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Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
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30.03.2014 19:00 Die Wacht III [Prosa] von Vogel
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Die Wacht
“Da unten. Ich sehe sie.”
“Sieh nicht herab, habe ich gesagt!”
Der Eiswind zielte genau auf die Schläfen. Die Hängebrücke knarrte wie die brüchigen Segel eines Geisterschiffes. Die Schritte der Jugendlichen pflanzten sich von Bohle zu Bohle fort, um sich aufzuschaukeln, bis die Brücke bockte, einem Boot in den Wellen gleich, um sich aufzubäumen, sie abzuschütteln.
“Die Wächter fangen dich notfalls auf.”
“Nur wenn du nicht hinab siehst.”
“Sieh nicht hinab. Dann greifen sie dich.”
Der Handlauf nur ein sprödes Seil. Jede Faser an den Handflächen ein unzuverlässiger Freund. Jede Bohle nur Treibholz im Wind. Und dazwischen die Schatten. Schwarzer Wald. Nadelholz. Und Kräfte, so alt wie das Tal.
“Es sind Schatten. Riesige Schatten. Sie schauen mich an.”
“Du sollst nicht hinsehen, verdammt. Geradeaus. Schneller.”
Eine böse Welle aus Wind. Ein Blick ohne Augen. Eine Hand aus Kälte und Nadeln.
“Sie fangen dich notfalls auf. Wenn du sie nur nicht ansiehst.”
“Ich seh sie doch längst. Sie greifen nach mir. Sie reißen mich hinunter. Die Schatten …”
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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31.03.2014 16:04 Re: Die Wacht III [Prosa] von Akiragirl
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Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!
Wie beim letzten FFF beschränke ich mich auf eine stichpunktartige Bewertung. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht.
Zur Geschichte „Die Wacht III“:
+ An einigen Stellen gefällt mir das Gefühl, das die Geschichte vermittelt - da kommt schon etwas Bedrohliches rüber
+ Du hast auf jeden Fall die Vorgaben gut eingehalten und auch in einer akzeptablen Weise umgesetzt
- sprachlich leider einige Stolpersteine (2x „um sich“ in einem Satz, „knarrende“ Segel?)
- keine Geschichte, die in Erinnerung bleibt; ist zu gewöhnlich, sprachlich nicht stark
- kein aussagekräftiger Titel
Bewertung: 4 Federn.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 31.03.2014 16:35 Re: Die Wacht III [Prosa] von Eulenbaum
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Jugendliche, auf der Brücke, Augenblicke werden Sekunden, Sekunden werden entsetzlich langsame Bilder aus Sicht für die Protas.
Zitat: | Die Schritte der Jugendlichen pflanzten sich von Bohle zu Bohle fort, um sich aufzuschaukeln, bis die Brücke bockte, einem Boot in den Wellen gleich, um sich aufzubäumen, sie abzuschütteln. |
Immer wieder die Angst zu fallen, immer wieder die Drohung und gleichzeitige Verheißung, die die „Schatten“ gleichzeitig sind, die einen fangen, aber nur, wenn man nicht nach unten sieht (interessantes Motiv! Diese "Zweiheit" der Schatten.).
Ein paar der Einzelheiten:
Zitat: | Der Eiswind zielte genau auf die Schläfen.
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Wenn das das Gefühl sein sollte, das die Protas haben, kommt das nicht als Gefühl rüber, es hört sich realistisch gemeint an, ist aber mir als realistische Beschreibung innerhalb der Geschichte nicht stringent genug.
Zitat: | Ein Blick ohne Augen. |
Das Bild ist nicht schlüssig, wenn es den Wind meint.
Schöne Wendung:
Zitat: | Jede Faser an den Handflächen ein unzuverlässiger Freund. Jede Bohle nur Treibholz im Wind |
Mir sind zu viele Metaphern auf dichtem Raum, auch wenn sie einzeln ungewöhnlich sind und aufmerksam machen, verliert der Text dadurch für mich seine Konsistenz.
Ich habe überlegt, ob der Rhythmus, der durch den Wechsel von Gespräch und eben dieser metaphernreichen Beschreibung des Unterwegsseins auf dieser Brück entsteht, den Text trägt. Aber ich empfinde ihn als zu zerrissen durch die vielen Metaphern, die aufmerksam machen, aber dadurch auch immer zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Die Wacht paßt als Titel, weil sie dem Text nochmal einen anderen Dreh geben, als es mit einem anderen Titel sein würde.
Gruß,
Eulenbaum
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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31.03.2014 18:02
von Herbert Blaser
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Sie die Wächter eine Bedrohung, oder fangen sie Stürzende auf? 3 Federn
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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31.03.2014 22:42
von Ithanea
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Einige schöne Formulierungen!
Das Thema finde ich jetzt nicht so originell, oder es bleibt mir zu unklar. Ist das metaphorisch oder passiert das wirklich so? Bei beiden Möglichkeiten fehlt mir etwas, um es einzuordnen.
Die mag ich sehr gern:
Zitat: | ein unzuverlässiger Freund |
Zitat: | Kräfte, so alt wie das Tal |
Zitat: | Ein Blick ohne Augen. |
Ich federe erst am Schluss und bewerte nach Themenumsetzung (Eingehalten und Kreativität), Inhalt und Sprache/Stil.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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01.04.2014 10:42
von KeTam
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Doch. Dafür, dass das ein so kurzer Text ist, kommt da schon was an Emotionen rüber und mir gefallen auch so Sachen, wie das hier:
Zitat: | Der Handlauf nur ein sprödes Seil. Jede Faser an den Handflächen ein unzuverlässiger Freund. Jede Bohle nur Treibholz im Wind. Und dazwischen die Schatten. Schwarzer Wald. Nadelholz. Und Kräfte, so alt wie das Tal. |
Nur finde ich, der Text entfaltet nicht die Wirkung, die er haben könnte, hättest du etwas mehr Worte zur Verfügung gehabt. Aber so vom Ansatz her ist das okay.
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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01.04.2014 11:12
von Piratin
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Hallo Inko,
es entsteht zwar eine Atmosphäre der Bedrohlichkeit, doch sie verpufft, da ich nicht erfahre, wieviele Jugendliche es sind, wer zu wem spricht, wer von den Schatten nach wem greifen. Also ist zwar das Thema erfüllt, aber die Umsetzung ist nicht ganz gelungen. Dem Text hätte es sicher gut getan, die Grenzen der Wortlimitierung von 350 mehr auszunutzen.
So nun zu meinen Federn, die ich versuche in ein Schema zu bringen (Themaerfüllung -> maximal 3 Federn, Idee -> maximal 3 Federn, Sprache und allgemeiner Eindruck -> maximal 2 Federn, maximal einen Zusatzpunkt für persönliches besonderes Gefallen):
Themaerfüllung: 2
Idee: 1
Sprache und allgemeiner Eindruck: 0
macht 3 Federn
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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01.04.2014 14:58
von fancy
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Hallo,
nicht nur der Titel wurde mehrfach belegt, sondern auch diese Geschichte öfter erzählt. Schade. An einigen Sätzen erkennt man, dass du formulieren kannst. Ich hätte mir einen Text gewünscht, der nicht nur das Bild erzählt.
Später ggf. mehr, wenn befedert wird.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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timcbaoth Leseratte
Beiträge: 114
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01.04.2014 21:09
von timcbaoth
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Recht stimmungsvoller Text, nur die Dialoge wirken stellenweise holprig.
Idee: 2
Stil: 5
Vorgaben: 9
Gefühl: 5
=> 5 Punkte
_________________ Liebe Grüsse |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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02.04.2014 01:30
von Constantine
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Positiv:
Die Vorgabe der maximalen Wortanzahl wurde beibehalten: hier 166 Wörter. check.
Thema. Die Wacht. ja. check.
Das Bildmotiv ist in Teilen erkennbar. check.
Der flüchtige Augenblick: ok. check.
Pointe: nein. check.
Negativ:
-Umsetzung: sehr viele Redundanzen in den Dialogen und im vergleichsweise häufigen Gebrauch des Begriffs "Schatten". Es werden identische und fast gleiche Sätze zwischen den Protas ausgetauscht.
Neben den uninspirierten, redundanten und mit der Zeit langweilenden Dialogen empfinde ich den Vergleich auf der Brücke wie auf einem schaukelnden Schiff bei schlechtem Wetter auch nicht sehr originell.
Von der Befederung her liegt dieser Text für mich im zweiten Drittel.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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02.04.2014 01:38
von Dienstwerk
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Liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!
Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, einen Text zu schreiben, der auf eine Postkarte passen könnte, zumindest, wenn man ihn mit einer Lupe liest. Möglicherweise ist Dein Werk ein Gewinnertext, vielleicht landet er im guten Mittelfeld, unter Umständen fällt er auch völlig durch und purzelt auf den stark umkämpften letzten Platz.
Erhält Deine Ministory unterirdisch wenige Federn von mir, dann könnte das an mir liegen, weil ich sie nicht verstanden habe oder an Dir, weil Du es nicht verstanden hast, sie mir verständlich zu machen. Vermutlich kommt eine Mischung aus beiden Gründen in Betracht. Gleiches gilt für übermäßig viele Federn - nur umgekehrt.
Ich bewerte tagesformabhängig, nach Bauchgefühl, persönlichem Gefallen und ich versuche, fair zu sein. Manchmal ist es draußen schon dunkel, oft ist es gar nicht mehr hell. Es ist wirklich sehr schwierig, um diese Uhrzeit die Sonnenuhr zu lesen. Aber ich gebe mir Mühe. Ah, cool - da unten rechts blinkt 01.31. So, es geht los. Ich beginne zu lesen:
Thema:
„Die Wacht“ (Wächter, Wache, Aufsicht, Bewahrer, wachen, überwachen, bewachen, bewahren, beobachten, aufpassen, kontrollieren etc.) - szenischer Augenblick, OHNE Pointe (aber nicht zwangsläufig ohne Spannung), direkter oder metaphorischer Bezug zum Bild (Brücke/Übergang, Leute, Gestalten/Schatten/Hügel, Wald/Schlucht/Abgrund...)
Meine Bewertungskriterien:
- Thema nicht getroffen, teilweise, gut bis perfekt getroffen (0-3)
- Thema sauschlecht, irgendwie, gut oder grandios umgesetzt (0-3)
- Zusatzfedern für Idee, Sprachgefühl, nach Gutdünken oder als Trost (1-3)
- Titel lasse ich außen vor, es sei denn, er ist total daneben, dann Abzug
Anmerkung:
Bewertung erfolgt erst, wenn ich alle 41 40 Texte gelesen habe, aber ich mache mir natürlich zu jedem einzelnen Text meterweise Notizen. Schließlich kann sich nach oben oder unten bis zur letzten Sekunde noch was ändern. Eine Feder hast Du in jedem Fall sicher.
Das ist wirklich ein Augenblick! Eisig, packend, bissel gruselig. Gut gemacht. Thema exakt getroffen, nahezu fotografisch, alles drin. Keine besondere Idee, aber völlig ok. Allerdings erscheinen mir die Aussagen in dem kurzen Text nach mehrmaligem Lesen arg widersprüchlich, deshalb geringfüger Abzug. Federn zu gegebener Zeit.
Ende blinkt: 01.38
Liebe Grüße, Ana
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Nachtrag 04.04.14
Meine Bewertungen im Detail:
2 x 1
9 x 2
9 x 3
3 x 4
6 x 5
5 x 6
3 x 7
1 x 8
1 x 9
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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02.04.2014 09:36
von Lapidar
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Dichte kalte Atmosphäre.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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02.04.2014 14:14
von Jenni
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Zitat: | “Sieh nicht herab, habe ich gesagt!” |
"Herab" oder "hinab" macht in diesem Zusammenhang einen großen Unterschied. Zuerst dachte ich, du wolltest uns damit etwas sagen, doch offenbar war es ein Flüchtigkeitsfehler.
Eine dieser Brückenszenen, und hier ist es noch nicht klar, ob die Schatten wachen oder auf Beute lauern - oder beides. (Grenzwertig für mich, was die Umsetzung des Themas anbelangt.) Nicht besonders originell von der Idee her. Sprachlich zumindest wurde etwas versucht, und diese Stellen mit den Schiffsvergleichen gefallen mir auch ganz gut. Mehr in diese Richtung. Was den Dialog angeht: Versuch, den verschiedenen Sprechern individuelle Stimmen zu geben, dann könnte man leichter folgen.
Den Schluss würde ich fast schon als Pointe auslegen (aber das ist jetzt kein ausschlagendes Kriterium für mich bei diesem Text).
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.04.2014 15:36
von BlueNote
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Gefällt mir recht gut!
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Nicnak Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 206 Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern
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02.04.2014 17:43
von Nicnak
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Die Sätze sind schön ausformuliert, nettes show.
Bisschen kurz, hätte man mehr draus machen können.
Du hast die Vorlagen umgesetzt, aber es fehlt an Kreativität.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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02.04.2014 20:39
von Einar Inperson
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Hallo Pokaproschrei,
jetzt erst einmal still, ich muss mich konzentrieren.
Die Brückenszene ist anschaulich geschrieben. Ja auf dieser Brücke bekommt man seltsame Gefühle und Gedanken.
Ich kann deinem Text gut folgen.
5 Federn.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Sanuk Wortedrechsler
S Alter: 60 Beiträge: 61 Wohnort: Frankfurt am Main
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S 02.04.2014 21:57
von Sanuk
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Die Phantasie einer Person, die Angst hat, über die Brücke zu gehen - wohl wegen Höhenangst oder weil die Brücke so fadenscheinig ist. Ich kann mich gut hineinversetzen.
Ich bin nur über den Satz gestolpert: "Sieh nicht herab". Müsste es nicht heißen, "Sieh nicht hinab"?, oder steht die Person, die das gesagt hat, unten?
Ich will da nicht zu sehr darauf herumreiten, aber der Satz hat mich irritiert. Sonst aber sehr gut.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1443
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02.04.2014 21:58
von Jack Burns
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Hier wünschte ich mir mehr Informationen. Wer sind die Figuren, wer oder was die Schatten? Vielleicht habe ich nicht genug Fantasie, aber ich kann mir nicht erklären warum die Schatten, die ja den Prota beschützen, in herabreißen, wenn er sie ansieht.
Zitat: | bis die Brücke bockte, einem Boot in den Wellen gleich, um sich aufzubäumen, sie abzuschütteln. |
Du erklärst die Metapher(aufbockte) mit einem Vergleich(Boot) und dieses mit einer Metapher(aufbäumen um abzuschütteln) des Reitens.
Too much!
Sagen das wirklich zwei Personen oder eine?
Zitat: | “Nur wenn du nicht hinab siehst.”
“Sieh nicht hinab. Dann greifen sie dich.” |
Naja. Alles in allem: ganz Ok.
Martin
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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Berti_Baum Reißwolf
Beiträge: 1213 Wohnort: Immerheim
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03.04.2014 11:55
von Berti_Baum
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Guter Dialog ist eine Kunst. Der hier ist keine.
Zitat: | Der Eiswind zielte genau auf die Schläfen. Die Hängebrücke knarrte wie die brüchigen Segel eines Geisterschiffes. Die Schritte der Jugendlichen pflanzten sich von Bohle zu Bohle fort, um sich aufzuschaukeln, bis die Brücke bockte, einem Boot in den Wellen gleich, um sich aufzubäumen, sie abzuschütteln. |
Den Eiswind auf die Schläfen winke ich gerade noch durch, das Segel selbst kann eigentlich nicht knarren, aber spätestens bei den "sich fortpflanzenden Schritten" versinkt das Bild im Chaos. Die Kongruenzen sind schlecht und verwirren den Leser.
Insgesamt klingt der Text bemüht, gleichzeitig sprachlich arm. Für einen Schreiber jüngeren Alters und/oder mit fehlender Schreiberfahrung, ist der Beitrag aber okay.
_________________ Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017) |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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03.04.2014 17:46
von holg
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Bild - Motive zu erkennen
Wacht - Weil da von Wächtern die Rede ist?
Moment - Ja.
Eine kurze Szene, die aus einem Horrorfilm stammen könnte, wenn sie denn spannend wäre. Leider eine der etwas uminspirierteren Beiträge. Das Mantra "nicht ansehen" gegen Erlkönigs "Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!"
halb zogen sie ihn, halb sank er hin.
Dazwischen etwas wirr die Wächter und die Schatten.
_________________ Why so testerical? |
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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05.04.2014 06:54
von Rainer Zufall
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Hallo Unbekannte/r,
du hast ein bisschen Pech, dass dein Text genau bei vielen anderen Texten steht, wo Leute üer die Brücke laufen.
Ich sehe es im Nachhinein so, dass es besser ist, wenn man an die Leser denkt, sich doch nicht allzu sklavisch an die Bildvorgaben zu klammern.
Bei deinem Text fällt mir die Verwendung zahlreicher Metaphern und Personifikationen auf. Manche finde ich gut, andere schießen aber schon ein bisschen über das Ziel hinaus. Man muss da (finde ich) aufpassen, dass die Sprachbilder sich nicht gegenseitig erdrücken. Wenn du einen Haufen Perlen um den Hals hängst, siuehst du auch die einzelne Perle nicht mehr. Und fette Perlenketten, naja, die sind halt ein bisschen pompös.
Was ich schade finde, man erfährt weder etwas über die Jugendlichen noch über die unterschiedliche Bewertung der Wächter als beschützende, dann wieder als böse Schatten.
Und ein letzte Hinweis: Dialog passt nicht zu Jugendlichen.
Viele Grüße
Zufall
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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05.04.2014 19:55
von Mardii
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Hallo,
ich lese den Text als eine Geistergeschichte, eine Szene daraus. Der Augenblick wird im ersten Satz beschrieben. Dann kommen die Folgen daraus. Etwas unschlüssig bin ich bei dieser Beschreibung:
Zitat: |
Die Hängebrücke knarrte wie die brüchigen Segel eines Geisterschiffes. Die Schritte der Jugendlichen pflanzten sich von Bohle zu Bohle fort, um sich aufzuschaukeln, bis die Brücke bockte, einem Boot in den Wellen gleich, um sich aufzubäumen, sie abzuschütteln. |
Ich stelle mir hier eher eine Schlangenbewegung vor, kein Boot, das auf und nieder treibt. Die Wortwahl passt für mich nicht.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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