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Verpasste Begegnung


 
 
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag31.03.2022 20:00
Verpasste Begegnung
von nicolailevin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Verpasste Begegnung

Chris lehnte sich über die Reling und starrte hinaus auf die glatte, glänzende Wasseroberfläche. Kein Lüftchen war zu spüren, und das schon seit drei Tagen. Die hölzernen Deckplanken unter ihm knarzten, und das Schiff – soweit man es ein Schiff nennen konnte – lag träge in der Nachmittagssonne. Schlapp hingen die Segel, und der Großteil seiner Mannschaft hatte sich unter Deck verkrochen. Außer dem Knarzen der Planken war nichts zu hören. Von den beiden anderen Booten, die in Sichtweite hinter ihnen dümpelten, kam ebenfalls kein Ton. Als Chris sich vorbeugte, sah er, wie sich seine Gestalt im Wasser spiegelte, diese groteske Humanoidenlarve, in die er geschlüpft war. Die Haare im Gesicht juckten, und er kratzte sich ungeniert mit der rechten Hand. Immerhin musste er sich unter diesen Wilden an keinerlei gesellschaftlichen Konventionen halten. Ein schwacher Trost.

Am 13. Scropi wollten sie kommen, hatte ihm der Dispatcher aus der Leitstelle durchgegeben, gelangweilt und mit leicht genervter Stimme. Der dreizehnte. Das wäre in zwei Tagen – nach hiesigen Maßstäben. Wenn allerdings nicht bald ein Wind aufkäme, würde es knapp werden, rechtzeitig zum Treffpunkt zu kommen.

«Nichts in Sicht», knurrte der Erste Offizier, der neben Chris an die Reling getreten war. «Es ist, als hätten sich die Winde gegen uns verschworen!» Die sonnenverbrannte Haut seines Gesichts war von den hässlichen Narben einer alten Krankheit übersät, und er stank scharf nach Schweiß.

Chris unterdrückte einen Würgereiz und nickte. Schweigend betrachtete er den Transponder in seiner Hand. Er müsste der Leitstelle Bescheid geben, dass er sich verspätete. Hier draußen auf dem offenen Meer war der elegante Metallzylinder leider gänzlich nutzlos – keine Quarzwellen weit und breit in Sicht, die dem blöden Ding Energie geben könnten. Er betastete die feuchtglatte Oberfläche und sofort kamen ihm Sizzies Tentakel in den Sinn, ihre herrlich kühlen, glitschigen Fangarme, nach deren Umarmung er sich schon verzehrte, seit dieser dämliche Absturz ihn in dieser urzeitlichen Vorhölle hatte stranden lassen. Der Erste Offizier neben ihm zeigte keine Regung.

Das verdammte Plasma! Aber er hätte es wissen müssen; wenn er sich selbst gegenüber ehrlich sein wollte, musste er sich eingestehen, dass er selbst schuld war. Der Instrukteur hatte ihn gewarnt, dass er bei der Landung Geduld brauchen würde, um den Plasmatopf seines Fliegers erst bis auf Betriebstemperatur aufheizen zu lassen, ehe er das Gravitationsmanöver einleitete. Er hatte die Warnung ignoriert. Kein Wunder, dass es das Ding zerrissen hatte.

Ärgerlich schüttelte Chris den Kopf und klopfte wütend mit dem Transponder auf die Reling. Der Erste Offizier stand immer noch neben ihm, als ginge ihn das alles nichts an, aber der Steuermaat hinter ihm sah den Ausbruch und rief Chris zu: «Alles in Ordnung, Kapitän?»

«Ja, ja, alles in Ordnung. Ich wünschte nur, dass endlich Wind aufkäme!»

Wind. Sie fuhren tatsächlich mit Wind. Allerdings nicht mit paketierten Speicher-Einheiten oder zumindest mit rotorgetriebener kinetischer Induktion, sondern mit primitiven Stoffsegeln, die der Wind blähen sollte, so wie er eben blies, um sie ganz langsam vorwärtszutragen. Was er nicht tat: Die Segel hingen immer noch schlaff und müde von den Rahen.

Nichts geschah. Quälend verging die Zeit. Das Zentralgestirn lag bereits tief über dem Horizont, Abendlicht tauchte das Meer in ein faszinierendes Spiel aus verschiedenen Rottönen. Schön eigentlich, ein bisschen wie das Glitzern in Sizzies Facetten, wenn sie aus ihrer Kindheit erzählte. Die Erinnerung an ihre wunderbar feuchten Schleimhäute schoss ihm unwillkürlich durch den Kopf. Immer noch war kein Hauch zu spüren. Chris beschloss, dass es keinen Sinn hatte, noch länger hier an Deck zu warten. Er stapfte hinunter zum Achterdeck und ließ sich vom Koch zwei Scheiben von dem grässlichen Zwieback und einen Becher mit brackigem Wasser geben. Als er diese Mahlzeit hinuntergewürgt hatte, nicht ohne sehnsüchtige Erinnerungen an die grünen, saftigen Algenwälder seiner Heimat, legte er sich in seinem Kommandantenraum in die dampfige Koje, die ihm als einzigen an Bord zustand. Der Rest der Besatzung schlief im Laderaum in einem Wald von Hängematten, wie Fledermäuse in einer Höhle.

Chris‘ Schädel pochte. War es die Sonne, die auf ihn hinuntergebrannt hatte? Oder doch Morphische Schmerzen, hervorgerufen durch die Humanoidengestalt, in die er sich gebracht hatte? Nicht ungewöhnlich, hatte es geheißen. Eine Injektion mit hochdosiertem Sorotart würde jetzt guttun, aber das war so weit weg von ihm wie jedes andere wirksame Schmerzmittel oder der Rest der Annehmlichkeiten des Lebens in der Zivilisation daheim. Wenn einer der Männer hier sich verletzt hatte und vor Schmerzen schrie, gab ihm der Feldscher einen Schluck Rum zur Beruhigung, und damit hatte es sich.

Eine Bogenminute. Mehr schafften diese hölzernen Klapperkästen keinesfalls pro Tag, und das auch nur, wenn der Wind kräftig blies und günstig stand. Wenn in der Nacht oder allerspätestens morgen früh kein Wind aufkam, würde er den Treffpunkt nicht rechtzeitig erreichen, das wurde ihm mit erschreckender Deutlichkeit klar. Chris fuhr sich durch die Haare, die Büschel trockener Hornhalme fühlten sich ungewohnt und fremd an.

Wer immer bei den Crwo auf die Idee gekommen war, auf diesem Planeten hier nach Coaxit-Vorkommen zu suchen, hatte nicht alle Schuppen am Tentakel, soviel stand fest. Chris hatte nach seiner unsanften Landung pflichtschuldig seine Nachforschungen gemacht und schnell gemerkt, dass niemand auf dieser Erde je von Coaxit gehört hatte. Abgesehen davon, dass die Ureinwohner mit ihren primitiven technischen Kenntnissen weit davon entfernt waren, Coaxit sortenrein zu extrahieren. Die beteten zu ihren Heiligenfiguren und schürften mit Hacken und Schaufeln in unterirdischen Stollen nach Silber und Eisenerzen – so wie die buckligen Tomster in den Fabeln und Märchen zu Hause!

Am nächsten Morgen betrat er wieder das Deck. Wenigstens hatte sich der Schmerz in seinem Kopf verzogen. Alles sah so aus, wie am Abend zuvor: die schlaffen Segel, die Planken im Sonnenlicht und rundherum das spiegelglatte, stille Meer.

«Irgendeine Wolke in Sicht?», rief Chris zu dem Ureinwohner, der oben auf dem Mast in einer Art Augenradar den Himmel nach Auffälligkeiten absuchte.

«Nichts, Kapitän!», quiekte der Bursche mit überschlagender Stimme zurück. Er war ein junger Bursche, der gerade die Transformation der Stimmbänder während der Geschlechtsreife durchlebte.

Am liebsten hätte Chris gleich wieder kehrtgemacht, als er feststellen musste, dass auf diesem Planeten für die Scrwo nichts zu holen war. Blöderweise hatte es bei der Landung seines Fliegers nicht nur den Plasmatank, sondern auch seinen ganzen Werkzeugsatz zerlegt. Nichts mehr zu reparieren, ein klarer Fall für den Pannenservice. Den hatte Chris umgehend informiert, der Transponder ging zum Glück noch – und dort an Land hatte er dank der Quarzwellen auch Energie.

Eine individuelle Abholung konnte er allerdings vergessen; diese Leistung hatte die Leitstelle vor drei Prelgen gestrichen – Sparmaßnahmen! Es gab für Coaxitforscher nur noch Sammelabholungen: Einmal pro Ori-Umrundung kam ein Lumpensammler vorbei und holte diejenigen ab, die nach technischen Problemen oder anderen Schwierigkeiten heimwollten und es auf eigene Faust nicht schafften. Chris überlegte kurz, nach hiesiger Messung wären das bis zum nächsten Abholtermin etwas über siebzig Jahre, mehr als ein Ureinwohnerleben lang!

Würde er Sizzie je wiedersehen? Ihre Tentakel, ihre leuchtenden Facetten, ihre zart flaumigen Fühler? Er war einfach davongeflogen, dabei hätte er ihr sagen sollen, dass er sie liebte, dass er mit ihr zusammenbleiben wollte, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte, viele Ori-Umrundungen lang. Gemeinsam die Tentakel beim Schrumpeln beobachten, auf einer Blase im Meer zu zweit Fühler an Fühler die nächsten Supernovae explodieren sehen und sich dabei etwas wünschen! Es hätte so schön sein können.

Position 3517614 hatten sie gemeldet. Dort sollte er am 13. Scropi warten. Sie hatten ja keine Ahnung, wie hart das für ihn wäre, wie groß dieses lächerliche Bisschen Meer nach den Maßstäben der Ureinwohner aussah, wie schwierig das Unterfangen, dort hinzugelangen – unter den geradezu urzeitlichen Bedingungen, die ihnen zur Verfügung standen. Chris hatte nur noch seinen Transponder; den havarierten Flieger hatte er gemäß Instruktion vaporisiert, bevor ein Ureinwohner ihn entdecken konnte. Eine Vorsichtsmaßnahme, man wusste schließlich nicht, ob kognitiv begabte, aber sittlich minderwertige fremde Zivilisationen die Errungenschaften der Scrwo nicht ausspionieren und dann gegen sie verwenden könnten. Für die Ureinwohner hier war diese Maßnahme lächerlich überzogen, die waren Lichtjahre entfernt davon, etwas mit modernem Gerät anfangen zu können. Aber Vorschrift war Vorschrift, und Chris hatte sie korrekt ausgeführt und nach Hause dokumentiert. Damit blieb ihm lediglich der Transponder, um Nachrichten mit der Leitstelle auszutauschen, sonst war er auf den Stand der Technik seiner Umgebung zurückgeworfen, so erbärmlich der auch sein mochte.

Es hatte Chris Jahre (nach hiesiger Messung) gekostet, überhaupt die Boote zu bekommen, die ihn zum Treffpunkt bringen sollten, der weit jenseits dessen lag, wo die Ureinwohner sich bis dahin mit ihren plumpen Holzkähnen hingewagt hatten. Er musste lange und mühsame Überzeugungsarbeit leisten, schließlich hatte er keine modernen Waffen zur Hand – und auch sonst nichts bei sich, was den Ureinwohnern so wertvoll erschien, dass sie Boote und Mannschaft dafür eingetauscht hätten. Ein Tütchen mit Kanuff hatte er bei sich versteckt, aber dessen Bedeutung hätte er niemandem auf diesem Planeten klarmachen können. Chris hatte sich stattdessen die wildesten Geschichten von reichen Ländern ausgedacht, die am Treffpunkt lägen und die man ausbeuten könnte, wenn man sich nur hinwagte. Der Präfekt des Ureinwohnerstammes hatte sich dennoch geziert wie eine Tintenglucke beim Eierstrecken, Chris hatte tatsächlich erst noch Isabella, die Gespielin des Präfekten, begatten müssen, bis man ihm gnädigerweise gewährte, was er so lange erbettelt hatte. Der Begattungsakt war ziemlich ekelhaft, die Ureinwohner verkoppelten dabei ihre Urinierorgane und rieben sie aneinander.

Schließlich aber hatte er drei Boote bekommen – und eine Mannschaft, wie man sie eben erwarten durfte. Sie waren – auch nach irdischen Maßstäben – weder besonders gebildet noch moralisch gefestigt. Im Gegenteil. Nachdem die Fahrt zu unbekannten Ufern gehen sollte und viele der höhergestellten Ureinwohner gesagt hatten, der Treffpunkt sei faktisch unerreichbar, war es eine Truppe von Glücksrittern und Phantasten geworden, die man ihm zugewiesen hatte.

Chris blickte in sein Schiffstagebuch. Der vierte Tag Flaute. 20. September. Er rechnete noch einmal im Kopf nach – und fuhr zusammen. Das konnte doch gar nicht sein! Er nahm einen Zettel und kritzelte seine Rechnungen darauf. Er besah sich das Ergebnis. Kein Zweifel. Heute schon war der 13. Scropi, heute würden sie kommen! Er hatte um einen Tag daneben gelegen! Eilig hastete er auf Deck. Mit dem Sextanten bestimmte er die Breite, etwas zu südlich, aber das war undramatisch. Viel schlimmer war, dass sie nach seinen Schätzungen mindestens zwei falensische Bogenminuten in der Länge von Position 3517614 entfernt lagen! Zwei geschlagene, lange, holzverknarzte Tagesreisen weg vom Treffpunkt! Dort würden die heimatlichen Saugscans jetzt die Meeresoberfläche abtasten, würden ihre Detektoren nach dem Coaxit seines Transponders suchen lassen; das mussten sie erfassen, auch wenn das Ding mangels Energie hier draußen auf dem Meer nutzlos und stumm herumlag. Mit Grimm betrachtete er den Metallstab in seiner Hand: deutlich zu orten - aber eben leider zwei Bogenminuten entfernt von den rettenden Suchstrahlen!

Vierzehn Erdentage lag es zurück, dass sie das äußerste Fleckchen festen Landes hinter sich gelassen hatten und er über den Transponder die letzte Nachricht mit dem genauen Treffpunkt empfangen hatte. Warum musste der verfluchte Treffpunkt nur so weit draußen liegen? Der derzeitige Standort seines Schiffs böte nicht genug Raum für den Manövrierradius der Doloxklasse, das war Chris schon klar. Die Leitstelle hatte den Treffpunkt mitten im Ozean nicht umsonst gewählt, sie brauchten eine hinreichend große hindernisfreie Wasserfläche, um die Stöße zu absorbieren. Die Mädels da oben konnten ja nicht ahnen, zu welch unerreichten Horizonten sie Chris nach den Maßstäben der Ureinwohner zitiert hatten. Dennoch ärgerte er sich.

Verwünschter Schuppendreck! Wenn die Kommandantin da oben gutmütig wäre, würde sie zwei oder drei Scans laufen lassen, aber keinesfalls mehr. Wenn sie keine Spur von Chris fänden, würden sie eben weiterfliegen und erst in einem Menschenalter wiederkehren. Ob Chris dann noch leben würde? Die kraftraubende Metamorphose zur Menschengestalt hatte ihn Lebenszeit gekostet, das wusste er. Gut, er hatte immer noch knapp doppelt so lange wie der durchschnittliche Ureinwohner, aber trotzdem war auch er nicht mehr der Jüngste. Es könnte knapp werden.

«Der Wind frischt auf!», rief der Jüngling im Ausguck. Wenig später spürten sie auch an Deck, wie ihnen der ungewohnte Lufthauch die Haare zerzauste und sie sahen, wie sich die Segel knatternd füllten, bis sie gespannt waren und die Gischt am Bug anzeigte, dass sie sich endlich wieder bewegten. Das Wort machte die Runde, die gesamte Mannschaft eilte auf Deck, die Männer jubelten laut und warfen ihre Mützen in die Luft. Der zweite Offizier hatte Tränen in den Augen.

Chris aber wusste, dass es zu spät war.

«Land! Land in Sicht!», klang es da von oben. Alle liefen zur Reling und starrten zum Horizont, an dem sich im Dunst ein schmaler dunkler Strich abzuzeichnen begann. Aufgeregt riefen die Männer durcheinander.

Chris war klar, dass zwei Bogenminuten östlich von Position 3517614 nie und nimmer Land sein konnte, dass es noch mindestens zwei weitere Wochen dauern würde, bis sie ihre Füße wieder auf festen Boden setzen konnten. Der dunkle Strich musste eine Nebelbank sein oder eine Wolke oder sonst eine optische Täuschung. Aber das wusste nur er. Ihm war auch als einzigem bewusst, dass er den Treffpunkt verpasst hatte, das Doloxschiff war jetzt längst abgedreht und unterwegs zur nächsten Sammelstelle, wahrscheinlich irgendwo hinter dem Sedancluster. Würde er Sizzie noch einmal wiedersehen? Mit einem Mal fühlte er sich alt, schlapp und müde in seiner verlausten, stinkenden Menschenhülle.

«Kapitän!» Der Erste Offizier rüttelte Chris am Oberarm. «Kann das Land sein da vorne? Ist das am Ende schon Indien?»

«Wir werden sehen, Don Pedro, wir werden sehen», sagte Chris freundlich und legte dem Mann die Hand auf die Schulter.

Sollten sie weitersegeln? Jenseits der großen Meeresfläche rund um Position 3517614 warteten einige Inseln und eine Landmasse, von der die Ureinwohner nichts wussten. Chris hielt es für unwahrscheinlich, dass ausgerechnet dort Coaxit zu finden wäre. Aber jetzt umzudrehen war auch keine richtig gute Option. Warum nicht einfach weiterfahren und sich die unbekannten Inseln ansehen? Zeit hatte er genug, bis die Leitstelle eine weitere Sammelrunde losschicken würde.

Oh ja, Zeit hatte er mehr als genug: eine ganze Ori-Umrundung, runde siebzig Menschenjahre lang.

«Kurs halten!», befahl er laut und knapp.

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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag01.04.2022 19:10

von kioto
Antworten mit Zitat

Eine Neuinterpretation der Entdeckung Amerikas, gut geschrieben und leicht zu lesen.
Gruß Werner


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag01.04.2022 21:06

von hobbes
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Ich denke andauernd an firstoffertio, wie sie beim letzten Wettbewerb sinngemäß Kommentare wie "ist mir zu phantastisch" geschrieben hat. Die dann komischerweise nicht so gut ankamen Cool Laughing

Ich denke natürlich daran, weil mir diese Geschichte viel zu phantastisch ist. Mich langweilt das leider, all diese Beschreibungen fremder Welten bzw. in dem Fall bekannte Welt aus fremder Sicht.

Leider nichts für mich.


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Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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Stefanie
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Beiträge: 1735



Beitrag01.04.2022 21:43

von Stefanie
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Die Grundidee gefällt mir, ein Alien, das als Chris (-toph Kolumbus?) auf Entdeckungsreise ist, aber ein bisschen mehr Handlung wäre schön gewesen.
Alles, was passiert, ist in der Rückblende.
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Minerva
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Beitrag01.04.2022 23:35

von Minerva
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Alien landet auf Erde in der Vergangenheit und tarnt sich als Mensch, um uns unbekannte Rohstoffe zu mopsen.

Während des Lesens:
Chris irritiert mich da ein wenig, vl hätte der Prota einfach Chrix heißen sollen. Das ist etwas unpassend gewesen.

Zitat:
Der Begattungsakt war ziemlich ekelhaft, die Ureinwohner verkoppelten dabei ihre Urinierorgane und rieben sie aneinander.

 Laughing

Ok, die Aliens beuten unsere Rohstoffe schon seit hunderten von Jahren aus! Frechheit!

Der Aufbau stimmt, gut leserlich geschrieben, interessante Ansicht. Ich habe das gern gelesen, nur packen tut es mich halt nicht, das liegt am Inhalt. Ich kann mich halt nicht identifizieren mit diesem fremden Wesen und seinen Problemchen. Da kommen keine Emotionen auf und ich fieber nicht so richtig mit.
Ich schäme fast ein bisschen, keine Punkte zu geben, aber die Auswahl fällt so schwer. Tut mir leid.


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... will alles ganz genau wissen ...
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag02.04.2022 19:47

von Heidi
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Chris ist eingentlich ein (S?)Crwo und hat sich mittels anstrengender Metamorphose in einen Menschen verwandelt. Mit dieser Gestalt ist er für seine Gattung auf der Suche nach Coaxit, weshalb er mit dem Schiff unterwegs ist, das er auf eine Stelle zusteuert, wo er und andere Scrwo Coaxit vermuten und auch die Möglichkeit, zurück zu seinem Heimatplaneten zu gelangen, wo seine geliebte Sizzie auf ihn wartet. Dummerweise kommt er zu spät beim Treffpunkt an, er registriert aber Land in der Nähe und entdeckt - recht unbeeindruckt - nebenbei ein bisher unbekanntes Land.

Die Idee einen Außerirdischen in den Körper von Christoph Kolumbus zu verbannen und die heutige bzw. vielleicht-zukünftige Technik nach 1492 zu verfrachten finde ich witzig und gut. Es spricht jedenfalls für jede Menge Fantasie. Damit meine ich auch die Umsetzung. Ich komme dem in Chris' Körper verbannten Scrwo nahe, fühle mit ihm mit, wenn er an seine Sizzie denkt.
Das ist alles stimmig und gut gelöst. Auch entlockt mir der Text das eine oder andere Mal ein Lächeln, weil er originiell umgesetzt ist und seinen Hauptakteur in ein Setting verfrachtet, das automatisch für Komik sorgt.

Geschichten, die Humor in sich tragen, können schnell ins Extrem gleiten, also in Witz der überdreht. Das ist in dieser Geschichte stellenweise der Fall. Manchmal wäre ein klein bisschen weniger mehr gewesen.

Zitat:
Chris fuhr sich durch die Haare, die Büschel trockener Hornhalme fühlten sich ungewohnt und fremd an.


Sehr schön der Satz; das, was in Chris steckt, zeigt sich hier recht anschaulich.

Die originelle Idee und der Witz in der Geschichte bekommen von mir vier Punkte.
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d.frank
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D

Alter: 44
Beiträge: 1129
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D
Beitrag03.04.2022 14:06

von d.frank
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Tut mir leid, das ist nicht mein Genre und leider auch nicht so geschrieben, dass ich zu einem Abstecher bereit wäre. Mehr oder weniger rollt die Hauptfigur die ganze Zeit alle Hintergründe auf, nennt man Infodump, glaub ich.

_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

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Beitrag03.04.2022 17:52

von Phenolphthalein
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Hallo Inkognito,

eigentlich recht interessant und originell.
Allerdings ein im Kopf doch recht menschlicher Gesell.

Ein bisschen mehr Wagnis beim Verhalten hätte mir deutlich besser gefallen.

Transformation der Stimmbänder (kennt er?)
Lumpensammler (die auch?)
Gefestigte Moral (Moral ist erlernt und dürfte sicherlich unterschiedlich sein)

Nur als Beispiel.

Liebe Grüße,
Pheno


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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V.K.B.
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Beitrag04.04.2022 02:46

von V.K.B.
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Mein lieber unbekannter Autor,

Kraft meines Amtes als Literaturgegenpapst aus dem Paralleluniversum jenseits des Schwarzen Lochs muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihre Geschichte nichts neues ist. Ich habe das letzte Woche erst auf Youtube als Tatsachenbehauptung gesehen.

Unsinn beiseite, hat Spaß gemacht zu lesen.

Paar spontane Leseeindrücke, direkt beim ersten Lesen geschrieben, zwischendurch:

Zitat:
Chris beschloss, dass es keinen Sinn hatte, noch länger hier an Deck zu warten.
Ich frage mich immer wieder, warum ein außerirdisches Tentakelvieh "Chris" heißt. Oder hat er seinen menschlichen Namen auch schon in Gedanken angenommen?

Zitat:
Eine Bogenminute. Mehr schafften diese hölzernen Klapperkästen keinesfalls pro Tag
Das wäre (zumindest auf der Erde) ungefähr eine Seemeile (am Äquator) oder sonst noch weniger. Da kommt man ja schwimmend schneller voran.

Zitat:
Alles sah so aus, wie am Abend zuvor
Wenn ich diesen verdammten Fehler noch öfter lesen muss, fang ich an, Punkte dafür abzuziehen! Mad

Zitat:
Damit blieb ihm lediglich der Transponder, um Nachrichten mit der Leitstelle auszutauschen, sonst war er auf den Stand der Technik seiner Umgebung zurückgeworfen, so erbärmlich der auch sein mochte.
Hey, wir Leser sind nicht blöd und haben das auch schon beim ersten Mal verstanden.

Zitat:
Es hatte Chris Jahre (nach hiesiger Messung) gekostet, überhaupt die Boote zu bekommen, die ihn zum Treffpunkt bringen sollten, der weit jenseits dessen lag, wo die Ureinwohner sich bis dahin mit ihren plumpen Holzkähnen hingewagt hatten.
Ahhh … heißt er mit Nachnamen Kolumbus?

Zitat:
Schließlich aber hatte er drei Boote bekommen
Spätestens hier ist's eindeutig. Aber nette Idee.

Zitat:
Warum nicht einfach weiterfahren und sich die unbekannten Inseln ansehen?
Haben die denn keine Orbitalkameras, mit denen sie sich den Planeten vorher angesehen haben und verlassen sich auf Karten der primitiven Ureinwohner?

Ich finde, man kommt ziemlich schnell drauf. Wie gesagt hatte ich mich am Anfang ja schon über den Namen gewundert. Gibt's dafür Punkte? Ausgeschlossen ist es nicht, mal sehen, ich habe noch nicht alles gelesen.

Noch sind die Punkte allerdings in Superposition und werden erst verteilt worden sein, wenn ein Beobachter in diesen Spoiler schaut: 1 Punkt

Mit verdammenden Blicken,
Ihr unfreundlicher Literaturgegenpapst aus dem Paralleluniversum

Nein, viel zu negativ. Vielleicht können wir gut miteinander auskommen. Muse bin ich sicherlich. Heiße mich in deinem Herzen willkommen.

Hallo Leute, Veith hier. Ich weiß nicht genau, was da passiert ist, anscheinend wurde mein Konto gekapert, dabei war mein Passwort so sicher! Tut mir leid, wird nicht wieder passieren, ich habe es jetzt durch ein noch sichereres ersetzt. In der Zwischenzeit hat irgendeine seltsame Entität die Kommentare und Bewertungen für mich übernommen. Kommt wohl dabei raus, wenn hier so viele im Vorfeld mit Schwarzen Löchern rumgespielt haben. Weil ich zu faul war, selbst noch was zu schreiben, habe ich die gehackten Kommentare und Bepunktungen so stehenlassen – ich bin sicher, dieses Wesen hat bestimmt nichts böse gemeint und wollte nur spielen.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Taranisa
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Beitrag04.04.2022 11:09

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich stehe zwar nicht so auf Science Fiction, aber hier ist es gut mit einem historischen Hintergrund verbunden, obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass Kolumbus eine Isabella (und erst recht nicht die Königin) begattet hat. Er war mit einer Filipa verheiratet.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag04.04.2022 12:02

von Abari
Antworten mit Zitat

Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber schreibe ich zu Anfang eine Kürzestzusammenfassung, damit ich mich dann beim Bewerten besser orientieren kann:

Ein tintenfischartiges Wesen von einem anderen Stern schlüpft nach einer Bruchlandung in Kolumbus und entdeckt Amerika, statt sein Shuttle zu seiner Heimat zu erreichen.

Awwww! Die Geschichte ist mal was anderes. SciFi trifft Histo, und das in so überzeugender Kürze. Cool.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Globo85
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Alter: 38
Beiträge: 744
Wohnort: Saarland
Das silberne Eis in der Waffel DSFo-Sponsor


Beitrag04.04.2022 15:15

von Globo85
Antworten mit Zitat

Der gute Columbushris auf dem Weg in die Neue Welt.

Vorgaben:
Alle Vorgaben: Check!

Eindrücke:
Ab der Stelle mit den "beiden anderen Booten" hats schon gedämmert. Aber auch ohne megaüberraschenden Twist war das einfach ein angenehmes und schönes Leseerlebnis. Chris Columbus, als Alien und Entdecker wider Willen. Das ist aber eben auch hervorragend geschrieben. Wobei ich zugeben muss, dass mich die "umgedrehten" (weil französischen … dabei war der Kerl doch, wenn nicht gerade Alien, Italiener? Naja die ein oder andere "französische" Stadt beansprucht ja auch den Titel der Geburtsstadt) Chevrons und das "falsche" Auslassungszeichen. Da will ich die ganze Zeit den Bildschirm anpusten, um die "richtig" zu stellen. Aber das ist nur mein verrücktes Gehirn. Den Text habe ich jedenfalls gerne gelesen!

Lieblingsstelle:
Zitat:
Sollten sie weitersegeln? Jenseits der großen Meeresfläche rund um Position 3517614 warteten einige Inseln und eine Landmasse, von der die Ureinwohner nichts wussten.


Fazit:
Mein achter Platz und damit 3 Punkte.
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Gast







Beitrag04.04.2022 19:23

von Gast
Antworten mit Zitat

Liebe/r Inko,

das ist eine schöne, kreative Umsetzung des Themas und ich finde die Idee, einen Alien in die Haut von Christoph Kolumbus zu stecken, witzig Laughing.

Zitat:
Kein Lüftchen war zu spüren, und das schon seit drei Tagen.

Zitat:
«Es ist, als hätten sich die Winde gegen uns verschworen!»

Mist!
Zitat:
Ich wünschte nur, dass endlich Wind aufkäme!»

Zitat:
Die Segel hingen immer noch schlaff und müde von den Rahen.
Nichts geschah.

Verdammt, das gibt's doch nicht!
Zitat:
Immer noch war kein Hauch zu spüren.

Nee, hör doch auf?!
Zitat:
Wenn in der Nacht oder allerspätestens morgen früh kein Wind aufkam, würde er den Treffpunkt nicht rechtzeitig erreichen, das wurde ihm mit erschreckender Deutlichkeit klar.

Zitat:
die schlaffen Segel, die Planken im Sonnenlicht und rundherum das spiegelglatte, stille Meer.

Zitat:
Der vierte Tag Flaute.

Oje, lieber Wind, komm doch endlich!!!

Zitat:

«Der Wind frischt auf!», rief der Jüngling im Ausguck.

Da ist er, Gott sei Dank Laughing.

Deine Geschichte macht Spaß und ich habe sie gern gelesen. Ob es Punkte gibt, überlege ich mir, wenn ich alle Geschichten gelesen habe.
Edit: Zwei Punkte für deine Geschichte Smile!

Liebe Grüße,
Katinka
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag04.04.2022 20:05

von Jenni
Antworten mit Zitat

Ein Alien einer futuristischen Alienzivilisation, auf der Erde in Menschengestalt getarnt, versucht eine Abholstelle zu erreichen, doch aufgrund einer Flaute kommt es zu spät. Es echauffiert sich sehr über die Rückständigkeit der Menschen. Es befindet sich auch nicht in der Gegenwart, sondern in einer vorindustriellen Vergangenheit, und da fragt man sich doch ernsthaft warum (unsere Gegenwart hätte ihm auch schon ausreichend rückständig und unzivilisiert vorkommen können, und wäre das nicht naheliegender, interessanter auch) - die Antwort wird als Pointe am Ende präsentiert: Die Menschengestalt des Alien ist Christoph Kolumbus, und nur weil er sich verspätet hat, entdeckt er jetzt Amerika. Nur was will uns das sagen? Pointen nur um der Pointe selbst willen, nun ja.

Erzählt ist die Geschichte unterhaltsam und ideenreich, das Thema ist erfüllt.

Punkte schauen wir mal. (Letztlich hat es nicht ganz gereicht.)
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Gast







Beitrag05.04.2022 15:26

von Gast
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Manche Dinge laufen so richtig blöd. Hier zum Beispiel. Eine Spacealienmission wird auf die Erde entsandt, um dort nach für die Aliens wertvolle Mineralien zu suchen. Chris, der dafür abgestellt wurde, merkt sehr bald, dass die Mission ein Totläufer ist. Zu allem Unglück havariert dann sein Raumschiff, dessen Reste er aus bürokratisch diktierten Gründen pulverisieren muss.

Aber es kommt noch dicker. Er hat ein schmales Zeitfenster, in dem er darauf hoffen kann, von einer Rettungsmission aufgelesen zu werden, aber dahin zu kommen ist nicht einfach. Letztendlich schafft er es, sich ein Segelboot mit einer zusammengestrickten Crew zu organisieren, der vorgegaukelt wurde, in fernen Ufern reiche Beute zu machen.

Tja, und dann verpasst Chris auch noch den Treffpunkt, wegen des Klimawandels. Scheiß Flaute. Richtig doof.

Vorgabentreue: Ja, definitiv.

Ausgestaltung: Wunderbar. Ein grob vergleichbares Sujet wie "Duke," das ebenfalls ganz oben auf meiner Liste steht, aber voll von sprühenden Ideen und einem Humor und einer Absurdität, die Monty Python Ehre machen würden. Mit Duftnoten von großen Seefahrerstories wie "Master und Commander." Chapeau!

Heiteres AutorInnenraten: Schwierig. Wenn es nicht über die AGBs ausgeschlossen wäre, würde ich ohne zu zögern auf Albus "sleepless" Dumbledore tippen. Zweite Wahl wäre holg, aber den habe ich schon auf "Duke" gesetzt (wegen des tieferen avionischen Fachwissens). Also Springer E3 - ich setze auf Wunderkind Globo85. Sollte ich auch damit daneben liegen, darfst Du Autory Dich definitiv in einer sehr illustren Reihe sehen. Großes Kino!
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Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag05.04.2022 21:39

von Murnockerl
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Gute Idee, und wirklich originell. Ich hatte wirklich gehofft, er würde am Ende doch noch abgeholt und Sizzie wiedersehen, auch wenn das natürlich nicht mit der Geschichte des realen Chris zusammenpasst. Ich habe den Text wirklich gern gelesen und reihe ihn unter meine Favoriten ein.

Edit: 7 Punkte für die Verflechtung von zwei sehr unterschiedlichen Themen zu einer unterhaltsamen Geschichte. Das Thema ist auch komplett erfüllt.
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag05.04.2022 22:43

von tronde
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Hallo!

Es waren durchweg gute Texte und aufgrund ihrer Verschiedenheit ist es mir sehr schwergefallen, sie gegeneinander abzustufen. Verschiedene Genres, verschiedene Ansätze von „Phantastik“, je nachdem, wo ich den Schwerpunkt hingelegt habe, war die Reihenfolge dann wieder eine andere.

7 Punkte. Jetzt nach oben wird es sehr subjektiv, ohne dass ich so recht sagen könnte, warum jetzt hier ein Punkt mehr oder weniger.

Super Idee mit Christopher. Auch phantastisch genug für SciFi. Gut geschrieben.

Danke für den Text!
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John McCrea
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 152
Wohnort: OWL


Beitrag06.04.2022 08:45

von John McCrea
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Die Kurzgeschichte ist gut strukturiert und mit routinierten Worten erzählt, es wurde ein leicht humorvolles Thema gewählt.
Es fehlt ein wenig das Spektakuläre, was mich beim Lesen gefesselt hätte.
Sprachlich fehlt es mir an Inspiration und Abwechslung, interessanten Metaphern, Poetik.


_________________
Italian Leather Sofa
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag06.04.2022 21:59

von holg
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Columbus als gestrandeter Außerirdischer, der wie E. T. den Abholpunkt erreichen muss. Doch sein Transponder kann nicht wie Ford Prefects elektronischer Anhalterdaumen einfach so ein Raumschiff herbeirufen. Nein, er muss einen bestimmten Punkt auf dem Atlantik,  jenseits des bekannten Seegebietes erreichen. Das misslingt. Dafür wird er Amerika „entdecken“.

_________________
Why so testerical?
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag07.04.2022 11:54

von anderswolf
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Außerirdischer strandet bei Rohstoffexploration in Europa, morpht sich in Christoph Columbus, um per Segelschiff an den Rettungs-Rendevouzpunkt zu gelangen und entdeckt, weil er den Termin flautenbedingt verpasst, Amerika. Danach beschließt er, eben die Erde zu explorieren.

An sich hübsche Idee, überwiegend gut umgesetzt, in zeitlichen Rückbezügen leider Tempus-Irregularitäten. Manchmal auch logische Haken, der Fremdsprech zwischendurch hilft nicht; und die Fast-Romanze mit Sizzie ist hübsch gedacht, aber führt nirgendwohin. Und das nicht nur, weil Chris auf der Erde gestrandet ist, sondern auch, weil es inhaltlich keinerlei Nachhall gibt. Oben steht, Chris wollte mit ihr alt werden, aber dann am Ende ist sie schon vergessen. So fühlt sich das an wie ein Gimmick, um die Geschichte aufzulockern.

Fragen: Warum ist ein offensichtlich wartungsintensives Schiff nicht mit einer größeren Besatzung aufgebrochen? Welche Form hatte Chris vor der Morphung? War er auch krakös? Warum hat er dann die Form gewechselt? Oder warum hat er nicht zurückgewechselt, dann hätte er vielleicht hinschwimmen können? Und wie bauen die Crwo sonst Coaxit ab? Oder war alles ein finsterer Plan eines Nebenbuhlers von Sizzie, der Chris' Vorgesetzte belabert hat, um Chris auf einen coaxitfreien Planeten zu verdammen? Ist die Bezeichnung des Materials absichtlich vom englsichen to coax abgeleitet, weil Chris die Königin von Spanien hat überreden müssen?
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag07.04.2022 13:09

von Constantine
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Bonjour Inkoph Columbus

der Text beinhaltet eine witzige Idee, den zweiten Entdecker Amerikas (nach Vespucci) als auf dem Planeten Erde gestrandeten Tentakel-Außerirdischen mit Wunsch wieder nach Hause geholt zu werden, darzustellen. Bis auf ca. 2-3 Hinweise (z.B. drei Schiffe, Isabella) hält sich der Text bedeckt über die historische Reichweite.

Gelungener Alternate Reality SciFi.

In meiner Top Ten.
Gratulation.

Merci beaucoup
Constantine
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Reimeschreiberin
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 220



Beitrag07.04.2022 20:51

von Reimeschreiberin
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Eine schöne Idee. Für meinen Geschmack aber etwas zu langatmig erzählt.
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