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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 10/2013
3 Sätze


 
 
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Autor Nachricht
shao
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 41
Beiträge: 106
Wohnort: Norddeutschland


Beitrag24.09.2013 20:00
3 Sätze
von shao
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich laufe, laufe, laufe, es fühlt sich an wie tausend Jahre, dabei sind es nur ein paar Stunden und ich kann nicht aufhören, kann nicht anhalten, kann nicht stoppen und ich drehe mich um mich selbst, gedanklich und körperlich und ich bin es so leid zu warten, aber ich kann auch nichts anderes tun, ich habe ihm die Entscheidung gelassen, ich habe sie ihm in die Hände gelegt, damit er wieder das Ruder übernimmt, damit er das Richtige tut, damit er bestimmt, wie es weiter geht, denn ich weiß es doch nicht, ich kann das doch gar nicht wissen, ich bin jahrelang mit ihm gelaufen auf den Wegen, die er bestimmt hat, neben ihm, hinter ihm manchmal, aber ich bin ihm nie voraus gelaufen, habe niemals selber entschieden, in welche Richtung wir uns bewegen und nun bin ich einfach so abgebogen, habe eine Entscheidung getroffen, mich selber entschieden, wo und wie ich weitergehen will , eine andere Richtung gewählt und mich von ihm entfernt und er läuft weiter auf seinen Wegen, ganz geradeaus und ich laufe nicht mehr mit, folge ihm nicht, ich bewege mich weg von ihm, quer zu dem, was er für uns ausgesucht hat und alles scheint mir ein riesiger Fehler zu sein, dabei wollte ich doch nur wieder frei sein können und habe nicht nachgedacht, nicht nachgedacht, nicht nachgedacht – und vielleicht war das der Fehler, er sagt es jedenfalls, dabei sieht er alles anders, ich habe so sehr versucht, es ihm zu erklären, aber er sieht alles anders als ich, ich erkläre mich und er versteht sich, aber nicht mich, es ist, als sprächen wir verschiedene Sprachen und keiner würde den anderen begreifen, dabei erkläre ich doch nur, ich sage doch nur, wie es war und er schafft ein anderes Bild daraus, er sieht mich anders, als ich mich sehe, dabei wollte ich eigentlich doch nur ich sein, ich wollte, dass er mich so sieht, wie ich bin, nicht wie er mich haben will, ich wollte, ich wünschte, aber ich kann es nicht anders sagen, als ich es getan habe und am Ende warte ich doch nur wieder darauf, dass er für uns beide entscheidet, aber alles ist egal, solange er mich anruft, solange er mir verzeiht, solange er mir zuhört, solange er mir glaubt, solange er mich sieht.

Du verstehst es nicht, du verstehst es nicht, du verstehst MICH nicht, was soll ich bloß noch tun, ich habe dir doch gesagt, wie es ist, du glaubst es mir nicht, ich lüge nicht, ich würde nie lügen, das ist wahr, es ist so wie es ist, wie ich es dir gesagt habe, warum verstehst du mich nicht, ich hatte keine Wahl, für mich war es die einzige Möglichkeit, das einzige, was ich hätte machen können, der einzige Weg, mich für dich und für mich wieder sichtbar zu machen, der einzige Weg, und ich konnte nichts anderes tun, warum willst du mich nicht verstehen – ich habe doch immer alles für dich getan, nur für dich gelebt, mich zurück genommen, dir geglaubt, dir applaudiert, dir Bewunderung geschenkt und du hast mich belächelt, mich berichtigt, mich beschämt und ich habe es hingenommen, du bist erfolgreich, du bist wichtig, du beschützt mich, du behütest mich, du beruhigt mich, du entscheidest für uns beide, du denkst für uns beide, du lebst für uns beide - und ich bin aufgewacht gestern und konnte das nicht mehr ansehen, nicht mehr anhören, nicht mehr annehmen und ich wusste gar nicht, wie ich es die ganzen Jahre so konnte, aber gestern konnte ich es nicht mehr und dann musste ich etwas anderes tun als sonst, anders entscheiden, anders denken, anders leben und dann bin ich losgegangen und du hast nichts davon gewusst und du hast nichts davon gemerkt und du hast nichts davon erwartet und ich bin einfach losgegangen und ich kann dir nicht sagen, wie ich dort gelandet bin und wie das geschehen konnte, ich kann es dir einfach nicht sagen, aber ich habe mich so erwachsen gefühlt und so lebendig und so wichtig und selbstständig wie ich es seit Jahren nicht getan habe und ich habe an dich gedacht, natürlich habe ich an dich gedacht, aber ich habe anders an dich gedacht als ich es sonst tue und natürlich habe ich mir Sorgen gemacht, was du von mir halten würdest, aber die Sorgen waren winzig klein und sie waren nur ganz weit hinten in meinem Kopf und sie haben nicht so laut gerufen wie mein ICH in meinem Kopf, das war viel lauter und es hat mich angefeuert und ich habe mich so sehr nach mir selber gefühlt, viel weniger nach dir, wie ich selbst, wie ich innen drin und deswegen habe ich das getan und es tut mir leid, es tut mir nicht leid, es tut mir doch leid, es tut mir leid, dass ich es erzählt habe, aber ich konnte es auch nicht nicht erzählen, es fühlte sich erst wahr und real an, als ich es dir gesagt habe, als ich gesagt habe, was ich getan habe und was ich gefühlt habe, vorher war es nur in mir und in mir war ich so viele Jahre allein, dass ich nicht weiß, ob das alles nicht genau so zu einem Traum, einem durchsichtigen Erinnerungsschleier geworden wäre, wenn ich es nicht gesagt hätte, ich weiß nicht, ob ich mich wieder selber verloren hätte und ich glaube, du verstehst das besser, als du es zugeben willst, also bitte, bitte, versuch, mich zu verstehen, versuch, mich zu sehen, versuch, mir zu glauben, lass mich nicht allein, bitte, ohne dich ist es, als wäre nichts mehr wichtig, nichts mehr  real, dabei war es das doch vorher schon nicht, es ist erst echt geworden, als ich mit dir gesprochen habe, und jetzt tut es mir leid.

Er hat noch nicht angerufen und ich weiß nicht, ob und wann er es tun wird, inzwischen habe ich schon Furchen in die Teppiche gelaufen, kleine Furchen, natürlich kleine Furchen, so viele Runden waren es nun auch nicht, die ich gelaufen bin, aber wenn ich genau hinsehen würde, wenn ich anhalten und mich hinknien und das Gesicht auf Höhe des Bodens legen würde, auf Augenhöhe mit den Furchen bringen, dann würde ich sie sehen können, da bin ich ganz sicher, aber ich mache es nicht, ich knie mich nicht hin, ich lege meine Wange nicht auf den Boden und sehe mir an, was meine nervösen Schritte ausgemacht haben, ich will nicht sehen, was meine Entscheidung angerichtet hat mit mir, mit ihm, mit uns, aber er ruft ja nicht an und solang er nicht anruft, muss ich weiter laufen, für mich war es so richtig und für ihn war es so falsch, er geht jeden Tag nach draußen und er lebt jeden Tag und ich lebe jeden Tag für ihn und warte auf ihn und gehe nur mit ihm nach draußen und das habe ich gestern nicht getan und jetzt weiß ich wieder wie ich mich selber anfühle und ich glaube, er weiß es auch, aber er versteht nicht warum, er versteht mich nicht und ich weiß auch nicht, ob er meine Wahrheit als seine erkennen kann, ich weiß nicht, was er von mir denkt, ich weiß nicht, ob ich richtig ausgedrückt habe, was war, damit er verstehen kann, was sein musste, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht ich weiß es nicht,  was ist, wenn ich nie mehr etwas weiß und er mich nie verstehen wird, wenn wir beide nicht mehr wissen, was real ist und was nicht und was wichtig ist und was nicht und was nötig ist und was nicht, was ist, wenn er Recht hat und wenn es wirklich Unrecht war und wenn nur ich es nicht so empfinde, weil ich mich so lebendig gefühlt habe, was wenn er Recht hat und wenn ich Unrecht habe, was wenn er Recht hat und ich nicht, was wenn es nie mehr wird, wie es war, was wenn ich die Zeit nicht zurück drehen kann, was – es klingelt.

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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag25.09.2013 07:04

von Herbert Blaser
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Die fieberhafte Flut von Gedanken charakterisieren den Moment sehr gut. Ich habe persönlich etwas Mühe mit dem Stilmittel 'Monolog'.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag25.09.2013 13:49

von lady-in-black
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Moin,  smile

dies ist ein Ichwillerstmalnurdiebewertungsfedernfreischaltenkommentar.

Später vielleicht noch einmal mehr. Pfiffig Blinzeln


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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ash_p
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 36
Beiträge: 51
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Beitrag25.09.2013 18:36

von ash_p
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Ein spannender Text. Man ist in den Gedankenwirrungen eines in meinen Augen ziemlich verzweifelten Menschen gefangen. Vorallem das offene Ende erzeugt eine unglazbliche Spannung - ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht.

_________________
Im Herzen haben wir alle unsere eigene kleine Welt.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag26.09.2013 00:24

von firstoffertio
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Interessant finde ich an diesem Text, dass man meinen könnte, er benutze konsequente Kleinschreibung. Erst bei genauerem Hinsehen merkt man, dass er einfach aus vielen normalerweise klein geschriebenen Wörtern besteht. Insofern ist er interessant. Leider erweist er sich doch als etwas mühsam zu lesender Monolog. Wiewohl ich eine Situation, wo ein solcher wie beschrieben stattfindet, mir gut vorstellen kann, finde ich den Text doch letztlich leider ziemlich nichtssagend, Gut gefallen mir die in den Teppich gelaufenen Furchen.
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KeTam
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Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag26.09.2013 15:50

von KeTam
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Dieser Text ist atemlos, er ist schnell er deutet vieles an und lässt vieles offen. Ich habe beim Lesen das Gefühl, da überholen die Gedanken die Worte und allein die Form dieses Textes zeigt, wie viel Platz noch zwischen den Worten ist, wie wenig, auch gedachte Worte, Wahrheit fassen können. Wie viel von der Wahrheit schon beim Versuch diese auszuformulieren verloren geht.
Hat mir sehr gut gefallen. smile
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag26.09.2013 17:10

von Kateli
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Also, der Titel ist jedenfalls sehr treffend gewählt Wink
Der Monolog einer Frau, die es gewagt hat, aus ihrer Beziehung auszubrechen, und nun grübelt, was war und warum es so kam, während sie darauf wartet, dass er sich meldet, die losen Fäden wieder aufnimmt, ihr verzeiht und sie wieder führt und leitet wie zuvor, als sie glaubte, genau das nicht mehr ertragen zu können. Darin finden sich die Gleise, die Richtung, die er ihr und auch dem gemeinsamen Leben immer vorgab, und die sie verließ, querte, um sich möglichst weit von dem zu entfernen, was sie als Fremdbestimmung empfand. Offenbar sah er alles anders, teilte ihre Wahrnehmung von der Wahrheit nicht, ließ nur seine subjektive Realität gelten und trieb sie dadurch von sich weg, gegen den Strom (bzw. quer dazu), um ihm überhapt wieder aufzufallen und ein Stück eigene Identität zurückzugewinnen. Es liest sich für mich, als hätte er sie in die Arme eines anderen getrieben, oder als wäre sie dort gelandet, mehr aus Versehen als in voller Absicht, und nun bereut sie und hofft, dass er ihr noch einmal verzeiht.
Die äußere Form, die drei langen Bandwurmsätze sind gewollt und spiegeln die lange Gedankengrübelschlange wieder, die endlose Spirale der Verzweiflung, in der sie sich beim Warten befindet, das macht einen gewissen Sinn und erzeugt einen gewissen Effekt - allerdings ist es mir fast ein bisschen too much, zu lang und ungegliedert, schwierig zu folgen. Nun dürfen die Texte vor allem ja auch sperrig und unbequem sein, und hier ist es ganz bewusst so gemacht, und ich frage mich die ganze Zeit, wie sich dieser Text wohl "gehört", also vorgelesen (oder quasi "performed") machen würde ... so mit einem echten Klingeln am Ende und vielen Atempausen dazwischen, die ich beim Selbstlesen irgendwie nicht habe, und ich denke, dass dieser Text dann sehr stark wirken würde.
Die Frage ist, worin der Gewinn liegt, wenn man drei Ewiglangebandwurmsätze aus einem Text macht, in dem so viel drinsteckt und transportiert werden soll - will sagen, die Form kann hier vom Inhalt vielleicht eher ablenken als nützen. Man könnte sich auch einfach einen anderen Titel einfallen lassen, den dreiteiligen Aufbau beibehalten, aber die Sätze etwas leserfreundlicher gliedern.
Vielleicht entzieht sich mir mit meinem beschränkten Horizont aber einfach nur der tiefere Wert der langen Sätze, denn wer immer sie geschrieben hat, hat sich ganz sicher was dabei gedacht.
Fazit: Die Idee vom Ausbrechen aus fremdbestimmten Bahnen und der unterschiedlichen Wahrnehmung von Wahrheit/Realität verblasst leider ein bisschen hinter dem durchgehenden Schleier, den die Wortlawine darüberwirft.
Wie gesagt, beim selbst Lesen - beim Zuhören könnte das ganz anders sein.

LG
Nina


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anuphti
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Beitrag26.09.2013 19:02

von anuphti
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Der Titel ist programmatisch für den Inhalt. Es sind genau drei Sätze, in denen elliptisch immer wieder Varianten von demselben Thema wiederholt werden.

Sie hat etwas Unerwartetes getan. Er ist schwerfällig und fällt erst einmal völlig aus der Rolle. Sie kriegt die Panik und hinterfragt ihre Entscheidung. Ihre Gedanken drehen sich total im Kreis. So wie der Text.

Deine Wahrheit und meine Wahrheit wird in einem simplen Beziehungskonflikt thematisiert. Das Thema wird gerade eben so metaphorisch gestreift, indem sie erzählt, dass sie sich "quer zu dem bewegt, was er ausgesucht hat".
Das finde ich ziemlich mager.

Die Umsetzung der Vorgabe rettet diesen Text über die Durchschnittlichkeit hinweg.

Vorerst vergebe ich 6 Federn. Diese Anzahl kann sich noch nach oben oder nach unten verändern.

LG
Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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hobbes
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Beiträge: 4298

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Beitrag27.09.2013 19:41

von hobbes
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Puh, da muss ich erst mal durchatmen.
Anfangs fühlte ich mich etwas überfordert von dieser Flut, aber dann fing ich an, sie zu mögen. Mal sehen, was beim nächsten Lesen passiert.
Das Ende (- es klingelt) fördert jedenfalls gleichzeitig ein "na endlich" und ein "wie, das war's jetzt (schon)?" bei mir zu Tage.

Irgendwo in der dritten oder vierten Zeile wurde mir klar, was es mit der Überschrift auf sich hat und das fand ich dann irgendwie schade, weil ich das gern selbst entdeckt hätte. Aber vielleicht braucht es das, als Strukturhilfe? Eine Überschrift als Anleitung zum Lesen? Hm.

Mir ist außerdem noch nicht ganz klar, wer da in welchem Abschnitt spricht, A, B, dann wieder A? Oder doch ganz anders? Und die (metaphorischen) Gleise finde ich auch noch nicht, außer vielleicht, dass jemand aus den üblichen Gleisen der (Alltags)Routine herauskatapultiert wurde.

Ich werde also auf jeden Fall wieder hierher kommen/lesen.
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Luvinia
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L
Beitrag28.09.2013 03:21

von Luvinia
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Hey smile

hm, also ich finde etwas Handlung wäre gut gewesen, auch wenn in der Vorgabe ja stand, dass diese nicht unbedingt sein muss. Aber in diesem Text wird irgendwie immer dasselbe ausgesagt, sich wiederholt ect.. als würde man auf der stelle stehen und je mehr man weiter ließt weiß man nicht unbedingt mehr, sondern desto öfter bekommt man dasselbe erklärt.

Ist aber auch nur meine meinung und vielleicht betrachte ich die Geschichte einfach falsch.

trotzdem gelingt es dir die Gefühle der Person gut zu beschreiben, man bekommt auf jeden Fall einen Blick dafür was genau in ihr vorgeht.


lg smile
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adelbo
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Beitrag28.09.2013 11:09

von adelbo
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Hallo Inko,

ich finde, hier hat es sich jemand einfach gemacht und ich finde das Thema kaum wieder.
Jemand ist verzweifelt, dreht sich gedanklich im Kreis, läuft kreuz und quer, hin und zurück. OK, evtl. auch quer über die Gleise. Sie sucht nach ihrer Wahrheit, kennt ihre Wahrheit, zweifelt sie an.
Und das Ganze immer wieder.

Mir gefällt es nicht sonderlich, vielleicht verstehe ich es ja auch falsch. Ich werde mich nochmal mit dem Text befassen.

Also ich bleibe dabei, es ist nicht mein Text. Es sind gute Gedanken darin, aber mir ist das Ganze zu ausschweifend.

LG
adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

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Akiragirl
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Beiträge: 3632
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Beitrag28.09.2013 12:01

von Akiragirl
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Hallo Inko!

Ich habe deinen Text als sehr anstrengend empfunden. Bereits nach der Hälfte des ersten Absatzes hatte ich das Bedürfnis, die Lektüre abzubrechen. Das klingt jetzt sehr hart, aber für den Autor ist so ein Erst-Leseeindruck ja vielleicht ganz hilfreich.
Nun ist das hier ein Wettbewerb für E-Literatur und die darf auch mal etwas sperrig sein und muss einen nicht sofort mit Action und Spannung einfangen. Soweit, so gut. Ich bin allerdings der Meinung, wenn ein Text „anstrengend“ ist, man sich als Leser ein wenig „quälen“ muss, dann sollte man am Ende auch mit irgendeiner tieferen Einsicht, einem Gefühl von „das hat sich gelohnt“ befriedigt werden. Ein Text, der schwierig ist, einfach, weil die Gedanken und Gefühle, die er mir vermitteln will, tiefschichtig und mehrdeutig sind, ist okay. Dieser Text hier ist anstrengend, ohne dass ich den Zweck dahinter erkennen könnte.

Ohne Punkte und ohne Absätze reihst du Gedanken deiner Hauptfigur aneinander. Der Inhalt dieser Gedanken lässt sich eigentlich in 2 Sätzen zusammenfassen: Sie hat bislang immer gemacht, was ihr Partner wollte, jetzt will sie mal ihr eigenes Ding durchziehen (=quer über die Gleise). Dadurch fühlt sie sich gut, er ist aber sauer und deshalb ist sie jetzt traurig und hat das Gefühl, er versteht sie nicht. Kurz und gut, es geht einfach nur um Kommunikationsprobleme in einer Beziehung. Das ist weder sonderlich neu noch tiefsinnig; es werden auch keine originellen Denkanstöße aufgrund dieser Konstellation angeregt. Der Gedankenstrom führt nicht zu einer Lösung.  Du walzt das, was ich oben in 2 Sätzen zusammengefasst habe, so unerträglich breit aus, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, ich schwimme durch Kaugummi. Am unerträglichsten sind die dauernden Redundanzen. Sie sind das tragende Element der Geschichte:

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Ich laufe, laufe, laufe, es fühlt sich an wie tausend Jahre, dabei sind es nur ein paar Stunden und ich kann nicht aufhören, kann nicht anhalten, kann nicht stoppen und ich drehe mich um mich selbst, gedanklich und körperlich und ich bin es so leid zu warten, aber ich kann auch nichts anderes tun, ich habe ihm die Entscheidung gelassen, ich habe sie ihm in die Hände gelegt, damit er wieder das Ruder übernimmt, damit er das Richtige tut, damit er bestimmt, wie es weiter geht, denn ich weiß es doch nicht, ich kann das doch gar nicht wissen, ich bin jahrelang mit ihm gelaufen auf den Wegen, die er bestimmt hat, neben ihm, hinter ihm manchmal, aber ich bin ihm nie voraus gelaufen, habe niemals selber entschieden, in welche Richtung wir uns bewegen und nun bin ich einfach so abgebogen, habe eine Entscheidung getroffen, mich selber entschieden, wo und wie ich weitergehen will , eine andere Richtung gewählt und mich von ihm entfernt

Die rot markierten Bereiche zeigen, wo du ein und dieselbe Information einfach nur zig Mal auf unterschiedliche Weise formulierst. Natürlich ist mir klar, dass diese Redundanzen in der Geschichte beabsichtigt sind, aber ich frage mich: Warum? Welchen Sinn erfüllen sie?
Sie führen dazu, dass es sehr ermüdend ist, den Text zu lesen; dass man schnell anfängt, Zeilen zu überspringen (denn es kommt ja nix Neues, sondern wiederholt sich nur ewig). Ein bisschen fphlt es sich so an, als ob einen eine Jammertaschen-Freundin stundenlang von der Seite zulabert mit ihrem Beziehungsstress … Und das finde ich schon im echten Leben furchtbar.

Der ganze Text wirkt auf mich so, als ob ein eingefleischter U-Schreiber mal E probieren wollte und dachte: Naja E, das muss möglichst langweilig, anstrengend zu lesen und ohne Handlung sein.
Gut, zumindest das ist ja gelungen.

Sorry, aber mehr als 2 Federn kann ich nicht vergeben.

Liebe Grüße
Anne


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Lapidar
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Beitrag29.09.2013 10:01

von Lapidar
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in diesen drei Sätzen ist sehr gut beschrieben, wie man sich fühlt wenn man in einer Beziehung fest steckt, die einen beengt.
Wie man sich fühlt, wenn man versucht auszubrechen, und dann Angst vor der eigenen Courage kriegt, und wieder will, dass es so wird wie vorher.

Trotzdem werde ich nicht ganz warm damit. Vielleicht liegt das aber eher an meiner Persönlichkeit und nicht so sehr am Text,


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holg
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Beitrag29.09.2013 16:16

von holg
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Das ist mutig, gewagt und zumindest für mich absolut unlesbar.

Du bist da ganz tief in die Köpfe deiner beiden Protagonisten (ich hoffe, wenigstens das habe ich verstanden) hinein gekrochen und schreibst aus ihrer Region irgendwo an der Grenze zum Neocortex.

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie ich das befedern soll. Allein das Wagnis will ich würdigen, also wirst du mindestens im Mittelfeld liegen. Aber die Monologe sind mir zu lang, der Klotz, den du mir da hinwirfst, ist zu dick.

weißnichtweißnichtwillmichauchirgendwodrückenaberdaswärunfairweilallehierdiehosenruntergelassenghabenunddiesertextsicherfreulichvondernullachtfuffzehnsauceabhebtabernunwirklichfürmicheinzuharterbrockenwasweißichmussnachdenken

holg


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Amaryllis
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Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag30.09.2013 16:23

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

vorab noch ein paar Worte: Ich persönlich sehe mich nicht als E-Literatur-Expertin, weder in schreibender noch in lesender Form, also nimm es mir bitte nicht übel, sollte ich nicht alles so verstanden haben, wie es vielleicht gemeint war. Zudem habe ich unter einem relativ hohen Zeitdruck gelesen und kommentiert, meine Obergrenze, einen Text zu lesen, lag also bei zwei Lektüredurchgängen.

So, jetzt aber zum Text:

Mir gefällt es sehr gut, wie du die Themenvorgabe "quer über die Gleise" umgesetzt hast. Man fragt sich immer wieder, welches Ereignis deine Prota nun dazu gebracht hat, die eingefahrenen Gleise zu verlassen und auch ein bisschen, warum sie unbedingt zurück will. Liebe ist das nicht, eher Gewohnheit, vielleicht sogar Hörigkeit.
Die zweite Themenvorgabe, das Zitat von Bernhard, das kommt mir ein bisschen zu kurz. Es ist zwar so, dass bei dir beide ihre eigene Wahrnehmung, ihre eigene Wahrheit haben, die dann aufeinander prallen, aber die Mitteilung dieser Wahrheit kommt mir eine Spur zu kurz (vor allem im Vergleich mit anderen Texten).

Die von dir gewählte Sprache empfinde ich als zu mühsam, obwohl du so viele Parallelismen verwendest, fehlt mir der Rhyhtmus. Den langen Sätzen fehlt es an Struktur, es sind nicht verschlungenen Labyrinth-Schachtelsätze, sondern teilweise einfach aneinander gereihte Hauptsätze. Du konstruierst also diese drei Sätze relativ künstlich. Auch ist mir nicht ganz klar, warum du die Absätze dort gesetzt hast, wo du sie gesetz hast. Inhaltlich werden da kaum unterschiedliche Gedankengänge angesprochen, du wiederholst dich für meinen Geschmack auch zu oft.

Dennoch hat es etwas, das eingefahrene Beziehungskarussell auch durch dieses Wortkarussell auszudrücken.

Hmm... alles in allem hat es dein Text leider nicht geschafft, mich wirklich zu berühren oder mich zum Nachdenken über den Text hinaus anzuregen.

Meine Bewertung erfolgt, sobald ich alle Texte kommentiert habe.

Alles Liebe,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Kara
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Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag02.10.2013 10:06

von Kara
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Hi Inko!
Mir gefällt der Text ganz gut, an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas ermüdend, so fast gänzlich ohne Punkt.
Federe nun ( nach mehrmaligen Lesen der Texte) im direkten Vergleich.
LG, Kara


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...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag02.10.2013 10:43

von anderswolf
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Wer schon einmal in einer Situation wie der beschriebenen war, der weiß, dass die Gedanken tatsächlich immer und immer wieder um das selbe Thema kreisen, immer wieder zurückkehren und schwanken zwischen Rechtfertigung und Entschuldigung, zwischen Hoffnung und Betteln. Das verdeutlicht diese Geschichte gut.
Durch die den Leser zermürbende Wiederholung allerdings wird verschenkt, wie schrecklich diese Gedanken durch alle Alltäglichkeit brechen können. Gäbe es ab und zu eine Pause im betäubenden Lamentieren, das Leid der denkenden Person könnte deutlich werden. Und so ist allein die eine Stelle, wo der Blick vom Selbstmitleid hinab auf den Teppich geht, schön und lesenswert.
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Bawali
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 538
Wohnort: Wettingen, Schweiz


Beitrag02.10.2013 14:20

von Bawali
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Nachdem ich alle Beiträge aufmerksam durchgelesen habe, gibt es nun zu jedem eine kurze Anmerkung und eine erste vorläufige Einstufung. Aus meiner natürlich subjektiven Sicht stützt sich meine Einschätzung auf Aussage, Verständlichkeit, Schreibstil und das Handwerkliche des Textes sowie natürlich darauf, ob und wie gut Thema und Zitat umgesetzt wurden.

Hier wurden die Vorgaben, weder Thema noch Zitat, erkennbar umgesetzt. Außerdem wird hier keine Geschichte erzählt, sondern in 3 katastrophalen Bandwurm-Sätzen ein Gehirn-Monolog nieder getextet. Für mich nur einfach grauenhaft.

Die Befederung setze ich im untersten Drittel an. Die endgültige Federnzahl werde ich erst nach einem weiteren Durchgang, quer über alle Texte vergleichend, setzen.


_________________
Ein Freund ist ein Mensch der dich mag, auch wenn er dich kennt. (frei nach Elbert G. Hubbard)
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag02.10.2013 16:39

von Mardii
Antworten mit Zitat

Wenn ich mit etwas Abstand über den Text nachdenke, erinnere ich mich am Stärksten an dieses Bild, wie jemand stundenlang den Flor des Teppichs abläuft und dabei verzweifelt an der Hoffnung festhält, dass das eigene schlechte Gewissen nicht zerstört, was das Selbstbewusstsein der einsamen Wanderin vor kurzem noch aufgerichtet hat.
Die Angst, verlassen zu werden, der Gedanke an das ewige Unverständnis durch den Partner – das sind die Gefühle, die die Wahrheit der Sprecherin am Stärksten trüben und zernagen.
Am Beunruhigsten ist die Abhängigkeit und Unselbständigkeit der Sprecherin. Die Türklingel und die Heimkehr des Mannes, bringt die vordergründige Erlösung aus dem peinigenden Gedankenkreisen.
Dann ist Schluss und man weiß, sie wird sich nicht befreien können.
Die persistierenden Wiederholungen als Stilmittel, um die Gedanken- und Wahrheitsvernichtung zu demonstrieren, machen beim Lesen atemlos. Aber dem Text fehlt eine Ebene, die ihn aus der verdrießlichen Litanei heraushebt.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag02.10.2013 17:39

von gold
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

die Geschichte der Gedanken ist sehr wirr. Ich fühlte mich befreit, als ich
die Stelle
Zitat:
es klingelt las.


LG gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag02.10.2013 19:47

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Vorab:
Um alle Texte befedern zu können, musste ich mich häufig bei der Bewertung sehr kurz fassen. Außerdem habe ich dieses Mal sehr subjektiv bewertet und keine Bewertungsschemata (drei Federn für die Umsetzung der Vorgaben etc.) benutzt. Natürlich führt dies im Einzelfall zu völlig ungerechten Beurteilungen. Ist mir aber auch egal. Was mir bei sehr vielen Texten aufgefallen ist, ist die fehlende Auseinandersetzung mit dem Bernhard-Zitat. Entweder es wird ohne triftigen Grund in den Text gepackt, oder der Autorin glaubt, es sei ausreichend zu zeigen (oder zu behaupten), dass es immer mehrere Wahrheiten gebe.

3 Sätze
In meiner spontan geschriebenen Bemerkung nach dem ersten Lesen habe ich mir notiert, der Text wage zwar etwas, bleibe im Endeffekt aber zu brav. Nachdem ich alle Texte kenne, muss ich zugestehen, dass es einer der wenigen Texte ist, die überhaupt ein Wagnis eingehen.

Zum Gleisthema: Ich merke gerade, dass ich diesem Text als Stärke zugestehen will, was ich bei anderen Texten eher als Schwäche verbucht habe, nämlich die Interpretation des "quer über die Gleise" als "raus aus eingefahrenen Gleisen". Vielleicht, weil es hier erzählerisch besser gelöst ist?
Zum Bernhard-Zitat habe ich oben ja schon was gesagt.

6 Federn. Ich habe im Schnitt 4,32 Federn vergeben


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lilli.vostry
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Beitrag03.10.2013 00:08
aw:3Sätze
von lilli.vostry
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Hallo,

der Titel dieser Geschichte - oder vielmehr innerer Monolog einer Frau -  ist schon mal eine glatte Lüge, denn natürlich sind es in Wahrheit weit mehr als diese 3 Bandwurmsätze.
Ist das nur ein Gag, dem Thema geschuldet oder steckt mehr dahinter?

Es erschließt sich mir jedenfalls nicht aus dem Inhalt, warum Du diese Form der Wortketten, nur durch Kommas getrennt, gewählt hast. Lässt sich schwer lesen und viel schlauer, warum das nun so aussieht, war ich am Ende nicht. Für Quer denken steht die gewählte Ausdrucksform wohl auch nicht, dafür sind es dann doch zu viele, oft nur geringfügig veränderte, sehr klischeebehaftete Stichworte rund um die Frage: Warum sieht, versteht, liebt er mich nicht wie ich bin...
Bin mir nicht sicher, ob das ernst oder parodistisch gemeint ist.
Erscheint mir auch sehr aufgeblasen das Ganze, klopft man es ab auf inhaltliche Substanz, bleibt nicht viel übrig: Eine Frau läuft weg aus ihrem bisherigen Leben, wohin erfährt der Leser nicht und es plagen sie nun Gewissensbisse und sie weiß nicht wie sie das Geschehen ihrem Mann sagen soll (ich vermute einen Seitensprung). Und nun fragt sie sich, ob sie oder er Unrecht hat am Scheitern ihrer Beziehung.
Wenig überraschend der Schluss.
Ich vergebe drei Federn.

Grüße,
Lilli

 

Auch den Schluss finde ich wenig


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