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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Mord im Mondlicht

 
 
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sweety1610
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 49
Beiträge: 47
Wohnort: 48496


Beitrag02.08.2010 19:00
Mord im Mondlicht
von sweety1610
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Ich renne durch den Wald, tiefhängenden Äste peitschen mich. Mein Atem geht hastig, mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ein Uhu schreit. Unter mir knacken feine Äste. Ich bin barfuß, doch ich spüre die spitzen Steine nicht. Er kommt näher, ich höre das Schnauben seines Rappens und das Stampfen der schweren, riesigen Hufe immer deutlicher. Meine Panik treibt mich voran, feine Härchen stellen sich auf. Das weiße Nachthemd leuchtet unwirklich in der farblosen Nacht. Lauf, Beth, lauf! Drängt mich eine innere Stimme vorwärts. Nur noch wenige hundert Meter, dann ich habe das schützende Haus erreicht. Dort erhoffe ich mir Sicherheit vor meinem rasend gewordenen Ehemann. Das Schnauben wird lauter, tiefer, es ist nah. Meine Beine tragen mich kaum noch, meine Lungen schmerzen. Der Fluchtinstinkt ist übermächtig. Nicht denken, laufen! Vor mir sehe ich die Wiese, dahinter ragt die Burg unseres Nachbarn empor. Ich beiße die Zähne fest zusammen und ich laufe, laufe um mein Leben. Wie ein dämonischer Geist durchbricht die schwarze Gestalt hinter mir ebenfalls die Dunkelheit des Waldes. Er gibt seinem Pferd die Sporen und treibt es mit tiefer Stimme vorwärts. Seine Peitsche zischt in der Luft. Schreie hallen durch die Nacht, laut und schrill. Ich stolpere, strauchele und stürze. Heiße Tränen rinnen über meine Wangen. Ich hätte es beinahe geschafft. Bäuchlings liege ich auf dem kalten Schotterweg und sehe, wie mein Geliebter durch das Burgtor gerannt kommt, das Gewehr im Anschlag. Die Luft riecht moderig. Angstschweiß durchnässt die fleckigen Fetzen dünnen Stoffes, die ich nur noch auf der Haut trage. Es ist still geworden, kein Hufgetrampel, kein Schnauben, Totenstille. Ich drehe mich auf den Rücken und blicke in die zornigen Augen des Mannes, den ich einst geliebt habe. Er stößt dem Rappen die Sporen in die Flanken, zieht die Zügel hart zurück. Der Hengst richtet sich zu voller Größe auf, das Maul schaumig, die Augen geweitet, die schweren Vorderhufe rudern in der Luft über mir. Pferd und Reiter gleichen einer Statue, beinahe schön anzuschauen. Schüsse hallen durch die Vollmondnacht. Die Hufe donnern hernieder, menschliche und tierische Schreie vermischen sich. Dann umhüllt mich tröstliche Dunkelheit.“
Margret kniete zitternd über den Überresten des Pferdeskeletts, eine Hand lag auf ihnen. Jahrzehnte hatten den tierischen und menschlichen Knochen zugesetzt. Heiße Tränen rannten ihr über die Wangen. Ihr Atem ging hastig, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Der Inspektor reichte ihr eine Decke und half ihr beim Aufstehen. „Vielen Dank, Margret. Sie haben uns wieder einmal sehr geholfen!“ Margret nickte nur, sie fühlte sich schwach. Als Medium wurde sie häufig zu Rate gezogen, wenn die Polizei in einer Sackgasse steckte. Der Vollmond ließ die Ruine hinter ihnen gespenstisch aufleuchten. Nun fanden die Gebeine der drei Leichen endlich ihre ewige Ruhe.

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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag02.08.2010 22:46

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo,

Zitat:
Jahrzehnte hatten den tierischen und menschlichen Knochen zugesetzt.


... da hängts für mich ... Jahrzehnte? Eher Jahrhunderte? Aber dann wären ja keine Knochen mehr da ...

Ansonsten spannend erzählt. Schade ...


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

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In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Liesette
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 52
Beiträge: 147
Wohnort: Dinklage


Beitrag03.08.2010 14:27

von Liesette
Antworten mit Zitat

Sehr temporeich erzählt und eine gruselige Atmosphäre geschaffen. Gefällt mir gut. Du hast zwar den Urlaub nicht gebracht, dafür aber das Foto eingeflochten. In dieser Kürze hast du ein plastisches Bild erzeugt, sehr gut

_________________
"Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann" Francis Picabia
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.08.2010 14:56

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Trotz der guten Idee vermag der Text es nicht, mich zu fesseln. Tut mir leid. Den Titel finde ich übrigens sehr abgegriffen.

Gruß,
Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag03.08.2010 19:36

von *Gast*
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Auch, wenn ich Mysterie nicht gerade mag, ist die Idee nicht übel. Schön ist das Bild mit einbezogen. Dafür der Urlaub allerdings gar nicht, und im Gegensatz zu dem Skelett musste der sein.

An der sprachlichen Umsetzung könnte noch gefeilt werden. Erster Fehler bereits im ersten Satz, das macht sich nicht gut.

Ein Perspektivbruch:

Zitat:
Das weiße Nachthemd leuchtet unwirklich in der farblosen Nacht.


Idee gut, Ausführung verbesserungsfähig, Urlaub vergessen.

Lieben Gruß
Sabine
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag03.08.2010 22:10

von mondblume
Antworten mit Zitat

Ich entschuldige mich für die fehlenden Kommentare, aber leider schaffe ich es diese Woche sonst echt nicht, alle Texte zu bewerten!

_________________
Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag03.08.2010 23:14

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,

bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild,
Erfüllung des Genre Krimi; Idee und Umsetzung des Plots

Urlaub: fehlt- hätte jedoch in Form des Mediums, die z.B. solche Aktionen nur im Urlaub vornimmt eingebaut werden können.

Bildbezug: vorhanden

Genre: Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen –Motiv- Aufklärung
Perfekt- alles vorhanden.

Idee und Umsetzung:
Die Idee ist einmal etwas anderes, trifft jedoch nicht meinen Geschmack.
Der Schreibstil ist wunderbar. Ein paar Absätze hätten dem Text gut getan.
Inhaltlich ist mir folgendes aufgefallen.
Warum wird der Mediumrückblick in der Ich-Form erzählt. Denn es ist nicht das Medium Margret, welche ums Leben läuft, sondern eine Beth?
Des Weiteren ist mir nicht klar, warum die Polizei für einen Jahrzehnte alten Knochenfund ein Medium einschaltet. So ein Medium muss mit seinen Kräften haushalten und da scheint mir nicht realistisch, es für verjährte Verbrechen einzusetzen.

Das Setzen von Anführungsstrichen hatte mich irritiert.

Herzliche Grüße
Bianka
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag03.08.2010 23:48
Re: Mord im Mondlicht
von anuphti
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
„Ich renne durch den Wald, tiefhängenden Äste peitschen mich.

Lauf, Beth, lauf! Drängt mich eine innere Stimme vorwärts. Nur noch wenige hundert Meter, dann ich habe das schützende Haus erreicht.
Vor mir sehe ich die Wiese, dahinter ragt die Burg erst Haus, dann Burg? unseres Nachbarn empor. Ich beiße die Zähne fest zusammen (schwer möglich, wenn jemand verzweifelt um sein Leben rennt und dabei kaum noch Luft bekommt?) und ich laufe, laufe um mein Leben. Wie ein dämonischer Geist (büschen doppelt gemoppelt? ist ein Dämon nicht automatisch ein Geist?) durchbricht die schwarze Gestalt hinter mir ebenfalls die Dunkelheit des Waldes. Er gibt seinem Pferd die Sporen und treibt es mit tiefer Stimme vorwärts. Seine Peitsche zischt in der durch die Luft.

 Ich hätte es beinahe geschafft (Besser: ich schaffe es nicht, der Konjunktiv klingt in dieser panischen Situation etwas sehr rational). Bäuchlings liege ich auf dem kalten Schotterweg und sehe, wie mein Geliebter durch das Burgtor gerannt kommt, das Gewehr (upsa, ich dachte zuerst, diese Geschichte spielt im Mittelalter, aber da gab es noch keine Gewehre) im Anschlag. Die Luft riecht moderig. Angstschweiß durchnässt die fleckigen Fetzen dünnen Stoffes, die ich nur noch auf der Haut (ähm, wo denn sonst?) trage. Es ist still geworden, kein Hufgetrampel, kein Schnauben, Totenstille. Ich drehe mich auf den Rücken und blicke in die zornigen Augen des Mannes, den ich einst geliebt habe. Er stößt dem Rappen die Sporen in die Flanken, zieht die Zügel hart zurück. Der Hengst richtet sich zu voller Größe auf, das Maul schaumig, die Augen geweitet, die schweren Vorderhufe rudern in der Luft über mir. Pferd und Reiter gleichen einer Statue, beinahe schön anzuschauen. Schüsse hallen durch die Vollmondnacht. Die Hufe donnern hernieder, menschliche und tierische Schreie vermischen sich. Dann umhüllt mich tröstliche Dunkelheit.“
Margret kniete zitternd über den Überresten des Pferdeskeletts, eine Hand lag auf ihnen. Jahrzehnte hatten den tierischen und menschlichen Knochen zugesetzt. Heiße Tränen rannten ihr über die Wangen. Ihr Atem ging hastig, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Der Inspektor reichte ihr eine Decke und half ihr beim Aufstehen. „Vielen Dank, Margret. Sie haben uns wieder einmal sehr geholfen!“ Margret nickte nur, sie fühlte sich schwach. Als Medium wurde sie häufig zu Rate gezogen, wenn die Polizei in einer Sackgasse steckte. Der Vollmond ließ die Ruine hinter ihnen gespenstisch aufleuchten. Nun fanden die Gebeine der drei Leichen endlich ihre ewige Ruhe.


Liebe/r Inkognito,

erst einmal, sehr gerne gelesen, packend geschrieben, überraschendes Ende!! Soweit so gut. Nun zur Bewertung:

Da ich weder ein Krimiexperte, noch Germanist, oder Literaturkritiker bin, ist dieses Schema völlig subjektiv und genügt lediglich meinen eigenen Ansprüchen an Grammatik, Stil und Rechtschreibung, sowie meinen mageren Kenntnissen über Spannungsbögen und Logik.

Ich werte von 1 bis 8 Federn, eine zusätzliche Feder gibt es, wenn die Vorgabe „Urlaub“ umgesetzt wurde,  wenn die Knochen von dem Foto in irgendeiner Form eingebaut wurden, dann gibt es tendenziell die bessere Bewertung, wenn ich zwischen zwei Federnzahlen schwanke.

Wenn ich das Genre Krimi (so als unbedarfter Leser) gar nicht erkennen kann, gibt es nur eine Feder.

Die A-Note bezieht sich auf die „Theorie“ der Geschichte, also Grammatik und Co., bei einem so kurzen Text erwarte ich mir einen weitgehend fehlerfreien Text (Irrtümer vorbehalten, bin auch nicht so fit mit der neuen deutschen Rechtschreibung ...)
Die B-Note  beschreibt die „Praxis“, also wie korrekt, gut recherchiert und logisch die Geschichte umgesetzt wurde.
Und die total subjektive C-Note beschreibt die schwer fassbare Kreativität, also ungewöhnliche Idee (Titel), überraschende Umsetzung, sowie den Humorfaktor und Spannung, ohne den ich (Banause) Krimis gar nicht lesen würde.

A-Note 4
B-Note 6
C-Note 8

Gesamt 6

Plus Urlaub? keine Urlaubsfeder
Knochen? vorhanden

Besonders gefallen hat mir die ganze Idee hinter der Geschichte, das ein Medium alte ungelöste Kriminalfölle wieder aufgreift.

Gestört haben mich diese kleinen sprachlichen Ungenauigkeiten (wie oben angemerkt), erst Haus, dann Burg, die zusammengebissenen Zähne bei jemandem, der mit offenem Mund verzweifelt um sein Leben rennt, dann plötzlich das Gewehr (aber es können natürlich auch neuzeitliche Menschen sein, die (rein zufällig) in Burgen wohnen, nachts in wehenden weißen Nachthemden durch den Wald rennen und von Reitern verfolgt werden ...)
Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Zeit ich das Geschehen jetzt tatsächlich ansiedeln soll?

Aber insgesamt super spannend und überraschendes Ende, was will ich mehr.

6 Federn

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Nuff


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Pütchen
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Moderatorin

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Beitrag04.08.2010 06:22

von Pütchen
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Hallo smile

Einmal eine ganz andere Art, diese Geschichte aufzuarbeiten.

Die Vorgabe (Urlaub) fehlt, ansonsten ist Spannung da. Ob es jetzt ein Krimi/Thriller ist? Eher eine Tragödie?

Auf jeden Fall als Geschichte für sich gut gelungen.

Viele Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


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Beitrag04.08.2010 08:42

von Maria Magdalena
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Bildlich sehr schön dargestellt, stilistisch einwandfrei.

Spannung kommt ebenfalls auf. Thema Krimi und Urlaub sehe ich nur am Rande drin.

Die Idee gefällt mir, aber das Motiv fehlt, warum dieser Fall aufgeklärt werden musste nach offensichtlich sehr langer Zeit.


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Rote Wölfin
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Beitrag04.08.2010 11:06

von Rote Wölfin
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Boah!

Der beste Krimi den ich heute gelesen haben.
Du hast mich gefesselt und keinen Moment aus deinen "Klauen" gelassen.
Normal stören mich Texte in der Ich Form - aber dieser ist klasse!
Und am Schluss versteht man - warum er in der Ich Form geschrieben wurde.

Dickes Kompliment und 9 Federn für dich!


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag04.08.2010 11:50

von Jocelyn
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Fantasievolle Idee.
Kann die Mühe anerkennen, ist sorgfältig geschrieben.
Gefalleln habe ich trotzdem nicht gefunden.

Solide 4 Federn


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag04.08.2010 17:36

von Gast3
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Liebe/r Autor/in,

deine Geschichte habe ich gern gelesen. Temporeich, spannend, gut geschrieben. Ich bin mir nur noch nicht ganz so sicher, ob mir der Schluss mit dem Medium gefällt, obwohl die Idee schon ausgefallen ist.

Lieben Gruß
schneestern


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Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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andrea jutta
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 68
Wohnort: Nürnberg


A
Beitrag04.08.2010 17:39

von andrea jutta
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Hallo,

packend und dicht geschrieben. Man fühlt mit. In deinem Text steckt viel Dynamik. Man sieht die Szene direkt vor sich. Und dann die überraschende Wende in die Gegenwart, in der der Fall aufgkelärt wird. Geniale Idee!
Ich hab so ´ne Idee. Aus deinem Text könntest du glatt einen ganzen Roman machen. Vielleicht könnte Beth eine Vorfahrin von Margret sein, und Margret entdeckt nach und nach immer mehr von ihren Vorfahren. Es wurde ihr waage Etwas erzählt. Sie findet alte Briefe und fährt zu der Gegend, wo ihre Vorfahren früher gewohnt haben, dann entdeckt sie, und findet immer mehr heraus. Vielleicht könnte sie zwischendurch jemanden treffen, der Beth noch kannte. Die Urgroßmutter oder so. Die schwer krank im Krankenhaus liegt und immer nur Bruchstücke erzählen kann, denen sie dann weiter nachgeht...
Die Idee mit dem Wechsel zwischen den Zeiten könntest du auch fortsetzen. So als Rahmengeschichte, und eigentliche Geschichte...
Und dann diese Stelle als krönenden Abschluss.
Sorry, ich weiss ja gar nicht ob du willst, dass ich da so viel reinquatsche.

Also für mich jedenfalls einer der beeindruckendsten Texte des Wettbewerbs: 9 Federn.
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag04.08.2010 17:48

von Leene
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Gute Idee zur Vorlage. Bin aber nicht so medial veranlagt, daher fesselt mich der Text inhaltlich nicht. Zur Schlüssigkeit habe ich eine Frage: Warum will ein Inspektor nach Jahrzehnten (siehe auch Burgtor) den Vorgang aufklären? Interesse der Justiz an einer Strafverfolgung? Der Täter nicht längst tot? Weitere Frage: Die Statue "beinahe schön anzuschauen" – da denkt man in dem Moment aus meiner Vorstellung eher nicht dran?
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Old
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 351
Wohnort: Georgien


Beitrag04.08.2010 18:26

von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir fahren fort mit: „Mord im Mondlicht“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 0,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 1,0 Punkte
Szenario Verbrechen. – 0,3 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,3 Punkte
Idee. - 0,6 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,5 Punkte   ->   2,7 + 3 = 5,7

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

Nette Geschichte. Für mich kommt nur der Krimi etwas zu kurz. Eigentlich weisen auch nur die letzten 5 Zeilen, mehr oder weniger, darauf hin. Ich lese es mehr wie eine Abenteuerbeschreibung.

Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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Gast







Beitrag04.08.2010 19:20

von Gast
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Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Da holpert's schon noch an der einen oder anderen Stelle. Abgesehen davon finde ich das schön lebhaft beschrieben!

Idee: Gefällt mir gut - auch wenn ich mich wundere, dass hier noch ein Inspektor bemüht wird. Müssten sich da nicht irgendwelche Forscher drum kümmern? Ist ja schon ein Weilchen her...

Bezug zur Themenvorgabe: Einen Urlaub finde ich hier nicht. Confused

Fazit: Gute Idee, in der Umsetzung leider ein paar Schwächen.


LG,

Soraya
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag04.08.2010 19:36

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Der Text klingt etwas bemüht, bei dem Versuch, mittels abgehackter Sätze Spannung zu erzeugen. Die Handlung spricht mich wenig an. Ich sehe hier keine eigene Gedankenleistung, sondern nur Versatzstücke aus anderen Quellen (Kitschromane, Computerspiel, Beta-Movies).
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag04.08.2010 20:39

von Malaga
Antworten mit Zitat

Eigentlich ist die Idee gar nicht schlecht, warum reißt es mich trotzdem nicht mit. Vielleicht, weil man durch die Anführungszeichen gleich weiß, dass es ein Zitat oder etwas Ähnliches ist?Oder weil man so auf Groschenroman-Linie geführt wird, dass man innerlich schon wieder distanziert ist? Vielleicht weil der Satzbau so gleichmäißig scheint ? ( Das Zusammenbeißen der Zähne beim Laufen ließ mich übrigens stolpern: macht man das, wenn man in panischer Angst rennt? Glaub nicht)
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag05.08.2010 04:49

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

...aus Zeitgründen nur ein Bewertungskommentar.

Lg, Ana
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag05.08.2010 10:57

von EdgarAllanPoe
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Hallo Autor,

eine Geschichte, bei der mich einiges noch im Unklaren lässt. Hat der Geliebte zuerst die Frau und dann deren Mann erschossen? Das ist die wichtigste Frage für mich, das Problem kann natürlich auch bei mir liegen.
Das Ende mit dem Medium war überraschend.
Nur der Stil wirkt teils wie aus einem Schüleraufsatz. Ziemlich unspektakulär, wenn auch der Sprachweise eines Mediums angepasst.
Von daher durchschnittliche fünf Federn.

Liebe Grüße,

Eddie


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
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Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag05.08.2010 15:03

von MadameMimm
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin ein wenig verwirrt. Hat die Polizei heute wirklich ein Interesse daran, ein jahrhundertealtes Verbrechen aufzuklären?
Die Idee mit dem Medium finde ich sehr gut, aber ich hätte das Ganze in die heutige Zeit verlagert. Das wäre für den Leser sicher besser nachzuvollziehen.


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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