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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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17.10.2011 19:00 Seelenfrieden, verloren von mondblume
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Max,
Eigentlich wollte ich diese Postkarte Mutter schicken, hatte sogar schon die Briefmarke draufgepappt. Da sah ich plötzlich dein Gesicht vor mir, dein angewidertes Grinsen, jedesmal wenn du eine Briefmarke abschlecken mußtest. Kann dir ja egal sein, die Alte, dachte ich. Was soll ich mich überhaupt bei ihr entschuldigen? Weißt du, dass sie mich bezichtigt, für deinen Tod verantwortlich zu sein? Flausen hätte ich dir in den Kopf gesetzt, immer schon. Mamas Liebling, du. Sie will mich nie wieder sehen.
Ich bin nach Thailand abgehauen. Vollmondparties, paar Pilze, paar Frauen, bißchen den Kopf freikriegen. Abstand gewinnen. Aber die elenden Buddhas mit dem höhnischen Grinsen auf ihrem fetten Gesicht, die haben mich fertig gemacht. Erleuchtung, Erkenntnis, Seelenfrieden, so ein verdammter Scheiß! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Max, vollkommen zugedröhnt nach Hause fahren zu wollen, bei eisiger Straße und dann noch ohne Helm? Du schwachsinniger Idiot. Und was erzählen mir die Buddhas? Vergeben soll ich, loslassen und nach vorne schauen. Ich könnt echt kotzen! Was soll da vorne schon sein? Du bist tot. Ich bin persona non grata. Trage ich nun Schuld? Nein. Ich glaube nicht. Ich weiß es nicht. Aber sicherheitshalber nehme ich sie auf mich, wie immer, um dich zu schützen. Max. Kleiner Bruder. Hätte ich dich aufhalten können? Schicksal, flüstert mir eine goldene Statue ins Ohr. Am liebsten würde ich sie in tausend Stücke zerschlagen.
Ich bin jetzt in Bangkok; morgen mache ich mich auf den Weg nach Hongkong. Zu Fuß, per Anhalter. Mit dieser beschwerlichen Reise will ich Buße tun, für meine und für deine Dummheiten. Diese Karte werde ich bei mir tragen, den ganzen Weg. Du wirst mich begleiten, Max. Ich halte dich fest. Keine Drogen. Nur du und ich. Und wenn ich dann irgendwann in Hongkong ankomme, dann werde ich diese Karte zusammen mit einem Räucherstäbchen verbrennen und die Asche einem von diesen verdammten Buddhas unter die Nase reiben. Eine Opfergabe für den Seelenfrieden, daß ich nicht lache.
Obwohl, ich lache nicht. Nein. Ich hoffe, daß es funktioniert. Ich glaube, Mutter hat recht. Es tut mir leid, Max.
Chris
Weitere Werke von mondblume:
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Pünktchen Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 195
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18.10.2011 19:05
von Pünktchen
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Hier meine Notizen:
Er entschuldigt sich per Postkarte? Für den Tod seines Bruders?!
"kleiner Bruder" -> unnötig, weil auch ohne Erwähnung klar.
Gefällt mir sehr
Für ausführlicheren Kommentar bitte per pn melden
Lg
.chen
_________________ "Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend. |
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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18.10.2011 22:58
von lady-in-black
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Moin,
aha, Schuld und Sühne ...
Diesen Text muss ich mir noch etwas durch den Kopf gehen lassen. Sehe ihn bisher eigentlich relativ neutral im Mittelfeld, da er nicht schlecht ist, mich aber auch nicht wirklich mitreißt.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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19.10.2011 20:55
von firstoffertio
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Postkarte an einen Toten, die Idee finde ich gut. Da kann sie wohl auch länger sein, als was auf eine Postkarte passen würde. Und ist auch klar, warum sie nicht abgeschickt wurde.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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20.10.2011 10:54
von hobbes
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Zitat: | Kann dir ja egal sein, die Alte, dachte ich. |
Die Alte Briefmarke? Ein bisschen missverständlich.
Ich mag die Geschichte. Frage mich nur, wie die Postkarte ins Cafe kommt. Wird wohl aus dem Mantel gefallen sein.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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20.10.2011 17:37
von mondblume
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Naja. Mittelmass. Da hätte man noch einiges mehr rausholen können
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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20.10.2011 19:57
von Einherjer
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Hallo.
Formelle Aufgaben gut umgesetzt.
Bis jetzt, für mich, die beste Geschichte.
Abgesehen von der "perona non grata" habe ich nichts zu meckern. Persona non grata wirkt zu aufgesetzt.
Er spricht vom "kotzen", von "paar Pilzen", "paar Frauen" und "persona non grata"?
Dabei will ich es auch belassen. Daumen hoch.
8 Federn.
Gruß
Einherjer
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)
Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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21.10.2011 15:09
von Rosanna
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Moin,
Kurzkommentar wegen der Masse an Texten.
Deine Geschichte rührt mich irgendwie. Sie ist, sowohl sprachlich als auch von der Originalität her nichts besonderes, aber sie hat was. Deshalb sechs oder sieben Federn, ich bin mir noch nicht sicher...
Liebe Grüße,
Rose
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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21.10.2011 15:24
von Dienstwerk
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Lieber Pokapro-Teilnehmer!
Da ich davon ausgehen kann, dass die Vorgaben eingehalten wurden, gibt es dafür von mir keine extra Bewertung. Nur, wenn mir etwas arg konstruiert erscheint, ziehe ich bei der Aufgabenerfüllung einen Punkt ab.
Ich habe ein einfaches Schema erarbeitet und denke, damit kann ich fair befedern. (Vorgabe, Sprache 1-3, Logik 0-1, BG 1-4, Idee)
Vorgabenerfüllung: -
Sprache/Stil: 2
Logik/schlüssiger
Handlungsstrang: 1
Bauchgefühl/
pers. Gefallen: 3
Zusatzpunkt Idee: 1
vorläufige Gesamtpunktzahl: 7
Die Bewertung kann sich im direkten Vergleich evtl. noch nach oben oder unten ändern.
Aufgrund der Vielzahl an Einsendungen gibt es von mir nur eine kurze persönliche Einschätzung und keine ausführliche Kritik:
starker Text.
LG, Ana
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Gast
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21.10.2011 23:57
von Gast
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Hallo ...
Gut, wie Trauer und Wut da ineinander fliessen, Wut auf das Schicksal, auf sich selbst. Abrechnen mit der Mutter, sie bestrafen dafür, dass der andere vorgezogen wurde, ja, mir gefällt dein Text, die Postkarte ist gut eingebaut, sprachlich bist du hier (zum Prota passend) flapsig unterwegs, hältst es mit der alten Rechtschreibung?
LG
Lorraine
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Gast
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23.10.2011 08:24
von Gast
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Hallo PokaproAutor/in,
in meine Bewertung eingeflossen sind: die kreative Idee zur Geschichte, die Erfüllung der Aufgabe, die korrekte Einbindung der Vorgaben. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Stadt nicht erkannt wurde, solange das Motiv erkennbar bleibt. Logik- und Rechtschreibfehler habe ich ebenso berücksichtigt wie die sprachliche Ausarbeitung. Eine Extrafeder gibt es für den subjektiven Eindruck, weil der Geschmacksache ist. Entscheidend ist aber, wie die Geschichte im Vergleich mit den anderen Storys besteht.
Meine Kommentare werden diesmal sparsam ausfallen, weil ich im Umzugs- und Renovierungsstress stecke. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:
Diese Geschichte erscheint mir auf „die Schnelle“ hingeschrieben. Rechtschreibfehler, Wortwiederholungen, falsche Markierungen. Und ob es glaubhaft ist, einen Toten so zu beschimpfen? Tut mir leid – nichts für ungut.
Liebe Grüße
Monika
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Kekewa Klammeraffe
Beiträge: 543 Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)
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23.10.2011 12:49
von Kekewa
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Spontan fällt mir ein:
Wenn das alles kürzer und knackiger wäre, dann wäre es echt gut.
Weniger direkte Aussagen getroffen würden, sondern mit dem Mittel der Redundanz bewirkt würde, dass man die Gefühlslage des Schreibers erfasst - seine Schuldgefühle zwischen den Zeilen schwingen...das wäre stark.
Die Vorgaben sind sauber verarbeitet worden - besonders gut die Thematik um die "Erleuchtung"!
_________________ „Alltag ist nur durch Wunder erträglich.“
Max Frisch (1911-91) |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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23.10.2011 20:48
von Aknaib
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Hallo Autor/in,
diesmal gibt es nur einen Kurzkommentar von mir.
Die Wettbewerbskriterien sind fast erfüllt. Es fehlt der Bezug zur gefunden oder verlorenen Karte. Ein Verbrennen fällt nicht darunter.
Die Verzweiflung zwischen Sarkasmus und Schmerz des Bruders kommt gut rüber.
Herzliche Grüße
Bianka
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Kara Eselsohr
K Alter: 46 Beiträge: 293
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K 24.10.2011 10:32
von Kara
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leider nur Federkommentar, akuter Zeitmangel, sorry..
_________________ ...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht... |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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24.10.2011 14:48
von anuphti
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Eine Art moderne Pilgerreise, ein Mann, der seinen Bruder vermisst, der sich einerseits von der Mutter ungerecht behandelt fühlt, andrerseits tief im Innern eine Schuld übernimmt.
Psychologisch stimmig geschrieben, nur das "angewiderte Grinsen" passt irgendwie nicht.
Kann ein Grinsen angewidert sein, oder ist es dann schon per se eine "Grimasse"?
Für mich gutes Mittelfeld.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Gast
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24.10.2011 15:19
von Gast
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Aufgrund der Menge der Beiträge seht mir bitte nach, dass mehr als eine Befindlichkeit nicht drin ist.
Habe versucht jeden Text gleich und unvoreingenommen zu lesen, was mir nicht gelungen sein wird. Denn es spielt eben doch eine Rolle, ob es der erste oder der fünfzehnte ist, in dem zwei/drei Menschen mit einen Schicksalsschlag oder -wendung konfrontiert werden und dabei eine Postkarte eine Rolle spielt.
Tut mir den Gefallen und seht es nicht zu eng – Textkritik ist anders.
Die, denen ich nur wenige Federn verpasst habe – nehmt das nicht zu hart. Es sind feine Abstufungen in den Texten, die zwingen, die Skala zu nutzen. Oft sind die Ideen gut, aber die Umsetzung hapert noch.
die Psychologie von Schuld – ich tue mich schwer, zu glauben, dass eine Mutter ihren Sohn verstößt ... das ist mir zu konstruiert. Vielleicht wenn es ein Langstreckentext wäre, der das komplexe Familiengefüge greifbarer macht.
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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24.10.2011 19:15
von Susanne2
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Lieber Autor,
einer der wenigen Texte, der mich sehr berührt hat.
Eine Geschichte, die unter die Haut geht und betroffen macht. Hat mich mitgenommen in seiner Dynamik, die Gedankengänge von Wut über Vorwürfen zu Unverständnis haben mitgerissen und am Ende die Reue und Entschuldigung – hat mich überzeugt.
Für mich: Spielt oben mit.
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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25.10.2011 01:12
von *Katja*
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Titel:
„Seelenfrieden, verloren“ - spricht mich nicht an, passt aber zur Geschichte.
Mich stört das Komma.
Einbindung der Wörter:
Gelungen. Mir sind die Wörter und das Postkartenmotiv nicht aufgefallen.
Inhalt;
Vom Lesefluss her beginnt es gut, stockt dann aber irgendwann. Mittendrin sind mehrere kürzere Sätze aneinandergereiht,
„Ich könnt echt kotzen! Was soll da vorne schon sein? Du bist tot. Ich bin persona non grata. Trage ich nun Schuld? Nein. Ich glaube nicht. Ich weiß es nicht.
Es wirkt sehr monoton und das stört den Lesefluss.
Die Idee der Geschichte gefällt mir und auch die Protagonistin kommt echt rüber, dennoch nervt mich ihre Meckerei. Hinten raus wurde sie endlich einsichtig - das ist doch ein Anfang oder
Befederung:
Von mir gibt es 6 Federn.
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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25.10.2011 09:37
von Herbert Blaser
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Die Geschichte der Brüder berührt, weil ich das Set-up kenne. Halt ein wenig schade, dass es ein Monolog ist.
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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25.10.2011 14:23
von fancy
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Hallo,
du hast die Vorgaben sehr geschickt umgestzt. Sogar die Erleuchtung kommt bei dir nicht komisch rüber. Ich mag deinen Text. Er schwankt so schön zwischen Schuld und Verleugnung der Schuld.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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25.10.2011 16:14
von adelbo
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Hallo Inko,
da hast du dich an eine schwierige Geschichte herangewagt. Schuld oder nicht schuld am Tod des Bruders. Kann man das in 350 Worte packen. Überhaupt das Thema ist sehr schwierig, ohne dass es ins Schwülstige, Kitschige abdriftet. Die etwas flapsige Art, für die du dich entschieden hast, ist nicht schlecht gewählt. Der Konflikt wird m.E. dadurch deutlicher.
Mir gefällt die Geschichte, die Art wie du sie auf die Karte geschrieben hast. Ein paar kleine Ungereimtheiten und Dinge, die mir nicht gefallen, habe ich angemerkt.
LG
adelbo
Zitat: | Max,
Eigentlich wollte ich diese Postkarte Mutter schicken, hatte sogar schon die Briefmarke draufgepappt. (soll leger klingen, stört aber) Da sah ich plötzlich dein Gesicht vor mir, dein angewidertes Grinsen, jedesmal wenn du eine Briefmarke abschlecken mußtest. (warum musstest?) Kann dir ja egal sein, die Alte, (??) dachte ich. Was soll ich mich überhaupt bei ihr entschuldigen? Weißt du, dass sie mich bezichtigt, für deinen Tod verantwortlich zu sein? Flausen hätte ich dir in den Kopf gesetzt, immer schon. Mamas Liebling, du. Sie will mich nie wieder sehen.
Ich bin nach Thailand abgehauen. Vollmondparties, paar Pilze, paar Frauen, bißchen den Kopf freikriegen. Abstand gewinnen. Aber die elenden Buddhas mit dem höhnischen Grinsen auf ihrem fetten Gesicht (ihren fetten Gesichtern), die haben mich fertig gemacht. Erleuchtung, Erkenntnis, Seelenfrieden, so ein verdammter Scheiß! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Max, vollkommen zugedröhnt nach Hause fahren zu wollen, bei eisiger Straße und dann noch ohne Helm? Du schwachsinniger Idiot. Und was erzählen mir die Buddhas? Vergeben soll ich, loslassen und nach vorne schauen. Ich könnt echt kotzen! Was soll da vorne schon sein? Du bist tot. Ich bin persona non grata. (Absatz) Trage ich nun Schuld? Nein. Ich glaube nicht. Ich weiß es nicht. Aber sicherheitshalber nehme ich sie auf mich, wie immer, um dich zu schützen. Max. (Das klingt etwas merkwürdig und dann noch sicherheitshalber) Kleiner Bruder. Hätte ich dich aufhalten können? Schicksal, flüstert mir eine goldene Statue ins Ohr. Am liebsten würde ich sie in tausend Stücke zerschlagen.
Ich bin jetzt in Bangkok; morgen mache ich mich auf den Weg nach Hongkong. Zu Fuß, per Anhalter. Mit dieser beschwerlichen Reise will ich Buße tun, für meine und für deine Dummheiten. Diese Karte werde ich bei mir tragen, den ganzen Weg. Du wirst mich begleiten, Max. Ich halte dich fest. Keine Drogen. Nur du und ich. Und wenn ich dann irgendwann in Hongkong ankomme, dann werde ich diese Karte zusammen mit einem Räucherstäbchen verbrennen und die Asche einem von diesen verdammten Buddhas unter die Nase reiben. Eine Opfergabe für den Seelenfrieden, daß ich nicht lache.
Obwohl, ich lache nicht. Nein. Ich hoffe, daß es funktioniert. Ich glaube, Mutter hat recht. (Denn Schluss hätte ich nicht gewählt. Das macht für mich die Geschichte schwächer. Die Schuld hätte ich offen gelassen.) Es tut mir leid, Max. (Das hätte trotzdem stehen bleiben können)
Chris |
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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25.10.2011 19:12
von Mardii
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Die Geschichte gefällt mir, vor allem der Anfang, die Beschreibung des Moments, als Chris sich entscheidet und die Karte einen ganz anderen Inhalt bekommt. Das ist nachvollziehbar. Man merkt, jetzt kommt etwas, dass raus muss. Aber dann, im dritten Absatz, als es um das Postkartenmotiv geht, geht etwas von dem Schwung der Erzählung verloren. Man merkt die Schwierigkeit die Vorgabe einzuarbeiten. Das schwächelt.
Es sind fünf Rechtschreibfehler darin: jedes Mal, musstest, bisschen, kleiner Bruder, hat Recht.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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