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Eine Ahnung von Lyrik


 
 
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stefka
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S


Beiträge: 72



S
Beitrag03.02.2015 15:49
Eine Ahnung von Lyrik
von stefka
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe eine Ahnung von Lyrik,
ansonsten aber keine.
Die Art, den Text klug zu sezier'n,
ist doch so garnicht meine.

Prota, Stanze und Sonett,
Redundanz und Metrik,
fünfhebig, LI und Antonym ---
muss man dafür zur Schule geh'n ?

Und ist's Gedicht analysiert,
ist doch der Künstler oft frappiert,
ist echauffiert und angepiekst,
es fährt ihm in die Beine,
der Modus der Betrachtungsweise
war wohl nicht der seine !

Auch ich mach gerne mal Musik,
nur Noten lesen kann ich nicht,
rümpft da der "Profi" gleich die Nase ---
ja dann bleib ich doch lieber schlicht!

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Gast







Beitrag03.02.2015 16:58

von Gast
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Nö, das kann man selber lernen,
Indem man übt und fleißig liest,
Muss sich nicht das Hirn entfernen,
Nur weil die Metrik so verdrießt.

Du musst nicht die Muse killen,
Wenn du die Formen wahren willst,
Sich ein wenig drin zu drillen,
Was du als Ärgernisse schiltst,

Macht Dich stärker, souveräner,
Dich Deiner Sprache viel gewisser.
Oben schriebst Du einen Gähner,
Denn der ist wohl der größte Schisser,

Der erklärt, ein Widerspruch
Bestünde zwischen Form und Kunst.
Dieser Flachsinn! Schluss! Genug!
Wer ihn gebraucht, hat keinen Dunst:

Formschön schreiben ist Vernügen.
Wer andres sagt, verbreitet Lügen.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4944
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag03.02.2015 18:56
Re: Eine Ahnung von Lyrik
von gold
Antworten mit Zitat

stefka hat Folgendes geschrieben:
Ich habe eine Ahnung von Lyrik,
ansonsten aber keine.
Die Art, den Text klug zu sezier'n,
ist doch so garnicht meine.

Prota, Stanze und Sonett,
Redundanz und Metrik,
fünfhebig, LI und Antonym ---
muss man dafür zur Schule geh'n ?

Und ist's Gedicht analysiert,
ist doch der Künstler oft frappiert,
ist echauffiert und angepiekst,
es fährt ihm in die Beine,
der Modus der Betrachtungsweise
war wohl nicht der seine !

Auch ich mach gerne mal Musik,
nur Noten lesen kann ich nicht,
rümpft da der "Profi" gleich die Nase ---
ja dann bleib ich doch lieber schlicht!



 lol lol lol

Der Autor heißt aber nicht gold!!!lol


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stefka
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 72



S
Beitrag03.02.2015 20:41

von stefka
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@ Walther:

Ein Gähner ist's wohl kaum gewesen,
sonst hätt'st Dich nicht so aufgeregt
und diesen bösen Text geschrieben,
der so ja noch nichts widerlegt,
(außer vielleicht, dass sich beim Meister
der Widerspruchsgeist heftig regt !)

Ich bin kein Freund von langen Worten,
d'rum sag' ich's nochmal klipp und klar:
Das Reimen geht, sowie das Spielen,
auch ohne Form ganz wunderbar !

@ Gold : Merci !!!
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Gast







Beitrag03.02.2015 20:56

von Gast
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Du denkst, ich wäre aufgeregt
An die Replik gegangen.
Ich habe doch nur ganz gepflegt
Und lässig angefangen,

Dir klar zu machen: Was da steht,
Das ist nicht gut und recht,
Es ist, wenn's um das Dichten geht,
Nur lahm und furchtbar schlecht.

Man muss das Schreiben eben können.
Wie aus dem Handgelenk,
Als ob sie locker Raum gewönnen,
Das ist schon ein Geschenk,

So müssen Wörter Worte formen:
Sie fließen einfach, schwupps,
Und fügen sich in feste Formen,
Nach einem kleinen Stups.

Und wollen wir die Formen lassen,
Dann lachen wir uns was.
Wir bauen sie, und sieh, sie passen,
Für dies und dies und das.
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stefka
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 72



S
Beitrag03.02.2015 21:54

von stefka
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Chapeau, Walther !
Ich beuge mein Haupt in Demut! Der Krümel schweigt, wenn Der Kuchen spricht und auch wenn er nicht für lange schweigen will, so muss er doch neidlos anerkennen, dass Deine zweite Antwort so wunderbar locker-lässig mit den Worten spielt, dass es nur so eine Freude ist...

                                                         Gruß   stefka
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firstoffertio
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Beitrag03.02.2015 22:49

von firstoffertio
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Doch kann es einem auch passieren,
wenn man schon routiniert schreibt,
dass Formen stimmen, aber ihren
Inhalten kaum ein Raum bleibt.
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gold
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Beiträge: 4944
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Beitrag03.02.2015 23:27

von gold
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doch kann es einem auch passieren,
dass man will den Leser schikanieren,
der das Ganze anders liest
und man ihm daraufhin die Lyrik gründlich vermiest,
mit dem Verweis des Dichters auf ein Quellenstudium
und der Aussage der Leser sei ein thumber Thor
und man gibt sich lyrischer als je zuvor.


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G.T.
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G

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Beiträge: 674



G
Beitrag03.02.2015 23:57

von G.T.
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Bin zu faul, zu dichten. Embarassed
Ich finde den Inhalt des Gedichts zu schlicht. Ich weiß ja nicht, was für Musik das lyr. Ich macht, aber ohne Noten zu lesen wird es über ein bestimmtes Niveau nicht hinauskommen.
Für bestimmte Musik braucht es nun einmal Grundkenntnisse - wer ein Stück für Geige spielen will, das auf einem Blatt steht, muss lesen können, was darauf steht.
Wer Lust hat, ein Sonett zu machen, muss wissen, was ein Sonett ist.
Wer wissen will, warum etwas mit einem Vers nicht stimmt, dem kann ein bisschen Wissen über Metrik helfen.
Und wer auf freie Reime steht, kann darauf pfeifen.

Wer Bach spielen will, sollte Noten lesen können. Wer Alle meine Entchen spielen will, kommt wohl auch ohne aus.

Der Vergleich zum nicht Noten lesen könnenden Musiker ist einfach schlecht.
Genausogut könnte ein Dichter ja sagen: Die Hauptsache ist das, was ich dichte, wozu schreiben und lesen lernen?
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stefka
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 72



S
Beitrag04.02.2015 00:25

von stefka
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@ Firstoffertio & Gold: Das war lausig ! 6 ! Setzen !!!   ( Firma dankt !)

@ GT : Hi, ich bin Gitarrist und spiele schon etwas mehr als a.m.E.
Mir ist bekannt, dass viele der berühmtesten spanischen Flamenco-Gitarristen des Notenlesens unkundig sind oder waren, ebenso wie viele Zigeuner u.a. Django Reinhard...
                                Gruss stefka
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Aranka
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A
Beitrag04.02.2015 00:49

von Aranka
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Nicht alles, was sich reimt ist auch schon ein Gedicht. Für diese Aussage brauche ich keine Ahnung von Lyrik. Um jedoch Lyrik zu schreiben, wäre es nicht schlecht, ein wenig Ahnung zu haben.

Ich wundere mich einfach nur, dass ein solcher Text ins Feedback landet. Ich zitiere einfach noch einmal Boro. Seine Beschreibung vom Feedback.

Zitat:
Lyrik Feedback-Bereich

Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.


Wäre nicht schlecht, sich das Ab und An mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Stefka, dieser Text ist sicherlich weit davon entfernt, formvollendet zu sein und auch der Inhalt verdient ein paar Fragezeichen.

Und die Frage ist hier nicht, ob du "schlicht" schreibst. Gute Texte können durchaus "schlicht" sein, nur schlecht gemacht sollten sie nicht sein.

Stefka, ich habe ein ganz doofes Gefühl bei deiner Einstellungsflut. Machst du dich lustig über das Forum? An Texten arbeiten willst du jedenfalls nicht.


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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stefka
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S
Beitrag04.02.2015 01:53

von stefka
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Hallo Aranka,
ich finde es gut, dass Du hier rüber geschaut hast... ich rolle Deinen Text mal von hinten auf:
Nein, ich mache mich nicht lustig über das Forum! Ich mag allerdings keine aus Betriebsblindheit erwachsene Borniertheit, mag keine Dogmaten und Quadratschädel, mag keine bierernsten das-muss- aber-so-sein- Sager und flüchte vor belehrenden Oberlehrern. Ich bin ein Freigeist und in meinem Leben vielfach formlos glücklich. Ich setze Kreativität gegen das Formale.

Schau Dir doch mal diesen Faden hier an. Ist das nicht eine archetypische Kontroverse ? Formal gegen frei, glatt gegen kantig, Kopf gegen Bauch ?
Schau Dir mal Gold an. Sie hat ungefähr so viele Beiträge auf dem Buckel wie Du. Sie ist in den besten Jahren und wohl schon länger hier dabei.
Ihr hat mein Gedicht offensichtlich gefallen. Und jetzt kommst Du daher und meinst, Du hast ein ganz doofes Gefühl ! Was soll ich damit anfangen ?
Ich habe mich erklärt. Mein Ansatz ist ein anderer. Was nicht heißt, dass ich keine Kritik annehme. Was nicht heißt, dass ich vielleicht auch mal an einem Text arbeiten werde. Ich habe Boros' Beherzigungsappell gelesen und fühle mich ganz konform dazu, nur dass ich unter "formvollendet" etwas anderes verstehe als Du.

Aber dieses Gedicht hier ist bis dato mein bester Text . Und die Flut meiner Einstellungen entspringt meiner momentanen Leidenschaft für eine neuentdeckte kreative Ausdrucks möglichkeit. Soll ich die Klappe halten, weil die Hüter des heiligen Grals kein bisschen stefka aushalten können? Ich habe selber genug hier gestöbert und bei manchen Sachen auch: mhm, ok ! gedacht, aber das liegt wohl daran, dass ich keine Ahnung habe und ich arbeite ja auch dran...
Also seid ein bisschen nachsichtig mit mir, ich will niemandem was Böses !
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Harald
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Beitrag04.02.2015 02:02

von Harald
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Ich habe - in dieser Reihenfolge - mir selbst beigebracht:

Diatonische Mundharmonika, Schlagzeug (beides später zusammen gespielt), E- und Kontrabass und versuche zur Zeit die diatonische Handharmonika "in den Griff" zu bekommen.

Nebenher habe ich Liedtexte geschrieben und umgeschrieben. Ist eine schöne Sache, man kann ein wenig schludern, am Ende wird es "passend gemacht" …

Dann habe ich mich - zuerst mit fragwürdigen Erfolgen - an Gedichte gewagt und kann dir eines sagen:

Wer aus der Musik kommt, braucht keine Noten zu kennen, aber er sollte Taktgefühl haben - und ist eigentlich für das Schreiben metrisch einwandfreier Gedichte prädestiniert - so er sich Mühe gibt …

 Wink


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

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gold
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Beitrag04.02.2015 07:42

von gold
Antworten mit Zitat

stefka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Aranka,
Schau Dir mal Gold an. Sie hat ungefähr so viele Beiträge auf dem Buckel wie Du. Sie ist in den besten Jahren und wohl schon länger hier dabei.



Lieber Stefka,

du kannst Aranka und mich nicht auf eine Stufe stellen, wir sind viel zu verschieden. Aranka ist eine Lyrikerin par excellence, die ich sehr schätze und die mich manches Mal sehr nachdenklich macht.
Ich hingegen sehe mich in der Prosa zu Hause. Gelegentlich schiele ich in die Lyrik und fühle mich ab und zu herausgefordert, meinen Eindruck dazulassen oder auch selbst etwas zu kreieren, wobei ich mich da manches Mal ausprobiere.
Ich denke, was wir beide gemeinsam haben, lieber Stefka, ist unser Sich Wehren gegen Dogmen und das Spielen mit Formen, die manches Mal über den Rahmen hinaus ragen.

So, lieber Gesinnungsgenosse, der Lanze ist genug gebrochen...

Liebe Grüße
gold


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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag04.02.2015 08:08

von Eredor
Antworten mit Zitat

Die Unkenntnis, Noten zu lesen mit einem fehlenden Interpretationsgeist zu vergleichen, ist sowieso Quatsch.
Gedichte kann man auch ohne akademische Wissensbeigaben lesen. Und verstehen. Noten nicht.
Und mir kommt die Krätze, wenn du Django Reinhardts hier reinnimmst! Dieser Kerl konnte vielleicht keine Noten lesen, hatte aber ein unglaubliches Verständnis für Harmonien und Tongruppen. Musik machen ist nicht "Noten auf Papier". Außer man ist Komponist (Django ließ sich sein Zeug von jemandem aufschreiben - willst du jetzt, dass jemand deine Gedichte für dich aufschreibt?)  Musik machen ist zu verstehen und zu wissen, wie man sein Instrument ausnutzt und das beste daraus macht. Reinhardts!  Du kannst den doch jetzt nicht als jemanden  hinstellen, der "einfach mal so" ganz unbeschwert und ohne Hintergrundwissen den Jazz erfindet! Der hat ziemlich genau gewusst, was er da gemacht hat, und warum!

Um jetzt den Bogen zu dir zurück zu schlagen: Das, was du da von Lyrik verstehst, ist nicht "Kreativität" oder "Freigeist", das ist schlichte Faulheit.
1. Wenn du wissen willst, was ein Gedicht ist, musst du erst mal eins gelesen haben. Sobald du eins gelesen hast, rezipiert dein Hirn das. Oder anders: du KANNST erstmal nur formale/inhaltliche Kopien dieses Textes erstellen. Wo ist da der Freigeist?
2. Brinkmann hat sich jahrelang über das akademische Betrachten von Texten aufgeregt. Und über Texte, die unter akademischen Gesichtspunkten geschrieben worden sind. Er hat sich über gereimte Texte aufgeregt, er hat sich über Formen aufgeregt, er hat sich über Traditionslyrik aufgeregt. Und trotzdem hat er das alles gelesen, und ich gehe noch weiter, sich viel mehr bei seinen Gedichten gedacht, als er in seinen Essays behauptet: "...mehr Notizen als Gedichte..." - er hat auch mal, als er sich in Rom aufhielt,  seiner Frau in einem Brief geschrieben, er würde kein Italienisch lernen wollen - so könnte er sich voll auf die Umgebung konzentrieren und würde nicht von der Schrift, der "Staatssprache", wie er es nannte, abgelenkt werden. Das ist natürlich ein schöner Gedanke, aber absoluter Quatsch. In "Hymne auf einem Italienischen Platz" spielt Brinkmann so gekonnt mit der ital. Sprache - man kann davon ausgehen, dass Brinkmann mehr für seine Lyrik getan hat, als er zugeben will. Man sollte den armen nicht überschätzen, der hat sich Mühe gegeben. Nicht einfach irgendwas aus dem Ärmel geschüttelt.
3. Was ist an deinem Text kreativ? Die Reime? Da ist doch gar nix neues drin! Weißt du, wie viele Schüler täglich über genau das nachdenken? Das einzig gute an dem Text ist, dass er in (teil-)gereimter Form geschrieben ist und sich somit selbst widerlegt. Das fand ich super.

Vielleicht sollte jeder mal festlegen, wo eigentlich sein Fokus liegt.
- Willst du nur unterhalten? Dann ist dein Gedicht voll in Ordnung.
- Willst du ernsthafte Lyrik schreiben, mit einem doppelten Boden und inneren Struktur? (Keine traditionelle unbedingt, aber irgendeine muss es geben) Dann ist dein Gedicht schlecht. Weil es sich nur aus Allgemeinplätzen zusammensetzt, abgekupferten Formulierungen, nix neues - und viel schlimmer: nix eigenes! Keine eigene Sprache! --> das könnte ein furchtbar ironischer Text sein, und dadurch wieder gut; das Problem ist, du wirkst nicht so als hättest du den Text ironisch gemeint. Sagst du ja auch gegenüber Aranka.

Nichts kommt von nichts, lieber Stefka. Wenn du den Ehrgeiz hast, ein Django Reinhardts zu sein, solltest du halt schon mal wissen, was du da eigentlich machst, und warum.

LG Dennis

// PS: Ich fand dein Schlagzeugsolo ziemlich gut. Es war was Experimentelles, es hätte einen eigenen Geist, man hat gemerkt, dass DU in diesem Text warst. Deshalb bin ich hiervon vielleicht so enttäuscht - weil du eine gute Veranlagung hast, weil du viel mehr kannst als das hier. Nicht böse sein!


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- Lütfiye Güzel
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Einar Inperson
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Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag04.02.2015 11:54

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich habe eine Ahnung von Lyrik


Dieser erste Vers gefällt mir. Sowohl in der sachlichen Aussage, als auch, dass für mich darin etwas poetisches mitklingt.

Was schwingt in Ahnung nicht alles mit? Bauchgefühl, Intuition, etwas undeutliches, nicht genau fassbares, aber auch durchaus konkreter werdend, in Richtung Vermutung. Es ließen sich noch weiter Begriffe zu einer Kette aneinandereihen.


Doch dann kommt der zweite Vers. Unnötig. Nun gut, eine Spielerei mit keine Ahnung.

Aber wo der erste Vers noch offen ist, schließt der zweite. Keine Ahnung also.

An der Stelle frage ich mich, warum soll ich die Ergüsse von jemandem lesen, der selbst bekennt, keine Ahnung von dem zu haben, über das er schreibt?

Was in der nächsten Strophe folgt, ist eine Aufzählung. Vom Autor so gewählte Begriffe. Die abschließende Frage kann eigentlich nur rhetorisch sein. Was sagen denn  die Lehrpläne in Deutschland?

In der dritten Strophe richtet sich der Blick auf den Dichter, der hier Künstler genannt wird. Darin scheint mir doch eine spannende Wortentscheidung zu liegen.

Zum Abschluss, das Bekenntnis Lust zu haben. Lust, es selbst zu versuchen. Und das Bekenntnis im Vergleich mit der Musik, dass die theoretische Basis fehlt.

Ich finde, durchaus interessante Ansätze. Einzelne Aspekte. Gleichwohl die Umsetzung nicht gelungen ist. Bis auf den ersten Vers.

Stefka, in der Werkstatt wäre der Text besser aufgehoben. Warum schlicht bleiben, wenn man die Chance hat zu lernen. Aranka und Walther wären jedenfalls noch einmal genauer zu lesen. Wenn du denn lernen möchtest.


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Aranka
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Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A
Beitrag04.02.2015 12:05

von Aranka
Antworten mit Zitat

Stefka, du schreibst:

Zitat:
Ich mag allerdings keine aus Betriebsblindheit erwachsene Borniertheit, mag keine Dogmaten und Quadratschädel, mag keine bierernsten das-muss- aber-so-sein- Sager und flüchte vor belehrenden Oberlehrern. Ich bin ein Freigeist und in meinem Leben vielfach formlos glücklich. Ich setze Kreativität gegen das Formale.


Das kann ich auch für mich unterschreiben. Würde die letzten zwei Sätze vielleicht etwas modifizieren: "Ich bin ein freier Geist und spiele (kreativ) mit allem auch mit der Form bis ins grenzwertig Formlose. Das Wort "glücklich" benutze ich eher selten. Vielleicht würde ich sagen: Manchmal "glückt" es, das Leben, so für Momente! Wobei der Rest nicht Unglück heißt, sondern einfach Leben.

Ich kann mich in vielem Eredor anschließen und bin froh, dass er deinen Django Reinhardt-Vergleich zurechtrückt. Deine Argumentation greift etwas wild und unsortiert in die Beispielkiste und macht daher eine Diskussion an einem roten faden schwierig.

In all deinen Beiträgen und besonders Antworten lese ich jedoch eines: du willst "schreiben", frei und einfach so wie es in dir ist, dir keine Gedanken um Form oder anderes Sprach-Handwerk machen, dich auf dein Gefühl verlassen und die Ideen gehen dir nicht aus, es scheint in dir zu sprudeln, was ja erst mal positiv ist. (Das nennst du kreativ, aber es sagt noch nichts über das Produkt aus, was dabei heraus kommt.)

Nun stellst du das Ergebnis aber hier in ein Schriftstellerforum ein und es stößt auf Leser unterschiedlichster Vorstellung. Der eine findet den Text gut, kann für sich etwas herausnehmen, der andere setzt seine Fragezeichen und sieht darin vielleicht einen "widerspenstigen" Geist (positiv gemeint), aber wenig Können, diesen zur Geltung und Aussage zu bringen. Der Text bekommt nicht durchgängig das Lob, das du dir erhoffst. So ist das einfach.

Wenn in dir ein so freier und kreativer Geist wohnt, dann gib ihm die Chance sich zu entfalten und sich "gekonnter" zu zeigen. Und da hilft aus meiner "Oberlehrer-Sicht" nur: lesen, schreiben, verbessern, arbeiten, Schweiß fließen lassen und schlaflose Nächte einplanen, sich mit Formalem quälen um es endlich überschreiten zu können, und und und ... am Ende steht ein Text, dem man nicht anmerkt von den Mühen, ein Text eigenwillig und herausfordernd, oder einfach nur schlicht und gut.

Die Ausnahme Talente, die gibt es auch, aber wenn man dann einmal in deren Biographien schaut, sieht man, dass Arbeit, das Letzte von sich fordern, ja oft sogar eine gewisse Besessenheit ihr Leben geprägt hat.  

@ gold
Glod, schön, dass du schon reagiert hast. Uns hält unsere Verschiedenheit nicht davon ab, unsere Texte und Kommentararbeit zu schätzen. Nicht die Verschiedenheit ist ein Hindernis sich hier bereichernd zu treffen, auch nicht der Meinungsaustausch von verschiedenen Positionen aus. Habe noch einige sehr intensive "Austäusche" über einen Text mit dir im Kopf. Und die Anzahl der Beiträge sagen für mich auch nicht viel aus und sind sicherlich nicht unsere einzigen Gemeinsamkeiten.

Gruß an alle im Faden. Aranka


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Stimmgabel
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Beitrag04.02.2015 14:12

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


ok, okay .... mal ein bißchen '3cht3' Lyrik  lol, damit's hier im Faden nicht nur rumselt und Quecksilber plätschert :


... kas Villusion

Nix, keine Ahnung von allem [ ssss ... ];
ansonsten, wer weiß
ich alles,
begehr’s – vor allem
den Leser, d d den ... frisst’s
mir aus der Hand.      egal,
wer weiß? [ ich ]

© stef /13.11 Uhr

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Gruß, Stimmgabel


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G.T.
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G
Beitrag04.02.2015 16:21

von G.T.
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Zitat:
@ GT : Hi, ich bin Gitarrist und spiele schon etwas mehr als a.m.E.
Mir ist bekannt, dass viele der berühmtesten spanischen Flamenco-Gitarristen des Notenlesens unkundig sind oder waren, ebenso wie viele Zigeuner u.a. Django Reinhard...
Gruss stefka


Was heißt "a.m.E."? Embarassed
Ok, du spielst tolle Musik auf der Gitarre (ist nicht ironisch gemeint) und es ist üblich unter Flamencogitarristen und anderen erstklassigen Gitarristen anderer Musikrichtungen sicher auch, ohne Noten(-kenntnisse) zu spielen.
Du schreibst ohne Reimschema und feste Metrik und es ist üblich unter Dichtern der freien Lyrik, ohne Reimschema und feste Metrik zu schreiben.

Aber wo Bach gespielt wird, braucht man Noten von Bach.
Und wo ein Sonett geschrieben wird, braucht man Kenntnisse von den Regeln des Sonetts.

Diese beiden Möglichkeiten, Lyrik zu gestalten, schließen sich doch gar nicht aus! Es ist dämlich, sie gegeneinander auszuspielen.
Zitat:

Prota, Stanze und Sonett,
Redundanz und Metrik,
fünfhebig, LI und Antonym ---
muss man dafür zur Schule geh'n ?

Gerade den markierten Vers finde ich daher einfach misslungen. Es gibt Gründe für Menschen, Stanzen und Sonette zu schreiben, genauso wie es für Komponisten des Barock Gründe gab, eine Suite nach einem bestimmten Muster aufzubauen - und zwar unabhängig davon, ob es gleichzeitig Flamencogitarristen gab, die ohne Noten wunderbare Musik machten.

Dein Gedicht ist so, als würde sich ein Fußgänger über Autofahrer lustig machen, dass die wissen, woraus ihr Auto besteht, denn er geht einfach zu Fuß ... Ok, lassen wir ihn zu Fuß gehen. Aber wer Auto fahren möchte, sollte wohl besser wenigstens ein paar Grundkenntnisse von seinem Auto haben. Rolling Eyes
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stefka
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S
Beitrag04.02.2015 23:53

von stefka
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N' abend,
ich bin heute ganz schön ausgepowert, das intensive Austauschen gestern Nacht hat doch Kraft gekostet... nichtsdestotrotz fühle ich so was wie Erleichterung. Ich denke, es war  für mich ein fruchtbarer Prozess und  glaube , meine Lektion gelernt zu haben. Zumindest habe ich etwas von dem Geist in diesem Forum und einigen seiner Mitglieder mitbekommen. Dafür möchte ich mich bei den Mitwirkenden bedanken ! (bin heute eher versöhnlich gestimmt) Ich habe jetzt keine Muße, auf jeden Kom. einzugehen, aber es waren gute Anregungen dabei ! Danke dafür !

Was loswerden möchte ich trotzdem noch :
Es ging mir nicht um Django Reinhardt speziell, es ging mir um die Jungs(und natürlich auch Mädels) , die keine Noten lesen können, im allgemeinen. Die haben nämlich eins gemeinsam: Feeling ! It's all about feeling ! Natürlich kann auch jeder Noten lesende Musiker Feeling haben, aber es ist schon bezeichnend, wie wenig Musiker aus der Klassik in der Lage sind, frei zu spielen und zu improvisieren. Und genau da kann Form zum Korsett werden, kann den Ausübenden in seinen Möglichkeiten beschneiden. Gut, man könnte jetzt hergehen und sagen, ohne Noten sind einem auch viele Möglichkeiten verwehrt---akzeptiert. Ich möchte mal eine Erfahrung aus dem Forum erzählen. Neulich bin ich beim Stöbern auf ein wunderbares Gedicht gestoßen. Ich fand es sensibel, fragil und sehr poetisch, einfach wunderbar. Leider ist es so verrissen worden, dass der Autor es sperren ließ ! Das fand ich schrecklich und völlig unverständlich !
Gleichzeitig versuche ich prämierte Werke zu lesen und finde teilweise überhaupt keinen Zugang...

Wenn ich mir jetzt vorstelle, tief in die Materie der Lyrik/Prosa einzutauchen, brav ganz von vorne anzufangen und immer meine Hausaufgaben  mache --- werde ich dann in ein paar Jahren auch soweit sein, so ein (jetzt noch) wunderschönes Gedicht zu verreißen, dafür aber einen Zugang zu allen (jetzt noch) schwierigen Texten haben ? Will ich das? Sollte ich das wollen ?

Abschließend möchte ich noch etwas zu meinem Gedicht sagen :
Auch wenn das Metrum hoppelt, wie ein Mountainbiker auf einem Geröllfeld, auch wenn das Versmaß  unterirdisch ist, auch wenn die Apostel der reinen Form sich mit Bauchkrämpfen am Boden winden ---
es gibt auch einen Inhalt !
Wiederum beim Stöbern und Lesen diverser Threads fiel mir auf, dass trotz aller Gelehrsamkeit und kundigen Kritik der Autor auch schon mal sehr" bauchmäßig" reagieren konnte, wenn er sich nicht verstanden fühlte.
Diesem Sachverhalt habe ich versucht , möglichst humorig Ausdruck zu verleihen, konzentriert auf Strophe drei. Natürlich soll das Gedicht unterhalten ! Ich bin ja ein Mensch mit viel Humor und wollte hier wirklich kein Sakrileg begehen....  in diesem Sinne...
                                                                   Es grüßt stefka
PS: a.m.E. bedeutet alle meine Entchen !
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G.T.
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Beiträge: 674



G
Beitrag05.02.2015 00:18

von G.T.
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Zitat:
Feeling ! It's all about feeling ! Natürlich kann auch jeder Noten lesende Musiker Feeling haben, aber es ist schon bezeichnend, wie wenig Musiker aus der Klassik in der Lage sind, frei zu spielen und zu improvisieren. Und genau da kann Form zum Korsett werden, kann den Ausübenden in seinen Möglichkeiten beschneiden. Gut, man könnte jetzt hergehen und sagen, ohne Noten sind einem auch viele Möglichkeiten verwehrt---akzeptiert.

Also, alles hat sein Für und Wider - wo liegt jetzt das Problem?
Übrigens, so oft wie ich klassisch ausgebildete Musiker improvisieren höre, glaube ich, wir leben auf zwei unterschiedlichen Planeten.
Zitat:

Ich fand es sensibel, fragil und sehr poetisch, einfach wunderbar. Leider ist es so verrissen worden, dass der Autor es sperren ließ ! Das fand ich schrecklich und völlig unverständlich !
Gleichzeitig versuche ich prämierte Werke zu lesen und finde teilweise überhaupt keinen Zugang...

Wenn ich mir jetzt vorstelle, tief in die Materie der Lyrik/Prosa einzutauchen, brav ganz von vorne anzufangen und immer meine Hausaufgaben mache --- werde ich dann in ein paar Jahren auch soweit sein, so ein (jetzt noch) wunderschönes Gedicht zu verreißen, dafür aber einen Zugang zu allen (jetzt noch) schwierigen Texten haben ? Will ich das? Sollte ich das wollen ?


Natürlich findest du zu einigen Texten keinen Zugang, natürlich gefallen dir auch Texte, die anderen nicht gefallen - weil es auch so etwas wie Geschmack gibt! Es gibt Menschen, die Goethe lieben, und Menschen, die Goethe sch**** finden, so wie bei jedem anderen Dichter.
Aber NOCHMAL zu meinem Punkt: Was spricht dagegen, die "Lager" nebeneinander existieren zu lassen? Die Sonette und die freie Lyrik?
Es ist völlig egal, ob ein Musiker Noten lesen kann oder nicht, solange er die Musik, die er macht, gut macht, so dass sie Menschen berührt. Das geht mit und auch ohne klassische Ausbildung.
Wenn ein Mensch ein Gedicht in einem Forum veröffentlicht, muss er mit Kritik rechnen. Bei unangemessener Kritik, die beleidigend und persönlich wird, ist es nur verständlich, wenn er seinen Thread sperren lässt. Sonst ist es einfach Enttäuschung. Auch das ist legitim. Macht aber die Kritiker, wenn sie sachlich geblieben sind, nicht zu schlechten Kritikern.

Du musst und sollst nicht etwas Bestimmtes wollen. Wenn du Gedicht A toll findest und Gedicht B blöd, dann kann das so stehen bleiben. Aber du kannst nicht allen Ernstes behaupten, deinen Zugang zu Lyrik für den besten zu halten. Wo liegt das Problem, wenn nur du allein ein Gedicht, das andere verrissen haben, gut fandest? Dann hat es für dich doch seinen Zweck erfüllt.
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag05.02.2015 01:02

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Also als amüsantes Gedicht über das Schreiben und Rezipieren von Lyrik fand ich das gar nicht so schlecht. Habe mal ein paar kleine Änderungen gemacht:

Ich habe etwas Ahnung von Lyrik,
 darüber hinaus aber keine.
 Die Art, den Text klug zu sezier'n,
 ist gar nicht so die meine.

 Prota, Stanze und Sonett,
 Redundanz und Metrik,
 fünfhebig, LI und Antonym ---
 muss man dafür zur Schule geh'n ?

 Und ist's Gedicht analysiert,
 ist der Künstler oft frappiert,
 echauffiert und angepiekst,
 es fährt ihm in die Beine,
 der Modus der Betrachtungsweise
 war wohl nicht ganz der seine !

 Auch ich mach gerne mal Musik,
 nur Noten lesen kann ich nicht,
 rümpft da der "Profi" gleich die Nase -
 dann bleibe ich doch lieber schlicht!

Vielleicht gibt es noch mehr Vorschläge. Nur weil das Gedicht frech und ein wenig holperig daherkommt, muss es doch nicht total abgelehnt werden? Sicher ist es kein tiefgehendes, will es auch nicht sein?
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