|
|
Autor |
Nachricht |
Blattgold Leseratte
Alter: 60 Beiträge: 116 Wohnort: Stuttgart
|
15.08.2021 13:16 Kurze Sätze von Blattgold
|
|
|
Hallo Leute,
bekanntlich sind kurze Sätze ein häufig eingesetztes Stilmittel.
Aber was mich beschäftigt:
Wann setzt ihr diese kurzen Sätze ein?
Nur, wenn es spannend werden soll?
Oder setzt ihr es auch an anderen Stellen ein und wenn ja, wo?
Wie oft setzt ihr sie ein?
Ich glaube, ein Regelwerk dazu gibt es nicht, aber ich bin sehr gespannt auf eure Antworten/Beiträge.
_________________ Simplicity is the key to brilliance |
|
Nach oben |
|
|
fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
|
15.08.2021 15:27
von fancy
|
|
|
Hallo Blattgold,
ja, ich setze sie ein, wenn es spannend wird, aber auch wenn meine Protagonisten z. B. verwirrt sind, oder wenn es Kinder sind, die noch nicht in langen Sätzen sprechen und denken.
Zu viele kurze Sätze hintereinander weg ist trotzdem meistens nicht besonders schön zu lesen, hat was Stakatomäßiges. daher versuche ich es nicht zu übertreiben.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
|
Nach oben |
|
|
Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3211 Wohnort: Frankenberg/Eder
|
15.08.2021 16:40
von Taranisa
|
|
|
Ich setze sie ein, um das Tempo zu erhöhen oder wenn es aus anderem Grund passend ist, aber auch für den Lesefluss im Wechsel mit langen / längeren Sätzen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
|
Nach oben |
|
|
Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
|
15.08.2021 16:51
von Pickman
|
|
|
Gute Frage. Ich mache es wie fancy und Taranisa.
_________________ Tempus fugit. |
|
Nach oben |
|
|
Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
|
15.08.2021 17:12
von Ralphie
|
|
|
Kommt darauf an, was du unter kurzen Sätzen verstehst. Zwölf Wörter sind für mich kein langer Satz. Und da ich in meinem Roman eine durchschnittlische Satzlänge von 12,3 Wörtern habe, kann ich sagen, dass ich verstärkt kurze Sätze schreibe.
|
|
Nach oben |
|
|
Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2822
|
15.08.2021 21:50
von Maunzilla
|
|
|
Diese Frage kann ich gar nicht beantworten, da ich so etwas nicht bewußt einsetze, sondern einfach so schreibe, wie ich es gerade für angemessen halte. Naturbedingt sind Sätze, die etwas beschreiben, meist länger als solche in direkter Rede. Und wenn sich viele Dinge in kurzer Folge ereignen, muß man sie auch entsprechend kurz und knapp schildern, weil man sonst das Erzähltempo zu stark drosselt. Im Übrigen kommt es immer auf die Stimmung an, die man beim Leser vermitteln will. Kurze Sätze können sehr einprägsam sein, daher eignen sie sich gut für Aussagen, die der Leser behalten soll. (Die meisten bekannten Zitate sind kurze Sätze.)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
|
Nach oben |
|
|
Lona21 Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 156 Wohnort: bei Frankfurt am Main
|
16.08.2021 21:09
von Lona21
|
|
|
So spontan kann ich eigentlich nur sagen, wenn es passt. Wahrscheinlich hat es mit Spannung zu tun. Oder mit der Gefühlslage der Figur. Ich glaube, eher negative Gefühle unterstreiche ich eher mit kurzen Sätzen.
Auch am Ende des Kapitels kann ein kurzer prägnanter Satz richtig gut sein!
|
|
Nach oben |
|
|
Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
|
17.08.2021 01:31
von Mogmeier
|
|
|
Hallo Blattgold,
ein kleines Vorab gefällig?
Eigentlich bin ich ja Fan von langen Sätzen, sprich, so richtig langen, die sich dabei natürlich gerne auch schon mal über eine halbe Seite hin erstrecken, ich jedoch weiß, dass es, bringt man einen langen Satz nach dem anderen an, noch dazu mit unübersichtlichen Verschachtelungen etc., dass es dahingehend schnell nervend wie auch eintönig werden kann, weil das nicht zuletzt auf Dauer für Leser und heutzutage – um das bezüglich der genderstrebenden Korrektheit extra bitte an dieser Stelle erwähnt und angebracht zu haben – auch für Leserinnen wie auch, um das dritte Geschlecht nicht außer Acht zu lassen, welches fälschlicherweise oft als geschlechtergesinnungssuchende Mischform aus in dem Falle Leser und Leserin definiert ist, zu anstrengend wird, zumal solche langen Sätze bezogen auf den Gesichtspunkt „Lesegenuss“ (Lesegenuss sei hierbei bitte nicht zu verwechseln mit der aufgrund des Klimawandels nun vom Aussterben bedrohten und deshalb schon recht rar gewordenen Lesege-Nuss, die nach ihrem Entdecker und gleichermßen auch dem Begründer der Nussologie, Waldhelm Lesege, benannt wurde) einen gewissen Sachbuchcharakter mit sich bringen, oder – um abschließend noch eine Assoziation darzureichen – sich solche Texte, die grundlegend aus besagten Sätzen bestehen, dadurch wie die Ausfüllhinweise der Steuerklärung beziehungsweise auch direkt wie die Steuererklärung lesen lassen, wobei […].
Ja nee, jetzt mal Spaß beiseite.
Auch wenn ich eine Vorliebe für längere Sätze habe, kommen bei mir regelmäßig auch kurze Sätze zum Einsatz. Eher unbewusst ist dabei die Handhabung, wenn es darum geht, zwischen langen und kurzen Sätzen zu wechseln.
Bewusst setze ich (neben der hier im Thread bereits erwähnten Tempoanhebung) kurze Sätze gerne auch für die Zäsur ein – und die kommt am besten immer knackig, kurz und bündig. „Knackig, kurz und bündig“ ist dabei auch das Motto, wenn ich darauf eine Klimax im literarischen Sinne bilde. (vgl. „Er kam, sah und siegte.“)
Hin und wieder komme ich aber auch in die Verlegenheit, mit Texten herumzuprobieren, die nur aus kurzen Sätzen bestehen. Und dabei gehe ich gerne auch schon mal bis ans Äußerste (Stichwort: Ellipse als Stilmittel).
Viele Grüße
Mog
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
|
Nach oben |
|
|
Blattgold Leseratte
Alter: 60 Beiträge: 116 Wohnort: Stuttgart
|
18.08.2021 10:50
von Blattgold
|
|
|
Herzlichen Dank euch allen für die Beiträge.
Das hat mir sehr geholfen und meine Einschätzungen darüber auch bestätigt.
Besonderen Dank an Mog, für das kleine Vorab. Sehr interessant.
_________________ Simplicity is the key to brilliance |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|