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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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12.09.2009 11:12 Trennung von Pencake
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Gestern wurde ich in die Menge
gestoßen, ich hielt meine Augen
geschlossen, hörte Lieder - sanft
gesungen, spürte Stufen - sachte
gestiegen; ein Weg, den ich gern
gegangen bin.
Dieser Tag ist anders, habe ich stets
gedacht, ich fühle mich immer noch
gehalten, nur die Nabelschnur ist
gerissen, werde behutsam ans Ende
geführt; es wird kein Sterbenswort
gesprochen.
Weitere Werke von Pencake:
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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12.09.2009 11:24
von EdgarAllanPoe
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Dieses Gedicht gefällt mir, sogar sehr. Vom Aufbau her wie vom Inhalt. Die Worte am Anfang jedes Verses, die mit der Silbe "ge-" beginnen (außer am Anfang der zweiten Strophe) verdeutlichen eine gewisse Monotonie, außer natürlich diesem "gestern", das die Zeit definiert und die Handlung deines Prosagedichts einläutet.
Zitat: | Gestern wurde ich in die Menge
gestoßen, ich hielt meine Augen
geschlossen, hörte Lieder - sanft
gesungen, spürte Stufen - sachte
gestiegen; ein Weg, den ich gern
gegangen bin.
Dieser Tag ist anders, habe ich stets
gedacht, ich fühle mich immer noch
gehalten, nur die Nabelschnur ist
gerissen, werde behutsam ans Ende
geführt; es wird kein Sterbenswort
gesprochen. |
Der verschachtelte Aufbau der beiden Sätze, die das Gedicht bilden, trägt dazu bei, dass man glaubt, da sei eine Menge gewesen; die Worte stürzen auf einen ein und umschwirren den Kopf. Das ist dir ganz grandios gelungen. Der sanfte Druck, den diese Menge ausübt, symbolisiert in meinen Augen die Umgebung des LIs, die es auf einen neuen Weg in die Zukunft drängt. Dieses nimmt die Herausforderung einer neuen Wegbeschreitung gerne an, doch dann, als es ihn gegangen ist, stellt sich eine gewisse Stagnation der freudigen Erregung ein: Es ist doch nicht so, wie es sich die "neue Zeit" vorgestellt hat. Es hat sich "abgenabelt", es ist nicht mehr bei seinen Freunden, es sieht das Ende kommen. Und gerade da "wird kein Sterbenswort gesprochen", die Unerklärlichkeit, warum dieser Tag der Trennung doch nicht so schön ist, bleibt immer noch im Raum hängen.
Liebe Grüße,
Eddie[/i]
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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12.09.2009 11:48
von Alogius
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Hi,
ein wirklich faszinierendes Gedicht, eben weil die Verschachtelung und die "ge"-Zeilen eine Stimmung des Chaos zeigen, in dem dennoch Ordnung herrscht (zumal das eine ohne das andere nicht kann). Ich lese es auf mehrere Weisen.
Darunter ist auch die Lesart des Lebensweges, der endet.
Gefällt mir!
Gruß
Danke
Tom
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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14.09.2009 14:48
von Pencake
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Hi Eddie und Tom,
danke euch. Kleine und große Tode
wohin man blickt. Seltsame Gefühle
kommen da hoch.
Herzlich, Niko
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