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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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17.03.2013 20:00 [1] Verfremdung I von JGuy
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An diesem Tag schien die Welt anders als sonst und das Verhalten der Frau in der nächsten Sitzreihe verschlimmerte die unbestimmte Ahnung.
Er hätte gerne vermieden, jedes Detail ihrer an offensichtlicher Bosheit und Dummheit beiderseits gescheiterten Beziehung zu erfahren. Doch sie scherte sich nicht um die vielen Menschen, die sie in dem schäbigen Vorstadtzug umgaben und vielleicht wollte sie ja auch ihren Hass in geradezu exhibitionistischer Manier möglichst öffentlich zur Schau stellen, als sie ihn ihrem stumpf blickenden Begleiter in drastischen Worten vor die Füße spie.
Unberührt, mit hohlen Augen, drängte sich die Masse um sie herum und er fragte sich, ob dieses seltsam nagend, bedrohliche Gefühl nur ihn alleine traf.
Es war nicht das erste mal, dass er so fühlte, doch war es heute anders. Etwas, das ihn früher ausgefüllt hatte, war verschwunden, ohne dass er es fassen konnte.
Da er die erdrückende Atmosphäre nicht mehr ertrug, verließ er den Zug schon einen Haltepunkt vor seinem Ziel, um den Rest seines Weges zu Fuß zurückzulegen.
Er hatte mehr Zeit als jemals zuvor in seinem Leben.
Der Himmel war wolkenlos, doch konnte er keine Sonne erkennen und kein Blau tröstete ihn.
Es war seltsam. Zeit seines Lebens hatte er gespürt, dass er anders war, doch heute fühlte er sich eins mit dem Rest der Welt.
Es war kein angenehmes Gefühl.
Immer wieder sah er die Tür, die sie vor ihm zugeschlagen hatte. Als sie, der einzige Mensch, für den er noch empfunden hatte, das getan hatte, war nicht nur etwas in ihm passiert. Die Welt war aus den Fugen geraten. Es war, als stünde alles um ihn herum in einer bedrückten Erwartungshaltung, doch er wusste nicht, was es war, das geschehen sollte.
Ein entgegenkommendes Weib zerrte grob ein sich sträubendes kleines Mädchen hinter sich her. Beider Augen wirkten tot, schienen nicht einmal mehr Hass empfinden zu können. Lange und nachdenklich blickte er ihnen nach, doch er verspürte keine Regung.
Durch die freudlose Masse bahnte er seinen Weg. Ihm war noch nicht klar, was geschah, doch er hatte nun ein klares Ziel vor Augen.
Auf der alten Stahlbrücke blieb er lange stehen. Sie war einst sein liebster Platz gewesen, doch auch sie befremdete ihn an diesem Tag. Er blickte in die graue Ferne, die doch nicht weiter erschien, als eine Gefängnismauer, ohne dass er erwartete etwas zu sehen.
Nichts ging ihm durch den Kopf, denn jeder Gedanke erschien verschwendet, als er sich abstieß.
Der letzte Mensch, der noch für andere Menschen Liebe hatte fühlen können, wurde eins mit den heranwälzenden Fluten und verschwand im Dunkel ohne Aufsehen zu erregen.
Mit ihm verging an diesem Tag die Liebe und mit ihrem Erlöschen ging die Welt unter.
Niemand nahm davon Notiz.
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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18.03.2013 13:58
von Beobachter
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Der letzte Mensch, der noch Liebe empfinden konnte, hat sich gerade umgebracht, weil er eben keine Liebe mehr spürte? Trauriges Thema. Allerdings wurde mir bei der Umsetzung ein bisschen zu sehr auf der Unstimmigkeit und Verfremdung herumgeritten, ein bisschen subtiler wäre für mich angenehmer gewesen. So zogen sich die wenigen Worte in einer endlosen Schleife, und obwohl gut geschrieben, war es ein bisschen langweilig.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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18.03.2013 17:38
von holg
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Wo sind die Schmetterlinge aus der "farblosen" Geschichte? Die würden hier gut tun. Das erinnert mich an meine dunkelsten Stunden so mit zwischen 17 und 19.
Nur dass sich hier herausstellt, dass doch alle Zombies sind und es letztendlich egal ist, ob einer von der Brücke springt.
Ich glaube ja, dass der Prota gar nicht gesprungen ist und die letzten drei Sätze die Gedanken sind, die er denkt, bevor er in die Kneipe geht.
Oder sind wirklich alle Zombies?
Oder hat ihn doch nur seine Alte vor die Tür gesetzt?
Oder ist nur er der Zombie (schließlich war die Trulla der letzte Mensch, für den er noch etwas empfand)? Auch dann wäre die Kneipe nicht der schlechteste Ort...
In seiner Depressivität sicher einer zielgruppenrelevanteren Texte hier und damit sicherlich ein Titelaspirant
holg
_________________ Why so testerical? |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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18.03.2013 18:23
von KeTam
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Dein Text gefällt mir gut und die Unstimmigkeit zieht sich durch die ganze Geschichte.
Sehr düstere Atmosphäre, alles grau in grau.
Gerne gelesen.
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Paradigma Klammeraffe
Alter: 54 Beiträge: 959 Wohnort: Östlich von Westfalen
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18.03.2013 22:50
von Paradigma
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An dieser Geschichte stört mich die Sprache.
Zitat: | An diesem Tag schien die Welt anders als sonst und das Verhalten der Frau in der nächsten Sitzreihe verschlimmerte die unbestimmte Ahnung. |
Für mich liest sich das ungelenk. Der Satz fügt sich nicht ineinander. Die Welt schien anderes. Meiner Fragen: "Für wen? Warum?" werden nicht beantwortet. Statt dessen wird auf ein Detail übergeblendet, eine Frau, die die Ahnung noch schlimmer macht. Eine schlimmere Ahnung? Gibts das? Und noch imemr weiß ich nicht, was eigentlich los ist und um wen es geht.
Zitat: | Er hätte gerne vermieden, jedes Detail ihrer an offensichtlicher Bosheit und Dummheit beiderseits gescheiterten Beziehung zu erfahren. |
Ich persönlich hätte da gerne zugehört. Gibt vielleicht ne interessante Story, oder einen skurrilen Charakter. Also, der Ahnende scheint so ein Gutmensch, der sich mit Live-Unterschicht-TV nicht abgeben mag.
Der Satz ist nicht falsch, aber er ist irgendwie verschwurbelt. "beiderseits gescheiterten Beziehung zu erfahren."
_________________ Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.
William Faulkner |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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19.03.2013 15:49
von fancy
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So, so. Schon der zweite Selbstmörder. Die dürfen ja auch in keinem Wettbewerb fehlen. Später mehr.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Grendel Eselsohr
G Alter: 60 Beiträge: 243
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G 19.03.2013 18:06
von Grendel
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Bewerten werde ich erst ganz zum Schluß. Hier zunächst mein Eindruck von Deiner Geschichte:
Depression, Suizid, alles nur, weil die Liebste ihn im Stich gelassen hat. Wo andere eine rosarote Brille tragen, hat er eine dunkelgraue. Und dieser niedergedrückte Mensch soll lieben können? Gar der letzte Mensch sein, der das überhaupt noch kann? Die Trennung als die Störung, die das Leben auf den Kopf stellt, das ist in Ordnung. Thematisch fällt mir dazu leider sonst nichts ein. Sprachlich ist die Geschichte auch nicht besonders, einige Fehler haben sich eingeschlichen. Hat der Titel gefehlt, als Du die Geschichte eingereicht hast? Oder hast Du selbst die Aufgabenstellung als Titel genommen?
Gruß
Grendel
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Berti_Baum Reißwolf
Beiträge: 1213 Wohnort: Immerheim
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20.03.2013 07:14
von Berti_Baum
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Die Geschichte ist ohne Schnörkel geschrieben. Die Aussage klar. Leider spricht mich der Text nicht an. Ein wenig habe ich das Gefühl, dass bekannt Floskeln hergebeten worden sind. Das Szenario ist nicht originell und in dem Zusammenhang relativ unspannend umgesetzt.
_________________ Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017) |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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20.03.2013 13:55
von Eredor
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Einige deiner Sätze sind so verschachtelt, dass ich wirklich Probleme habe, aufmerksam dem Text zu folgen. Eine weitere Suizidgeschichte, leider ist sie nicht mit dem "ganz eigenen Touch" behaftet, sondern bedient sich einiger Klischees. Der Protagonist erscheint mir nicht greifbar, ich hätte mehr Details aus seinem Leben gerne gelesen. Ich denke, das hätte deine Geschichte etwas aufgepeppt. So kann ich dir leider nur vier Federn dafür geben.
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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20.03.2013 16:11
von Zauberstift
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Hallo Unbekannt, obwohl dein Prota leidet, finde ich die Geschichte unpersönlich. Für mich sind hier irgendwelche emotionale, tiefgründige Sätze aneinandergereiht. Die Sätze, die nach dem Brückensprung kommen sind mMn ein Perspektivbruch. Wer erzählt die denn?? Themenvorgabe erfüllt.
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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21.03.2013 13:06
von kingkaiser
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Bis zu den letzten zwei Sätzen ist es für mich sehr unnachvollziehbar, was geschrieben wurde Und auch uniteressant.
Beim mehrmaligen Lesen aber haben mich die letzten Sätze ein bisschen gepackt:
"Der letzte Mensch, der noch für andere Menschen Liebe hatte fühlen können, wurde eins mit den heranwälzenden Fluten und verschwand im Dunkel ohne Aufsehen zu erregen.
Mit ihm verging an diesem Tag die Liebe und mit ihrem Erlöschen ging die Welt unter.
Niemand nahm davon Notiz."
Warum war das der letzte Mensch, der Liebe fühlen konnte? Wie kann ide Welt untergehen und keiner kriegts mit?
Die Idee die dahintersteckt finde ich sehr interessant, aber die Umsetzung gefällt mir insgeamt nicht. Vielleicht wär das in einer längeren Geschichte, lieber Autor, eine ganz tolle Geschichte.
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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21.03.2013 15:29
von Piratin
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Hallo Inko,
ein Text, der viel aussagen will, es aber meines Erachtens nicht ganz schafft. Da der Leser nicht erfährt, was dem Prota und damit dem letzten Gefühlsmenschen auf Erden (das erfahre ich von einer auktorialen Erzählstimme am Schluß) in seiner Beziehung geschehen ist, weshalb er seine Gefühle und sein Leben aufgibt, bleibe ich hier emotional leider unberührt.
Sorry
LG, Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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21.03.2013 16:19
von fancy
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Prinzipiell mag ich Geschichten um Selbstmörder nicht wirklich gerne. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der letzte Mensch, der Liebe empfindet, sich töten würde. Müsste die Liebe nicht darüber erhaben sein?
Warum hat er nur eine unbestimmte Ahnung, wenn er doch genau weiß, dass er verlassen wurde?
Warum sollte auch jemand Notiz nehmen, wenn doch alle so rein gar nichts mehr fühlen?
Überzeugt mich nicht.
Vier Federn von mir.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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21.03.2013 16:22
von Hardy-Kern
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Ein klassischer Suizid, nichts Neues.
Hardy
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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21.03.2013 17:39
von adelbo
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Diese Geschichte klingt für mich zu gewollt philosophisch.
Zitat: | Unberührt, mit hohlen Augen, drängte sich die Masse um sie herum und er fragte sich, ob dieses seltsam nagend, bedrohliche Gefühl nur ihn alleine traf.
Der Himmel war wolkenlos, doch konnte er keine Sonne erkennen und kein Blau tröstete ihn.
Beider Augen wirkten tot, schienen nicht einmal mehr Hass empfinden zu können. Lange und nachdenklich blickte er ihnen nach, doch er verspürte keine Regung.
Der letzte Mensch, der noch für andere Menschen Liebe hatte fühlen können, wurde eins mit den heranwälzenden Fluten und verschwand im Dunkel ohne Aufsehen zu erregen.
Mit ihm verging an diesem Tag die Liebe und mit ihrem Erlöschen ging die Welt unter. |
Und der Protagonist versteht alle und alles und ihn versteht keiner.
Der arme unverstandene Mann, der alleine sieht, wie schlecht doch die Welt ist.
Besonders jetzt, nachdem ihm der einzige Mensch mit dem er leben könnte, die Tür vor der Nase zugeschlagen hat. Jetzt bleibt ihm nur noch sich selbst zu töten und mit ihm geht der letzte gute Mensch auf dieser Welt.
Die Geschichte ist nicht schlecht geschrieben, obwohl es an manchen Stellen auch ein wenig hakt und mir die Wortwahl nicht so gut gefällt.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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22.03.2013 21:30
von nothingisreal
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Liebe/r Inko/a,
der Text hat mir leider nicht sehr gefallen.
Ich fand die Szene im Zug schön beschrieben, auch das "Weib" mit dem Kind fand ich schön anschaulich. Hierzu gleich eine Bemerkung: Warum Weib? Warum schreibst du es hier? Ich bin förmlich darüber gestolpert.
Die Verfremdung ergab für mich keinen Sinn. Ich sah keinen Motiv, warum der Mann sich in die Tiefe stürtz. Nichts. Ich habe kein Mitleid mit ihn gefühlt, ihn nicht bedauert oder gar ausgelacht. Als hätte ich einen Ausschnitt aus der Zeitung gelesen. Da hat sich jemand umgebracht.
Missfallen hatte mir der Satz
Zitat: | Die Welt war aus den Fugen geraten. |
weil er so typisch ist.
Warum waren ihre Augen tot?
Sorry. Das fand ich nicht gut. Vielleicht sehen andere das anders.
Gruß.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 23.03.2013 00:29
von Sun Wukong
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Einerseits ein im dsfo häufig angetroffenes Schema, mit dem ich eigentlich nichts anfangen kann, eine Person wird vorgestellt und begeht Selbstmord. Aber hier einmal mit interessantem Twist: der letzte Mensch, der noch lieben konnte und keinen kümmerts aus eben jenem Grund. Geschickt auch, wie das Ende einen neuen Blick zulässt, dass da tatsächlich eine eher surreale Veränderung stattgefunden hat. Sprachlich auch ein paar schöne Sätze zB "vielleicht wollte sie ja auch ihren Hass in geradezu exhibitionistischer Manier möglichst öffentlich zur Schau stellen, als sie ihn ihrem stumpf blickenden Begleiter in drastischen Worten vor die Füße spie." Oder "...und mit ihrem Erlöschen ging die Welt unter.
Niemand nahm davon Notiz." - der Sarkasmus im letzten Satz nimmt schön den Pathos aus der Formulierung davor, tut gut nach viel Tränenseligkeit in manchen Texten.
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Elias Struten Wortedrechsler
Alter: 61 Beiträge: 82
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23.03.2013 04:15
von Elias Struten
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Zitat: | Der letzte Mensch, der noch für andere Menschen Liebe hatte fühlen können, … | Ich habe diesen Satz als Schlüssel zu Deinem Text verstanden. Und ich erahne auch, was Du ausdrücken möchtest. Aufgrund der fehlenden deutlichen Hinweise, an die ich mich erinnern sollte, wenn ich bis zu diesem Satz gelesen habe, scheint diese Feststellung für mich aus dem Nichts aufzutauchen. Das empfinde ich als schade, scheinbar nutzt Du nicht alle vorhanden Möglichkeiten, dennoch erkenne ich das Potenzial hinter Deiner Idee.
Liebe Grüße
Elias
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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24.03.2013 10:55
von Herbert Blaser
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Ist es eine Welt voller Zombies oder starb an diesem Tag seine Liebesfähigkeit und er hatte sich als letzten dieser Art empfunden. Schwierige Metapher, aber solid geschrieben.
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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Gast
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24.03.2013 23:38
von Gast
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Hallo
Heute Abend will mir kein halbwegs nützlicher Kommentar zu diesem Text einfallen. Dass ich inhaltlich nur sehr wenig mit deinem Beitrag anfangen kann, das mag an mir und meinem Geschmack liegen, aber auch sprachlich und vom Aufbau her kann ich mich nicht damit anfreunden.
Zitat: | Etwas, das ihn früher ausgefüllt hatte, war verschwunden, ohne dass er es fassen konnte | .
Die Geschichte ist zu Ende, bevor ich begriffen habe, worum es dir eigentlich geht. Der letzte Mensch, der noch lieben konnte, stirbt und mit ihm die Liebe, was dann das Ende der Welt bedeutet.
Problem: ich fand überhaupt nicht, dass dieser Mensch die Liebe irgendwie repräsentiert hätte, er ist auch nicht "besser" als die Menschen, die ihm begegnen, es wird eine blosse Behauptung aufgestellt ...
Grüsse von Lorraine
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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25.03.2013 10:13
von Rainer Zufall
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Ein bisschen arg hochgestochen, aber ja, gefällt mir gut. Die Idee ist gut, wenn ich auch finde, dass deine Konstruktion unlogisch wirkt. Anfangs schreibst du doch, dass er auch boshaft ist. Wie soll/kann er denn jetzt zum Hoffnungsträger werden? Das kommt für mich nicht klar genug raus, warum er diese Bedeutung hat.
Viele Grüße
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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25.03.2013 13:06
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
irgendwie macht mir die Perspektive in deinem Text zu schaffen. Zu Beginn schilderst du alles aus der Sicht deines Protas, aber dann, der Schluss, der ist schon sehr melodramatisch. Mag gut sein, dass das noch immer seine Gedanken sind, aber wie kann er sie denken, wenn er doch schon tot ist?
Außerdem kommt es mir so vor, als würdest du versuchen, einen gehoberen Stil zu verwenden, als es eigentlich deiner Schreibe entspräche. Ich kann nicht gut begründen, woran das liegt, ich finde, dass die Stilebenen insgesamt nicht zueinander passen. Einen Groß-/Kleinschreib-Fehler habe ich entdeckt und mindestens einen Zeichensetzungsfehler.
Alles in allem hat es der Text nicht geschafft, mich zu berühren, dein Prota bleibt mir trotz der Perspektive fern. Vielleicht liegt das auch daran, wie negativ er alles sieht, damit kann ich mich nicht identifizieren. Er kommt mir auch sehr verächtlich vor.
Schade fand ich auch, dass du keinen eigenen Titel gewählt hast, denn dieser passt definitiv nicht zum Text.
Tut mir leid, dass ich kein konstruktiveres, handfesteres Feedback für dich habe, vielleicht kannst du ja trotzdem etwas damit anfangen.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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