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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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03.05.2010 19:06 Zweisam - Einsam von Gabi
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Dumpf dringen deine Rufe durch die Nebelwand.
Der Klang deiner Stimme ist mir fremd, die Worte unverständlich.
Langsam lichten sich die Schwaden, verflüchtigen sich über der Wasseroberfläche.
Ein heiseres Lachen entrinnt deiner Kehle. Dann treffen sich unsere Blicke.
Dein Lachen verstummt.
Unsere gemeinsame Welt ist getrennt worden. Auseinander gerissen, wie die Inseln einer Moorlandschaft. Jede mit ihrer eigenen Vegetation bestückt.
Das letzte Stück, das uns zusammen gehalten hat, versunken in dem Sumpf, der uns umgibt.
Warum haben wir das zugelassen?
Sind alleine unsere Pfade entlang geschritten.
Haben alleine gelacht – alleine geweint.
Zweisam - einsam.
Ignorierend, dass der Sumpf bereits seine Klauen nach unserer gemeinsamen Welt ausgestreckt hatte.
Ein Rabe schwebt mit ausgebreiteten Schwingen über meinen Kopf hinweg und lässt sich auf deiner Insel nieder.
Du weinst.
Ich könnte einen Schritt zu dir hin wagen. Wenn der Sumpf meine Beine wie ein schmatzendes Maul verschlingen will, könnte ich versuchen, mich selbst an meinem Schopf wieder herauszuziehen – wäre ich Münchhausen.
Das Kreischen des Raben durchbricht die Stille.
Du zuckst zusammen.
Hilf mir.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Reich mir etwas, woran ich mich festhalten kann, um zu dir zu gelangen.
Nur gemeinsam können wir es schaffen, wieder in einer Welt zu leben.
Der Rabe schlägt mit den Flügeln, kreischt ein letztes Mal, bevor er in den Himmel steigt.
Durch den Hochnebel bahnt sich ein Sonnenstahl. Schillernd bricht er sich in dem schwarzen Gefieder.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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03.05.2010 22:04
von anuphti
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Die Beschreibung einer Beziehung, und die Erkenntnis, dass die Partner getrennte Wege gegangen sind.
Der Versuch, durch den Sumpf doch noch zu dem anderen zu gelangen.
Reich mir etwas, an dem ich mich fest halten kann.
Nur zu zweit bleibt eine Liebe lebendig.
Schöne Aussage 8, sprachlich mir etwas zu brav 4, im Schnitt 6
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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03.05.2010 22:14
von Dienstwerk
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viele poetische Bilder auf engstem Raum.
viele unausgesprochene Fragen.
Inseln - die Vergangenheit? Der Rabe - die Gegenwart? Der Sonnenstrahl - ein Hoffnungsschimmer?
LG, Ana
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.05.2010 07:06
von BlueNote
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Den Themenbezug finde ich sehr bemüht. Sprachlich sind zu viele Schnitzer in dem Text (z.B. der Sonnenstrahl schillert ... das Gefieder schillert durch den Sonnenstrahl). Die gewählte Thematik wäre eigentlich interessant.
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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04.05.2010 10:36
von Alogius
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Hallo,
ein weiterer Favorit. Sprachlich sehr gelungen. Die Idee ist einfach, aber die Umsetzung überzeugt weitgehend. Das Ende ist toll.
Lg
Tom
(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 04.05.2010 11:13
von *Gast*
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Hm, nicht wirklich eine Geschichte. Ein Appell an eine verflossene Liebe. Mir für den Inhalt schon zu sehr ausgewalzt, zu wenig Originalität in der Sprache. Aber immerhin flüssig geschrieben.
LG
Sabine
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pripri Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 281 Wohnort: Schweiz (Zürich)
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04.05.2010 11:26
von pripri
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Hat mir gut gefallen. Der Rabe bietet viele Interpretationsmöglichkeiten: Ein Bote, Vermittler, kommendes Unheil, oder sogar noch schlimmer ...
Es lohnt sich auf jeden Fall, darüber nachzudenken.
lg pripri
_________________ -Das Herz des Sternenbringers - März 2014 (Thienemann)
-Die Herrscher von Dhaleth/Der Feueropal - August 2014 (Thienemann)
-TBN - Frühjahr 2017 (Droemer/Knaur) |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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04.05.2010 11:30
von Schmierfink
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Thematisch ist es durchaus interessant die Naturebne mit der Beziehung zu verknüpfen, du bemühst dazu auch einige treffende Bilder, wie die Fremde der Inseln die ihre eigene Vegetation haben, oder die durch den Nebel unverständlichen Worte,
zweisam- einsam ist dabei natürlich nett, aber nicht mehr so ganz unverbraucht...
Das wäre auch mein Hauptkritikpunkt, stellenweise wird es mir zu banal, gerade der Teil gegen Ende, die Bitte nach dem "rettenden Ast", oder auch die sehr parataktischen Sätze gegen Mitte, die aber immerwieder auftauchen, da wird mir etwas zu einfach die vergangene Beziehung beschworen, ohne das dies treffend in Bilder gepackt, oder ihm neue Aspekte abgerungen werden.
Von daher schon ein solider Text, aber mehr auch nicht...
Sry für den eher kurzen Kommentar, momentan sehr im Streß..
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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Sir Charles Blackwood Gast
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04.05.2010 11:40
von Sir Charles Blackwood
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Ich vermute hier eine oder einen Lyriker/in, die sich in Belletristik versucht. Trotzdem habe ich es gern gelesen.
Liebe Grüße
Sir Charles Blackwood
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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04.05.2010 21:08
von mondblume
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Das einst glückliche Paar, dass sich auf dem gemeinsamen Weg aus den Augen verloren hat. Am Ende der Sonnenstrahl - als Hoffnungsschimmer?
Etwas metaphernlastig. Schöne Metaphern zwar, aber vielleicht ein bisschen viel. Trotzdem gerne gelesen (ich mag Nebel ... ).
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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05.05.2010 15:41
von lupus
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ja, gefällt mir sehr gut. v.a. die Assoziation sehr originell verarbeitet. Schöne Metapher das ganze.
fehlerlos
sprachlich gelungen, vllt etwas zu zerfetzt, aber naja is ja auch die Beziehung zerfetzt, also insofern, ....
gut das offene Ende
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 05.05.2010 17:39
von derSibirier
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Einfach toll, hat mir sehr gefallen.
derSibirier grüßt
edit: erst war es die 8, jetzt, nachdem der Text sich bei mir gesetzt hat: 9
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Tamar Leseratte
Beiträge: 123
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06.05.2010 17:01
von Tamar
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Ich habe große Schwierigkeiten mit den Metaphern, die du verwendest. z.b. der Rabe,
Ich verstehe, was die Geschichte enthalten soll, zwei Liebende, die sich entfremdet haben. Aber da sind so viele Details, die den Eindruck zerstören.
z.b:
Zitat: | Reich mir etwas, woran ich mich festhalten kann, um zu dir zu gelangen. |
die Insel ist so nah? Warum springt er dann nicht?
Zitat: | Das letzte Stück, das uns zusammen gehalten hat, versunken in dem Sumpf, der uns umgibt.
Warum haben wir das zugelassen? |
Wie zugelassen? Wenn ein Stück Land im Sumpf versinkt, kann man da nicht viel gegen machen. Es sei denn, man ist Ingenieur.
Zitat: | Nur gemeinsam können wir es schaffen, wieder in einer Welt zu leben. |
Die Inseln in einem Sumpf gehören nicht zur selben Welt?
Ich weiß, worauf du hinaus willst. Aber in dem Stück sind zu viele logische Brüche drin, und deswegen funktionieren die Metaphern für mich nicht.
P.s. sorry, wenn das jetzt zu hart war. Ich hab versucht, zu erklären, was mich an der Geschichte stört. Ich denke, wenn du das Ganze noch mal überarbeitest, und dir genau überlegst, warum welche Metapher und ob die passt, kann aus der Geschichte noch was richtig Gutes werden.
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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06.05.2010 20:17
von Biggi
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Liebe(r) Autor(in),
ein melancholischer Text, der zusammenfasst, was schiefgegangen ist, wenn eine Beziehung am seidenen Faden hängt. Die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn man sie an einem Sonnenstrahl festmacht. So lange der Wille da ist, gibt es eine Chance.
Sprachlich sauber gestaltet. Emotionen werden transportiert.
Gruß,
Biggi
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Gast
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07.05.2010 21:53
von Gast
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Hallo lieber Wettbewerbsteilnehmer,
aus Gründen der Übersichtlichkeit gibt's von mir dieses Mal auch ein Bewertungsschema, allerdings ohne Angabe der Federnanzahl - die ändere ich erfahrungsgemäß garantiert noch ein paarmal...
Stil und Sprache: Gut geschrieben, gefällt mir sehr.
Idee: Auch das gefällt mir - das Bild funktioniert perfekt, und die - in meinen Augen - leise Hoffnung am Schluss hinterlässt mich nachdenklich, aber dennoch verhalten positiv. Sehr gut.
Fazit: Guter Text, sauber geschrieben.
LG,
Soraya
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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08.05.2010 11:24
von EdgarAllanPoe
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Lieber Autor!
Die Vorlage ist gelungen und bildreich in den Text integriert.
Was mir allerdings misfällt, ist, dass die Erzählung keinen konkreten Schluss zulässt, ob es sich bei dem "Sumpf" um eine metaphorische oder eine "reale" Ebene handelt. Somit schwebt die Handlung, bleibt im Nebel verborgen, obwohl Rätsel nicht unbedingt schlecht sein müssen - hier hätte ich mir allerdings mehr Klarheit gewünscht.
Deshalb kann ich nicht umhin, mit der Wertung etwas nach unten zu gehen, da der Text auch kitschig ist (s. Titel, besonders die nochmalige Erwähnung gegen Mitte). Fünf Federn.
Liebe Grüße,
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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08.05.2010 14:25
von Nihil
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Liebe/r Autor/in von „Zweisam - Einsam“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einfallsreichtum, Bedeutung für die Geschichte, Einbindung in den Kontext)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)
Die Inseln auf dem Wasser sind in deiner Geschichte zu dem Sinnbild einer gescheiterten Beziehung geworden. Die Idee an sich finde ich gelungen, da du das vorgegebene Thema abstrahiert und auf einen völlig anderen Kontext angewendet hast. Jedoch gefällt mir die Art, wie du diese Metapher in deine Geschichte eingesponnen hast, weniger gut. Wörter wie Sumpf und Nebel ziehen sich zwar durch den ganzen Text, aber beim Lesen ergibt sein kein Aha-Effekt, der erkennen lässt, dass nichts besser zu einer Moorlandschaft passt als Liebeskummer. Ich hoffe, das war verstehbar ausgedrückt.
Der Titel deines Werkes lässt gleich erkennen, worum es in deiner Geschichte geht. Zwei Liebende leben (mittlerweile) ein separates, voneinander getrenntes Leben. Die Wendung selbst ist jedoch ein Klischee und hat mich deshalb nicht besonders interessiert, tatsächlich hat er sogar dazu geführt, dass ich deine Geschichte als eine der letzten gelesen habe. Für so ein häufig gewähltes Thema wie Liebeskummer hätte dir eine bessere, originellere Überschrift einfallen müssen.
Einen Handlungs- oder Spannungsbogen hat deine Geschichte in diesem Sinne nicht. Vielmehr assoziierst du frei um die Themengebiete verlorene Liebe und Sumpf herum und baust auf diese Weise einen Gedankenstrom auf. Das ist natürlich möglich, aber jede Geschichte liest sich interessanter, wenn es ansteigende Spannung (in Verbindung mit äußerer Handlung zum Beispiel, die es in deinem Text gar nicht gibt) und einen Höhepunkt gibt. Ein Höhepunkt hätte auch sein können, dass das LI sich im äußersten Schmerz der Sehnsucht nach jenen vergangenen Tagen sehnt, in denen noch alles gut war. Der Versuch, mit der Hilfe des anderen wieder eine gemeinsame Welt aufzubauen, ist mir zu lieblos und farblos, um als richtiger Höhepunkt durchzugehen. Deine lose aneinander gereihten Assoziationen drehen sich zu sehr um sich selbst, treiben nichts voran. Das wiederum lässt den Text auf Dauer langweilig werden, denn man möchte natürlich eine Entwicklung verfolgen und nicht ständig auf der Stelle treten, selbst bei 300 Wörtern nicht.
Deine Sprache kann mich aus mehreren Gründen leider nicht überzeugen. Zum einen wiederholst du Wörter wie Nebel, Sumpf, lachen und weinen zu oft für solch einen kurzen Text, zum anderen liest sich dein Stil wie oben schon angemerkt so, als ob du der Reihe nach deine Gedanken aufgeschrieben hättest. Das führt leider dazu, dass du Dinge beschreibst, die du sicher klar vor dir gesehen hast. Ich als Leser hätte aber beispielsweise gerne genauer erfahren, warum der/die Geliebte auf der anderen Seite jeweils anfängt zu weinen, zu lachen, zu verstummen und so weiter. Den Hintergrund für die Trennung hätte ich ebenfalls gerne erfahren. Selbst bei einem bloßen „Auseinanderleben“ kann man mehr Gründe dafür nennen. Außerdem würden der Art Text, den du hier geschrieben hast, mehr Stilmittel und lyrische Beschreibungen gut tun. Deine Stilmittel können mich leider, in Verbindung mit einigen anderen Unschönheiten, nicht mitreißen.
Zitat: | Ignorierend, dass der Sumpf bereits seine Klauen nach unserer gemeinsamen Welt ausgestreckt hatte. |
Seine Klauen nach etwas ausstrecken ist ein zu häufig gebrauchter Klischee-Begriff.
Zitat: | Ein Rabe schwebt mit ausgebreiteten Schwingen über meinen Kopf hinweg und lässt sich auf deiner Insel nieder. |
Der Rabe als Symbol für Tod und Trauer ist ebenfalls zu häufig verwendet worden und mittlerweile unkreativ.
Zitat: | Wenn der Sumpf meine Beine wie ein schmatzendes Maul verschlingen will, könnte ich versuchen, mich selbst an meinem Schopf wieder herauszuziehen – wäre ich Münchhausen. |
Dass du Münchhausen nennst, ist hier ein Beispiel dafür, dass deine Gedankensprünge oft wahllos und willkürlich erscheinen.
Davon abgesehen klingt dein Stil häufig sehr pathetisch und weinerlich, dadurch auch gekünstelt. Mir fehlt die Originalität, die Lyrik. Beides hätte deinen Text trotz fehlender Handlung und spannender Dramaturgie belebt.
Als Fazit muss ich bedauerlicherweise sagen, dass ich deiner Geschichte nicht allzu viel abgewinnen kann. Das Thema Herzschmerz ist wahrscheinlich das häufigste in der jeder Kunst und wurde deshalb schon viel gefühlvoller und interessanter bearbeitet. Es reicht leider nicht mehr für eine durchschnittliche Bewertung aus.
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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08.05.2010 15:30
von Nemo
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Lieber Autor oder liebe Autorin,
bei diesem Text fällt es mir schwer, zu einer Bewertung zu kommen. Die Metaphorik will mir einfach nicht ganz einleuchten, weil kein Wort auf die dahinter liegende Geschichte verwandt wird. Was wirklich das Problem des Protagonisten ist, bleibt der Fantasie und nebligen Ahnungen überlassen. Zudem wirken manche Formulierungen recht floskelhaft: "alleine gelacht - alleine geweint. Zweisam - einsam." Der Text weist viele Zeilenumbrüche auf, der Stil lehnt mir im dritten Absatz zu oft den vollständigen Satz ab, was bei einem erzählenden Text in dem Maße auf mich befremdlich wirkt. War hier ein Lyriker am Werk? In jedem Falle ist dieser Prosa-Stil nicht der meine.
Beste Grüße
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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08.05.2010 16:18
von Bananenfischin
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Die Moorlandschaft als Metapher für eine Beziehung, die langsam in die Brüche ging - das gefällt mir. Auch der Rabe, bei dem ich mir nicht sicher bin, für was er steht - aber das macht hier nichts aus, weil es ein Rätsel ist, das gewiss mehrere Antworten zulässt.
Sprachlich teilweise nicht so ganz mein Fall, auch ist das "zweisam-einsam" schon recht verbraucht.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Andrea F. Leseratte
A
Beiträge: 154 Wohnort: München
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A 08.05.2010 16:38
von Andrea F.
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Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Den Teil finde ich besonders schön.
Unsere gemeinsame Welt ist getrennt worden. Auseinander gerissen, wie die Inseln einer Moorlandschaft. Jede mit ihrer eigenen Vegetation bestückt.
Das letzte Stück, das uns zusammen gehalten hat, versunken in dem Sumpf, der uns umgibt.
Liebe Grüße
Andrea
_________________ Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung. |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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08.05.2010 17:22
von Aknaib
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Hallo Autor,
für ein umfassendes Kommentieren sind es zu viele Geschichten.
Entscheidend ist für mich: Erkenne ich eine Bezug zum Thema? Ist der Text für mich verständlich? Ich möchte auf eine klare oder subtile Weise unterhalten werden. Ist das Ende offen und der Autor hat es damit geschafft, meiner Phantasie freien Raum zu geben umso besser.
Konnte ich keinen Bezug zum Thema erkennen, habe ich von vornherein nur ein oder zwei Punkte vergeben. Insgesamt habe ich zwischen 1 bis 8 Punkten verteilt. Wobei ich 7 und 8 Punkte jeweils ein einziges Mal vergeben habe.
Zu deinem Text:
Der Bezug zum Thema ist hergestellt.
Die Metapher mit dem Raben gefällt mir und trägt die Hoffnung der beiden Einsamen.
Soweit habe ich an deinem Text nichts auszusetzen, außer den vielen Leerzeilen, die meinen Lesefluss unterbrechen.
Jedoch ist das Thema an sich nicht mein Ding.
Grüße von Bianka
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Don Met Gänsefüßchen
D Alter: 49 Beiträge: 39 Wohnort: NRW
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