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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert was dir halt gibt


 
 
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag15.05.2010 19:28
was dir halt gibt
von jim-knopf
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

was dir halt gibt

die bäume vor dem fenster
das moor in den wälder hinter
der autobahn
und in den gummistiefeln
neben dem fußabtreter
sie wachsen dir in die augen
wenn du sie zu lange ansiehst
und deine haut wird
rinde sein
und auch wenn die frauen
die dich vermissen und die du vermisst
dich nicht mehr küssen
weil sie sich die lippen aufreiben
an deinem schroffen wangenknochen
tu es
wenn es dir halt gibt
tu alles
was dir halt gibt
und wenn dich die
neonverrauchten gassen
die reeperbahnen deines gefühls
nicht loslassen
und wenn du dich jeden
abend betrinken musst weil
sie dir ein stück aus dem rückgrad gekratzt haben weil
sie dich begehren aber sie lieben dich
nicht
salz und zitrone
tu es
wenn es dir halt gibt
tu alles
was die halt gibt
und du kannst sogar an gott glauben
und du kannst flugzeuge
in die menschdurchwühlten trabantenstädte
stürzen lassen und sogar
ja du kannst dich sogar verlieben
wenn du möchtest
für ein ganzes leben
wenn du wirklich möchtest
und sogar geliebt werden kannst du
wenn du jemanden findest
der dir nicht die wangenknochen küsst
sondern die augen
(sie sind nur braun geworden)
tu es
wenn es dir halt gibt
tu alles
was dir halt gibt



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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag15.05.2010 19:55
Re: was dir halt gibt
von Angst
Antworten mit Zitat

Hey Roman,

jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
das moor in den wälder (wäldern) hinter

jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
was die (dir?) halt gibt


Nun, dein Text trifft genau meinen Nerv. Einzig der Vers mit dem Salz und der Zitrone verwirrt mich, weil er so abgekapselt da steht.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
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Das Bronzene Pfand


Beitrag15.05.2010 20:03

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Schön. Zum Weinen schön. Jetzt werde ich wieder den ganzen Abend mit diesem seltsamen leeren Gefühl verbringen und drüber nachdenken.
Schön. Wirklich.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag15.05.2010 20:15

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Sehr schönes Gedicht, das denke ich auch. Melancholisch, aber wirksam. Der von Scheinheilige angemerkte Vers erscheint mir auch ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen, ich weiß nicht, wo ich sie einordnen soll.
Aber sonst ... hach.

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
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Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag15.05.2010 20:18

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Gerade den Vers mit dem Salz und der Zitrone mochte ich, weil er doch ganz klar auf die Zeilen

und wenn du dich jeden
abend betrinken musst weil

verweist.
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag16.05.2010 18:08

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten abend ihr

bei der lieben scheinheiligen bedank ich mich für die korrekturen
die fehler zeugen freilich nicht grad von proffesionalität
aber das is auch was für spießer wink

bei den anderen bedank ich mir freilich auch für die kommentare
freu mich, dass es euch gefällt

was die sache mit dem salz und der zitrone angeht, fährt caro schon auf dem richtigen dampfer. es geht freilich um tequilla, denn man gerne und in rauen mengen mit salz und zitrone zu sich nimmt.
Das es ein wenig aus der Reihe schlägt ist allerdings auch so gewiss nicht von der Hand zu weisen. Ich dank euch für den Hinweis

Bis bald
euer
jim von knopf


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Tom Boy
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 361



Beitrag18.05.2010 17:47

von Tom Boy
Antworten mit Zitat

Genau!
Aber für mich lieber Orange und Zimt.


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I am inhabited by a cry. Nightly it flaps out, looking, with its hooks, for something to love.
Sylvia Plath
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

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Wohnort: Hamburg
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Beitrag18.05.2010 17:57

von Pencake
Antworten mit Zitat

Moin Roman,

gefällt mir von deinen letzten Texten besonders gut.
Weil das Gesamtbild und dessen Entwicklung stimmig ist.
Und weil die Einzelteile, die Details immer wieder Besonderes
bieten, einen neuen Blickwinkel, eine Sicht, die Spannung
schafft oder nachdenklich macht.

Klasse.

HG, Niko
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Beiträge: 2545
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Der goldene Käfig


Beitrag18.05.2010 22:39

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
neonverrauchten gassen
die reeperbahnen deines gefühls


Meine Lieblingsstelle. Ungewöhnliches, tolles Bild, trifft genau meinen Nerv. Ich habe diese Stelle mal spontan als ungewöhnlichste Metapher nominiert.
Form, bzw. auch der Einsatz der Versumbrüche ist größtenteils gut.
Ansonsten stören mich neben "Salz und Zitronen" noch diese "Wangenknochen". Ich weiß nicht, was du mit denen hast. Ich hab schonmal was von dir kommentiert, da kamen die auch drin vor ^^
Insgesamt aber nen Daume hoch.

LG David


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag18.05.2010 23:12

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

guten abend
vielen dank euch für die kommentare
freu mich

Zitat:
Ansonsten stören mich neben "Salz und Zitronen" noch diese "Wangenknochen".


Is denn keiner von euch Schnapstrinker? smile

Salz und Zitrone is doch so DIE Metapher für harten Alkohol. Da weiß doch jeder normal gleich, was gemeint is. Oder denk ich das nur? smile

Ansonsten find ich den Wangenknochen als harter Gegenpart zu seinem Nachbarn, dem Mund mit den weichen Lippen, eine ganz ausgezeichnete Metapher. Daher schon öfter verwendet. Du wirst auch das Neon in mehreren meiner Texte finden. Neonlicht ist für mich die beste Metapher für das Stadtleben, für die moderne Gesellschaft, für alles Moderne eigentlich. Ich finde es nicht ungewöhnlich, Metapher in verschiedenen Texten zu verwenden. Man denke an Rilkes Engelmetapher oder so.

Kann deinen Standpunkt freilich trotzdem verstehen.
Vielen Dank auch für die Nominierung.

Gruß
Roman


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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
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Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag18.05.2010 23:20

von Angst
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jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
Salz und Zitrone is doch so DIE Metapher für harten Alkohol. Da weiß doch jeder normal gleich, was gemeint is.

Ich bin spiessig, schon vergessen?
Nee, also, ich hab das schon verstanden mit dem Salz und der Zitrone. Aber der Vers tanzt deswegen aus der Reihe, weil er nur wie ein Stichwort da steht, so à la: "Ach ja, Salz und Zitrone, ihr wisst schon was ich meine, oder?"

Übrigens werde ich demnächst mal ein Gedicht inkognito einstellen und irgendwo ein "neon" einstreuen. Das wird deinen guten Ruf zerstören, haha!


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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag18.05.2010 23:29

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
Salz und Zitrone is doch so DIE Metapher für harten Alkohol. Da weiß doch jeder normal gleich, was gemeint is. Oder denk ich das nur?


Ich wusste zumindest direkt, was gemeint ist Razz Aber es passt einfach nicht so richtig.

Zitat:
Ansonsten find ich den Wangenknochen als harter Gegenpart zu seinem Nachbarn, dem Mund mit den weichen Lippen, eine ganz ausgezeichnete Metapher


Wenn man es so betrachtet hast du sicherlich recht. Der Gegensatz kam aber zumindest bei mir nicht an und aus diesem Grund wirkte es komisch. Ich denke, eine Metapher sollte niemals seltsam wirken, wenn man sie nicht versteht, sondern dann trotzdem auf einer nicht-intellektuellen Ebene greifen, bzw. Interesse erwecken, ihr auf den Grunde zu blicken. Das hat der "Wangenknochen" zumindest bei mir nicht geschafft, was daran liegen könnte, dass es so ein völlig unpoetischer Begriff ist, der in dieser doch sonst sehr melancholischen Athmosphäre fehlplatziert wirkt.
Damit kann man spielen, aber wenn dann müsste es schon ausgebaut werden. Aber ich will das nicht wieder aufgreifen; damit kam ich in anderen Gedichten auch schon ^^

Naja, "Neonlicht" trifft man in Städten eigentlich nicht mehr so häufig an, am ehesten in Clubs, Discotheken und so. Ob es daher repäsentativ für das Stadtleben sein kann, weiß ich nicht. Mit der Reeperbahn passt es aber wieder ganz gut zusammen.  Daher hab ich es eben nominiert.

LG David


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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag19.05.2010 22:00

von MrPink
Antworten mit Zitat

Hi Roman,
will hier nicht als Spießer auftreten, darum schieb ich einfach mal nen kleinen Wichtigtuer vor, der sich schon mal bei einem meiner Gedichte entsprechend spießig geäußert hat Razz :

MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Ich habe übrigens überlegt, ob ich dich auf das "Rückrad" anspreche. Ganz ehrlich? Das Rückrad, wie es jetzt da steht, gefällt mir besser als das Rückgrat.
....immerhin hast wenigstens noch das g drin....

Gefällt mir einfach saugut, also so richtig saugut wegen mir auch ...guat!

andi


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(Buk)
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versgerber
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V
Beitrag20.05.2010 00:01

von versgerber
Antworten mit Zitat

jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
Du wirst auch das Neon in mehreren meiner Texte finden. Neonlicht ist für mich die beste Metapher für das Stadtleben, für die moderne Gesellschaft, für alles Moderne eigentlich. Ich finde es nicht ungewöhnlich, Metapher in verschiedenen Texten zu verwenden.


Mit dem Neonlicht übertreibst du das mehrfache Verwenden von Metaphern mE gnadenlos. Reißt mich mittlerweile aus jedem deiner Texte raus, überfliege vorher schon, wo es diesmal kommt - für mich ist jede Wirkung weg. Fand bei deinen letzten Beiträgen ohnehin, dass du viel verbraucht hast.
Abgesehen vom Rumgeleuchte ist das hier aber großartig. Die "Salz und Zitrone Stelle" fällt mMn nicht unangenehmen aus dem Rahmen - im Gegenteil löst es nen filmartigen Schnitt ala Fear and Loathing in Las Vegas aus, kann ich sehr gut verbildlichen und steckt noch viel mehr drin.
Das Grundmotiv ist auch einfach schön.
Hat diesmal wieder Spaß gemacht zu lesen, danke.
lg


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Schmierfink
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Beitrag20.05.2010 03:25

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Das ist wirklich überoptimal um es biologisch zu sagen.^^
Jedenfalls, ein bisschen hat versgeber Recht, aber wir sind ja alle nur Menschen, hätte Mr Curiosity das nicht nominiert, hätte ich dat gemacht..^^ Oder geht das auch doppelt?^^
Sehr gerne gelesen!

lg
Schmierfink


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Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag20.05.2010 12:36

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
hätte Mr Curiosity das nicht nominiert, hätte ich dat gemacht


Und ich hoffte, dass niemand den Schreibfehler in meinem Nick bemerkt Sad

Egal.

LG Curiousity (nur echt mit Tippfehler)


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dschingis
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Beiträge: 305



Beitrag20.05.2010 13:03

von dschingis
Antworten mit Zitat

Zum Weinen schön - finde ich auch. Keine Mäkellei, denn das trifft den Kern.


Bianka


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Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag20.05.2010 19:05

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Tja Mr,

jetzt bemerkt ihn wohl wirklich niemand, vielleicht sollten wir ihn nochmal erwähnen, zur Sicherheit.^^

Tut mir Leid. wink

PS: Man kann doppelt nominieren!^^


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MosesBob
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Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339

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Beitrag20.05.2010 21:35
Re: was dir halt gibt
von MosesBob
Antworten mit Zitat

MrPink hat Folgendes geschrieben:
Hi Roman,
will hier nicht als Spießer auftreten, darum schieb ich einfach mal nen kleinen Wichtigtuer vor, der sich schon mal bei einem meiner Gedichte entsprechend spießig geäußert hat Razz :

MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Ich habe übrigens überlegt, ob ich dich auf das "Rückrad" anspreche. Ganz ehrlich? Das Rückrad, wie es jetzt da steht, gefällt mir besser als das Rückgrat.
....immerhin hast wenigstens noch das g drin....

Gott, ist das lange her! Laughing

jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
tu es
wenn es dir halt gibt
tu alles
was dir halt gibt

... und andere nicht vernichtet.

Moin Roman!

Mir gefällt das Gedicht, weil es an die Persönlichkeit appelliert und der eigenen Stärke Mut zuspricht. Alles, was wir brauchen, finden wir in uns selbst. Einiges können wir ohne Hilfe abrufen, und für manche Dinge brauchen wir jemanden, der uns dabei unterstützt. Völlig allein kommt niemand klar, erst recht nicht langfristig. Was die Aussage deiner Zeilen angeht, könnte ich im Prinzip unumwunden zustimmen - im Prinzip, denn immer, wenn ich höre, lese oder sehe, dass wir das tun sollen, was uns gefällt, was und stärkt oder eben Halt gibt, zieht sich in mir drin zunächst einmal alles zusammen, weil es Worte sind, die sich schon so viele Phrasendrescher und Scheinheilige in den Mund gesteckt haben, um selbstverliebt drauf rumzukauen. Nachdem sich in mir alles zusammengezogen hat, würde ich mir den moralischen Finger aus dem Hintern ziehen und ihn vorsichtig erheben. Warum? Würde ich alles machen, was mir gut tut, anderen aber Schaden zufügt, werde ich auf Dauer kein Glück empfinden können. Ich glaube, unser Glück und unsere Zufriedenheit hängen immer auch vom Befinden unserer Umwelt ab. Stören oder zerstören wir diesen symbiotischen Kreis, schaden wir uns letzten Endes selbst. Kein Mensch, der noch bei klarem Verstand ist, kann dauerhaft Freude empfinden, wenn er Leid zufügt und wenn es anderen schlecht geht. Oh, mir fallen ein paar Kandidaten ein, bei denen ich mir den Satz eigentlich zweimal überlegen müsste, aber unterm Strich stehe ich dazu.

Natürlich wäre es Unsinn, vor unangenehmen Entscheidungen zu kuschen. Darauf will ich auch gar nicht hinaus. Der Schmerz gehört zum Leben wie das Lachen, und seine Erfahrung ist kostbar, ganz gleich, ob wir ihn empfangen oder zufügen. Nein, mir geht es darum, ein rebellisch-anarchistisches Saatgut im Keim zu ersticken, das den Trugschluss fördern könnte, den Egoismus grundsätzlich über den Altruismus zu stellen (selbst wenn es den Altruismus nach Ansicht einiger Denker gar nicht gibt, weil sich praktisch jede altruistische Tat auf ein egoistisches Leitmotiv herunterbrechen lässt).

Deswegen halte ich meinen kleinen Wurmfortsatz da oben für wichtig, zumindest in der Interpretation. Wir sollten verdammt nochmal tun, was uns Halt gibt. Derweil jedoch dürfen wir nicht vergessen, darüber nachzudenken, ob es wirklich nötig ist, wenn wir wissen, dass es andere vernichten könnte - ein Aspekt übrigens, der sich zwischen deinen Zeilen erahnen lässt, wenn es um das Flugzeug und die Menschenmassen geht. Damit zeigst du kackfrech, sozusagen im Vorübergehen, die Kehrseite des ganzen auf.

Beste Grüße,

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Berni
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Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag21.05.2010 01:53

von Berni
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Sehr, sehr intensiv. Und dazu im Rhythmus. Für mich tolle Lyrik!

Ciao
Bernd, den Text noch ein paar Mal genießen wird!  Wink
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Eredor
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Moderator
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Beiträge: 3415
Wohnort: Heidelberg
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Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag21.05.2010 14:06

von Eredor
Antworten mit Zitat

Das hätte ich echt gern selbst geschrieben, Roman sad

Geanu dieselben Gedanken hatte ich auch, aber ich konnte sie nicht fassen, vor allem nicht so genial wie du.
Ich werde dich nie einholen, wird mir gerade bewusst  Shocked

lg Dennis


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"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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jim-knopf
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Beiträge: 3974
Wohnort: München
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Beitrag21.05.2010 15:40

von jim-knopf
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guten tag ihr lieben
komme nur ganz kurz an internet hier
möchte mich also erstma bedanken
und ausführliche antworten kommen dann,
wenn ich wieder daheim und mit geregeltem internetzugang bin

ich befinde mich nämlich gerade auf dem südlichsten deutschen Bundesland mitten im Mittelmeer. Am Balkon fährt eben ein Segelschiff vorbei

smile

will mich also nicht beschweren
Wie lesen voneinander wenn ich wieder daheim bin.

Gruß
Roman


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