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Über die Hässlichkeit der Autos


 
 
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag19.02.2014 17:16
Über die Hässlichkeit der Autos
von Vogel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

(aus meinem Blog)

Das Verschwinden des Blinkens ist eine Folge des Kapitalismus. Das haben Gärtner und Roth plausibel gezeigt („Benehmt euch! Ein Pamphlet“, 2013). Wenn sich die Verdummung und Verrohung unserer Gesellschaft im Verhalten auf der Straße widerspiegeln und wenn das Fahrzeug als wichtigstes Statussymbol etwas über seinen Besitzer und dessen Verfassung aussagt, dann muss die Hässlichkeit der Autos irgendeine Bedeutung haben.

Jeder Mensch mit Ästhetikgefühl muss bestätigen, dass die Autos in den letzten 15 Jahren Beleidigungen fürs Auge geworden sind. Nach meiner nur peripheren Beobachtung begann das Übel, als BMW die elegante Rille in der Flanke gegen einen Knick ausgetauscht hat, der aussah, als sei das Auto in einer Schrottpresse einmal kurz angedrückt worden. Dies ging einher mit weiteren Scheußlichkeiten, wie schrägen Linien, vieleckigen und aufgefächerten Lichtern – wie Präparate aus den Körperwelten -, mit Dellen und der ohnehin allgegenwärtigen Klumpenform. Fehlen nur Einschusslöcher, Schmauchspuren und vorgefertigte Kratzer im Lack. Bei Jeans macht man das doch auch so. Gut, Kratzer würden bei uns wohl nicht akzeptiert.

Früher hatten Autos ja klare Formen. Es gab Limousinen, die unterteilten sich in Motorhaube, Fahrerkabine und Kofferraum. Es gab Kombis, die aus Motorhaube und Fahrerraum und einer sich anschließenden Ladezone bestanden. Bei Kleinwagen wurde die Gesamtlänge durch ein Fließheck begrenzt. Der Mercedes A-Klasse war dann wohl das erste Auto, das aussah wie ein Bus, den man zunächst kugelförmig aufgepustet und dann auf Kleinwagengröße geschrumpft hat. Kleinwagen – wenn sie nicht tumuröse Klumpen sind – sind heutzutage busförmig. Alle anderen Fahrzeugklassen haben die Gestalt von weniger appetitlichen Dingen.

Wären die heutigen Autos Fantasy-Figuren, sie wären keine Elben sondern Orks. Hinzu kommt die aggressive Frontgestaltung mit lächerlich überdimensionierten Kühlern. Es wurde an anderer stelle schon darauf hingewiesen, dass die Motorhaube eines Autos unweigerlich mit einem Gesicht assoziiert wird und dass die heutigen Fahrzeuge das Gesicht von Darth Vader haben (L. Fügener, Zeit 2011). Hinzu kommt das immer größer werdende Hersteller-Logo, das in der Mitte dieser Angeberkühler prangt.

Das mit Abstand lächerlichste Auto in dieser Reihe ist der BMW X6. Dieses Modell, das auf Stelzen daherkommt, sieht so aus, als hätte man einen Zwölfjährigen mit ersten Testosteronausschüttungen beauftragt, ein krass-männliches Superauto zu malen.
Dennoch scheinen mir die BMWs in letzter Zeit wieder eine Spur eleganter zu werden, wohingegen Mercedes mit der Knitteroptik gerade erst so richtig loslegt. Abgesehen davon, dass die neuen Mercedesse offenbar bei Seat designt werden. Dann gibt es natürlich noch weniger ernstzunehmende Eskapaden, wie den Nissan Juke. Aber da haben sie sich ja nur verschrieben, der heißt eigentlich Joke.

Kommen wir also zurück zur Eingangsthese. Sicherlich hat man sich schon zu Herrn Daimlers Zeit über die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer aufgeregt. Dennoch ist eine weitere Verrohrung nicht von der Hand zu weisen, wie sich zumindest am Beispiel des Blinkens objektiv belegen lässt. Nicht zu blinken, wenn man die Spur wechselt, zeigt das Unverständnis (oder schlimmer und wahrscheinlicher: die Gleichgültigkeit) dafür, dass die anderen Verkehrsteilnehmer mit einem selbst in einer Zweckgemeinschaft stehen. Ich postuliere, dass ein ähnlicher Sittenverfall beim Reißverschlussverfahren zu beobachten ist.

Die Anonymität der Fahrgastzelle bringt unsere dunklen Seiten hervor, wie zu Genüge erläutert worden ist. Ich sehe eine Verbindung, zwischen diesen dunklen Seiten und dem Aussehen der Autos. Und dabei geht es nicht nur um die Aggressivität der Star-Wars-Kühlerhaube sondern um die Hässlichkeit der restlichen Karosserie. Denn dass ein Auto mit Stärke, mit Überlegenheit und einer höheren Stellung im darwinistischen Verkehrs-Überlebenskampf verbunden wird, ist nicht neu. Neu ist, dass ich meine Gegner auf der Straße durch die Hässlichkeit des Gefährts beleidige.

Sich ästhetisch zu geben ist auch eine Form der Rücksichtnahme.

Wie bei Gärtner und Roth dargestellt, ist die schamlose Zurschaustellung des Intimen ein Zeichen der momentanen Verrohung unserer Zivilisation. Wer am Telefon im vollen Bus von seinem Fußpilz berichtet oder wer nur mit einer Art Schlafanzug bekleidet seinen gesamten Hausstand in ein Frühstückskaffee wirft und die Kinder dort so toben lässt, als wäre es das Kinderzimmer, der schert sich nicht um die möglichen Befindlichkeiten seiner Mitmenschen.

Aufschlussreich ist es auch, einen Kinofilm anzuschauen. Abgesehen davon, dass sich die anderen Zuschauer lauthals unterhalten, als seien sie im eigenen Wohnzimmer, ihre leuchtenden Handys bedienen und ständig aufstehen, lohnt es sich, am Ende einen Blick in die Reihen zu werfen. Wenn man die Geduld hat, den Film zu Ende anzuschauen – meistens ist man der einzige – dann wird man auf den Sitzen und dem Boden Müll für eine ganze Rolle Gelbe Säcke finden. Und das, obwohl die Mitarbeiter sogar am Rand stehen und ebendiese aufhalten, als ob sie darum betteln würden, dass die Leute ihren Dreck wegmachen, wie es sich gehört.

Und was steckt dahinter? Dass bezahlt wurde. Die Menschen glauben, weil sie bezahlt haben, sind sie König Kunde und können sich alles erlauben. Sie wollen sich ihr bezahltes Vergnügen nicht von der Pflicht zur Rücksichtsnahme einschränken lassen. Es soll ja auch Leute geben, die extra daneben pinkeln, weil sie für die Kloreinigung 50 Cent bezahlt haben. Die Forderung nach Rücksicht wird also als Belästigung empfunden und es ist den Menschen häufig auch schon lästig, wenn man auf sie Rücksicht nimmt. Das könnte Verpflichtungen wecken. Man will sich die anderen vom Leib halten. Man will rülpsen und stinken dürfen, mit den Fingern essen und weil man dafür bezahlt hat, ist man freigekauft.

Das also spiegelt sich im Auto, der metallenen Seele des Deutschen, der jetzt, im 21. Jahrhundert, nicht mehr zeigen will: ich bin reich, ich bin elegant, ich bin etwas besseres. Sondern: bleib mir vom Hals, mach Platz, das ist meine Straße, ich bin wie ich bin, eine fette, stinkende, giftige Kröte mit Falten und Beulen, klumpenförmig wie ein Krebsgeschwür.



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Sun Wukong
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S
Beitrag19.02.2014 20:56

von Sun Wukong
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Hey, Vogel!
So so, die Herren Gärtner und Roth - schön, mich hier mal an einem Text versuchen zu können, der ein bisschen in deren Richtung der Polemik und Rhetorik geht. Ich gehe das mal durch in Bezug auf einige Details (die ich auch hier im "Feedback" aufzählen möchte, weil bei einer solchen Polemik gerade die Details zur Wirkung des Großen und Ganzen beitragen):

Ein Titel mit Schmackes, ein lustig-provokativer erster Satz.

"mit weiteren Scheußlichkeiten, wie schrägen Linien, vieleckigen und aufgefächerten Lichtern – wie Präparate aus den Körperwelten":
Gute Schmähung, aber um das doppelte "wie" zu vermeiden und mehr Schmackes rüberzubringen:
"und aufgefächerten Lichtern – eigentlich schon Präparate aus den Körperwelten"

Früher hatten Autos ja klare Formen.

Der Mercedes A-Klasse war dann wohl


"Kleinwagen – wenn nicht gerade tumoröse Klumpen – sind heutzutage"

"haben die Gestalt von ungleich weniger appetitlichen"


Soviel an Kleinigkeiten: gewagte Thesen vertragen einen selbstbewussten Ton. Das mal als stilistisches Fazit (es folgen im Text noch Stolperer hier und da, u.a. Kommas)

Elben/Ork-Vergleich ist gut. Ja, es gibt ein Bedürfnis nach modischer Aggressivität. Dazu fällt mir "Fat Car" von Erwin Wurm ein.
Bloß: es gibt doch sicher auch Gegenbewegungen, andere Sparten, die der Markt ebenso bedient. Dieses Ausklammern anderer Lebenswelten ist mir ein bisschen zu viel.

Ich bin kein großer Autokenner, habe mir aber gern ein bisschen im Netz die Sachen angeschaut - die Seat-Mercedesse und der Nissan Juke wurden mir dann allerdings auch mir zu spezifisch. Hm, die Pointe dort könnte man auch etwas mehr zuspitzen - "den Nissan Juke, ursprünglich Joke" oder so.

Jedenfalls: ich kenne das Buch "Benehmt euch" nicht, aber kann mir nun schon ein Bild von der dortigen Argumentation machen.

Du wechselst dann noch etwas sprunghaft zur Kommunikation im ÖPNV und Kinosälen, um die Verbreitung des Vulgären in anderen Lebensbereichen zu verdeutlichen. Da sind mir manche Behauptungen dann wieder zu flach und verallgemeinernd. Das Bild jedoch mit den Kinomitarbeitern und ihren offengehaltenen Säcken gefällt mir sehr gut!

Trotz allem: eine interessante, unterhaltsame Verknüpfung vom aktuellen Autodesign zur sicher streitbaren Generalthese der, ich nannte es bereits, Verbreitung des Vulgären.

Grüße
Christian
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Lonlav
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Beitrag19.02.2014 21:02
Re: Über die Hässlichkeit der Autos
von Lonlav
Antworten mit Zitat

Hallo Vogel,

ich habe deinen Text gern gelesen, aber auch mit gemischten Gefühlen.

Zunächst finde ich die Vorstellung, dass Autos über ihren Besitzer eine Aussage treffen ziemlich cool eingeleitet.

Zitat:
wenn das Fahrzeug als wichtigstes Statussymbol etwas über seinen Besitzer und dessen Verfassung aussagt, dann muss die Hässlichkeit der Autos irgendeine Bedeutung haben.


Das ist ein Satz, der richtig schön bissig ist. Auch die Vergleiche der Autos mit Darth Vaders Gesicht, der Knick von der Schrottpresse, die Autos, die Ork statt Elben gleichen - das sind so tolle Bilder, dass sie sogar mir als Auto-Noob eine Vorstellung von der Optik vermitteln und mich zum Schmunzeln bringen.

Zitat:
Die Anonymität der Fahrgastzelle bringt unsere dunklen Seiten hervor, wie zu Genüge erläutert worden ist. Ich sehe eine Verbindung, zwischen diesen dunklen Seiten und dem Aussehen der Autos.


Zitat:
Dies ging einher mit weiteren Scheußlichkeiten, wie schrägen Linien, vieleckigen und aufgefächerten Lichtern – wie Präparate aus den Körperwelten -, mit Dellen und der ohnehin allgegenwärtigen Klumpenform. Fehlen nur Einschusslöcher, Schmauchspuren und vorgefertigte Kratzer im Lack. Bei Jeans macht man das doch auch so. Gut, Kratzer würden bei uns wohl nicht akzeptiert.


Zitat:
Dann gibt es natürlich noch weniger ernstzunehmende Eskapaden, wie den Nissan Juke. Aber da haben sie sich ja nur verschrieben, der heißt eigentlich Joke.


Gold!

An den Stellen, an denen dein Sachtext satirische Anklänge hat, bist du schlagfertig und treffsicher.

Das ist aber nicht der Grundtenor des ganzen Textes. Du hast ja, quasi als Rahmen, die These, dass die Gesellschaft immer roher und verdummter wird und sich das in den Autos ausdrückt.

Zitat:
Das Verschwinden des Blinkens ist eine Folge des Kapitalismus. Das haben Gärtner und Roth plausibel gezeigt („Benehmt euch! Ein Pamphlet“, 2013).


In der Einleitung stellst du gleich eine These auf. Diese erläuterst du aber nicht, sondern belegst sie durch einen Buchtitel. Da würde mich jetzt aber in ein paar Sätzen interessieren, wie genau die beiden das denn zeigen, denn sonst komme ich mir ein bisschen übertolpelt vor, nach dem Motto 'Wie, du weißt nicht, worums da geht? Ne, sag ich dir nicht, musst es schon selber lesen!'. ;-)

Erst ab dem Nissan Joke kommst du wieder so richtig zu deinem Ausgangsthema zurück, zur Rücksichtslosigkeit.

Zitat:
Sich ästhetisch zu geben ist auch eine Form der Rücksichtnahme.

Das zum Beispiel, finde ich, ist eine ganz schön fragwürdige These, da sie einerseits impliziert, es gäbe nur eine richtige Form von Ästhetik und man dürfe sie unter dem Label der Rücksichtnahme jedem Menschen aufzwingen. Das ist ein ganz schön glattes Eis, bei dem man schnell in eine elitäre Arroganz schlittern kann.

Der darauffolgende Abschnitt hat mit dem Autofahren nicht mehr so viel zu tun, sondern bezieht sich allgemeiner auf die Formen von Rücksichtslosigkeit.

Zitat:
Wie bei Gärtner und Roth dargestellt, ist die schamlose Zurschaustellung des Intimen ein Zeichen der momentanen Verrohung unserer Zivilisation. Wer am Telefon im vollen Bus von seinem Fußpilz berichtet oder wer nur mit einer Art Schlafanzug bekleidet seinen gesamten Hausstand in ein Frühstückskaffee wirft und die Kinder dort so toben lässt, als wäre es das Kinderzimmer, der schert sich nicht um die möglichen Befindlichkeiten seiner Mitmenschen.

Aufschlussreich ist es auch, einen Kinofilm anzuschauen. Abgesehen davon, dass sich die anderen Zuschauer lauthals unterhalten, als seien sie im eigenen Wohnzimmer, ihre leuchtenden Handys bedienen und ständig aufstehen, lohnt es sich, am Ende einen Blick in die Reihen zu werfen. Wenn man die Geduld hat, den Film zu Ende anzuschauen – meistens ist man der einzige – dann wird man auf den Sitzen und dem Boden Müll für eine ganze Rolle Gelbe Säcke finden. Und das, obwohl die Mitarbeiter sogar am Rand stehen und ebendiese aufhalten, als ob sie darum betteln würden, dass die Leute ihren Dreck wegmachen, wie es sich gehört.


Da finde ich aber den Bezug zu dem vorherigen Thema nicht so gelungen. Irgendwie scheinen mir die Leute hier nicht diesselbe Gruppe zu sein, die normalerweise teure Autos fährt, deswegen finde ich diese Beispiele auch nicht so treffend für deine These. Aber korrigier mich, wenn ich da als Auto-Noob falsch liege.

Zitat:
Und was steckt dahinter? Dass bezahlt wurde. Die Menschen glauben, weil sie bezahlt haben, sind sie König Kunde und können sich alles erlauben. Sie wollen sich ihr bezahltes Vergnügen nicht von der Pflicht zur Rücksichtsnahme einschränken lassen. Es soll ja auch Leute geben, die extra daneben pinkeln, weil sie für die Kloreinigung 50 Cent bezahlt haben. Die Forderung nach Rücksicht wird also als Belästigung empfunden und es ist den Menschen häufig auch schon lästig, wenn man auf sie Rücksicht nimmt. Das könnte Verpflichtungen wecken. Man will sich die anderen vom Leib halten. Man will rülpsen und stinken dürfen, mit den Fingern essen und weil man dafür bezahlt hat, ist man freigekauft.


Bei diesem Abschnitt würde ich gern eine genauere Beziehung zum Auto lesen. Bezahlt man beim Auto noch mal Extra um das große Arschloch raushängen zu lassen?
Den Gedanken des Freikaufens finde ich interessant.

Im großen und ganzen lese ich in der Art der Kritik hier viel Zeigefinger, Verallgemeinerung und Früher-war-alles-besser. Gerade von den Beispielen ohne Autos kann ich nur bei dem Müll das genannte Ausmaß bestätigen und viele dieser Verhaltensweisen sind mir noch gar nicht begegnet. Bei einem literarischen Text würde ich das so stehen lassen, bei einem Sachtext kreide ich es aber an. Vielleicht habe ich auch Glück mit meinem Umfeld?!
Persönlich mag ich es aber nicht so sehr, wenn der Ton gerade bei einer thematisch auf Rücksichtname festgelegten Kritik in Richtung Geläster umschlägt. Toleranz und Rücksicht sind zwei Seiten einer Medaille.

Fazit:
Du hast eine tolle Schreibe, ein sehr treffendes Beobachtungsvermögen (alles Dinge, die ich auch bei deinen anderen Texten sehr hervorheben kann) und sogar eine richtige Ader für satirische Formulierung.
Bei der Gesellschaftkritik kippt es dann aber doch bisweilen zum Zeigefinger.


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Vogel
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Goldene Neonzeit


Beitrag19.02.2014 22:11

von Vogel
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Danke Euch beiden für die ausführliche Kritik!
Ich bin im übrigen selbst gar kein Autonarr, aber als ich mir eins kaufen wollte, habe ich angefangen nach schönen zu gucken und keine gefunden.
Das Buch "benehmt Euch!" hat mich schon sehr zu dem Text inspiriert und ich habe auch versucht, deren Tonfall etwas zu imitieren. Wahrscheinlich würde ich sonst nicht ganz so schnoddrig reden. Was die Herren mir aber natürlich voraus haben, ist die extrem fundierte Argumentation, die haben in einem Halbsatz so viele Zitate, wie ich im ganzen Text.
Vielleicht hatte ich daher auch die Ansicht, dass unsere Gesellschaft verroht (und zwar wegen des Kapitalismus) so scharf vor Augen, dass ich sie nicht ausreichend erläutert oder begründet habe.
Es sind übrigens durchaus alle Autos und alle Schichten gemeint.
Und natürlich will ich keinem meine Ästhetik vorschreiben, ich meine damit auch nicht Mode. Es geht mehr darum, ob ich mir überhaupt Gedanken über meine Wirkung auf andere mache - ob mein Hintern aus der Hose guckt, nicht welche Hose ich trage.


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Lonlav
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Beitrag20.02.2014 02:43

von Lonlav
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Hey Vogel,
Also ich kenne dich von deinen anderen Texten her ja auch gar nicht als schnodderig oder arrogant, wobei das ja immer eine Erzählhaltung sein kann. :-)
Benehmt euch! kenne ich nicht, hab nur die Amazon-Rezensionen überflogen und bei denen wird unter anderem sehr auf die gestelzte und fremdwortgespickte Sprache der beiden Autoren abgezielt - im negativen Sinne. Das kann ich bei dir aber wiederum so nicht finden, ich finde, du schreibst sehr klar und ohne "Standesdünkel". Ich empfinde auch keinen Mangel an Zitaten, im Gegenteil wird dein Text da stark, wo er behauptet und nicht belegt - und trotzdem auch begründet.
Alle Autos und alle Schichten - ich muss ja zugeben, dass ich mich erst im Rahmen dieses Textes mal wieder mit Autos befasst habe. :-D Der Nissan gefällt mir auch gar nicht.

Zitat:
Und natürlich will ich keinem meine Ästhetik vorschreiben, ich meine damit auch nicht Mode. Es geht mehr darum, ob ich mir überhaupt Gedanken über meine Wirkung auf andere mache - ob mein Hintern aus der Hose guckt, nicht welche Hose ich trage.


DAS wiederum wär ein schönes Beispiel, dass auch im Text Verwendung finden könnte.


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Gast







Beitrag20.02.2014 09:35

von Gast
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Meine Rückmeldung zum Text ist ebenfalls positiv - das ist ein fertiger Text. Das stimmt Aufbau, Sprache und das Thema/Meinung des Autors wird ebenfalls deutlich. Und ich finde es gut, wenn Autoren von Kolumenen (Glossen?) eine Meinung haben und sich nicht nur larmoyant amüsieren ohne selbst Position zu beziehen.

Sprache: das liest sich insgesamt etwas hart, könnte noch ein Müh mehr Fluss haben. (Aber das kann auch am Drucksatz des dsfo liegen), mein persönlicher Gusto hätte nichts gegen etwas mehr Sprachverspieltheit.

Die These:
Zitat:
Vielleicht hatte ich daher auch die Ansicht, dass unsere Gesellschaft verroht (und zwar wegen des Kapitalismus)


kam für mich deutlich rüber, aber ich teile sie halt nicht - aber das ist nun nicht das Problem des Textes. Wer Position bezieht macht sich immer angreifbar. Insgesamt: gern gelesen.
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BlueNote
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Beitrag20.02.2014 09:46

von BlueNote
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Na ja, die Polemik ist dir recht gut von der Hand gegangen ...
Aber warum soll man das als Normalmensch überhaupt lesen wollen? Wenn ein derartiger Artikel in einer Zeitschrift abgedruckt wäre, würde ich sie sofort abbestellen, deinen Blog nie mehr anklicken. Eine so unsachliche Polemik ist einfach unterste Schublade, was den journalistischen Stil betrifft.

Behaupten kann man viel ... Und dein Text behauptet ständig etwas, ohne jedoch auf irgend eine Weise zu überzeugen. Außerdem ist dieses ... Schriftstück von reichlich spießiger Verhaltenskritik durchsetzt, die den Autor (für mich) zusätzlich in ein schlechtes Licht rückt. Warum soll ich mich für das Poltern dieses "Autofachmanns" überhaupt interessieren, der für alles und jedes nur reichlich abstruse Vergleiche findet, aber kein einziges Argument auf der Pfanne hat?

Einzig deine Sprache, deine Ausdrucksweise lässt mich hoffen. Aber der Inhalt deines Textes ist für mich ... ungenießbar.
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Vogel
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Goldene Neonzeit


Beitrag20.02.2014 12:15

von Vogel
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Danke auch Debruma und BlueNote!
Zunächst mal freut mich, dass Ihr die Sprache lobt, das ist mir als Autor ja das Wichtigste. Wenn der Text jemandem gefällt, obwohl er anderer Meinung ist, ist das ja besonderes Lob!

BlueNote, welche Behauptungen findest Du zB unbelegt?

Im Übrigen bin ich nun wirklich nicht spießig, da bin ich mir sicher. Aber genau das ist ja der Trick der konsumfördernden Marketingphalanx: dass sie Eigenschaften wie Zurückhaltung, Genügsamkeit, Rücksicht und Impulskontrolle in die Ecke des Spießertums stellen, um uns alle zu ganz spontanen, spaßgierigen und auf rasche Bedürfnisbefriedigung ausgerichtete "total verrückte Typen" zu machen, wobei sich das Verrückte und spontane dann vor allem auf den eigentlich unvernünftigen Kauf eines schon wieder neuen Handys bezieht und ich die DHL-Lieferung genauso schwer abwarten kann, wie das Ende des Kinofilms, und die Subway-Mitarbeiterin nur eine " Servicekraft" ist, die lächelnd meinem Wohlbefinden zu dienen hat, egal wie ihr Tag war - schließlich bin ich König Kunde - und dieser Anspruch weitet sich auf alle Mitmenschen aus. Was ist daran spießig, seinen Müll wegzuräumen oder leise zu sein, wenn andere einen Film gucken?
Hey, den Satz sollte ich vielleicht noch in den Text einbauen...

Danke Euch noch mal!


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holg
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Beitrag20.02.2014 13:19

von holg
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Hi Vogel

Ich mag solche Polemiken (blogge selbst so nen Kram), mit all ihren Fehlungen und Angriffsflächen. Na und! Es geht um Meinung, nicht um die gepachtete Weisheit. Sie sollen unterhalten und zur Diskussion anregen und nicht zum Anbeten. Bestenfalls bieten sie (wie deine) vor Humor und Originalität.

Ich finde, du hast nachvollziehbar "geranted".
Nur die Bezüge zu Gärtner und Roth, die hättest du evtl. ganz rauslassen oder näher ausführen können.

Bei dem Design der Autos muss ich dir widersprechen. Ich finde, dass das in den letzten zwei Jahren nach langer Leidensphase wieder weniger abscheulich wird, mal abgesehen von dem anhaltenden SUV-Schwachsinn (ich schätze, dass etwa 2% ihrer Fahrer die Bodenfreiheit und die z.T. sehr beschränkte Geländegängigkeit tatsächlich brauchen - der Rest muss halt sein Ego höher legen und lange Motorhauben sind richtig teuer und nicht als Nutzfahrzeug von der Steuer begünstigt).
Aber auch das ist nur meine Meinung.

BlueNote wär gern ein Nichtblinker.  Razz(von wegen "spießiger Verhaltenskritik" - Zusammenleben funktioniert nur ohne Mord und Totschlag, wenn gewisse Rücksichtnahmen erfolgen)

holg


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Rübenach
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Beitrag20.02.2014 13:59

von Rübenach
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passt vielleicht zum thema:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=16666


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Lonlav
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Beitrag20.02.2014 17:31

von Lonlav
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Vogel hat Folgendes geschrieben:
Hey, den Satz sollte ich vielleicht noch in den Text einbauen...


:-D :-D
Hab ich auch in dem Moment gedacht!


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petershope
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Alter: 78
Beiträge: 18
Wohnort: Bayern Deutschland/General Santos Phlippinen


Beitrag20.02.2014 20:05
Über die Hässlichkeit der Autos
von petershope
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Hallo Vogel,

egal was die anderen hier lamentieren korrigieren oder sonst wie schreiben, hab schon lange nicht mehr so herzerfrischend gelacht.
Sei es der schalkhafte Blick in den Spiegel unserer rücksichtslosen "Spaß-Gesellschaft" oder die "real existierende" Beschreibung unserer Blechfreunde, einfach nur geil!
 Ich teile so ziemlich jede der Meinungen in deinem Blogtext!   
Und ich hoffe schwer, das Unwort des Jahres 2014 wird  "Knitteroptik"
Das ist einfach der Hammer! Daumen hoch²

Las dir von den Sauertöpfen nicht den Appetit verderben!

Lieber Gruß Peter


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"Nur der Einfältige
bewertet die Dinge
nach ihrem äußeren Schein"
Peter Etscher
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Vogel
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Beitrag20.02.2014 22:02

von Vogel
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Danke!

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livingjukebox
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Alter: 41
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Wohnort: Kreis Soest


Beitrag21.02.2014 09:56

von livingjukebox
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Auch ich habe diesen Text gerne gelesen... gerade wegen seines Inhalts. Wink  Da gibt es so einige Punkte, die ich spontan ergänzen könnte, weil sie mich selbst immer aufregen, z.B. Menschen, die ständig auf ihr Handy schauen, während ihnen ein Gesprächspartner gegenüber sitzt. Oder Menschen, die anderen nicht die Tür aufhalten, obwohl sie direkt hinter ihnen gehen...

Hmm... schöne Autos? Ich fahre einen Opel Corsa, neustes Modell, was sagst das jetzt bitte über mich aus?! Laughing

Gruß Lars
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Vogel
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Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag21.02.2014 10:36

von Vogel
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livingjukebox hat Folgendes geschrieben:
z.B. Menschen, die ständig auf ihr Handy schauen, während ihnen ein Gesprächspartner gegenüber sitzt.

Denen muss halt eine SMS schreiben, wenn man was von ihnen will.


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Gast







Beitrag21.02.2014 10:42

von Gast
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Zitat:
Las dir von den Sauertöpfen nicht den Appetit verderben!


mal ne Frage, petershope,

wie würdest du das finden, wenn ich schriebe:

Hallo Vogel,
lass dich nicht von den Juhu-Schreiern und Alles-Gut-Findern auf die falsche Fährte locken - Bärendienste taugen nicht, auch wenn man sie sich ganz gern erweisen lässt. Da ist noch einiges, was man rausholen könnte, wenn man noch mal um die Ecke denkt.


Blöde oder? Direkt Beef, direkt miese Laune. Und um Vogels interessanten Text geht es auch nicht mehr. Man kann seine Begeisterung für einen Text auch ziemlich gut vermitteln, ohne Andersdenkende direkt mit unterm Tisch zu treten.
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BlueNote
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Beitrag21.02.2014 11:20

von BlueNote
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Das meine ich aber auch!

Und @Vogel: Deinen Text kann man natürlich auch unter anderen Gesichtspunkten sehen (eine sprachliche Beurteilung z.B. durchführen). Vielleicht ist dieser Tonfall für Blogs normal und wird dort gerne gelesen. Auch im Fernsehen wird ja eine einigermaßen objektive Analyse immer mehr ersetzt durch eine zunehmend  unseriöser Berichterstattung bzw. einer Abqualifizierung, Herabwürdigung, wenn es um Menschen geht. Du lästerst in deinem Text eigentlich hauptsächlich ab mit Vergleichen, die sich darum bemühen, originell zu sein. Wenn das beim Publikum ankommt, spricht das nicht unbedingt für den Text oder für die Leser. Auch wenn bei Stefan Raab Menschen auf der Straße "vorgeführt" werden, applaudiert schließlich das Publikum.

Aber erlaube mir trotzdem, dass ich deinen Text mit objektivem Journalismus vergleiche. Weil eine Blog-Schreibe muss ja nicht das anzustrebende Ziel sein. Und mit einem Sauertopf hat das wenig zu tun, wenn man den Text mit gutem Journalismus vergleicht.
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KeTam
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Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag21.02.2014 11:31

von KeTam
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Hallo Vogel,

ich hab das gerne gelesen. Ich finde aber, indem du dann diese Kionosache und das Rücksichtslose Verhalten in Cafés bringst, kommst du m.M.n. vom eigentlichen Thema ab. Es gibt doch so viele Beispiele, wie man die Arroganz und Rücksichtslosigkeit von Menschen, die in ihren Autos sitzen, zeigen kann.
Das mit dem Blinken finde ich zu schwach. Der schöne Vergleich mit Orks, da könntest du noch mehr raus holen. Das Kriegerische, das Tierische. Denk doch nur mal an die Autobahn, was da weg gedrängt wird, kurz Lichthupe und verpiss dich von der linken Spur.
Oder Mamis, die mit 40 km/h durch Spielstraßen brettern, weil: Ihre eigenen Kinder sitzen ja sicher hinten drin, also, was solls?
Naja, das sind nur so meine Gedanken zu deinem Text.

Lg, KeTam.
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Vogel
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Goldene Neonzeit


Beitrag21.02.2014 22:55

von Vogel
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@BlueNote: ja, die Vermischung von Bericht, Kommentar und Werbung nervt mich auch, selbst bei angeblich seriösen Formaten wie dem Heute-Journal. Dass mein Text Kommentar oder Polemik ist und kein journalistischer Bericht, sollte aber doch nach wenigen Worten klar sein.
Ich verstehe immer noch nicht ganz, wieso ich Menschen vorführe oder herabwürdige, in dem Text. Ich kritisiere doch schließlich konkrete Verhaltensweisen wie Danebenpinkeln. Die Autos könnten sich beleidigt fühlen, ok.

@KeTam: hm, aber es ging mir ja gerade darum, die Autooptik als Symptom einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu sehen, daher die verkehrsfernen Beispiele. Und auch das Nichtblinken ist eben sehr verbreitet und nicht nur Marotte einiger gestörter Straßenrowdies.

Danke für Eure Beiträge!


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BlueNote
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Beitrag21.02.2014 23:09

von BlueNote
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Zitat:

Ich verstehe immer noch nicht ganz, wieso ich Menschen vorführe oder herabwürdige, in dem Text.

Nein, das tust du nicht! Ich stelle nur fest, dass sich der "Journalismus" bzw. die "Berichterstattung" immer mehr ändert und - da ich ja auch immer älter werde - ich vielleicht an einen (objektiven) Journalismus festhalte, der in manchen Medien gar nicht mehr stattfindet. Obwohl ... es gibt ja neben RTL auch noch Spiegel und FAZ.  

Dein Text ist "als Polemik" ja durchaus ... nicht so schlecht geschrieben. Nur fehlt mir halt ein bisschen was. Vielleicht das Augenzwinkern, das die Polemik zur feinen Ironie macht.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag22.02.2014 13:14

von KeTam
Antworten mit Zitat

Vogel hat Folgendes geschrieben:


@KeTam: hm, aber es ging mir ja gerade darum, die Autooptik als Symptom einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu sehen, daher die verkehrsfernen Beispiele. Und auch das Nichtblinken ist eben sehr verbreitet und nicht nur Marotte einiger gestörter Straßenrowdies.
!


Ich meinte halt, dass du diese Entwicklung auch gut anhand von Beispielen aus dem Straßenverkehr zeigen kannst. Denn das ist ja übertragbar.
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag09.04.2014 19:52

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Hey Vogel,
Zitat:
Das Verschwinden des Blinkens ist eine Folge des Kapitalismus.

Ja!

Mir gefällt dein Text gut. Der schnodderige Ton (ich kenne noch keine anderen Texte von dir, werd mich mal umschauen), die hässlichen Karren (absolut), der Orkvergleich, die Feststellung über den König Kunde.
Die Verweise auf die auf die anderen Texte haben mich auch eher gestört, weil ich die nicht gelesen hab. Aber wenn du da natürlich Inspiration her hast, musst du es schon kennzeichnen.

Ich finde wie Lonlav, der Hosen-Arsch-Vergleich würde gut reinpassen.
Edit: Pardon, Hintern. Und auch dein späterer Absatz hierüber:
Zitat:
Aber genau das ist ja der Trick der konsumfördernden Marketingphalanx: dass sie Eigenschaften wie Zurückhaltung, Genügsamkeit, Rücksicht und Impulskontrolle in die Ecke des Spießertums stellen, um uns alle zu ganz spontanen, spaßgierigen und auf rasche Bedürfnisbefriedigung ausgerichtete "total verrückte Typen" zu machen, wobei sich das Verrückte und spontane dann vor allem auf den eigentlich unvernünftigen Kauf eines schon wieder neuen Handys bezieht  


Aber eigentlich hat's für mich der erste Satz rausgerissen, weil er's trifft Wink


_________________
Verschrieben. Verzettelt.
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