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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 10/2011
Lost in Metropoly

 
 
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag17.10.2011 19:00
Lost in Metropoly
von Nicki
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lost in Metropoly


„Igitt, was ist das?“
Angewidert sah Silya auf das Papier, das Tia neben ihre Kaffeetasse im Cafe gelegt hatte.
„Das habe ich unter dem Tisch gefunden. Der Fetzen ist sicher so alt wie der Typ, der eben hier saß.“
Das abgegriffene Bild zeigte die Skyline und das Hafenbecken von Atlantica City. Mit spitzen Fingern drehte Silya es um.
„Was soll das sein?“
„Das nannte man Ansichtskarte. Meine Großeltern schrieben noch so etwas. Weißt du, früher …“ Tia zwinkerte, „ da gab es noch keine Digiposts. Man musste von Hand auf eine Papierkarte schreiben und sie in einen Kasten werfen. Sie wurde dann von einem Boten zum Empfänger gebracht.“
„So was von umständlich!“ Befremdet schaute Silya ihre Freundin an.
„Ob der Alte sie hier verloren hat?“
Sie beugten sich über den Tisch, versuchten den kaum lesbaren Text auf der schmuddeligen Karte zu entziffern:

Geliebte Al …,
… Land verlassen. Kann dir leider kein Geld ….Aber lass … nach vorne blicken, egal was …Erleuchtung viel zu spät, dass ich dich ….
Für immer … Sebastian.

„Was ist das für eine komische Plakette?“
„Die Bezahlung für den Boten. Darunter steht der Empfänger dieser Mail. Bergmann, Alexandra, Metropoly, Planquadrat 1935.“
„Hier in der City? Ob sie noch hier wohnt?“
Sie schauten sich an, schon war es beschlossene Sache. Sie zogen ihre Paycard durch den Tischscanner, setzten sich in Bewegung. Ihr Navigationsgerät orderte die schnellste Transportmöglichkeit und nach einer Stunde befanden sie sich in einem exotischen Stadtviertel. Alte, einstöckige Häuser, teilweise aneinander gebaut, manche sogar mit Gras davor. Vor dem Haus mit der angegebenen Adresse blieben sie stehen.
„Ob man diesen kleinen Knopf berühren muss, damit der Bewohner weiß, dass ihn jemand besuchen will“?
Silya versuchte es. Eine Glocke erklang, kurz darauf öffnete eine Frau die Tür. Gebeugt und mit schneeweißen Haaren.
„Ja, bitte?“
Statt einer Antwort drückte ihr Tia die Karte in die Hand. Die Frau betrachtete sie lange und plötzlich liefen Tränen über ihre Wangen.
„Der lebt noch?“ Irritiert blickte sie die Mädchen an.

Sekunden später überzog ein Lächeln ihr Gesicht.
Jahrelang ausstehende Unterhaltszahlungen würden ihr zukünftig den Lebensabend versüßen.

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Pünktchen
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 30
Beiträge: 195

Ei 9


Beitrag18.10.2011 19:03

von Pünktchen
Antworten mit Zitat

Hier meine Notizen:

Englischer Titel wirkt gewollt
Gute Idee, gut umgesetzt
Futuristische gefällt, schön in (zukünftigen) Alltag eingebaut

Für ausführlicheren Kommentar bitte per pn melden wink
Lg
.chen


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by a friend.
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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag19.10.2011 11:08

von lady-in-black
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Moin,  smile

wenn schon Zukunft, dann bitte aber auch richtig!  Wink Paycard durch ein Gerät ziehen ... das sehe ich eher als Rückschritt an.  Rolling Eyes
Und woraus ergibt sich übrigens, dass Sebastian noch lebt? Aus den Wörtchen "der Alte" jedenfalls nicht unbedingt.  
Bei der alten Damen kommen Tränen, Irritation und Lachen einfach zu schnell hintereinander. Das ist zuviel und wirkt sehr sprunghaft, speziell in einem so kurzen Text.


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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Dorka
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag19.10.2011 17:49

von Dorka
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Schöne, erfrischende Geschichte, gut geschrieben.
Wunderbar das Ende, von dem man befürchtet, es würde vielleicht kitschig - diese Enttäuschung war klasse.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag20.10.2011 00:05

von firstoffertio
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Das Spiel mit dem Fortschritt ist originell. Auch der Schluss.
Und es passiert was hier.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Podcast-Sonderpreis


Beitrag20.10.2011 10:46

von hobbes
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Ich hab's ja leider mit der Logik. Die scheint mir hier auch nicht unbedingt gegeben.
Zuerst mal den Leser in die Irre führen mit den Tränen. Passt aber dann leider nicht mehr zum Rest. Außerdem ist doch noch gar nicht klar, ob er lebt und selbst wenn, woher will sie wissen, dass er gefunden wird und noch dazu Geld hat?

Und
Zitat:
„Der lebt noch?“
passt so gar nicht zu dieser Frau. Würde sie nicht eher "Er lebt noch" fragen?

Außerdem ist es mir ein bisschen zu viel, dass in diesem kurzen Text gleich zwei Geschichten auf einmal erzählt werden. Um was geht es denn eigentlich? Um Zukunft-Vergangenheit? Oder um Frau-Mann-Unterhalt?


_________________
Don't play what's there, play what's not there.
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
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Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag21.10.2011 14:42

von Rosanna
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Kurzkommentar wegen der Masse an Texten.

Na, der Schluss sollte jetzt besonders überraschen, was Rolling Eyes .
Ich finde die Geschichte in sich nicht stimmig. warum schleppt der Alte diese Postkarte seit zig Jahren mit sich herum, nur um sie dann in irgendeinem Kaffee zu verlieren?

Liebe Grüße,
Rose


_________________
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag21.10.2011 14:54

von Dienstwerk
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Lieber Pokapro-Teilnehmer!

Da ich davon ausgehen kann, dass die Vorgaben eingehalten wurden, gibt es dafür von mir keine extra Bewertung. Nur, wenn mir etwas arg konstruiert erscheint, ziehe ich bei der Aufgabenerfüllung einen Punkt ab.

Ich habe ein einfaches Schema erarbeitet und denke, damit kann ich fair befedern. (Vorgabe, Sprache 1-3, Logik 0-1, BG 1-4, Idee)

Vorgabenerfüllung: -

Sprache/Stil: 2

Logik/schlüssiger
Handlungsstrang: -

Bauchgefühl/
pers. Gefallen: 2

Zusatzpunkt Idee: 1

vorläufige Gesamtpunktzahl: 5

Die Bewertung kann sich im direkten Vergleich evtl. noch nach oben oder unten ändern.

Aufgrund der Vielzahl an Einsendungen gibt es von mir nur eine kurze persönliche Einschätzung und keine ausführliche Kritik:

Süße Idee! Aber der letzte Satz ist mal sowas von überflüssig und irritierend! Schade, wären sonst mehr Federn geworden.

LG, Ana
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag21.10.2011 22:09

von mondblume
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Das ist irgendwie süss, das Bild wie befremdlich eine Postkarte in hundert Jahren vielleicht auf unsere Urenkel wirken mag lol.

Die Idee ist nicht schlecht. Bei der Umsetzung sind mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen:

Wie kann es sein, dass Tia weiss, was eine Postkarte ist, Silya aber überhaupt nicht? Ok, wer weiss, was in fünfzig, hundert Jahren sein wird, aber gleich so eine totale Ignoranz erscheint mir übertrieben.

Genau so mit dem alten Stadtviertel. Sie leben in dieser Stadt und haben noch nie dieses Viertel gesehen, resp davon gehört?

Die Szene mit dem Klingelknopf hat mich auch aus dem Lesefluss gerissen. Das wirkte zu aufgesetzt.

Der Übergang der alten Frau von Tränen zu Irritation zu Freude scheint sich ja innnerhalb von weniger als zehn Sekunden abzuspielen. Die Irritation hätte ich weggelassen.

Und last but not least - Viel Spass dabei, den netten Kerl ausfindig zu machen. Scheint ja eine grössere Stadt zu sein wink

Trotz der "Mängelpunkte" gefällt mir die Geschichte recht gut, könnte mir sogar vorstellen, dass daraus eine Kurzgeschichte entstehen könnte. Oder sogar was Längeres.


_________________
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C-Rod
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 46
Beiträge: 124
Wohnort: Rund um Karlsruhe


C
Beitrag22.10.2011 10:45

von C-Rod
Antworten mit Zitat

Und wieder hat sich die Welt verändert smile Schön für die Omi, dass sie nun an ihr Geld kommt.

Idee ist gut, Umsetzung auch.


Lieber Gruß


Carmen


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Achte immer auf Deinen Weg, Fremder.

Jeder Schritt den Du heute in Richtung Zukunft tust, wird schon morgen ein Schritt aus der Vergangenheit sein.
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Gast







Beitrag23.10.2011 08:17

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo PokaproAutor/in,

in meine Bewertung eingeflossen sind: die kreative Idee zur Geschichte, die Erfüllung der Aufgabe, die korrekte Einbindung der Vorgaben. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Stadt nicht erkannt wurde, solange das Motiv erkennbar bleibt. Logik- und Rechtschreibfehler habe ich ebenso berücksichtigt wie die sprachliche Ausarbeitung. Eine Extrafeder gibt es für den subjektiven Eindruck, weil der Geschmacksache ist. Entscheidend ist aber, wie die Geschichte im Vergleich mit den anderen Storys besteht.
Meine Kommentare werden diesmal sparsam ausfallen, weil ich im Umzugs- und Renovierungsstress stecke. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:

Ich bin zwar der Meinung, dass die beiden jungen Damen im Unterricht nicht besonders gut aufgepasst haben, aber mir gefällt die Pointe. Über ein paar Dinge bin ich gestolpert, z. B. über das exotische ? Stadtviertel. Plaketten sind auch eher aus Metall. Mit der Dreipunktereglung musst du dich noch mal beschäftigen.

Liebe Grüße
Monika
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Tina M.
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 136
Wohnort: München


Beitrag23.10.2011 09:09

von Tina M.
Antworten mit Zitat

Hallo,

deine Geschicht gefällt mir gut, bis auf den Schluss. Die Situation in der Zukunft hast du herrlich und mit Humor geschildert, auch die Neugier der beiden Mädchen. Aber, zumindest für meinen Geschmack, passt der Schluss nicht zum Stil des Textes. Auf die Schnelle fällt mir zwar auch nichts ein, aber vielleicht würde es einfach reichen, dass die Mädchen die Frau gefunden haben.

Liebe Grüße
Tina


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"Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen."
Abraham Lincoln
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag23.10.2011 16:55

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

das Café bekommt einen Akzent.

Eine Plakette ist eigentlich nicht aus Papier. (Oder ist das in unseren Nachbarländern anders?)

Deine Pointe überrascht. (Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet.)


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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anuphti
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Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag23.10.2011 19:11

von anuphti
Antworten mit Zitat

Unglaublich kreative Umsetzung des Themas. Sehr gerne gelesen.

Nur den letzten Satz mit den Unterhaltszahlungen hätte es nicht gebraucht. Der ist so unrealistisch, dass es leider den Gesamteindruck etwas zerstört.

Trotzdem Oberes Drittel für mich!

Liebe Grüße
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag23.10.2011 22:35

von Aknaib
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Hallo Autor/in,

diesmal gibt es nur einen Kurzkommentar von mir.
Die Wettbewerbskriterien sind alle erfüllt.
Die Idee, die  Handlung auf diese Weise in die Zukunft zu verlegen, gefällt mir.
Anschaulich hast du an Hand von Technisierung ein Zukunftsbild entworfen.
Dass es jedoch am Ende noch Anspruch auf jahrzehntelange Unterhaltszahlungen geben  soll, ist mir dann übertrieben nicht-futuristisch gedacht.
Doch wer weiß ... vielleicht haben nachfolgende Politikergenerationen solche Erleuchtungen.   

Herzliche Grüße
Bianka
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag24.10.2011 10:17

von Kara
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originelle Idee, bleibt im Kopf, alles drin und rund, gefällt!

_________________
...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
Nach oben
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Gast







Beitrag24.10.2011 15:07

von Gast
Antworten mit Zitat

Aufgrund der Menge der Beiträge seht mir bitte nach, dass mehr als eine Befindlichkeit nicht drin ist.
Habe versucht jeden Text gleich und unvoreingenommen zu lesen, was mir nicht gelungen sein wird. Denn es spielt eben doch eine Rolle, ob es der erste oder der fünfzehnte ist, in dem zwei/drei Menschen mit einen Schicksalsschlag oder -wendung konfrontiert werden und dabei eine Postkarte eine Rolle spielt.
Tut mir den Gefallen und seht es nicht zu eng – Textkritik ist anders.

Die, denen ich nur wenige Federn verpasst habe – nehmt das nicht zu hart. Es sind feine Abstufungen in den Texten, die zwingen, die Skala zu nutzen. Oft sind die Ideen gut, aber die Umsetzung hapert noch.


wumm. Die Pointe war erfrischend, wenn auch tollkühn und nicht ganz glaubhaft. Aber den Mut und Sinn fürs Absurde mag ich. An sich nicht übel aufgebaut, aber nicht konsequent genug gearbeitet, geschliffen.
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag24.10.2011 16:34

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Die Geschichte ist irgendwie lustig und doch klemmt für mich der Zeitsprung. In einem Zeitfenster von etwa zwanzig Jahren (wegen der Unterhaltszahlung) müsste die Post nur noch Legende sein. Schwierig.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag24.10.2011 19:33

von adelbo
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Hallo Inko,
eine gute Idee, aber nicht berauschend umgesetzt. Besonders der Schluss gefällt mir überhaupt nicht. Ich finde ihn albern.
Einige Ungereimtheiten habe ich im Text vermerkt. Aus der Idee könnte man viel mehr machen.
Tut mir Leid.
LG
adelbo


Zitat:
„Igitt, was ist das?“
Angewidert sah Silya auf das Papier, das Tia neben ihre Kaffeetasse im Cafe (klingt unglücklich) gelegt hatte.
„Das habe ich unter dem Tisch gefunden. Der Fetzen ist sicher so alt wie der Typ, der eben hier saß.“
Das (ein)  abgegriffene Bild zeigte die Skyline und das Hafenbecken von Atlantica City. Mit spitzen Fingern drehte Silya es um.
„Was soll das sein?“
„Das nannte (nennt man immer noch so) man Ansichtskarte. Meine Großeltern schrieben noch  so etwas. Weißt du, früher …“ Tia zwinkerte (warum zwinkerte sie), „ da gab es noch keine Digiposts. Man musste von Hand auf eine Papierkarte schreiben und sie in einen Kasten werfen. Sie wurde dann von einem Boten zum Empfänger gebracht.“
„So was von umständlich!“ Befremdet schaute Silya ihre Freundin an.
„Ob der Alte sie hier verloren hat?“
Sie beugten sich über (die schmuddelige  Karte) den Tisch,und versuchten den kaum lesbaren Text auf der schmuddeligen Karte zu entziffern:

Geliebte Al …,
… Land verlassen. Kann dir leider kein Geld ….Aber lass … nach vorne blicken, egal was …Erleuchtung viel zu spät, dass ich dich ….
Für immer … Sebastian.

„Was ist das für eine komische Plakette?“
„Die Bezahlung für den Boten. Darunter steht der Empfänger dieser Mail. Bergmann, Alexandra, Metropoly, Planquadrat 1935.“
„Hier in der City? Ob sie noch hier wohnt?“
Sie schauten sich an, (und) schon war es beschlossene Sache. Sie zogen ihre Paycard durch den Tischscanner, (und)  setzten sich in Bewegung. Ihr Navigationsgerät orderte die schnellste Transportmöglichkeit und nach einer Stunde befanden sie sich in einem exotischen Stadtviertel. Alte, einstöckige Häuser, teilweise aneinander gebaut, manche sogar mit Gras davor. Vor dem Haus mit der angegebenen Adresse blieben sie stehen.
„Ob man diesen kleinen Knopf berühren muss, damit der Bewohner weiß, dass ihn jemand besuchen will“? (Also die Frage ist wirklich nicht besonders logisch. Wenn ich überhaupt nicht weiß, dass es so etwas wie eine Klingel gibt, komme ich niemals auf eine solche Frage)
Silya versuchte es. Eine Glocke erklang, kurz darauf öffnete eine Frau die Tür. Gebeugt und mit schneeweißen Haaren.
„Ja, bitte?“
Statt einer Antwort drückte ihr Tia die Karte in die Hand. Die Frau betrachtete sie lange und plötzlich liefen Tränen über ihre Wangen.
„Der lebt noch?“ Irritiert  (sie hat geweint und ist irritiert) blickte sie die Mädchen an.

Sekunden später überzog ein Lächeln ihr Gesicht.
Jahrelang ausstehende Unterhaltszahlungen würden ihr zukünftig den Lebensabend versüßen. (Die Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde sie auch nicht besonders lustig.)


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Susanne2
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 503
NaNoWriMo: 53854



Beitrag24.10.2011 19:46

von Susanne2
Antworten mit Zitat

Lieber Autor,

das ist eine witzige Vorstellung, dass die Karte in der Zukunft, wenn auch in der näheren, gefunden wird.
Es ist keine schlechte Geschichte, sie ist gut geschrieben und die Idee gefällt mir. Schade nur, dass das Ende in meinen Augen die ganze Vorarbeit kaputt macht. Eine alte Frau freut sich nur über das GELD?
Ich bin selten so zwiegespalten bei einem Text gewesen, aber auch selten so „mittendrin“. Das wird ganz schwer mit den Federn …

Für mich: Oberes Mittelfeld.


_________________
Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)

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Kekewa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 543
Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)


Beitrag24.10.2011 19:59

von Kekewa
Antworten mit Zitat

Aha, das Ende der Postkarte wurde eingeläutet.
 Very Happy
Zumindest in Metropoly.
Mir gefällt der temporeiche und lockere Erzählstil.

Clever, die Wortvorgaben mittels Bruchstücken, die auf der Karte sind, im Text unterzukriegen. Aber auch ein bisschen einfallslos, finde ich.

Vom Ende  hätte ich mir mehr erwartet. Vielleicht, dass noch einmal ein Bezug zu den Findern der Karte hergestellt wird? Schließlich sind die die Protagonisten, oder?


_________________
„Alltag ist nur durch Wunder erträglich.“
Max Frisch (1911-91)
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag24.10.2011 20:21

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Das Ende ist lustig.
Der Rest weniger.
Die Überfrachtung mit Elektronik ist zu offensichtlich.
Die Kritik daran zu eindeutig.
Fünf Federn.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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