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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
[1] Tranquilitas animi

 
 
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag25.03.2013 17:02

von Mardii
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Für sich genommen gefällt mir die Geschichte sehr gut. Ich kann es sehen, fühlen, wie dieses Bild mit der wandernden Sonne und der Blick in das brennende Tal entsteht. Ich kann auch nachempfinden, wie dies alles zu Stande gekommen sein mag und die Ringelblume/Todesblume symbolisiert sehr gut, was hier gar nicht geschrieben steht. Der Titel illustriert auch einen Widerspruch, eine Unstimmigkeit: einschläfernd – anregend. Nur bleibt das sehr im Verschwommenen, der eigentliche Anlass wird nicht benannt.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Phenolphthalein
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Beitrag26.03.2013 09:05
8 Federn
von Phenolphthalein
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Hallo Liebe/r Pokarpoler/in,
Vielleicht etwas schwülstig, aber das ist ja Absicht, daher fasse ich mich auch kurz und hoffe, dass mein Latein noch ausreicht:

Vultis annuntiare sapientia.


Viele Grüße,

Phenolphthalein


_________________
Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


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Beitrag26.03.2013 13:26

von crim
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Hi,
das ist ganz gut beobachtet und ich bekomme ein Feeling für die Figur und das beabsichtigte Bild, aber im Vergleich muss ich auf eine ziemlich niedrige Bewertung zurückgreifen, einfach weil mir andere Geschichten mehr angeboten haben. 4 Federn
LG Crim
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Ruth
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Beitrag26.03.2013 14:52

von Ruth
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Gefallen: Stimmungsvolle Beschreibung und elegante Sprache.
Nicht so gefallen: Es ist wohl deine Absicht gewesen, der Katastrophe das Mäntelchen der Landschaftsidylle umzulegen. Für mich wäre eine 50/50-Verteilung ok gewesen, aber so möchte ich den Erzähler schütteln, weil er sich in (für mich unwichtigen) Details ergeht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.  
Unstimmigkeit vorhanden: Ja.
Lieblingsstelle: So fließt das Gelb orange-rot durch das Tal ... wie Feuer.
Federn: Ich habe zuerst alle Geschichten gelesen, meinen Kommentar dazu notiert und dann ausgehend von der, die mir am besten gefallen hat (und die volle Federzahl bekommt) befedert.
Du bekommst von mir: 6
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anuphti
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Beitrag26.03.2013 18:14
Re: [1] Tranquilitas animi
von anuphti
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Tranquillitas animi


Über den Berggipfeln kann ich die Sonne auf- und wieder untergehen sehen. Erst zeichnet sie gezackte Konturen nach, lässt Baumkronen aus dunklen Schatten erwachsen, tupft Gold in dichtes Grün. Ihre Strahlen tasten sich hinter einem Bergpass hervor über das Tal; für einen Moment schweben sie wie Spinnweben in der Luft, bevor ich geblendet die Augen schließe.
Ich habe auf einem Felsen Platz gefunden, der dicht mit weichem Moos bewachsen ist. Der erdige Duft nach Waldboden und Kiefernzapfen ruft süße Wehmut wach. Ich bin allein, doch nicht einsam - ich genüge mir selbst.

Bald spenden die Zweige der Kiefern mir Schatten, und ich blicke über das Tal. Ringelblumen färben die Hänge gelb und orange, ich rieche ihren unverkennbar würzigen Duft. Milliarden kleiner Blüten verschmelzen im Sonnenlicht und fließen die Berghänge hinab. Es ist still, so still, dass ich meinen Herzschlag höre. Die Luft steht. Ich bin allein. So fließt das Gelb orange-rot durch das Tal ... wie Feuer. Ich fixiere den Punkt in der Ferne, wo die Blumen flackern. Mein Herz schlägt nicht schneller, nur lauter, während ich Flammen beobachte, die auflodern, die Blüten überwuchern und mit sich reißen.

Schneller atmend erkenne ich den blumigen Duft als faulig, rauchig, und ein Hustenanfall schüttelt mich. Meine Hand ist rußig und voller Blut. Zwischen meinen gespreizten Fingern hindurch sehe ich das Feuer in der Ebene, sehe die Häuser brennen, und ich höre die Schreie. Ich spüre die Hitze auf meinen Wangen, wieder und wieder muss ich husten, höre ich die verstummten Schreie, deine und die der Anderen.

Ich lege den Kopf in den Nacken und sauge tief den kräftigen Duft der Ringelblumen in meine Lunge, lausche dem Rauschen eines Baches, das tosend die Luft erfüllt. Mich erfüllt Seelenruhe. Der Himmel, eben noch strahlend blau, färbt sich am Horizont zartrosa, während die Sonne sich langsam gen Berggipfel senkt. Die gelben Blumen wachsen mir bis vor die Füße. Ascheflocken fliegen mir um die Nase, ihr Duft ist betörend, betäubend schön.


Hmmm, wer ist ich?
Ein Prota, der im Wald sitzt und ins Tal schaut?
eine Halluzination hat?
Oder Erinnerungen?
Oder träumt?

Alles ist möglich, Deine lyrische Sprach ist wunderschön, lässt aber vieles unklar.
Das fett gedruckte ist ein Widerspruch in sich, da sich der Prota nicht von der Stelle bewegt hat?

Insgesamt sehr schöne Sprache, aber inhaltlich verstehe ich nicht genau, was Du genau erzählen möchtest?

Deshalb nur Mittelfeld.

LG
Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

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nothingisreal
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Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag26.03.2013 22:03

von nothingisreal
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Interessant... Das ist die einzige Reaktion, die ich auf diesen Text habe.

Liebe/r Inko/a!

Du zauberst da sehr schöne Bilder, wenn auch keine richtige Geschichten.

Ich müsste glaube ich eine Zeit darüber nachdenken, um hinter den Sinn dieser Geschichte zu kommen.

Es ist sehr angenehm zu lesen, flüssig und lyrisch. Der Übergang auf das du, hat mir sehr gefallen.

Zitat:
Ich bin allein, doch nicht einsam - ich genüge mir selbst.


Sehr schön.

Zitat:
[...] das tosend die Luft erfüllt. Mich erfüllt Seelenruhe.


Bei der Befederung habe ich ehrlich gesagt ein Problem. Der Text spricht mich an. Aber es ist keine Geschichte. Alles was keine Geschichte ist, ist nun mal keine Geschichte. Dann ist es für mich wie ein Gedicht... Ich muss darüber noch nachdenken. (schlechter als fünf ist es nicht wink )

Gruß.


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Gast







Beitrag27.03.2013 10:03

von Gast
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Hallo smile


Zitat:
Schneller atmend erkenne ich den blumigen Duft als faulig, rauchig, und ein Hustenanfall schüttelt mich. Meine Hand ist rußig und voller Blut. Zwischen meinen gespreizten Fingern hindurch sehe ich das Feuer in der Ebene, sehe die Häuser brennen, und ich höre die Schreie. Ich spüre die Hitze auf meinen Wangen, wieder und wieder muss ich husten, höre ich die verstummten Schreie, deine und die der Anderen.


Ich nehme jetzt mal an, dass das die Stelle ist, an der eine Veränderung eintritt. In der Wahrnehmung zumindest. Die Seelenruhe des/der Brandstifters/in wird durch den Hustenreiz kurz gestört? Es findet eine Art Wahrnehmungs-Zoom statt?

*
 
Zitat:
Es ist still, so still, dass ich meinen Herzschlag höre.


Hat deine Figur diesen stillen Platz verlassen? Ich habe es nicht mitbekommen, aber:

Zitat:
... lausche dem Rauschen eines Baches, das tosend die Luft erfüllt.


Abgesehen vom ersten Satz gefällt mir der Anfang des Textes gut, du hast viel Mühe darauf verwendet, mir kommen aber die Gedanken der Figur zu kurz, du erzählst Wahrnehmungen, aber das, was die Figur wirklich denkt, bleibt mir verborgen ... warum?

Grüsse von Lorraine
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Akiragirl
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Beitrag27.03.2013 12:06

von Akiragirl
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Liebe/r Teilnehmer/in!

Ich bewerte grundsätzlich anhand von folgenden Kriterien: Gesamteindruck, Originalität, Stil, Figuren, Umsetzung des Themas, Titel. Ich versuche zwar, so objektiv wie möglich zu urteilen, aber natürlich spielt mein persönlicher Geschmack auch eine große Rolle bei der Befederung.

Beim Thema ist wichtig: Handelt es sich wirklich um eine Unstimmigkeit (Mein Test für die Texte: Wäre es nachvollziehbar, wenn die Hauptfigur in dieser Situation denkt "Hmm ... Irgendetwas stimmt hier nicht."?) und geschieht diese plötzlich? Geschichten, die das Thema völlig verfehlen, bekommen 2 Federn Abzug; solche, die es für mein Empfinden nur teilweise treffen, 1 Feder Abzug.

„Tranquilitas anmi“ ist ein wirklich hervorragend geschriebener Text mit einer tollen Bildsprache, der mich dennoch leider wenig berührt hat.
Worum geht’s? Der Protagonist ist vollkommen versunken in die Betrachtung eis Tals voller Blumen. Ihre Farbe erinnert ihn an Feuer und so gerät er in eine Art FlashBack (?) eines Feuers, das tatsächlich einmal in dem Tal gewütet hat (?).
Den Titel habe ich gegoogelt, den Bezug zur Geschichte aber nicht so wirklich verstanden.

Ähnlich wie bei „Der Moment in dem ich alt wurde“ habe ich auch hier wieder das ungute Gefühl von Selbstzweck; die Bildlichkeit wird nicht genutzt, um mir wirklich etwas zu erzählen, sondern genügt sich selbst. Das führt dazu, dass ich zwar hin und wieder „wie schön formuliert!“ denke, aber zu keinem Zeitpunkt mit dem Protagonisten leide. Neugier darauf, das nun eigentlich so richtig passiert ist, kommt auch nicht so richtig auf, weil die Andeutungen zu allgemein sind und dadurch alles ein wenig an der Oberfläche bleibt.

Ich halte dem Text zugute, dass es im PoKaPro auch wirklich schwer ist, den Leser mitzunehmen und zu berühren, da der Platz nun mal einfach begrenzt ist.

Mit der Themen-Einhaltung hatte ich (wie so oft) wieder mal meine Probleme. Welche Unstimmigkeit steht hier im Mittelpunkt? Dass die Blumen ihn an das Feuer erinnern? Was genau ist daran „unstimmig“? Passt für meine Begriffe leider nicht so ganz.

Insgesamt vergebe ich für diesen Text 5 Federn.
Zum Vergleich: Mein Bewertungsschnitt lag bei 4,6 Federn.

Liebe Grüße
Anne


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Frooplet
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Beitrag28.03.2013 21:19

von Frooplet
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Schöne Geschichte, die von der Unwissenheit lebt, und durchweg die Spannung bzw das Interesse aufrecht erhält. Lediglich das Ende hätte nach meinem Geschmack noch ein bisschen auflösender sein können, aber das sieht wohl jeder anders.
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Zinna
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Beitrag29.03.2013 14:04

von Zinna
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Liebe(r) Unbekannt(e),

ich fand es ganz toll, dass sich einige PokaPro-Schreiber auch mal im Lesezeichenbereich umgesehen haben, auch wenn es nicht unbedingt ihr Metier ist.
Ich habe mir die Prosa-Beiträge angesehen (42- Uff, ihr wart aber fleißig!) und zu jeder Geschichte ein Kurzfeedback geben. Befedern werde ich nicht, denn es sind Geschichten dabei, wo das Genre eigentlich so gar nicht mein Fall ist. Da bestünde die Gefahr, dass ich weniger Federn geben würde, als was die Geschichte wirklich verdient hätte. Und einige bewerten und andere nicht wäre unfair und würde das Ergebnis verfälschen.
So nur ein paar Gedanken zu jedem Beitrag. Wenn mein Geschmack und meine Gedanken sich nicht mit denen des Autors decken, bitte nicht übel nehmen, es ist immer subjektiv, wie das geschriebene Wort auf den Leser wirkt.
In Thema 1 war entschieden mehr Spielraum für die Geschichte an sich, in Thema 2 konnte man sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens richtig austoben.
Ich kenne von keinem Schreiber den üblichen oder charakteristischen Stil, so dass ich bei keiner Geschichte ahnen könnte, wer den Stift geführt hat.


Tranquilitas animi

Ein Stimmungsbild holst du mir vors Auge, farbig, kräftig. Doch dann…
Das LI ein Feuerteufel?
Fühle mich unbehaglich, erfahre zuwenig vom tieferen Sinn, vielleicht hast du dich etwas zu viel auf die Landschaft gestützt, auch wenn dies Absicht ist, mir fehlt einfach was.

Schöne Ostergrüße
Zinna


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Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Biggi
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Beitrag29.03.2013 15:41

von Biggi
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Liebe DSfo-Kollegin, lieber DSfo-Kollege,

für mich dauert es zu lang, bis es anfängt, "unerhört" zu werden.
Der Text ist mir insgesamt zu ruhig, weil das Eingangsbild zu harmonisch ist, um die Veränderung richtig wirken zu lassen. Nur ein Eindruck, aber der ist reproduzierbar, stelle ich fest.

Sprachlich ordentlich gestaltet, leider insgesamt nicht so ganz mein Fall.

LG
Biggi
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Gast







Beitrag29.03.2013 18:24

von Gast
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Neutraler Bewertungskommentar.
Begründung im ausführlichen Kommentar wird auf besonderen Wunsch des Autors/der Autorin nachgereicht, sobald ich Zeit dazu habe.
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JGuy
Geschlecht:männlichMann spricht deutsch


Beiträge: 339
Wohnort: Saarpfalz
Ei 8


Beitrag29.03.2013 22:54

von JGuy
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Post zur Abgabe einer Bewertung.

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... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
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Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin-
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag30.03.2013 16:38

von Schmierfink
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Das ist schon irgendwie geil, diese Situation in der Schwebe von Schönheit und Gewalt, welches sich in der Ambiguität des letzten Satzes völlig manifestiert. Das gehört auf jeden Fall ins Obere Feld, kreativer Umgang mit der Aufgabe und auch schön geschrieben.

lg
Schmierfink


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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag31.03.2013 17:00

von seitenlinie
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Das erscheint mir wie die Beschreibung eines surrealistischen Bildes und ich habe das Gefühl, dass die Aufgabenstellung
missverstanden wurde. Die Unstimmigkeit sollte Teil der Geschichte, z.B. ihr Auslöser sein.

Der Stil ist mir zu schwülstig und die Sprache nicht treffend genug.

Über den Berggipfeln kann ich die Sonne auf- und wieder untergehen sehen.
Hier lässt uns der Autor in eine Zeitspanne hineinspringen.

Ich bin allein, doch nicht einsam - ich genüge mir selbst.
Wozu dieses Statement?

Ich fixiere den Punkt in der Ferne, wo die Blumen flackern.
Das liefert uns eine Vorstellung vom Standort des Betrachters, und wird durch die nachfolgenden Sätze wieder revidiert.



4 Federn
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag31.03.2013 23:13

von Jenni
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Danke für eure Kommentare und Meinungen.
Besonders freue ich mich natürlich über die zweimal 9 Federn von KeTam (deren Assoziationen meinen manchmal so ähnlich sind, dass es gruselig ist) und Maardi (die bekanntermaßen gerne zwischen den Zeilen schreibt und liest). Extra-Danke an euch! smile extra
Auch freue ich mich natürlich sehr, dass mein Text zumindest sprachlich fast einhellig positiv bewertet wurde. smile
Nicht so super, dass praktisch niemand meine Intention verstanden hat. Da muss ich wohl ein kleines bisschen ... viel dran arbeiten. Embarassed
Immerhin haben einige verstanden, dass die Realität das Feuer ist (und dessen Wahrnehmung gleichzeitig die Unstimmigkeit die meinen Prota in seiner Phantasiewelt stört).
Meine Idee dahinter war so etwa:
Jenni hat Folgendes geschrieben:
Tranquillitas Animi ist die Seelenruhe, die zur Glückseligkeit führen soll, wenn man es schafft, sich komplett von äußeren Einflüssen wie Begierde, Furcht, Trauer o.ä. zu befreien. Mein Protagonist versucht zur Glückseligkeit zu gelangen, indem er wegsieht, sich eine eigene Realität schafft, in der ihn äußere Einflüsse nicht erreichen können. Doch seine Realität ist unstet.
Ist ein Unglück erträglicher, wenn man möglichst lange wegsieht und sich seinen Gefühlen nicht stellt, oder kann man durch rechtzeitiges Hinsehen und Eingreifen das Unglück sogar mindern? Meinen Protagonisten holt das Unglück in seiner Traumwelt ein, als es bereits zu spät ist, etwas zu ändern, die Schreie schon verstummt sind, das Feuer ihn erreicht. Denn für immer kann man nicht wegsehen, so meine Prämisse.


Paradigma hat Folgendes geschrieben:
Eine interessante Geschichte, wie ein Vexierbild, das man aus zwei Blickwinkeln betrachten kann.
Die Empfindungen sind sehr plastisch und detailreich geschildert, aber für meinen persönlichen Geschmack ist das zu betulich, zu passiv, da fehlt mir ein wenig Spannung, ein persönliches Betroffen sein des Beobachters.
Genau davon handelt meine Geschichte, dass er die Realität auszublenden versucht, um ein Betroffensein zu vermeiden. Vexierbild gefällt mir gut. smile

holg hat Folgendes geschrieben:
Mal über die gelben Blumen am Ende nachdenken, über die wohlriechenden Ascheflocken. Die scheinen ja anzuzeigen, was wirklich wirklich ist und was Imagination.
Das war der Plan ... wink

ceyx hat Folgendes geschrieben:
Die lyrisch angehauchte Sprache gefällt mir gut.
Lyrisch angehauchte Sprache? *freu* smile

hexsaa hat Folgendes geschrieben:
Wo ist da die plötzliche Unstimmigkeit? In der Ruß beschmierten, blutigen Hand? Zudem habe ich den Text auch nach dreimaligem lesen nicht wirklich verstanden. Denke ich an das Bild, das die Moderatoren zur Inspiration präsentiert haben, erscheint er mir widerum stimmig und passend. Er fängt die Stimmung des Bildes perfekt ein.
Da ging es dir leider nicht alleine so. sad Mein Erklärungsversuch s.o.  Lustig, was du über das Bild schreibst, denn es war mir gar nicht bewusst, dass ich mich dadurch habe inspirieren lassen.

Grendel hat Folgendes geschrieben:
Wobei ich mich dann frage, ob es diese Idylle vielleicht nur und ausschließlich im Geist der Hauptfigur gibt, die angebliche Störung hingegen die Realität in Jetzt-Zeit darstellt. Sauber geschrieben, der lateinische Titel hätte nicht unbedingt sein müssen. Ein Satz birgt eine kleine Unlogik: Verstummte Schreie, kann man die noch hören? Hier habe ich den Eindruck, dass Dir vielleicht die Wortbegrenzung eine andere Formulierung verboten hat.
Exakt! smile extra Verstummte Schreie ... ich stelle mir so vor, dass man Todesschreie noch lange hören kann, v.a. wenn man zuvor weggehört hat. Muss aber zugeben, dass ich es (zum Glück) nicht sicher weiß.

Berti_Baum hat Folgendes geschrieben:
Das ist kein schlechter Text. Aber auch hier bleibt der Autor auf sicherem Terrain. Das Kopfkino funktioniert. Da gibt es nichts zu meckern. Dennoch fehlt das gewisse Etwas. Eventuell sind es die sehr bekannten Muster, die im Text verwendet werden, die mich stören.
Berti wieder ... genau das war auch meine Befürchtung, dass ich mich nicht genügend vorwage. Bekannte Muster - dabei habe ich mich bemüht, die zu vermeiden. sad

Beobachter hat Folgendes geschrieben:
Diese Story erinnert mich an das, was jemand in der Quasselecke des Wettbewerbs schrieb: schöne Sätze, schöne Formulierungen, aber trotzdem nur aneinandergereihte Worte. Zumindest mir geht es so, und der kurze Text schaffte es, mich nach dem Ende sehnen zu lassen.
Hm.  Crying or Very sad Und hast du dann wenigstens das Ende gemocht?  Schmoll

Zauberstift hat Folgendes geschrieben:
Du schreibst von den Bergen...
dort wohne ich. In den Bergen ist es niemals still. Die Tiere, der Wind, das Echo vom Tal, den Flugzeugen usw.
Ganz genau! Und genau das (u.a.) sollte dich doch an dieser Realität zweifeln lassen ...

Eredor hat Folgendes geschrieben:
Der Text soll tief gehen, kratzt aber meinem Empfinden nach nur an der Oberfläche. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich kann mich nicht hineinversetzen. Weil ich einzelne Beschreibungen trotzdem für sehr schön halte, bekommst du von mir dafür 5 Federn.
Was soll ich sagen, ich arbeite dran. Wink Danke für die "schönen Beschreibungen". smile

KeTam hat Folgendes geschrieben:
Bei deiner Geschichte passt für mich persönlich alles:
Super Setting, sinnlich beschrieben, einfach richtig schön zu lesen.
Die Unstimmigkeit sehe ich auch, und es gibt sogar noch eine kleine Unstimmigkeit in mir, ob es in den Bergen wirklich Ringelblumen gibt?
Tatsächlich ja. Außerdem sind sie ein Symbol für die Erlösung nach dem Tod.

Piratin hat Folgendes geschrieben:
die plötzliche Unstimmigkeit ist in deiner Geschichte da, aber so ganz verstehe ich die Gedanken des Prota nicht. Woher kommt das Blut an seiner Hand - hat er so stark gehustet, dass er Blut spuckt? Und am Ende sind die Ascheflocken betörend in ihrem Duft? Und wenn es in der Ebene brennt, also weiter weg, wie kann er dann die Hitze spüren? Ich erwarte, sofern der Brand real ist, eine Reaktion des Prota ... andererseits sehe ich nicht, warum es nicht real sein sollte. Also bleibe ich ein wenig ratlos zurück. Sprachlich ist der Text sehr fein.
Die Reaktion des Prota ist das komplette Verleugnen der Situation, um seine Seelenruhe nicht zu gefärden. Ascheflocken=Blütenblätter=Vermischung beider Realitätsebenen. Es brennt zuletzt bis zu ihm hin (= gelbe Blumen wachsen bis vor die Füße). Sprachlich fein finde ich fein. smile

kingkaiser hat Folgendes geschrieben:
Außer kitschigen Bildern finde ich FÜR MICH nicht viel hier, leider.
Autsch. Ich habe versucht, nicht kitschig zu schreiben, obwohl es um eine Ideal-/Phantasievorstellung einer friedlichen Berglandschaft geht. Gar nicht mal so einfach. wink

fancy hat Folgendes geschrieben:
Meiner Meinung nach, findet er seinen Frieden durch das Feuer, das er selbst gelegt hat. Seine Feinde sind weg, nun reicht er sich selbst.
Allerdings hege ich keine Sympathie für den Feuerteufel, dafür sind er und sein Leiden mir nicht nah genug. So wie die Geschichte geschrieben ist, war das wohl auch nicht deine Absicht. (Du hättest ihm mir näher bringen können. )
Ich habe es so eigentlich nicht gemeint. Schade eigentlich, denn das wäre doch mal eine schöne Herausforderung gewesen, fancy einen Brandstifter sympathisch zu machen. Laughing

adelbo hat Folgendes geschrieben:
Ich bin noch nicht dahinter gekommen.
Der Text ist nicht schlecht geschrieben, aber die Sprache ist mir zu blumig.
Ich habe ein wenig gegoogelt, aber das bringt mich auch nicht weiter. Ausgeglichenheit, Gleichgewicht zwischen ..., aber was soll das Blut an den Händen?
Vielleicht nach meiner Erklärung oben? Das Blut ... Ich dachte, wenn man mitten im Feuer sitzt und es mit einem zu Ende geht, würde man vielleicht Blut husten. Jedenfalls fand ich das von den (mir) vorstellbaren Symptomen am plakativsten. Embarassed

Sun Wukong hat Folgendes geschrieben:
Schöne Bilder gezeichnet und gut und rätselhaft verwoben. Mehr eine Szene als eine Geschichte, die mir etwas zu wenig Anknüpfungspunkte für eine eigene Deutung der Hintergründe für das Feuer gibt. Aber tolle Sprache, auch das Bild mit den Ascheflocken gefällt.
Berechtigter Einwand, ansonsten freut mich dein Kommentar. smile

Elias Struten hat Folgendes geschrieben:
Und ich habe den Eindruck, Du entwickeltest hier in aller Seelenruhe ein Szenario, aber die eigentliche Geschichte erzählst Du noch nicht.
Wie weise gesagt. wink

_narrative hat Folgendes geschrieben:
Fazit: Was mich dazu gestört hat: der Ansprechpartner des Protagonisten. Dieses kleine "du". Wer ist das? So ohne Hintergrund hat es keine Bedeutung und wird während dem Lesen einfach verschluckt.
Hat mir trotzdem richtig gut gefallen, mehr will ich auch gar nicht sagen.
Ertappt. Schnellschuss für mehr Tragik. wink Freut mich, dass dir als bekennender Ästhetin der Text gefallen hat. smile

Rainer Zufall hat Folgendes geschrieben:
Hallo, du kannst bezaubernde Naturschilderungen schreiben. Aber das Empfinden deiner Erzählfigur wirkt auf mich unlogisch und nicht nachvollziehbar. Es ist auch zu kurz geschreiben, so dass ich nicht erfahre, ob Rauch und Vernichtung eine Erinnerung oder ein momentanes Geschehen sind??? Und die Reaktion des Erzählers danach bleibt mir auch zu fremd.
Schade, dass die Nicht-Reaktion als Reaktion (nicht nur bei dir) nicht ankam.

Amaryllis hat Folgendes geschrieben:
also ich finde, dein Text ist wirklich toll geschrieben, aber der Sinn erschließt sich mir auch durch dem zweiten Lesedurchgang nicht. Mir ist nicht klar, ob dein/e Prota Halluzinationen hat, ob er/sie selbst das Feuer gelegt hat, um sich an jemandem zu rächen, etc. pp. Außerdem nimmt dein Prota alles als gegeben hin, er/sie zweifelt nicht, lässt meiner Meinung nach keine Unstimmigkeit aufkommen. Außer, dass, wenn die Situation tatsächlich real ist, die Reaktion darauf natürlich absurd und unstimmig ist, was aber nicht ganz die Themenstellung war.
That's the point. Ich habe das echt zu unterschwellig gelassen. Leider.

Mardii hat Folgendes geschrieben:
Für sich genommen gefällt mir die Geschichte sehr gut. Ich kann es sehen, fühlen, wie dieses Bild mit der wandernden Sonne und der Blick in das brennende Tal entsteht. Ich kann auch nachempfinden, wie dies alles zu Stande gekommen sein mag und die Ringelblume/Todesblume symbolisiert sehr gut, was hier gar nicht geschrieben steht. Der Titel illustriert auch einen Widerspruch, eine Unstimmigkeit: einschläfernd – anregend. Nur bleibt das sehr im Verschwommenen, der eigentliche Anlass wird nicht benannt.
Welchen Anlass braucht es auch für den Versuch, Glückseligkeit zu erlangen. wink Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. smile

Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:
Vultis annuntiare sapientia.
Ich verrate dir ein Geheimnis. Ich habe mein Latinum nur deshalb, weil außer mir niemand im Kurs Metrik kapiert hat, was meine hundertjährige Lateinlehrerin jedoch elementar fand. Ich musste also googeln. Ob ich Weisheit verkünden will? (Richtig?) Immer doch. smile extra

crim hat Folgendes geschrieben:
das ist ganz gut beobachtet und ich bekomme ein Feeling für die Figur und das beabsichtigte Bild, aber im Vergleich muss ich auf eine ziemlich niedrige Bewertung zurückgreifen, einfach weil mir andere Geschichten mehr angeboten haben.
Ach, Crim. Eines Tages krieg ich dich noch. Laughing

Ruth hat Folgendes geschrieben:
Es ist wohl deine Absicht gewesen, der Katastrophe das Mäntelchen der Landschaftsidylle umzulegen. Für mich wäre eine 50/50-Verteilung ok gewesen, aber so möchte ich den Erzähler schütteln, weil er sich in (für mich unwichtigen) Details ergeht.
Das tut er, um die Katastrophe auszublenden, die nur "versehentlich" durchflackern sollte. Schön, dass es dir trotzdem gefallen hat.

anuphti hat Folgendes geschrieben:
Alles ist möglich, Deine lyrische Sprach ist wunderschön, lässt aber vieles unklar.
Das fett gedruckte ist ein Widerspruch in sich, da sich der Prota nicht von der Stelle bewegt hat?
Mit diesem Widerspruch (erst still, dann lautes Rauschen) wollte ich darauf hinaus, dass er sich, nachdem die Realität zu ihm durchgedrungen ist, noch intensiver auf seine Vorstellung konzentriert. Das Rauschen eines Baches habe ich gewählt, weil es seine Erklärung für das Geräusch des näherkommenden Feuers sein könnte.
Aber ich freue mich grad schon voll, dass es von der Sprache her so gut ankam. Nächstes Mal mache ich euch dann auch klar, worüber ich erzählen will ... eins nach dem anderen. wink

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Du zauberst da sehr schöne Bilder, wenn auch keine richtige Geschichten.
Ich müsste glaube ich eine Zeit darüber nachdenken, um hinter den Sinn dieser Geschichte zu kommen.
Da bist du nicht die einzige. Mein Fehler also. wink

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Ich nehme jetzt mal an, dass das die Stelle ist, an der eine Veränderung eintritt. In der Wahrnehmung zumindest. Die Seelenruhe des/der Brandstifters/in wird durch den Hustenreiz kurz gestört? Es findet eine Art Wahrnehmungs-Zoom statt?(...)
Abgesehen vom ersten Satz gefällt mir der Anfang des Textes gut, du hast viel Mühe darauf verwendet, mir kommen aber die Gedanken der Figur zu kurz, du erzählst Wahrnehmungen, aber das, was die Figur wirklich denkt, bleibt mir verborgen ... warum?
Das mit der Veränderung siehst du richtig, wenn ich auch nicht an Brandstiftung gedacht habe.
Ich beschreibe keine Gedanken der Figur, weil sie nichts denkt (oder versucht, nichts zu denken, die Situation nicht zu bewerten), um nichts empfinden zu müssen.
Dir stieß derselbe Widerspruch auf wie Nuff, meine Erklärung dazu dort (s.o.).

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
Ähnlich wie bei „Der Moment in dem ich alt wurde“ habe ich auch hier wieder das ungute Gefühl von Selbstzweck; die Bildlichkeit wird nicht genutzt, um mir wirklich etwas zu erzählen, sondern genügt sich selbst. Das führt dazu, dass ich zwar hin und wieder „wie schön formuliert!“ denke, aber zu keinem Zeitpunkt mit dem Protagonisten leide. Neugier darauf, das nun eigentlich so richtig passiert ist, kommt auch nicht so richtig auf, weil die Andeutungen zu allgemein sind und dadurch alles ein wenig an der Oberfläche bleibt. (...)
Mit der Themen-Einhaltung hatte ich (wie so oft) wieder mal meine Probleme. Welche Unstimmigkeit steht hier im Mittelpunkt? Dass die Blumen ihn an das Feuer erinnern? Was genau ist daran „unstimmig“? Passt für

Jedenfalls hatte ich das Ziel, mit dieser Bildlichkeit etwas auszudrücken, was über Selbstgenügsamkeit (wie passend) hinausgeht, nämlich eine Phantasie des Prota, welche die Realität überdecken soll. Der Prota phantasiert sich in diese Welt um kein Leid (oder andere Gefühle) zu empfinden, denn diese Gefühle würden seine Seelenruhe stören. Zu oberflächlich finde ich aber einen berechtigten Einwand, das stört mich selbst.
Die Unstimmigkeit habe ich darin gesehen, dass die Wahrnehmung der Realität seine perfekte Welt erreicht, und diese deshalb für einen Moment in sich zusammenfällt.

Frooplet hat Folgendes geschrieben:
Schöne Geschichte, die von der Unwissenheit lebt, und durchweg die Spannung bzw das Interesse aufrecht erhält. Lediglich das Ende hätte nach meinem Geschmack noch ein bisschen auflösender sein können, aber das sieht wohl jeder anders.
Wenigstens einer fand es einen Actionreißer. Laughing Danke. smile

Zinna hat Folgendes geschrieben:
Ein Stimmungsbild holst du mir vors Auge, farbig, kräftig. Doch dann…
Das LI ein Feuerteufel?
Fühle mich unbehaglich, erfahre zuwenig vom tieferen Sinn, vielleicht hast du dich etwas zu viel auf die Landschaft gestützt, auch wenn dies Absicht ist, mir fehlt einfach was.
Danke Zinna, dass du reingeschaut hast. Leider war ich keine von denen, die es nach 41 Prosatexten auch noch in die Lyrik geschafft haben. Embarassed
Für mich kein Feuerteufel, aber das haben einige so interpretiert. Ich war zu vorsichtig, das sehe ich komplett ein.

Biggi hat Folgendes geschrieben:
Der Text ist mir insgesamt zu ruhig, weil das Eingangsbild zu harmonisch ist, um die Veränderung richtig wirken zu lassen. Nur ein Eindruck, aber der ist reproduzierbar, stelle ich fest. Sprachlich ordentlich gestaltet, leider insgesamt nicht so ganz mein Fall.
Schade.

Paloma hat Folgendes geschrieben:
Neutraler Bewertungskommentar.
Begründung im ausführlichen Kommentar wird auf besonderen Wunsch des Autors/der Autorin nachgereicht, sobald ich Zeit dazu habe.
6 Federn von Paloma. Da kann ich mich bei deinem Bewertungsschnitt ja wohl nur freuen. Tue ich auch. smile

JGuy hat Folgendes geschrieben:
Post zur Abgabe einer Bewertung.
Danke für 7 Federn. smile

Schmierfink hat Folgendes geschrieben:
Das ist schon irgendwie geil, diese Situation in der Schwebe von Schönheit und Gewalt, welches sich in der Ambiguität des letzten Satzes völlig manifestiert. Das gehört auf jeden Fall ins Obere Feld, kreativer Umgang mit der Aufgabe und auch schön geschrieben.
Wow, danke!!!

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Das erscheint mir wie die Beschreibung eines surrealistischen Bildes und ich habe das Gefühl, dass die Aufgabenstellung
missverstanden wurde. Die Unstimmigkeit sollte Teil der Geschichte, z.B. ihr Auslöser sein.

Der Stil ist mir zu schwülstig und die Sprache nicht treffend genug.

1. Über den Berggipfeln kann ich die Sonne auf- und wieder untergehen sehen.
Hier lässt uns der Autor in eine Zeitspanne hineinspringen.

2. Ich bin allein, doch nicht einsam - ich genüge mir selbst.
Wozu dieses Statement?

3. Ich fixiere den Punkt in der Ferne, wo die Blumen flackern.
Das liefert uns eine Vorstellung vom Standort des Betrachters, und wird durch die nachfolgenden Sätze wieder revidiert.

Aufgabenstellung missverstanden? Argh, und das, wo ich diesbezüglich selbst in der Bewertung überkritisch war. Vielleicht ist dir aus meiner Erklärung klarer geworden, wie ich das umzusetzen versucht habe? (Sonst können wir gerne drüber reden!)
Und dann nicht mal das Trostpflaster schöner Sprache. wink
zu 1. Oder er will andeuten, dass die Zeit außer Kraft gesetzt ist.
zu 2. Selbstsuggestion des Prota.
zu 3. Es ist der Punkt, wo sein Weltbild gestört wird, der Riss in seiner Realität, der sie ins Wanken bringt.


So. Schlafen, jetzt. Aber wenn jemand Lust hat, noch mit mir über den Text zu reden, dann sehr gerne (morgen).

LG Jenni
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.04.2013 10:49

von KeTam
Antworten mit Zitat

Hallo Jenni,

für mich war dein Text einer der Favoriten, du hast so gekonnt mein Kopfkino angeworfen, ich hatte das Gefühl ich wäre dabei, dort oben auf dem Berg. Mir gefällt deine Sprach sehr, sie ist für mich nicht "blumig" sondern sinnlich. Und das ist es, was ich an Texten sehr mag, wenn sie meine Sinne berühren. Das Verstehen kommt da an zweiter Stelle, aber auch das war bei deinem Text vorhanden. Und wie ich finde auch nicht zu verschlüsselt, sondern, was mich betrifft, sogar ziemlich offensichtlich.

Wir lesen uns!

Liebe Grüße, KeTam.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.04.2013 20:06

von Mardii
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Welchen Anlass braucht es auch für den Versuch, Glückseligkeit zu erlangen.


Mir ist erst später aufgegangen, dass der Titel den Begriff Seelenruhe umschließt. Habe mir mit meinem spärlichen Latein zuerst nur die beiden einzelnen Teile übersetzt. Wenn man das ganz begriffen hat, merkt man wie genial das ist. Aber dein Text hat mich auch so überzeugt. smile


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Gast







Beitrag01.04.2013 20:21

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Jenni,

Jenni hat Folgendes geschrieben:


Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Ich nehme jetzt mal an, dass das die Stelle ist, an der eine Veränderung eintritt. In der Wahrnehmung zumindest. Die Seelenruhe des/der Brandstifters/in wird durch den Hustenreiz kurz gestört? Es findet eine Art Wahrnehmungs-Zoom statt?(...)
Abgesehen vom ersten Satz gefällt mir der Anfang des Textes gut, du hast viel Mühe darauf verwendet, mir kommen aber die Gedanken der Figur zu kurz, du erzählst Wahrnehmungen, aber das, was die Figur wirklich denkt, bleibt mir verborgen ... warum?

Das mit der Veränderung siehst du richtig, wenn ich auch nicht an Brandstiftung gedacht habe.
Ich beschreibe keine Gedanken der Figur, weil sie nichts denkt (oder versucht, nichts zu denken, die Situation nicht zu bewerten), um nichts empfinden zu müssen.


Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Prosa

Anforderungen:

 Schreibe eine Geschichte, deren zentrales Thema eine plötzliche Unstimmigkeit ist.
Die Gedanken der Hauptfigur und ihr Umgang mit der neuen Situation müssen beschrieben werden.
 Dir stehen dazu maximal 450 Wörter zur Verfügung. Die Mindestanforderung liegt bei 100 Wörtern.


Mein Kommentar zielte darauf ab, dich zu fragen, warum du die Gedanken des Prot. ausse vor lässt, obwohl es eben explizit im Thema verlangt wurde. Unter anderem war es das, was das Thema interessant gemacht hat, du hast dich so ein kleines bisschen darum gedrückt  Wink

Im Übrigen tappe ich immernoch ein wenig im Rauch umher, was den Rest betrifft ... aber so langsam lüftet sich der Schleier smile

Grüsse
Lorraine
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag01.04.2013 20:42

von Jenni
Antworten mit Zitat

@KeTam und Mardii: Ihr seid super. Ich bin völlig glücklich, dass zwei Menschen in meinem Text so viel gesehen haben. Was will man überhaupt mehr verlangen? smile

@Lorraine: Das finde ich einen sehr berechtigten Einwand. Ich habe mich selber gefragt, ob das die Fragestellung erlaubt, dass ich meinen Prota sich mit der Unstimmigkeit auseinandersetzen lasse, indem er sich eben genau nicht damit auseinandersetzt, sogar alles tut, um die Situation nicht an sich heranzulassen. Nicht zu reagieren / wegzusehen ist ja auch eine Form der Reaktion auf eine unvorhergesehene Situation. Genaugenommen habe ich das sogar nicht nur mich gefragt, sondern auch im Fragen/Support-Thread, aber darauf keine explizite Antwort erhalten. Dann habe ich ehrlich gezittert, ob ich disqualifiziert werde ... Aber es wurde ja nicht disqualifiziert. Ich kann mich also weiß Gott nicht beschweren, wenn du mir das jetzt ankreidest.
Im Grunde war aber auch genau das die Fragestellung, die ich in meinem Text aufgreifen wollte, ob das eine mögliche Auseinandersetzung ist, sich nicht mit der Situation auseinanderzusetzen. Kann man wegdenken und wegfühlen? Hilft das gegen Trauer, Einsamkeit, Leid? Ich glaube nicht, und mein Prota findet (in meinen Augen) auch nicht zu Glückseligkeit.
Aber ich denke selbst, was auch viele geschrieben haben, dass ich noch zu sehr an der Oberfläche meines Gedankens kratze.

LG Jenni
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Ruth
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Beiträge: 831
Wohnort: Monnem


Beitrag02.04.2013 21:10

von Ruth
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Nach deiner Erklärung zum Titel habe ich den Text jetzt noch einmal gelesen, und jetzt finde ich die Verteilung vollkommen in Ordnung. Ärgert mich, dass ich den Begriff nicht nachgeschaut habe! Ich habe getippt, er hätte etwas mit Tieren zu tun ("animi") und da die Szene in der Natur spielt ... War natürlich eine Unstimmigkeit, dass keine Tiere vorkamen. Hmpf, da habe ich deinem Text Unrecht getan. Wieder ein Grund mehr, nur noch auf dem Kindle zu lesen, da wäre das Lexikon nur einen Klick entfernt gewesen.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag03.04.2013 14:14

von Jenni
Antworten mit Zitat

@ Ruth: Danke. smile Ich denke aber, für einen guten Text sollte man nicht zwingend ein Lexikon brauchen.
Ich bin wirklich sehr zufrieden mit den Kommentaren und habe insgesamt das Gefühl, der Wettbewerb hat mich wieder ein Stückchen weitergebracht. Überhaupt bin ich grad auf einem ganz gruseligen "der Weg ist das Ziel"-Trip, erkenn mich selbst kaum wieder. Laughing

LG Jenni
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