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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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30.03.2014 19:00 Ungezieferbeseitigung [Prosa] von Ithanea
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Ich laufe Mama durch den Wald hinterher. Der Weg biegt sich, nur noch um die Ecke, daran erinnere ich mich, dann steht man vorm Abhang. Von dort kann man das ganze gigantische Tal überschauen. Wenn du da oben stehst, hast du alles im Blick, hat sie gesagt. Ich renne schneller und fast kriege ich sie.
„Ich fass es nicht!“ Frank knallte mir eine und riss mich zurück in die heruntergekommene Nebengasse. „So steht man also Schmiere?“
Ich blinzelte vorsichtig, um meine Augen vor Franks Spuckesprühregen zu schützen.
„Was schaust du denn so dämlich?“ schnauzte er. „Bist du drauf? Das glaub ich einfach nicht, ich geh da rein und mach die ganze Drecksarbeit und du lässt dir hier den Pelz bräunen. Ist denn niemand vorbeigekommen?“
„Was? Nein…ja doch, eine Nachbarin.“
„Und was hast du gesagt?“
Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss.
„Ungezieferbeseitigung.“
„Her mit den Schlüsseln!“
Ich warf Frank die Wagenschlüssel zu und lief seinem Hinterkopf hinterher zum Auto. Irgendwann jag‘ ich dir eine Kugel in den Kopf, Frank, so groß wie eine Radieschenscheibe. Und ich mach es nicht wie ein Cowboy, von vorn für einen fairen Kampf, und um dir in die Augen zu schauen. Ich mach es wie ein Mistkerl, dreckig und von hinten.
Frank fuhr los und laberte in einer Tour. Total vermasselt, die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum man sich darauf überhaupt noch einließe, da käme doch eh nichts bei rum. Ich kniff die Augen zusammen, versuchte sein nervtötendes Kleinkriminellengewäsch auszublenden und mich zurück in meinen Kopf zu verabschieden.
Pass auf dich auf, hat sie gesagt.
Wald. Bäume. Ja genau, da wars. Äste im Blickfeld. Ich stellte mir den Weg vor und lief und lief. Aber die Biegung war weg und es kam auch kein Abhang. Ich versuchte, mich zu erinnern, was man von oben sehen konnte und wie ihr Gesicht aussah. Aber es war nicht mehr da und nach einer Weile sah der Wald auch nicht mehr aus wie ein Wald, sondern wie das Schienennetz hinterm Hauptbahnhof.
Ich hatte etwas aus den Augen verloren.
Weitere Werke von Ithanea:
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Berti_Baum Reißwolf
Beiträge: 1213 Wohnort: Immerheim
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31.03.2014 00:47
von Berti_Baum
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Manchmal reicht bereits ein Titel und man weiß, dass einem der Text gefallen wird. Der hier ist Trash, aber ein herrlicher! Mir gefällt es, bis auf die den leichten Überhang an Umgangssprache. Das ist schon leicht zu viel des Guten. Fast sieht es mir nach Pointe aus, aber nur fasst.
Zitat: | Irgendwann jag‘ ich dir eine Kugel in den Kopf, Frank, so groß wie eine Radieschenscheibe. Und ich mach es nicht wie ein Cowboy, von vorn für einen fairen Kampf, und um dir in die Augen zu schauen. Ich mach es wie ein Mistkerl, dreckig und von hinten. |
Sauber! Das ist nach meinem Geschmack: derb, aber mit Niveau.
Gelungen.
_________________ Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017) |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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31.03.2014 12:20
von Ithanea
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Hm, naja. Ich wünschte, man hätte sich Gedanken zum Schriftbild hier im Forum gemacht, das stört mich ziemlich. Und ob das Anstreifen von Wacht, Wald und flüchtigem Augenblick so reicht, weiß ich auch nicht so direkt.
Immerhin mal was anderes als die vielen Brücken- und Krankenhausgeschichten, aber die Verbindung von diesen beiden Losern mit dem Thema kommt nicht wirklich rüber.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 31.03.2014 14:27
von Eulenbaum
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Thema und Bildelemente wurden getrennt verarbeitet, und zwar in den zwei unterschiedlichen Ebenen der Geschichte. (Super!- finde ich.)
Am Schluß werden die beiden Ebenen miteinander verknüpft. Auch eine gute Idee.
Der Titel ist auch auf mehreren Ebenen mit der Geschichte verknüpfbar, schwingt auch m.E. mit in dem "Kifferthema" von diesem Frank mit, der die gesellschaftliche Sicht ein Stück weit spiegelt bzw. anreißt.
So für sich genommen das Zitat, würden wohl einige Leute nicken:
Zitat: | die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum man sich darauf überhaupt noch einließe, da käme doch eh nichts bei rum. |
Schöne Stelle:
Zitat: | lief seinem Hinterkopf hinterher zum Auto |
Einige Punkte sind nicht stimmig.
Der Blickwechsel/Ebenenwechsel am Schluß hier ist nicht stringent:
Zitat: | Wald. Bäume. Ja genau, da wars. Äste im Blickfeld. Ich stellte mir den Weg vor und lief und lief |
Es ist kein Ineinandergleiten/Hin und Hergleiten der Ebenen, und daß hier so bewußt die Ebene gewechselt wird, entspricht m.M.n. nicht der derzeitigen Logik in der Geschichte bzw. unterbricht den Logik-Fluß der Geschichte.
Zitat: | Wald. Bäume. Ja genau, da wars. Äste im Blickfeld. Ich stellte mir den Weg vor und lief und lief |
Auch diese Stelle ist in dem obigen Sinne für mich noch nicht zu Ende gearbeitet:
Zitat: | Aber es war nicht mehr da und nach einer Weile sah der Wald auch nicht mehr aus wie ein Wald, sondern wie das Schienennetz hinterm Hauptbahnhof.
Ich hatte etwas aus den Augen verloren. |
"sondern wie das Schienennetz hinterm Hauptbahnhof" - könnte etwa z.B. mit: "Es war das Schienennetz des Hauptbahnhofs" für mich stringenter klingen.
Da wird das Ineinandergleiten der Ebenen sogar deutlicher, man fällt nicht aus dem Lese(Logik-)Fluß der Geschichte.
Offener Schluß.
Gruß,
Eulenbaum
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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31.03.2014 22:12
von Lapidar
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Hmm... vielschichtig. Auf den ersten Blick mochte ich die Geschichte nicht. Mögen im Sinne von angenehm tu ich sie immer noch nicht. Aber sie ist subtil.
Der Wald als Rahmenhandlung.. etwas was geschehen ist .. und das Leben verändert hat.
Die Schlucht..
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Merope Klammeraffe
Beiträge: 715 Wohnort: Am Ende des Tals
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01.04.2014 09:25
von Merope
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Thema-Umsetzung: Schmiere stehen - als Wacht.
Bild: finde ich weder metaphorisch noch sonst.
Sorry - der Text spricht mich nicht besonders an.
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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01.04.2014 09:51
von holg
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Bild - Bis auf den Wald und mit gutem Willen einen Abhang erkenne ich nichts.
Wacht - Schmiere stehen, Mamas "Pass auf dich auf"
Moment - kurzes Zeitfenster, für mich Moment genug.
Hardboiled, rotzig, sprachlich gut. Der Umgang mit den Vorgaben ist mir zu wenig, da ich das Bildmotiv schon als zentrale Vorgabe betrachte.
_________________ Why so testerical? |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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01.04.2014 13:33
von Piratin
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Hallo Inko,
Ein Prota, der sich zu erinnern versucht an seine Mutter und seine Kindheit, während er bei etwas Schmiere steht. Damit ist die Wacht erfüllt, der flüchtige Augenblick, da er seine Mutter am Schluß nicht mehr sieht / oder sich erinnert, auch. Aber mir fehlt ein wenig das Bildmotiv. Und noch was Kleines: Wagenschlüssel ist eigentlich immer nur einer - also Einzahl.
So nun zu meinen Federn, die ich versuche in ein Schema zu bringen (Themaerfüllung -> maximal 3 Federn, Idee -> maximal 3 Federn, Sprache und allgemeiner Eindruck -> maximal 2 Federn, maximal einen Zusatzpunkt für persönliches besonderes Gefallen):
Themaerfüllung: 1,5
Idee: 1
Sprache und allgemeiner Eindruck: 1
macht 3,5 Federn aufgerundet 4
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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01.04.2014 14:47
von Constantine
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Positiv:
Die Vorgabe der maximalen Wortanzahl wurde beibehalten: hier 347 Wörter. check.
Thema. Die Wacht. ja. check.
Formale Umsetzung: gute Dialoge, flüssig geschrieben.
Pointe: nein. check.
Negativ:
- Es wird kein flüchtiger Augenblick dargestellt. Wenn du dich nur auf den Wache haltenden vor dem Haus beschränkt hättest und was in ihm vorgeht mit seiner Traumanalyse, wäre es ok gewesen. Aber als sein Komplize aus dem Haus kommt und die beiden mit em Wagen losfahren usw. verlässt du für mich den Rahmen des flüchtigen Augenblicks.
- Interpunktionsfehler:
Zitat: | „Was schaust du denn so dämlich?“ (Komma) schnauzte er. |
- Idee/Bildmotiv-Verwendung:
Der Sinn des Traumes wird nicht ersichtlich. Welches "Trauma" oder welche Tragik für deinen Protagonisten dahintersteckt, warum er während des Schmierestehens plötzlich daran denken muss, erkenne ich nicht. Zu oberflächlich.
Mir kommt die Verwendung einiger Bildmotive künstlich eingefügt vor, anstelle Teil der Geschichte und des Protas zu sein.
Von der Befederung her liegt dieser Text für mich im zweiten Drittel.
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timcbaoth Leseratte
Beiträge: 114
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01.04.2014 22:05
von timcbaoth
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Sicher einer der besten und vor allem bestgeschriebenen Texte. Einziger Kritikpunkt für mich: Für einen flüchtigen Augenblick scheint mir die Geschichte zu lang.
Idee: 8
Stil: 9
Vorgaben: 8
Gefühl: 9
=> 9 Punkte
_________________ Liebe Grüsse |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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02.04.2014 11:19
von KeTam
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Ich grübel und grübel über deinen Text ...
Ich mag ihn, mag die Stimmung, die du in den wenigen Worten erzeugst.
Die Protagonistin(?) sucht wohl eine Brücke zur Vergangenheit, zu den Empfindungen, die sie damals hatte. Das an sich ist für mich auf jeden Fall ein Thema, das ich immer wieder interessant finde.
Sie findet diese Brücke aber nicht ...
Erst mal so viel.
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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02.04.2014 12:38
von fancy
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Hallo,
das muss ich noch einmal lesen. Bis später.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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02.04.2014 13:03
von Rainer Zufall
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Also das gefällt mir sehr gut. Das ist mal ein Beispiel für mich, wie man die Bildvorgabe und das Thema nutzend, sich doch nicht von den Vorgaben knebeln lässt.
Auch das Ende gefällt mir. Und der Titel Ungezieferbeseitigung ist für mich schön doppelbödig. Zum einen natürlich seine Ausrede gegenüber Frank. Zum anderen aber auch die Erinnerung, die ihm verloren gegangen ist, die das Leben, das er führt, wie Ungeziefer beseitigt hat. Also Hut ab und Federn dran.
Schöne Grüße
Zufall
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Nicnak Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 206 Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern
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02.04.2014 19:04
von Nicnak
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Vorlage nur bedingt bedient.
Der Schreibstil an sich gefällt mir gut, dieses raue, dreckige.
Erinnert mich an eine Geschichte im Trash Bereich.
Tippe mal auf Constantine.
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Belzustra Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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02.04.2014 23:07
von Belzustra
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Hi,
Zitat: | Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss. | Das hier verstehe ich nicht. Wo ist da der Zusammenhang?
Ansonsten recht interessant, die Idee. Obwohl ich gestehen muss, dass ich beim ersten Mal lesen kurz verwirrt war. Der/die Protagonist(in) ist in Gedanken versunken. Er/sie denkt über ein Erlebnis mit "Mama" nach und versucht sich zu erinnern. Als Leser habe ich ihn/sie zu diesem Zeitpunkt auf zehn bis zwölf Jahre geschätzt und dann plötzlich solche Gedanken:
Zitat: | Irgendwann jag‘ ich dir eine Kugel in den Kopf, Frank, so groß wie eine Radieschenscheibe. Und ich mach es nicht wie ein Cowboy, von vorn für einen fairen Kampf, und um dir in die Augen zu schauen. Ich mach es wie ein Mistkerl, dreckig und von hinten. |
Da musste ich auf jeden Fall schmunzeln. Schöne Wortwahl.
Ich vergebe 7 Federn.
LG[/i]
_________________ Vivre est une chanson dont mourir est le refrain. Victor Hugo |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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03.04.2014 17:04
von Dienstwerk
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Liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!
Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, einen Text zu schreiben, der auf eine Postkarte passen könnte, zumindest, wenn man ihn mit einer Lupe liest. Möglicherweise ist Dein Beitrag ein Gewinnertext, vielleicht landet er im guten Mittelfeld, unter Umständen fällt er auch völlig durch und purzelt auf den stark umkämpften letzten Platz.
Erhält Deine Ministory unterirdisch wenige Federn von mir, dann könnte das an mir liegen, weil ich sie nicht verstanden habe oder an Dir, weil Du es nicht verstanden hast, sie mir verständlich zu machen. Vermutlich kommt eine Mischung aus beiden Gründen in Betracht. Gleiches gilt für übermäßig viele Federn - nur umgekehrt.
Ich bewerte tagesformabhängig, nach Bauchgefühl, persönlichem Gefallen und ich versuche, fair zu sein. Manchmal ist es draußen schon dunkel, oft ist es gar nicht mehr hell. Es ist wirklich sehr schwierig, um diese Uhrzeit die Sonnenuhr zu lesen. Aber ich gebe mir Mühe. Ah, cool - draußen scheint ja die Sonne und da unten rechts blinkt 16.47. So, es geht los. Ich beginne zu lesen:
Thema:
„Die Wacht“ (Wächter, Wache, Aufsicht, Bewahrer, wachen, überwachen, bewachen, bewahren, beobachten, aufpassen, kontrollieren etc.) - szenischer Augenblick, OHNE Pointe (aber nicht zwangsläufig ohne Spannung), direkter oder metaphorischer Bezug zum Bild (Brücke/Übergang, Leute, Gestalten/Schatten/Hügel, Wald/Schlucht/Abgrund...)
Meine Bewertungskriterien:
- Thema nicht getroffen, teilweise, gut bis perfekt getroffen (0-3)
- Thema/Text sauschlecht, irgendwie, gut oder grandios umgesetzt (0-3)
- Zusatzfedern für Idee, Sprachgefühl, nach Gutdünken oder als Trost (1-3)
- Titel lasse ich außen vor, es sei denn, er ist total daneben, dann Abzug
Anmerkung:
Bewertung erfolgt erst, wenn ich alle 41 40 Texte gelesen habe, aber ich mache mir natürlich zu jedem einzelnen Text meterweise Notizen. Schließlich kann sich nach oben oder unten bis zur letzten Sekunde noch was ändern. Eine Feder hast Du in jedem Fall sicher.
Auch dieser Text spielt gekonnt mit der Vorgabe "Die Wacht" und interpretiert alles neu. Ist das ein Augenblick? Klar! Der verpeilte Junkie steht Schmiere bei einem Einbruch, erinnert sich dabei an seine Kindheit oder wünscht sich an einen friedlichen Ort, in dem nunmal auch noch eine Brücke vorkommt, weil die Wirklichkeit so verdammt trostlos ist. Passt. Sprachliche Mängel nicht gesucht und nicht gefunden. Endgültige Federn zu gegebener Zeit.
Ende blinkt: 17.04
LG, Ana
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Nachtrag 04.04.14
Meine Bewertungen im Detail:
2 x 1
9 x 2
9 x 3
4 x 4
5 x 5
5 x 6
3 x 7
1 x 8
1 x 9
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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03.04.2014 20:00
von Jenni
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Bezieht sich der Titel auf das Loch von der Größe einer Radieschenscheibe in Franks Hinterkopf?
Gefällt mir sehr gut, das Thema "Wacht" ist interessant umgesetzt, das Bild als verschwommene Erinnerung des Protagonisten, in die er sich aus seinem dreckigen Leben flüchtet, stimmig eingebaut. Die Figuren sind so schön kaputt - d.h. sie sind gut charakterisiert, in der Kürze der Zeit.
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Lupo Eselsohr
Beiträge: 364 Wohnort: Pegnesien
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03.04.2014 21:10 Gedächtnisanker von Lupo
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Der letzte Satz erklärt mir das verwirrende Geschehen: Ein Ich-Erzähler berichtet bruchstückhaft von einer wohl illegalen Unternehmung mit einem Komplizen namens Frank.
Dabei kommt ihm anscheinend ein Kindheitserlebnis in den Sinn, bei dem er im Wald den Kontakt zu Mama verloren hat.
Die markante Stelle hat sich wohl als Orientierungshilfe ins Gedächtnis des Erzählers eingeprägt.
Wieso dieses Hilfsmittel aber hier zum Einsatz kommt, ist mir mit dem Satz "Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss." zu kurz abgehandelt. Schließlich sollte die Assoziation mit dem Postkartenbild deutlich werden.
Die Kriminalszene lenkt mich dann völlig davon ab, deren Sprachduktus ich allerdings als durchaus passend finde.
Im Ganzen: knapp am Thema vorbei.
6 Federn
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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03.04.2014 22:00
von Mardii
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Hallo,
die Geschichte hat meiner Mn. doch eine Pointe, wenn mich nicht alles täuscht. Die Mutter lässt ihr Kind im Wald allein, es verliert sie aus den Augen und gerät später auf die schiefe Bahn. Dabei wiederholt es den Fehler, nicht mehr zu suchen, sondern zu warten, bis jemand es abholt.
Sehr verschleiert und verworren.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Sanuk Wortedrechsler
S Alter: 60 Beiträge: 61 Wohnort: Frankfurt am Main
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S 03.04.2014 23:52
von Sanuk
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naja, eine Szene ist es. Aber ich werde nicht warm damit - auch das Bild hat sich richtig gut versteckt.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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04.04.2014 23:41
von Akiragirl
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Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!
Wie beim letzten FFF beschränke ich mich auf eine stichpunktartige Bewertung. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht.
Zur Geschichte „Ungezieferbeseitigung“:
+ mir gefällt der Erzählton der Geschichte gut; ich hatte ein deutliches Gefühl für die Protagonistin
+ der Wechsel zwischen Jetztzeit und Erinnerungswelt ist gut gelungen
- leider war der Text vorbei, bevor ich so richtig „drin“ war; ich hätte gerne mehr erfahren
- Frank ist mir etwas zu klischeebeladen
Bewertung: 6 Federn.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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04.04.2014 23:57
von Einar Inperson
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Hallo Pokaproschrei,
jetzt erst einmal still, ich muss mich konzentrieren.
Der einzige Text, der sich in meinem Lesen gewandelt hat. Im ersten Eindruck hat er mir überhaupt nicht gefallen. Mit jedem Lesen aber hat der Text gewonnen. Ich glaube, dass spricht für ihn.
Sprachlich habe ich keine nennbaren Kritikpunkte.
6 Federn
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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