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glas


 
 
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag17.09.2009 19:07
glas
von EdgarAllanPoe
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    glas


    welke blätter -
    darüber gestrichen
    mit der hand/
    in den spiegel gesehen:
    oh, tönst noch
    selbst du, glas



_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag17.09.2009 21:25

von Enfant Terrible
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Eddie, ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich deine aktuellen Gedichte freuen! Warum?
Nun, vielleicht ist es zu früh für eine Entwicklungseinschätzung (ich will nichts beschreien), aber ich habe wirklich das Gefühl, du bist auf dem richtigen Weg und offenbarst dein echtes Talent - in dieser Form scheinst du dich größtenteils wirklich wohl und sicher zu fühlen. Deine Kurzgedichte wirken immer mehr auf den Punkt, durchdacht und kompakt.
Und ganz ehrlich, als ich damals deine ersten Versuche gelesen habe, diese fürchterlich überladenen Landschaftsbilder, hätte ich dergleichen kaum für möglich behalten. Das lehrt uns zwei Dinge: Niemals nie sagen, und stur immer weiterpredigen bringt doch was smile

Mit dieser Einleitung komme ich nun zum eigentlichen Gedicht, das mir, wie du vielleicht erraten kannst, wieder sehr zusagt.
Wieder ein hermetisches Kleinod, das man erst zweimal lesen muss, bevor man auch nur ansatzweise den Sinn zu begreifen beginnt. Erst las ich die Worte und wollte schon losmeckern, wo hier bitteschön der Zusammenhang sei. Aber wenn man sich hineindenkt, ist die Parallele doch übermächtig!
Ich sabbere schon, aber ich finde es faszinierend, wie du es schaffst, in so knapper Form ein so weites, vielschichtiges Segment des menschlichen Lebens zu porträtieren. Mich begeistert diese feine Gegenüberstellung von tönenden Blättern und dem tönenden Spiegel. Hier steckt soviel drin.
Fühl dich freundlich auf die Schulter geklopft ... ach nee, du bist so zerbrechlich ... äh ... eine Wärmdecke um die Schulter gelegt. Es wäre mir eine Ehre, auf deinem Gips zu unterschreiben  Very Happy
Spaß beiseite: Weiter so! Da bahnt sich was Tolles an!


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Die Tauben
Beitrag18.09.2009 10:23

von EdgarAllanPoe
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... und ich kann dir nicht sagen, wie sehr mich dein Lob freut, Krümel!  Smile Danke, danke, danke!
Die Mühe hat sich gelohnt. Weißt du, nachdem ich angefangen hatte, das ein oder andere Gedicht von Paul Celan zu lesen und mir so meine Gedanken darüber zu machen, ist der "Wandel" eingeschlagen wie eine Bombe. Es muss nur daran gelegen haben. Die vielen Landschaftsbilder davor waren nur Fingerübungen, und jetzt dienen sie mir als Abschreckung Twisted Evil

Zitat:
Fühl dich freundlich auf die Schulter geklopft ... ach nee, du bist so zerbrechlich ... äh ... eine Wärmdecke um die Schulter gelegt. Es wäre mir eine Ehre, auf deinem Gips zu unterschreiben  


 lol
Gerne!


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag19.09.2009 11:23
Re: glas
von Jocelyn
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EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:
    glas


    welke blätter -
    darüber gestrichen
    mit der hand/
    in den spiegel gesehen:
    oh, tönst noch
    selbst du, glas


Hallo Eddie,

ich mag dein hermetische Lyrik auch sehr.

Hier sehe ich hier einen Menschen, der einen nicht mehr für möglich gehaltenen Gedanken wiedersieht, sich von ihm berühren lässt (tönend), obwohl er schon fast entschwunden war, verwelkt, verfallen.
Erstaunen über die Durchsichtigkeit des Glas, der Blick, der durch den Spiegel fällt.

Die letzten zwei Zeilen tragen für mich einen leise schmunzelnden Hauch Ironie.

Sehr schön, mir eine Federung wert.

Lieben Gruß, Caecilia


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag19.09.2009 11:26

von EdgarAllanPoe
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Danke, Caecilia, für deinen Kommentar und die Federung.
Ja, genau so, wie du es interpretiert hast, war es gedacht - es geht hier um einen Menschen, der in der Dunkelheit, in der er lebt, gelegentlich einen Funken Hoffnung aufblitzen sieht.
Und das mit der Ironie am Ende, das hätte ich selbst nicht gesehen. Danke für die Anregung.

Eddie


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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 11:33

von Alogius
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Zitat:
Und das mit der Ironie am Ende, das hätte ich selbst nicht gesehen. Danke für die Anregung.

Siehst Du? Das ist diese humorige Sache, die Dir neulich auch befremdlich vorgekommen ist (bei einem Text von Dir und beim "Märchen vom Tier II). wink

Moin,

ich habe, wie angedeutet, auch einen Hauch Ironie gelesen in den letzten Zeilen. Das gibt dem Ganzen eine dritte Stimmung dazu.
Die erste Stimmung ist die der Verschlossenheit. Es gibt zuerst keinen Weg, sich das Gedicht zu erklären oder auszumalen. Du weißt ja, dass ich diese Verschlossenheit mag.
Die zweite Stimmung ist ein seltsames Bedrücktsein, bevor die Erkenntnis kommt und man den Eindruck hat, doch einen Weg gefunden zu haben. Für mich ist dieses Poem ein Schwellengedicht. Schwelle, weil es - inhaltlich wie auch im Stil - zwischen zwei Welten zu stehen scheint.
Kann es nicht besser erklären.

Sehr gut!

Danke
Gruß
Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag19.09.2009 11:35

von EdgarAllanPoe
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Oh, danke, Tom, für das Lob und die Federung. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Embarassed

Eddie


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jim-knopf
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Beitrag20.09.2009 18:29

von jim-knopf
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Is hermetisch eigentlich das neue In-Wort hier im Forum? Kommt mir irgendwie so vor. In jedem Thread, überall und ständig zu finden....

Hey eddie

Ich muss hier leider meinen Vorrednern wiedersprechen. Für mich ist das gar nix. Will hier nicht unfreundlich rüberkommen oder so Smile aber ein paar Sätze aneinaner zu reihen und "hermetisch" dazu sagen reicht mir irgendwie nicht. Bei diesem Text sind es nicht mal Bilder, die mich überzeugen könnten, weil Bilder nicht wirklich vorhanden sind. Natürlich hast du dir beim Schreiben etwas gedacht bei diesem Text und natürlich hast du deine eigene Interpretation dazu, aber ein Leser soll für mich von einem Text bewegt und nicht nur dazu angeregt werden, daran rumzutüfteln, wie man das ganze denn interpretieren könnte. Und mehr sehe ich nicht in diesem Text, so leid es mir tut. Natürlich is das nur meine eigene Meinung und meine Vorleser scheinen das ja ganz anders zu sehen. Was auch gut so is Smile Sei mir also nich böse, ich finde nur - man sollte ehrlich sein. Und Federn gibts nicht von mir Smile weil ich davon sowieso nix halte
Gruß
Roman


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag20.09.2009 18:35

von EdgarAllanPoe
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Jim, das ist nicht schlimm. Jeder hat seinen eigenen Lyrikgeschmack, wie ich dieses Wochenende am eigenen Leib erfahren durfte Smile
Vielen Dank für deinen Kommentar.

Eddie


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Angst
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Beiträge: 1571



A
Beitrag20.09.2009 18:45

von Angst
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Danke Roman für deinen Kommentar, ich dachte schon, mir würde ein sechster lyrischer Sinn fehlen.

Hi,

Ich hab dir ja schon gesagt, dass mir dunkelsprache besser gefällt, als so manch anderes Gedicht von dir. Nun, das hier ist so manch anderes Gedicht ;) Es ist nun nicht so, dass ich einmal da drüber gehuscht wäre und dann gesagt hätte "das ist nix", einfach, weil mir hermetische Lyrik nicht zusagt. Nein, ich habe es mittlerweile schon mehrere Male gelesen und muss offen zugeben, es nicht zu verstehen. Wie Roman sehe hier leider gar nichts, weder Sinn noch Bild. Und gerade weil Letzteres nicht da ist, finde ich auch nicht gefühlsmässig ins Gedicht hinein, was mir eine Bewertung leider unmöglich macht.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Beitrag21.09.2009 16:07

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:

Ja, genau so, wie du es interpretiert hast, war es gedacht - es geht hier um einen Menschen, der in der Dunkelheit, in der er lebt, gelegentlich einen Funken Hoffnung aufblitzen sieht.
Und das mit der Ironie am Ende, das hätte ich selbst nicht gesehen. Danke für die Anregung.

Eddie


Das schöne an der hermetischen Lyrik ist, dass sie inhaltlich immer weiter wächst, wenn man sie in sich reifen lässt.

So geht es mir hier und auch, wenn ich Gedichte von Celan lese.

Das Blatt wird Spiegel.
Der Spiegel wird Glas.
Das Glas allein tönt.

Normalerweise lässt Glas Licht hindurch, das ist das, was Glas ausmacht.
Hier tönt es selbst. Ohne Licht, ohne Bilder davor oder dahinter.
Deshalb also die Dunkelheit, die du ansprichst.

Aber da ist noch ein singbarer Rest, so wie ein Kristallsplitter, der im Glas tönt, wie eingeschlossenes Licht.

Ein Hauch von jenseitigem Lied.

Ich finde dieses Gedicht immer besser! smile extra

Und die Beschäftigung mit ihm, hat mir verständlich gemacht, was Celan mit Fadensonnen meint. Oder macht es für mich deutlich vorstellbar.
Dein Gedicht schafft Parallelen zur "Atemwende".
Es ist genial.

Caecilia


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LoveIsAnArt
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Beitrag21.09.2009 19:49

von LoveIsAnArt
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Nachdem ich ja schon einige Zeit in diesem Forum hier verbringen durfte, schließe ich mich dem Rat von Alogius an und rezensiere ein bisschen.

Ich habe hier schon ein wenig an Lyrik geniessen dürfen. Aber als ich dieses gedicht gelesen hab, da war erstmal ein Knoten in meinen Leitungen.
Da steh ich sowieso schon drauf... Anspruchsvoll sein. Die Gefahr ist hier natürlich immer, dass man bewusst Stuss schreibt. Ist hier aber absolut nicht der Fall. Hab nach einiger Zeit den Knoten gelöst und war erstaunt, betört und verzückt. Ausserdem musste ich grinsen smile

Und deswegen kann ich nur sagen: Nice One!
Hut ab!

Grüße
jO


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag21.09.2009 19:51

von EdgarAllanPoe
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Danke an Scheinheilige und Caecilia. Ich freue mich über solche unterschiedlichen Meinungen, und besonders über das Lob!
Da es hier einige Verständnisschwierigkeiten zu geben scheint, möchte ich das Gedicht mal selbst interpretieren.

Zitat:
welke blätter -


"Welke Blätter" sind das Symbol des Herbstes, des Vergänglichen. Man kann dies natürlich auch auf das Leben und die Gefühle eines Menschen übertragen. Die intime Handlung - das "Streichen" über die Blätter

Zitat:
darüber gestrichen


in diesem Vers weist darauf hin, dass hier jemand trotz deren Vergänglichkeit eine Bindung mit diesen Gefühlen eingehen möchte. Den Gefühlen ist ihr "Saft" entzogen worden, das heißt, dass sie verschwinden. Dieser Jemand - nicht ganz klar, wer überhaupt - möchte jedoch an diesen Empfindungen festhalten.

Zitat:
mit der hand/


Die "Hand" ist das "Instrument", welches diese Handlung ausführt, und kann an das "Festhalten" an den Gefühlen gebunden werden, da eine Hand auch als "Halt", z. B. an einem Treppengeländer, gebraucht wird.

Zitat:
in den spiegel gesehen:


"Spiegel" als Rückblick hinter sich, in die Vergangenheit. Der Jemand wird wehmütig, das kann man sich denken, da seine Gefühle "welken" - welche eindeutig positiver Natur sein müssen, sonst würde er ihnen nicht hinterhertrauern.

Zitat:
oh, tönst noch
selbst du, glas


Der "Spiegel", der Blick zurück in die Vergangenheit, verstärkt diese Wehmut nur umso mehr. Das Glas "tönt" also, es dient als Faktor für diese Trauer.
Fazit: Das Gedicht handelt also von der Wehmut, die einen ergreift, wenn man anlässlich bestimmter Ereignisse in die Vergangenheit schaut.

Ich hoffe, ich habe den Inhalt des Textes nun zumindest etwas verständlicher dargelegt. Falls nicht, meldet euch einfach nochmals bei mir.

Liebe Grüße,

Eddie


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag21.09.2009 20:04

von EdgarAllanPoe
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Hallo Love, danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass du dahinter gestiegen bist und grinsen musstest Smile

Eddie


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LoveIsAnArt
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Beitrag21.09.2009 20:17

von LoveIsAnArt
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EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:
Hallo Love, danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass du dahinter gestiegen bist und grinsen musstest Smile

Eddie


Allerdings bin ich ja nicht in deinem Sinne dahinter gestiegen. Aber vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass ich anders zu meiner Vergangenheit stehe?
Ich blicke eher immer mit einem positiven Gefühl zurück. Viele Parties, Frauen, Alkohol und nervige Lehrer. Das war schon ein Spass smile Naja... und an der Uni isses auch nicht viel anders... Nur ohne die nervigen Lehrer.


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Jocelyn
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Beitrag21.09.2009 20:21

von Jocelyn
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LoveIsAnArt hat Folgendes geschrieben:


Allerdings bin ich ja nicht in deinem Sinne dahinter gestiegen.


Jeder kann nur in seinem Sinne dahintersteigen.

Ich habe mich auch anders verstiegen. Laughing


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Beitrag22.09.2009 16:37

von Nachtregen
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Schön.

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jim-knopf
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Beitrag22.09.2009 18:17

von jim-knopf
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um mich nochmal zu Wort zu melden (vll sollte ich das auch lieber nicht tun, aber was solls)

Für mich ist das Gedicht nichts, weil es keine Fragen aufwirft. Ich als Leser stehe davor, lese es und habe keinerlei Interesse hinter die Zeilen zu steigen. Das böse Wort "pseudointelektuell" drängt sich mir auf. Ich stelle mal einen Vergleich an: Ein anerkannter Künstler der Moderne zeichnet ein abstraktes Bild aus ein paar Strichen. Nun tut es ihm jemand nach, der so etwas noch nie getan und keinerlei Ahnung von Malerei hat. Auch wenn vielleicht für den Laien nicht gleich erkennbar, ein Kunstwerk ist doch nur jenes des gelernten Malers. Und das andere ist gar nichts. Nun wurden auch schon von Kindern oder Affen gemalte Bilder für horrende Preise verkauft. Sicher kann man von der Malerei nicht auf die Lyrik schließen, aber trotzdem ist das für mich ein Fall von "Verschlüsselung um der Verschlüsselung" willen mit einer Tiefe, die nur auf den ersten Blick wie eine Tiefe aussieht und in Wirklichkeit ein sehr seichtes Wasser ist. Und für mich ist das (und ich hoffe niemand is mir jetz böse, ich versuche nur ehrlich zu sein) pseudointelektuell.

Gruß
Roman

Embarassed


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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag22.09.2009 19:47

von Alogius
Antworten mit Zitat

Zitat:
Nun wurden auch schon von Kindern oder Affen gemalte Bilder für horrende Preise verkauft.


Das hier anzuwenden, halte ich für ziemlichen, sorry, Quatsch.

Es mag jeder einzuwenden haben, was er will, aber nicht jedes Gedicht muss und kann Vöglein von den Bäumen holen oder Tannen tanzen lassen.


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Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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jim-knopf
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag22.09.2009 19:55

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

Wie heißt es so schön:
Hätte ich geschwiegen, wäre ich ein Philosoph geblieben.
Manchmal sollte ich einfach meinen Mund halten und lieber nicht schreiben. Sollte ich jemanden beleidigt haben, tuts mir leid.

Trotzdem versteh ich deinen Kommentar nich, Alogius. Also ich meine... ich weiß nicht, was du sagen willst.

HUUUUSCH
Ich bin hier raus


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag22.09.2009 19:57

von EdgarAllanPoe
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Nachtregen, erst einmal danke an dich für dein Lob.
Jim, das Gedicht als "pseudointelektuell" zu bezeichnen, halte ich für - sorry - ziemlich unangebracht. Ich will um KEINEN PREIS wie irgendein Gelehrter erscheinen, auch wenn es so aussieht. Es ist bloß so, dass ich diese normalen Schlimme-Vergangenheit-Gedichte gar nicht leiden kann und mir deshalb mal etwas anderes dazu überlegt habe. Mag sein, dass ich momentan eine Phase dergleichen durchmache, aber die verschwindet wieder. Wenn das Ergebnis nicht jedem zusagt, ist das völlig legitim. Ich versuche nur, momentan lyrische neue Pfade zu entdecken, auch eine Art Selbsttherapie durchzuführen, über die ichk aber nicht unbedingt sprechen möchte, und dann kann auch sowas hier dabei rauskommen.

Eddie

PS: Gerne kannst du diese Diskussion auch mit mir per PN fortsetzen, falls du dazu Notwendigkeit siehst. Der Thread muss ja schließlich nicht zugespammt werden.

EDIT: Erledigt, PN-Wechsel muss nicht sein.


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag22.09.2009 20:02

von Alogius
Antworten mit Zitat

Zitat:
Trotzdem versteh ich deinen Kommentar nich, Alogius. Also ich meine... ich weiß nicht, was du sagen willst.


Nicht so wichtig.


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