Stufen

[Boro]

Im Schatten fühl
ich kühl die Steine
hinter mir

verzweifelt dreh
ich mich im Geiste
such nach Mut

reiss mich jetzt los
und nehm die Stufen
viel zu schnell

schließ die Augen
süße Versuchung
Herz steht still

berühre Dich
mit meinen Lippen
erster Kuss.

[Rosanna]

Moin,

Tut mir Leid, aber das ist mir zu dünn.

[EdgarAllanPoe]

Hättest du es bei der ersten Strophe gelassen, könnte ich mich mit einem hübschen, aber ansonsten bedeutungslosen kleinen Bild anfreunden. Der Rest ist unwichtiger Herzschmerz. Wirkt, als hätte das ein Anfänger geschrieben.
Eine Feder.

[MrPink]

Gefällt mir ganz gut, hat einen angenehmen Rhythmus. Inhaltlich ein wenig allgemein, leicht zu lesen, ohne wirklich zu packen. Trotzdem, hat was.

[anuphti]

Nachdem ich weiß, wer diesen Beitrag geschrieben hat , nur ein Kommentar ohne Bewertungsfedern!

Was mir gefällt ist die äußere Form, die das Gedicht tatsächlich "lesezeichentauglich" macht, nämlich lang und schmal.

Diese Form kommt vor allem durch die Zeilenumbrüche zustande, also eigentlich ist es Prosa mit Zeilenumbrüchen. (also ganz meins )

Zum Inhalt:

Der Titel ist leider banal. "Stufen" sagt über den Inhalt des Gedichts wenig bis gar nichts aus. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Silben des Titels nicht gezählt werden, hättest Du da noch etwas Spielraum für Erklärungen gehabt

Natürlich weiß ich, dass Du mit "Stufen", die "Verhaltensstufen nach Watzlawick" meinst (über die wir uns schon lang und breit unterhalten haben), aber der geneigte Leser weiß das vermutlich nicht und kann es Deinem Titel auch nicht entnehmen.

Ein Alternativtitel könnte somit sein: Flirten nach Watzlawick (was wieder zum googlen anregt )

erste Strophe:

Die kühlen Steine haben in diesem Fall keine Bedeutung, ich nehme an, dass Du sie vor allem wegen des "Themenbildes" mit herein genommen hast, diese Strophe würde ich ersatzlos streichen und gleich mit dem Blickkontakt (Stufe eins) beginnen, der der Verzweiflung ja voraus ging.

~1~
du stehst vor mir
ich schau dich an
du schaust zurück
~2~
mein lächeln hier
dein lächeln dann
du rückst ein stück

~3~
Caipi mit Kokos
du nimmst meine hand
ich lass nie mehr los
~4~
mit dem rücken zur wand
unser erster kuss
als unterpfand

(55 Silben)

Soviel zum Thema Watzlawick

Du hast einen strengen Aufbau in Deinem Gedicht, mit fünf Strophen á drei Zeilen, aber innerhalb der Zeilen hast Du kein Muster mehr, dadurch wirken die Strophen zusammengewürfelt, man merkt, dass Du unter akutem Silbenmangel gelitten hast (das kannst Du viel besser!!)

Außerdem hast Du überwiegend "abgenutzte" Begriffe verwendet.
Es geht um Liebe (natürlich), aber was unterscheidet Deine Liebe von jeder anderen, was ist die "süße Versuchung" genau?

"Herz steht still", natürlich nicht, ich weiß, was Du meinst, aber wie kannst Du es individueller ausdrücken, Du bist Programmierer, warum sagst Du nicht "Festplatten Crash" ^^?

Dasselbe gilt für die letzte Strophe, natürlich braucht man Lippen für einen Kuss, such Dir andere Begriffe (warum nicht aus der Computerwelt?) Bluetooth und Co?


Ich bin gespannt auf Deine nächste Version!



1000 Trüffelküsschen

Nuff

[Jocelyn]

Liebe Dichterin, lieber Dichter!
Ich bewerte deinen Beitrag stichpunktartig in den fünf folgenden Kriterien:

1. Titel (incl. seinem Bezug, seiner Signalwirkung)
2. Form und Klang (incl. Reime, Metrik)
3. Inhalt (incl. Kohärenz, Dichte)
4. Botschaft (Was gibst du mir als Leser?)
5. Das ganze Werk (mein Genuss)

Deine Gesamtpunkzahl habe ich errechnet, ich kann dir ausführlicher auf Anfrage antworten.
Lieben Gruß, Jocelyn

[Mercedes de Bonaventura]

Der Inhalt lässt sich klar erkennen, und auch die Sprache ist nicht zu schwulstig (aber auch nicht fad.)
Aber irgendwie fehlt ein klein wenig der „Kick“.

Vielleicht (!!!) hätte kein Kuss

[Eredor]

Hi,

das ist so ein Thema, das echt zu erwarten war. Leider ist mir hier die Umsetzung zu unkreativ.

lg Dennis

[Mardii]

Hallo du,

ich glaube, dass du von deinem Gefühl her überzeugt von diesem Text bist. Wenn ich auf meine Schöpfungen aus der Zeit vor etwa fünfunddreißig Jahren zurückblicke, kann ich das gut nachvollziehen.
Bei deinem Gedicht finde ich problematisch, dass es nicht über das Persönliche hinausgeht. Es sind Verse, die man in ein Poesiealbum schreibt. Das ist so weit auch in Ordnung. Gedichte sprechen Gefühle an und erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit.
Für meine Erwartungen an ein Gedicht ist das zu wenig, es ist mir zu ausgeführt und lässt wenig Spielraum für darüber hinausgehende Interpretationen.
Der Themenbezug ist vorhanden, es eröffnet eine räumliche Perspektive.

Grüße von Mardii

[The Brain]

Ich kann es nicht begründen - und doch - deine Zeilen hinterlassen Spuren, lassen erinnern, lassen erkennen.

Irgendwie berührend ....



Brain

[Dienstwerk]

Ich habe null Ahnung von Lyrik, deshalb verkneife ich mir jeglichen Kommentar und befedere aus dem Bauch heraus.

Dieses Gedicht ist mir freundliche 4 Federn wert.

Meine Bewertung:
0x1, 1x2, 1x3, 4x4, 1x5, 1x6, 1x7, 1x8, 1x9

LG, Ana

[Bananenfischin]

Die ersten drei Verse finde ich interessant wegen des "kühl - fühl". Hätte es gut gefunden, wenn es in dem Stil weitergegangen wäre.
Aber es fehlt mir persönlich dann an Rhythmus und sowohl sprachlich als auch inhaltlich an Originalität.
Daher nur eine unterdurchschnittliche Wertung von mir.

[Ruth]

Ich bewerte völlig subjektiv, nach Geschmack: 7 Federn.

Das einzige Gedicht, in dem ein Kuss vorkommt ... Anuphti?

 

[Aknaib]

Hallo LyrikerInnen,

mein Herz gehört der Prosa samt Handwerk.
Mit lyrischem Handwerk habe ich mich, trotz 35 Jahre selbst Gedichte schreiben, wenig beschäftigt.
Gedichte müssen in mir schwingen, daher sind meine Federn Ausdruck, wie sehr oder weniger mich deine Worte berührt haben.

Hier stört mich der Bezug auf mich- mir und das Umgangsprachliche.

[Frau Ella]

Was die Stufen mit dem ersten Kuss zu tun haben, wird nicht klar, das scheint mir eine willkürliche Fügung zu sein.

Verzweifelt – warum denn? Finde keinen Grund für Verzweiflung in dem Gedicht, wird einfach behauptet.
Reiss mich jetzt los – wovon? Warum?

Süße Versuchung – ach, naja.
Herz steht still – hoffentlich nicht?
Das sind Klischees, die sind mir inhaltlich ein bißchen wenig.

Und zum Schluss, der Punkt, irgendwie stört der mich. Warum hier ein Punkt, wenn ansonsten ohne Satzzeichen?

Schön verknappt, aber inhaltlich etwas dünn.

[sali]

Leider nur 2 Federn von mir.

[Nihil]

Knapper Kommentar, später mehr: Bleibt mir zu allgemein. Das Ringen um Worte, das Hadern, die Angst vor einer Absage hätten noch deutlicher herausgearbeitet werden können. Außerdem ist die Treppe sehr, sehr am Rande eingebaut worden, so als ob der Liebste die ganze Zeit am oberen Ende stand und nur darauf gewartet hat, abgeknutscht zu werden. Gefällt mir leider nicht besonders gut.