Unfertiges Buch verlegen?

Vidora · Leseratte Alter: 36 Beiträge: 151

Schönen Samstag wünsche ich euch,

ich muss mal kurz eine Frage stellen.

Ich habe eine Bekannte, die ebenfalls versucht, ein Buch zu schreiben. Sie erzählte mir, dass sie einen Verlag gefunden habe, der es verlegen wird. Ich war erstaunt und schon kurz davor, ihr zu gratulieren als ich sie noch fragte, wie viele Seiten ihr Buch denn habe. Sie meinte es sei noch nicht fertig, es seien so 40 Normseiten.

Ich wollte sie nicht entmutigen, deswegen habe ich meine Gedanken dazu für mich behalten und das Thema gewechselt...

Kann das seriös sein? Ein Verlag, der zusagt, ein Buch zu verlegen, dass ihm noch nichtmal zur Hälfte vorliegt?!

Wohl eher nicht, oder?

Danke für eure Zeit,

V.

Harald · 12.06.2010 16:44 von Harald

Zauberwort>>

DKZV

Hardy-Kern · Kopfloser Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland

Dann kannst du dir lieber einen, im Internet vertretenen Verlag suchen, der gern 30 Seiten Leseproben von dir möchte. Lass die Finger von. Lies mal im Forum, gibt viele, viele Hinweise.

Hardy

Merlinor · Art & Brain Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern

Vidora · Leseratte Alter: 36 Beiträge: 151

Nemo · Klammeraffe Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden

Hallo Vidora,

ich kenne Deine Bekannte nicht, daher will ich etwas differenziert antworten: In der Profiliga der belletristischen Berufsautoren (jener Erhabenen, deren Namensnennung mit anerkennendem Kopfnicken und ohne Nachfrage quittiert wird), ist es nicht unüblich, dass der Schriftsteller erst ein Konzept bei den Verlagen vorlegt, sich eine Absage oder das Okay abholt (dann samt Vertrag und Vorschuss) und danach erst das Manuskript schreibt.

Bei allen anderen, die sich auf die Zehenspitzen stellen müssen, um nur mal über den Gartenzaun des Verlages gucken zu können, und ihr Manuskript zwischen den Latten des Zauns hindurch schieben, ist ein solches Angebot von einem Verlag sehr, sehr, sehr ungewöhnlich.

Beste Grüße
Nemo

Rheinsberg · 13.06.2010 10:55 von Rheinsberg

Ungewöhnlich, aber je nach Sujet anscheinend nicht ausgeschlossen. Vor einer halben Stunde las ich im SPIEGEL-online nämlich genau über so einen Fall - was jetzt nicht heißt, Vidora, dass ich im Regelfall dein Misstrauen nicht teilen würde.

Aknaib · Klammeraffe Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden

Hallo Vidora,

warum verweist du deine Bekannte nicht auf das „dsfo“? Dann kann sie selbst recherchieren was auf dem Verlagsmarkt los ist. Dafür muss sie sich noch nicht einmal hier anmelden. Besser kann sie es nicht haben.
Frag sie nach den Verlagsnamen, dann klärt sich einiges sofort.
Wenn du misstrauisch bist und deine Bekannte fällt dann auf unlautere Dinge herein, wird sie eher sauer sein, dass du sie nicht gewarnt hast, obwohl du es besser wußtest.

LG Bianka