der Zahn der Zeit wird auch über diese Wunde Gras wachsen lassen.

So kompliziert muss es nicht sein, aber ich kann das Beispiel kurz erklären, weil es bei fast jeder Definition der Katachrese im Netz mitgenannt wird. Der Zahn der Zeit ist eine altbekannte Metapher, die für gewöhnlich an etwas „nagt“. Ein Zahn kann nagen, das ist also nichts Ungewöhnliches. Die Katachrese entsteht dann, wenn dieser Zahn Gras wachsen lässt. Nicht mal der Zahn eines der exotischsten Tiere kann das bewerkstelligen. Das Graswachsen passt also nicht zum Zahn, es ist eine unlogische Verknüpfung.

Ein einfacheres Beispiel könnte sein:

Das Licht der Weisheit lässt mich
ertrinken.

Das Licht der Weisheit als Metapher dürfte klar sein. Man kann allerdings nicht in Licht ertrinken. Die Erwartung, dass das Licht der Weisheit etwas Positives auslöst, wird außerdem noch unterlaufen. Im Allgemeinen verbindet eine Katachrese etwas Fremdes mit einer Sache: Einen Zahn in tote Erde zu pflanzen, lässt kein Gras sprießen und selbst in einem hellen Raum kann man noch wunderbar atmen.

[firstoffertio]

Danke, das ist hilfreich.

Ich verstehe dass jetzt so, dass die Katachrese etwas neues faktisch und logisch Unmoegliches ausdrückt, aber ich würde sie trotzdem als eine Art von Metapher ansehen.

Metaphern können alt und gewohnt werden, und dadurch ihren Metapher-Charakter verlieren.

"Der Zahn der Zeit" ist schon lange eine Redewendung, aber natürlich hat Zeit keine Zähne.

"Der Mann ist ein Bär" stimmt natürlich weder logisch noch faktisch. Aber ist auch schon fast Redewendung.

Ist das Besondere der Katachrese die Neuartigkeit?

Scheint alles etwas relativ zu sein.

"In Licht ertrinken": Geht konkret nicht, wenn man klare, objektive  Wortbedeutungen annimmt.  Andererseits kann man sicher in vielem ertrinken, was nicht ein konkretes Einzelding ist: In Milch, Liebe, Luft, Zeit, Wasser, Internet, Fluss,... Nicht so leicht in einem Stein, das würde mir zunächst komisch vorkommen.

Ich glaube, ich habe kapiert, finde das Phänomen aber interessant, hinsichtlich dessen, wie solche Formulierungen doch unter dem Zahn der Zeit dann nicht mehr als katachretisch empfunden werden können. Abgeschliffen werden.

[Nihil]

Die Bedeutung der Katachrese, eine alte Metapher zu beschreiben, ist hier aber nicht gemeint. Deswegen wurde das Wort in der Aufgabenstellung noch um den „Bildbruch“ in Klammern dahinter ergänzt.

[Mr. Curiosity]

Viel Spaß mit den Gedichten

[Nihil]

In der Lyrik sieht es mit Kommentaren momentan noch etwas lau aus. Ich vermute, deshalb gab's für die Gedichte auch keine Fieberkurven. Aber einen kleinen Einblick kann ich euch geben:

1. Platz: 8.20 Federn
2. Platz: 7.00 Federn
3. Platz: 6.80 Federn
(22.03., 19:45)


Wer könnte wohl der Favorit sein? ;) Aber natürlich ist immer noch alles offen.

[Gast]

8,2 ?

 

[Jocelyn]

Hallo,

ich finde in diesem Wettbewerb gab es viele gute Beiträge. Mein Bewertungsdurchschnitt liegt bei 6,3!

So viele Federn habe ich hier noch nie verteilt, aber ich gebe sie gerne.

Bin gespannt auf den Sieger,

frohe Ostern, Jocelyn.

[firstoffertio]

Endlich  mal eine Stimme in diesem stillen Raum. Ich stimme ihr zu.
Mein Durchschnitt beläuft sich auf 6,4.

Ich glaube, es hat gut getan, keine bestimmten Wörter oder Phrasen vorzugeben.

[Zinna]

Stimme euch zu.

[Stimmgabel]

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Guten Morgen liebe Zinna,

[Zinna]

[Gast]

Ach Quak Zinna,

wenn ich mir die Kurven so ansehe, packt mich die Wehmut. Es sind eher nicht die Gedichte so viel besser, sondern die Befederer so viel milder. Früher ...

Mal ganz im Ernst, hier flogen schon ganz andere Steinchen, als du je zu lupfen auch nur in Erwägung ziehst. Aber ich frage mich und poliere schon die ganze Zeit an der Kristallkugel herummen: Welches ist wohl von Zinna?

[Zinna]

[Grendel]

Ich habs ehrlich versucht. Ich kanns nicht. Genausogut könnte ich eine Gebrauchsanleitung auf Japanisch bewerten. Hübsche Schriftzeichen eben. Bekommen alle neun Federn und gut ist. Oder ich geb denen, die ich verstanden zu haben glaube, eine Feder, weil die was falsch gemacht haben müssen. Statt Bewertung habe ich bei jedem Gedicht meinen spontanen Eindruck hinterlassen.

[Stimmgabel]

-

[Zinna]