Einheitsbrei

[Zinna]

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Renate liebt Horst.
Kartoffelbrei, wenn  er kommt, zweimal die Woche. Immer. Und Renate liebt Horst.
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[Gast]

Ich muss ehrlich gestehen: Ich versteh's nicht...

Was sind die Hintergedanken bei dem Geschriebenen und wo ist der Zusammenhang zwischen "Brei" und Renate, die Horst liebt, wenn es denn einen Zusammenhang gibt?
Oder waren es nur Gedanken, die einem mal so eben nebenher beim Kochen/Putzen/Einkaufen,... einfallen?

Oder bin ich zu unkreativ, den Sinn darin zu verstehen? Bitte erklär's

[Zinna]

Hi Primrose,

schön, dass du in meinen Kurztext hinein geschaut und deine Fragezeichen da gelassen hast.

[Fao]

Die sind bei mir auch noch da.
Ich versuche mich mal; vielliecht wird es sich lohnen?
Hier meine live-Entschlüsselung.

[Kanelbolle]

Vielleicht soll das "und" so etwas heißen wie "trotzdem"?

Also: Dennoch liebt sie Horst?
Sie liebt Horst. Und obwohl er regelmäßig zweimal die Woche (zu festen Zeiten) Kartoffelbrei bei ihr isst, liebt sie ihn?


Oh, da habe ich was von Janosch gefunden, wenn man das "kommen" anders interpretiert... :-DDD

--> http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/499288/Kartoffelbrei-Sex

Also hat sie zweimal die Woche Kartoffelbrei im Magen? Das würde dann ja auch gut zum Titel passen...

[Gast]

@Fao:

Es könnte auch so gemeint sein, dass Horst der eintönige ist und sie ihn trotz Langeweile und auch ohne irgendwelche Veränderungen liebt.

Was mir da noch zu einfallen würde, jetzt, wo ihr einen Anschucker gegeben habt:
Vielleicht arbeitet Renate in einer Kantine und immer zweimal die Woche, wenn es Kartoffelbrei gibt, kommt Horst und sie kann ihn bedienen.
Er weiß nichts davon und sie weiß außer der Liebe für Kartoffelbrei vielleicht auch nichts über ihn, aber dennoch liebt sie ihn.

@Inkognito: Ich habe Geduld und bin gespannt auf die "Auflösung"

[Zinna]

Hi Fao, Kanelbolle und Primrose,

danke, dass ihr euch mit meinem Textchen beschäftigt habt.

Fao, du bist hoffentlich nicht allzu sehr enttäuscht, wenn sich am Ende kein "Kracher" zeigt.

[Angst]

Hallo Unbekannt

Öh … Ich muss zugeben, dass ich deinen Text klasse finde! Vor allem ist es lustig. Dazu ist in meinen Augen gar keine grosse Interpretation nötig. Es steht alles da. Für mich ist das ein Text, der die Banalität einer Liebe zeigt. Die Pointe liegt gerade darin, dass nichts dahinter steckt. Es gibt Kartoffelbrei, immer. Das ist alles, woraus diese Liebe besteht.  Als ich den letzten Satz las, musste ich jedenfalls auflachen. Weil ich erst dachte: "Aha, dieser Kartoffelbrei hat eine tiefgründige Bedeutung, da muss eine Pointe kommen." Abgeschlossen wird das Ganze aber mit einer belanglosen "Anti-Pointe": Und Renate liebt Horst. Hehe. Keine Ahnung. Also, ich find's witzig.

Aber: Sollte "kommen" eine sexuelle Note haben, fände ich das nicht so toll, weil zu platt.

Anmerkung: Habe gerade gemerkt, dass ich mich im Prosa-Bereich befinde. Interessant. Ich bin nämlich intuitiv davon ausgegangen, dass es sich hierbei um ein Gedicht handelt.

[Nihil]

[Samanter]

Also ich war zunächst auch der Meinung, dass es sich um die schnöde Tatsache einer unter Routine gestorbenen Liebe handelt. Was sie natürlich noch nicht ganz begriffen hat.

Aber als ich die anderen Beiträge las, blitze ein Gedanke in meinem Kopf auf. Eine Assoziation über die ich dann doch herzhaft lachen musste.

Kartoffel = 2 Stück
Brei = naja, danach eben.

LG Sam

[Zinna]

Hi Scheinheilige, Nihil und Samanter,


gemischte Meinungen, vielleicht auch gemischte Note?

Scheinheilige, das ist aber ein angenehmes Verirren deinerseits. Mich freut dein Besuch.

Samanter, dein Gedanke: 2 Kartoffeln

Nihil,

[Samanter]

Ach schade, keine versteckte Botschaft, keine Zweideutigkeiten ja nicht einmal eine besondere Weisheit? Nur Alltag? Ich weiß nicht ob ich das wirklich lesen möchten würde, wenn ich es doch jeden Tag live habe. Es sei denn ... (Wenn der "Alltag" nur der Aufhänger, aber nicht das gesamte Thema wäre.)
Aber dazu braucht es mehr Hintergrund, Atmosphäre, Geschichte und Details. Vielleicht könnte es sogar ganz interessant werden wie ein erdachter Protagonist aus seinem Einheitsbrei doch noch ein Drei-Gänge-Menü macht oder eben Hundefutter.

Oder habe ich da jetzt was ganz falsch verstanden? Ich habe fast das Gefühl, dass du mit Absicht nur diese, eigentlich wenig aussagekräftigen Zeilen ausgewählt hast, um durch die zwangsläufige Hineininterpretation der Anderen inspiriert zu werden. War es das? Sind wir dir alle auf den Leim gegangen?

LG Sam

[Zinna]

[MrPink]

[Zinna]

Herr Pink, ein bisschen mehr Ernst bitte, ja?


*lach*

[MrPink]

Ernst?

Also das war dann so:
Renate hat bei der ganzen Anschafferei den Überblick verloren und einen leeren Kartoffelsack mit dem verkerhrsschützenden Präservativum verwechselt. So kam dann der nötige Ernst in die Geschichte, irgendwann ein frühreifes Bürschchen, dass sich an vorwiegend festkochenden Kartoffeln
vergeht....

[last-virgin]

vielleicht braucht Renate aber auch diese Routine, diesen überschaubaren Wiederholungen und liebt Horst gerade deshalb, als Gegenpol zu ihrer dunklen Seite in der sie eine Massenmörderin ist, die Vorlieben für Menschenfleisch hat.

lg
last-virgin

[Fao]

Ich denke, ihr überseht etwas in eurer Interpretation.
Lest den zweiten Satz. Dann den letzten. Und dann wieder den zweiten. Aber passt auf, der Lachanfall, wenn man es dann versteht, ist nicht ohne.

[Gast]

R3n4te und H0r5t sind Aliens von Gamma23/4 und Kartoffel ist der Fachbegriff für Menschen aus biologisch-dynamischer Großstadthaltung, welche Renate auf einzigartige Weise zu einem wohlschmeckenden Brei zu verarbeiten vermag.

Diese Geschichte ist eine Allegorie auf die Weisheit, dass der Weg/die Mühe der wesentliche Teil eines Geschenks sind - muss doch Renate für ihr schlichtes, aber wohlschmeckendes Gericht zweimal die Woche den Raum krümmen, zur Erde reisen, Menschen einsammeln ...

[Zinna]

[Samanter]

Nun frage ich mich aber doch, wovon die Bauchschmerzen herrühren.

Immer wenn ich hier einen neuen Kommentar lese, kommen mir neu Bilder. Dabei fällt mir auf, dass das wohl daran liegt, dass der Text keinen Ton hat. Man könnte ihn so und so betonen und jedes Mal würde er etwas anderes sagen.

Z. Bsp.:
(Kartoffelbrei als "Liebesspielzeug" oder "Startzeichen")
Renate liebt Horst. ("liebt" zärtlich langgezogen)
Kartoffelbrei, wenn er kommt, zweimal die Woche. Immer. (Die Vorfreude erwacht) Und Renate liebt Horst. (Mh, lecker)

(Kartoffelbrei als Einheitsbrei)
Renate liebt Horst. (Zweckoptimismus)
Kartoffelbrei, wenn er kommt, zweimal die Woche. Immer. (Das muss reichen) Und Renate liebt Horst. (Trotzig. Warum sollte sie sonst für ihn kochen)

LG Sam

[Zinna]

Oder Horst kann vielleicht nur ... Kartoffelbrei.
Aber Renate liebt ihn ja.


LG
Inko