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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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C 10.06.2007 16:49 [KRI] Der Schmerz der Trennung (1.mal^^) von Couler
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hi bin ganz neu hier
ich schreib sehr gern und würd einfach mal gerne wissen was schon etwas weiter fortgeschrittene davon halten
damits auch einer liest belass ichs jetz erstmal bei einer kleinen einleitung
Der Schmerz der Trennung
Er hatte sie geliebt. Aufrichtig und mit voller Hingabe. Aufopferungsvoll hatte er ihr sein Leben geopfert, eben genau so wie in diesen ganzen Schrottsendungen im Fernsehen, die sie so anhimmelte. Über so viele Jahre hatte er ihr alles verziehen; ihre Lügen und Affären; ihre Täuschungen und Betrügereien. Über so viele Jahre hatte er alles verdrängt, sein Bild einer reinen und unbefleckten Liebe so gut wie möglich erhalten.
Doch genau jetzt erlag er der kalten Erkenntnis, die ihm eigentlich schon immer bewusst, aber tief in seinem Unterbewusstsein eingeschlossen war. Er hatte damit gerechnet, dass er an diesem Punkt wahnsinnig werden würde, auch Selbstmord hatte er nicht ausgeschlossen, davon hörte man ja immer so oft in den Nachrichten. Er horchte in sich hinein, aber da war nichts, keine kleine Stimme, die ihm riet sein doch so trostloses Leben zu beenden. Im Gegenteil, er fühlte sich gut, genau so wie immer.
Er beschloss sich den nächsten Tag frei zu nehmen und das schöne Wetter zu genießen.
Er schloss die Tür hinter sich, ging die Stufen hinab und verschwand in der Nacht.
„Hey Palke, auch schon da?“
Das Wort durchzuckte meinen Körper.
„Palke“, wer war eigentlich auf diese Scheiß-Idee gekommen? Mein Name war Peter Albandof, was war an dem Namen auszusetzen?
Überhaupt empfand ich das Verwenden von Spitznamen als allgemeine Abwertung der menschlichen Kultur. Aber da ich mit dieser Meinung ziemlich alleine stand fügte ich mich für den Moment und bewegte mich widerwillig auf die dunkle Figur mit strahlend weißem Lächeln zu, die da auf der Treppe saß und mir erwartungsvoll entgegenblickte. Ich mochte Christoph. Auf seine naive, plumpe, aber stets aufrichtige Art hatte er etwas von einem kleinen Hund, der einem überall hinfolgte.
Ich mochte Hunde.
„Hey Palke, na wie geht’s? Siehst ganz schön fertig aus, wohl ein bisschen über die Stränge geschlagen, was?“
Ich hatte tatsächlich etwas über die Stränge geschlagen. Ich hatte mich mal wieder mit dem guten Cognac aus meiner Notreserve verbrüdert und gemeinsam hatten wir einen langen Abend verbracht. Da ich aber der Ansicht war, dass das diesen Strahlemann hier gar nichts anging, beließ ich es bei einem brummigen „Hmmm“.
Offenbar interessiert daran diese wenig belebte Unterhaltung nicht abreißen zu lassen, wechselte Christoph das Thema: „Ganz schön Übel da oben. Hoffe du hast das Frühstück bereits gut verdaut.“
Tatsächlich war ich überhaupt nicht zum frühstücken gekommen, was meiner sowieso sehr schlechten Laune auch nicht besonders half.
„Sollen wir es uns mal ansehen?“ fragte Christoph und nickte mit dem Kopf die Stufen hoch, wie ein Dackel der Gassi gehen will und damit seinem Besitzer furchtbar auf die Nerven geht.
Erst jetzt wurde ich mir der Umgebung um mich herum bewusst; wir befanden uns am Fuß einer kleinen Treppe, die zu einem dieser typischen New Yorker Einfamilienhäuser führte, dass das Endhaus einer ganzen Reihe solcher Häuser bildete, die immer den Eindruck vermitteln, dass der Architekt sich unterbezahlt fühlte. Darüber hinaus hatte das Haus wohl schon seine besten Jahre hinter sich.
würd mich über ein paar kommentare sehr freuend
will ja was lernen!
THX Couler
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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11.06.2007 09:22
von Pencake
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Moin Palke ... Quatsch - Couler.
Und da bin ich schon beim ersten guten Punkt dieses Textes: "Palke" ist ein griffiger Name der das tut, was er soll: hängenbleiben.
Des weiteren macht mich dein Text neugierig. Deine Schreibe ist recht flüssig, der Inhalt gut aufgebaut, ich werde neugierig genug, um mich auf eine Fortsetzung zu freuen.
Interessant finde ich den Perspektivwechsel - wenn du seine Notwendigkeit im weiteren Verlauf entsprechend erklärst. Ich mag diese Sprünge sehr - wenn sich der Grund dafür mir irgendwann erschließt.
Arbeiten kannst du an inhaltlichen Stellen, die noch ein wenig in der Luft hängen. Im ersten Abschnitt wüsste ich vor allem gene, welcher kalten
Erkenntnis der Gute erliegt. Dass seine Frau ne Schlampe ist? Dass alle Frauen Scheiße sind außer Mutti? Dass er nie jemand finden wird, der ihn richtig liebt? Etc.
Dass er sich an diesem Punkt genauso wie immer fühlt, ist etwas unglaubwürdig. Schließlich ist er gerade einer Erkenntnis erlegen. Deshalb könnte er sich zwar weitgehend wie immer fühlen, nur eine Kleinigkeit sollte sich geändert haben. Vielleicht fühlt er sich plötzlich - paradoxerweise - leichter, unbeschwerter? Vielleicht entdeckt er plötzlich mehr Entschlossenheit in seinem Blick? Irgendetwas, das den Leser auf eine Schiene sertzt, was ihn umtreibt, was er vorhat o.ä. Kann ja eine falsche SChiene sein - schließlich sind Erwartungen dazu da, gebrochen zu werden.
Auch sprachlich sind noch einige Ungenauigkeiten im Text. Als Beispiel der Architekt im Schlussabsatz "...der Architekt habe sich unterbezahlt gefühlt" wäre hier richtig. Geh entsprechend nochmal alles durch, ob die Sätze auf den Punkt und korrekt sind.
Ansonsten wie gesagt gerne mal den nächsten Teil,
mal sehen, was der Gute aus dem ersten Absatz mit seiner Frau so anstellen wird.
Niko
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 19:18
von Ralphie
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Zunächst einmal: Namen findest du im Telefonbuch. Für ausländische Namen gibt es inzwischen für jedes Land eine Internetseite, in der die wichtigsten Vor- und Nachnamen aufgelistet sind.
Zu deiner Technik: Aus welchem Grund änderst du schon nach wenigen Sätzen die Erzählsicht? Möchtest du eine Geschichte erzählen oder experimentieren? Wenn du experimentieren willst, warum und für wen?
Ansonsten: Herzlich willkommen an Bord.
LG
Ralphie
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 19:59
von Ralphie
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Bitte, nenn mir eines dieser guten Bücher. Du kannst auch von Täter zu Ermittler hin und her wechseln, ohne daß du auf den Ich-Erzähler zurückgreifst.
LG
Ralphie
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 20:07
von Ralphie
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OOPS - Jetzt habe ich aus Blödheit deinen Beitrag gelöscht. Wollte eigentlich meinen editieren. Sorry.
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 20:20
von Ralphie
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Am besten ist, du erzählst aus der Sicht des eingeschränkt allwissenden Autors, die Kapitel des Mörders aus dessen Perspektive und die Kapitel des Kommissars aus dessen. Der Ich-Erzähler hat den großen Nachteil, daß die Figur immer in der Szene anwesend sein muß, ohne umständliche Erklärungen abgeben zu müssen. Hinzu kommt stilistisch gesehen, daß du in einem Roman mit einem Ich-Erzähler keine anderen Perspektiven einsetzen darfst!
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 21:34
von Ralphie
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Couler hat Folgendes geschrieben: | was ich DARF das nicht? was is denn das? ^^
sry aber für mich amateur klingt das ziemlich lustig...doofe frage: wer legt denn so was fest?
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Das legt niemand fest, das ist ein Naturgesetz. Es ist schlechter Stil und - möglicherweile - der häufigste Fehler, den Anfänger machen. In meiner Romanwerkstatt werde ich demnächst auf die Erzählperspektive eingehen. Kostenlos.
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reißwolf Leseratte
Beiträge: 138
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11.06.2007 22:03
von reißwolf
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Hallo Couler,
willkommen im Forum!
Du hast schon öfter mal was geschrieben, stimmts? Jedenfalls finde ich sowohl Inhalt als auch Form gelungen. Ein paar Sätze könnten knackiger kommen, auch kürzer. Exemplarisch nur ein wahlloses Beispiel mit meinen Korrekturvorschlägen: Zitat: | Erst jetzt wurde ich mir der Umgebung um mich herum bewusst; wir befanden uns am Fuß einer kleinen Treppe, die zu einem dieser typischen New Yorker Einfamilienhäuser führte, dass das Endhaus einer ganzen Reihe solcher Häuser bildete, die immer den Eindruck vermittel[te]n, dass der Architekt sich unterbezahlt fühlte. |
Doch bei allem Lob: Die beiden Geschichten (ich nenn es einfach mal so) stehen zunächst nur nebeneinander. Eine Verbindung sehe ich nicht. Wenn es eine zweisträngige Geschichte sein soll, wäre es interessant zu sehen, ob die Umschaltpunkte funktionieren.
Zitat: | die Einwürfe der Gedanken des Mörders dagegen sollen auch distanz zum leser schaffen |
Ok, wenn du Distanz schaffen möchtest, solltest du Abstand von der personalen Perspektive nehmen. Die rückt die Figur nämlich sehr nah an den Leser heran, manchmal sogar noch näher, als die klassische Ich-Perspektive.
Was den harten Wechsel betrifft (der Leser wie mich neugierig macht und am Ball bleiben läßt), solltest du dennoch wissen, daß dergleichen immer eine kleine Irritation bedeutet, einen Moment des Orientierungsverlustes. Also schön bedacht umgehen, mit solchen Stilmitteln!
@Ralphie
Zitat: | Hinzu kommt stilistisch gesehen, daß du in einem Roman mit einem Ich-Erzähler keine anderen Perspektiven einsetzen darfst! |
Na, derart normativ formuliert kann ich das aber nicht stehen lassen. Es gibt doch auch z.B. Briefromane mit unterschiedlichen Absendern. Alles Ich-Perspektive. Der Leser hat dann halt nicht mehr den Eindruck, ein homogenes Gebilde aus einer Feder zu lesen, sondern eine Art Schriftensammlung. Kann durchaus ein Stilmittel sein, vor allem auch im postmodernen Roman.
Das klassische Handwerk des unterhaltenden Schreibens allerdings - und da gebe ich dir recht, Ralphie - zuckt bei solchen Eskapaden zusammen. Je marktorientierter der Maßstab, umso stärker das Zucken. Wir sollten uns vielleicht erstmal vergewissern, wo genau auf der weiten Achse zwischen "Auflagenhöhe" und "Literaturpreis" Couler seinen Text verorten will. Also, Couler? Irgendeine Idee?
Gruß, Reißwolf
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 22:30
von Ralphie
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Hm, ich bin da wohl ein bißchen zu konservativ. Ich würde auch keinen Roman in Briefform schreiben.
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Couler Gänsefüßchen
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Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 23:17
von Ralphie
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Couler hat Folgendes geschrieben: |
-zu meiner Marktorientierung: was geht ab? wie gesagt mein 1. versuch und bin froh wenn ich nicht in deinen rechtschreibkurs geschickt werde Ralphie |
Ich veranstalte keinen Rechtschreibkurs. Ich versuche, das Handwerk zu vermitteln. Denke immer an den Spruch: Schreiben ist wie eine Glocken gießen. Der Lehrling soll die Form lernen, der Geselle soll sie beherrschen, und der Meister darf sie zerschlagen.
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.06.2007 23:35
von Ralphie
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Okay. Dann denk noch mal über deine Geschichte nach. Wechsle nicht am Anfang schon nach ein paar Sätzen den Schauplatz. Laß deinen Mörder zuerst seinen Mord begehen, und dann stellst du uns den Ermittler vor. Und denk dran: originell sein. Also keinen knallharten, zigarettenfressenden Burschen im zerknitterten Trenchcoat, der jede Puppe in die Kiste kriegt. Davon gibt's schon genug.
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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reißwolf Leseratte
Beiträge: 138
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11.06.2007 23:59
von reißwolf
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Zitat: | meinen kommissar wollte ich:
-zynisch
-irgendwo auch enttäuscht vom leben
-sehr clever, oft aba deshalb besserwisserisch |
Hm. Habe das Gefühl, daß sämtliche neueren Film/Roman-Kommissare "irgendwo enttäuscht vom Leben" sind. Es muß irgendwo ein Gesetz geben, das es bei körperlicher Züchtigung verbietet, fröhliche, lebensbejahende oder gar - Gott behüte! - glücklich verheiratete Kommissare zu erfinden.
Gruß, Reißwolf
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reißwolf Leseratte
Beiträge: 138
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12.06.2007 00:00
von reißwolf
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@Ralphie
Wow, den mit der Glocke merk ich mir!
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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12.06.2007 00:22
von Ralphie
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@Couler ..., spiel doch mal den Psychologen. Leg deinen Kommissar auf die Couch und stell ihm Fragen. Wo er geboren wurde, was er gerne macht, ob er mit seinem Job zufrieden ist usw. Das machst du 20, 30 Seiten lang, und schon hast du deinen Charakter fertig. Denk dran, eine Figur aus Fleisch und Blut zu schaffen, keinen Papiertiger. Er muss Fehler haben, Schwächen. Kinder sind gut, sie können deinem Helden Fragen stellen, die du sonst mit müden Beschreibungen abhandeln musst:
"Hey, Vati, der HSV hat verloren!" sagte Sabrina.
"Du schreist nach Stubenarrest", antwortete er.
Siehst du: Zwei Dialoge, und schon weiß der Leser, daß dein Kommissar HSV-Fan ist und es nicht mag, auf die Niederlagen seines Vereins angesprochen zu werden.
Kleiner Tipp: Als ich meinen ersten professionellen Roman anfing, habe ich mich selbst als Hauptfigur genommen, komplett mit Herkunft, Umfeld, Alter usw. usw. Der Typ kam zwar bei den Lesern als ziemlich verklemmt herüber, aber er war glaubhaft.
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Couler Gänsefüßchen
C
Beiträge: 17
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