Das Mondlicht

[Immanu3l]

Das Mondlicht

Die letzte Wolke verzieht sich und das Mondlicht legt sich behutsam über die in der Nacht verschlungen Stadt. Der Schleier des Licht's zeichnet die sonst so harten Konturen weich, dem Ölgemälde gleichend.
Die Stadt, zuerst versenkt in der tiefschwarzen Nacht, wie ein Stein im Meere, wurde ein Schein seines Seins entlockt.

Wenngleich der Mond so gnädig ist mir genug Licht zu spenden um eine ungefähre Vorstellung zu erhaschen, wie den die Stadt am Tage aussehen möge, so ist doch der Spielraum seiner Striche breit. Ja so breit dass meine Seele die ganze Nach dazu zubringen könnte eine exakte Vorstellung zu zeichnen.

Egal wie genau ich den Baum in der Dämmerung blicke, ich gewinne nur eine Vorstellung des Baumes. Denn auch die Erinnerung ist bereits mit der Nacht etwas verblasst und mehr als der Mond von sich aus geben will, kann ich ihm nicht entlocken.

Nie blicke ich also den Baum wie er ist. So tue ich doch gut daran mir den schönsten Baum zu zeichnet, der meine Seele ganz gefangen nimmt. Den der meine Träume am schönsten bettet.