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finest.fire Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 173 Wohnort: Berlin
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20.11.2022 21:00 Pielegniarka von finest.fire
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Ich bin zuverlässig und gewissenhaft. So steht es in meinem Profil auf Pfege24.de. Während ich ihm seinen besten Schlafanzug anziehe denke ich, dass das stimmt. Die Abendtabletten sind fällig. Drei gelbe und zwei weiße diesmal. Er merkt nicht, dass es eine mehr ist wie sonst. Die Demenz ist auf meiner Seite. Mein Körpergeruch entgeht ihm ebenfalls. Dabei sind meine Achseln getränkt von saurem Angstschweiß. Notdürftig aufgesogen von meiner Bluse. 20% Viskose, 80% Polyamid. Zuverlässig und gewissenhaft, denke ich und decke ihn mit dem Daunendeckbett zu.
Passenderweise läuft Wer wird Millionär?. Ich glaube nicht an Zufall, ich glaube, dass es etwas zu bedeuten hat. Als ich Schnarchen durch die angelehnte Schlafzimmertür höre, mache ich den Fernseher aus. Es kommt mir falsch vor, so etwas bei laufendem Fernseher zu machen. Ich gehe zu ihm und knipse die Nachttischlampe an. Ein Speichelfaden hängt ihm aus dem Mundwinkel. Ich nehme ein Feuchttuch vom Nachttisch und mache seinen Mund sauber, richte den Kragen des Schlafanzugs. Weinrote Nadelstreifen. Dann nehme ich das Kissen neben ihm. Früher hat seine Frau darauf geschlafen und ich beziehe es immer mit, wenn ich sein Bett frisch mache. Mit zueinander passender Bettwäsche.
Ich schaue auf den Radiowecker und frage mich, wie lange es dauern wird. Nach dreieinhalb Minuten habe ich das Gefühl, das seine Atemzüge schwächer werden. Den Hauch eines Widerstandes ersticke ich, indem ich den Druck auf das Kissen erhöhe. Ich horche in mich hinein nach Zweifel, aber da ist nur Leere und dann endlich Stille. Als er aufgehört hat zu atmen.
Im Morgengrauen nehme ich den ersten Zug in die Heimat. Richtung Polen wird die Landschaft noch flacher, falls überhaupt möglich. Ich schaue aus dem Fenster. Es war richtig. Er war alt, krank, böse. Wie ein kaputter Zahn musste er herausgerissen werden. Aus dem Leben. Er hat mich erniedrigt. Absichtlich ins Bett geschissen. Außerdem, Katarzyna braucht Schulbücher, eine neue Jacke. Vielleicht Spielzeug, als Wiedergutmachung. Für die Monate ohne mich, ohne Mama. Ich umklammere die Tasche. Darin sein ganzes Erspartes von unter der Matratze. Ich steige um, später aus. Es wird dauern, bis man ihn findet. Keiner kam je zu Besuch. Es wird noch länger dauern, bis sie mich suchen, wenn überhaupt. Aber sie werden mich nicht finden. Ich habe die Betten frisch bezogen, alle Spuren verwischt. Zuverlässig und gewissenhaft.
Weitere Werke von finest.fire:
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4301
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28.11.2022 13:52
von hobbes
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Lina, die Mörderin. Das funktioniert für mich leider gar nicht. Zack, Geschichte heruntererzählt, hier noch Motive nachgeliefert, fertig. Das ist viel, viel zu wenig. Wie heißt es bei der Beschreibung des Sonderpreises - zwangskomprimiert. Und alles voll Handlung, kein Raum mehr für Lina selbst, was für ein Mensch sie ist, was das mit ihr macht. Das wenige, was da ist, in "hier, ich sag es dir, mach dir bloß keine eigenen Gedanken"-Manier erzählt.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5979 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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28.11.2022 18:41
von nebenfluss
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | So steht es in meinem Profil auf Pfege24.de. |
Das soll sicher Pflege24.de heißen, oder ...
Geschichte über einen kaltblütigen Raubmord, notdürftig mit der Fiesheit des – wohlgemerkt dementen - Opfers und dem Schulbuchbedarf des in der Heimat zurückgebliebenen Kindes gerechtfertigt. Möglicherweise wäre eine höhere Lohnforderung von den Angehörigen auch eine Lösung gewesen, aber nun, dann gäbe es ja keine Geschichte.
Ehrlich gesagt, bleibt mir das zu sehr an der Oberfläche. Sie, die mutmaßlich Lina heißen soll, glaubt z. B. nicht an Zufälle; sie glaubt, dass es etwas zu bedeuten hat, dass kurz vor der Tat „Wer wird Millionär?“ im Fernsehen läuft. Aber was hat es zu bedeuten? Dass ihr Plan gelingen wird oder nicht? Oder etwas ganz anderes?
Der Mord gelingt mir etwas zu glatt; dass er klischeehaft sein Erspartes unter der Matratze aufbewahrt, kommt ihr entgegen. Was es für die Geschichte für eine Rolle spielt, dass die Landschaft Richtung Polen immer flacher wird, erschließt sich mir nicht. Der Titel ist schlicht die polnische Berufsbezeichnung. Noch mehr hat mich aber die Monotonie durch die mangelnde Abwechslung in der Satzlänge gestört. Ich denke, da hätte man mehr draus machen können.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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finest.fire Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 173 Wohnort: Berlin
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29.11.2022 12:54
von finest.fire
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Kommafehler im zweiten Satz ...
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3374 Wohnort: bei Freiburg
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29.11.2022 15:04
von Michel
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Oh, böse! Und schlüssig eingefangen, die Selbstrechtfertigung eines Mordes. Das verstörende Element ist dieses Normale, dieses »Mörder sind nicht anders als wir alle«. Gelungen, wenn auch beim Lesen etwas einseitig; ich hätte gern die Ambivalenz der handelnden Figur etwas deutlicher gespürt. Wenn sie denn welche hatte.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 29.11.2022 23:46
von tronde
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Hallo!
Gute Geschichte über moderne Ausbeutung, weil wer kontrolliert z.B. die Arbeitsbedingungen osteuropäischen Pflegepersonals, Arbeiteszeiten etc.? Die Hauptperson wird für mich im 2. Absatz auch unsympathisch, wie sich sich den Mord rechtfertigt. Ganz davon abgesehen, dass dann auch klar wird, dass sich sonst keiner kümmert und deshalb gar nicht aufgefallen wäre, wenn das Geld weg wäre, aber ok, so hat sich die Prota entschieden.
Das Theme zu finden, tue ich mich schwer. Die Prota soll wohl Lina sein, aber das ist mir zu wenig.
Geschickt finde ich die Andeutung auf das Geld durch das Fernsehprogramm.
Herzliche Grüße!
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Murnockerl Eselsohr
M
Beiträge: 340
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M 30.11.2022 11:19
von Murnockerl
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Schön geschrieben, wenn auch böse.
Über die Handlung habe ich eine Weile nachgedacht. Wenn der alte Mann so krank ist, gibt es dann wirklich keine Dritten, keine Verwandtschaft, die (gezwungenermaßen) ab und zu Organisatorisches übernimmt, keine Vermittlungsagentur, der die Pflegerin Rechenschaft schuldig ist? Dass ein pflegebedürftiger Mensch ganz allein ohne externes Zutun eine ausländische Pflegekraft engagiert, scheint mir doch unwahrscheinlich. Ebenso, dass so ein alter Geizhals sein Geldversteck ausgerechnet unter der von der Pflegerin regelmäßig zu überziehenden Matratze belässt ...
Trotz oder gerade wegen meines Grübelns darüber, sagt mir der Text zu und erhält von mir fünf Punkte.
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 750
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30.11.2022 21:52
von silke-k-weiler
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Lieber Text,
zunächst einmal finde ich die Vorgabe, dass der Text mit einer charakteristischen Eigenschaft von Lina beginnen soll, schön eingebaut. Auch die Frage "Wo ist ...?" ergibt sich durch die Flucht der Krankenschwester. Ob das allerdings nun Lina, Bogumila, Milena, Stanislawa oder Weronika ist? Da kippelt die Vorgabe ein wenig. Sagt der Erbsenzähler in mir.
Ansonsten steuert der Text zwar unerbittlich auf das Ende zu, das ich als Leserin spätestens nach dem ersten Satz erwarte (Ich bin zuverlässig und gewissenhaft.-> Verdammt, das geht nicht gut aus!), aber ich fühle es nicht.
Es war richtig. Er war alt, krank, böse. -> Das ist für mich eine Aufzählung von Adejktiven, keine Begründung.
Er hat mich erniedrigt. Absichtlich ins Bett geschissen. -> Macht es für mich auch nicht konkreter. Das berührt mich nicht. Ich habe null Empathie mit der Figur, ich glaube ihr das nicht.
Hm, hat mich leider nicht überzeugt.
VG
Silke
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6159 Wohnort: Nullraum
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01.12.2022 01:54
von V.K.B.
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[ursprünglicher langer Kommentar wieder gelöscht]
Tut mir leid, ich hab den Kommentar (sozusagen in letzter Minute) noch wieder rausgenommen, denn er war unqualifiziert. Ich war da gerade ziemlich paranoid drauf hatte mich darüber aufgeregt, dass wieder mal ein alter (vermutlich) weißer Mann als Feindbild herhalten muss. Ich ging sogar davon aus, deine Geschichte sollte den Mord rechtfertigen und gutheißen, ich hatte sie als Hasspropaganda gelesen und entsprechend darauf reagiert.
Dass das Unsinn war und deine Geschichte bestimmt nicht der politischen Stimmungsmache oder gar Mordaufrufen dienen sollte, ist mir inzwischen klar geworden. Da hat mich nur was gewaltig getriggert und zu temporärer geistiger Unzurechnungsfähigkeit geführt. Ich finde aber auch jetzt immer noch grenzwertig, einen Mord so unreflektiert und unkritisch aus Täterperspektive zu schreiben und mit verquerer Logik zu rechtfertigen. Es gibt genug Irre dort draußen, die ähnlich verquer denken, hat man ja gestern erst wieder gesehen.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 01.12.2022 14:30
von d.frank
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Der Titel läutet was ein, indem schon so etwas wie Rassismus mitschwingt. Offener in seiner Deutung hätte das was werden können. So bleibt es eher ein Zeigen auf etwas, auf jemanden.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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Elisa Eselsohr
E
Beiträge: 277
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Nachtvogel Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 117 Wohnort: Münster
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03.12.2022 02:17
von Nachtvogel
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Ich finde die Geschichte echt nicht schlecht (besonders die Verbindung des ersten und letzten Satzes gefällt mir!). Aber: Wo ist der Themenbezug? Eine Lina wird nicht benannt, also kann es nicht Thema 2 sein (außer, die Protagonistin heißt unbekannterweise Lina - das funktioniert für mich aber nicht. In deinem Text ist die Protagonistin unbenannt; es kann also nicht von dem Oberthema "Wo ist Lina?" gesprochen werden). Also Thema 1? Das Geld ist natürlich irgendwie ein Schatz, aber ein Bezug zum Bildimpuls ist nicht vorhanden. Oder bin ich blind und übersehe irgendetwas Offensichtliches?
Deshalb leider keine Punkte von mir.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4944 Wohnort: unter Wasser
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03.12.2022 12:10
von gold
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hallo Inko,
sprachlich stringent. Die Schattenseiten der menschlichen Seele zeigst du ohne Zögern. Glasklar. Daher zählt dein Text zu meinen ersten 10.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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03.12.2022 18:00
von holg
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Fremdsprachen in Titeln finde ich immer suspekt und meist unangebracht.
Mörderische polnische Altenpflegerin murkst hilflosen Greis ab. Natürlich nur aus humanitären Gründen und aus Fürsorge für den eigenen Nachwuchs. Wie halbwegs aktuelle Verfahren zeigen, hätte es des fremdenfeindlichen Stereotyps gar nicht bedurft, gibt es doch genug biodeutsche Pflegemeuchler*innen.
Die Story selbst ist gut erzählt, die Prämisse aber so schwach, dass sie bei mir nicht in die Top Ten kommt.
_________________ Why so testerical? |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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05.12.2022 14:48
von Constantine
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Bonjour sehr geehrte Postkarte
Pielegniarka, polnisch für Pflegerin, Krankenschwester.
Der Titel ist sehr uninspiriert und ohne Mehrwert für die Story, was ich mir nicht bereits aus dem Text denken könnte.
Wenn es der Prota nur ums Geld ging, verstehe ich den Mord nicht.
Die Sache mit der angedeuteten Erniedrigung (absichtlich ins Bett geschissen vs Demez) als Motiv und folgendem Mord als Pseudo-Rache ist mir zu dünn, dafür dass sie dem Alten leicht hätte das Geld entnehmen und in ihre Heimat fliehen können.
Was die Vorgabenerfüllung angeht, beginnt der Text mit einer Charaktereigenschaft, aber die Lina fehlt. Sollte die Vorgabe "Schatz" gewählt worden sein, sehe ich diese leider auch nicht.
Insgesamt überzeugt mich dieser 381 Wörter lange Beitrag mit dem berichtenden ersten Abschnitt bis zum Mord und anschließend erklärbärigen Gefühls_Motivations-Abschnitt leider nicht: zéro points.
Merci beaucoup
Constantine
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felizissima Erklärbär
F
Beiträge: 1 Wohnort: Berlin
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F 05.12.2022 16:42 Pielegniarka von felizissima
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Toller Spannungsbogen!
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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05.12.2022 18:02
von Heidi
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Der Titel
Zunächst gibt er mir ein Rätsel auf, aber heutzutage gibt es Google. Einmal kopieren, einmal einfügen und schon wird das Rätsel gelöst. Und siehe da, der Titel ist polnisch und bedeutet soviel wie Krankenschwester.
Die Sprache
Der Text ist solide geschrieben.
Die Figur(en)
Der Charakter der Ich-Figur wird deutlich, ich komme ihr nahe. Sie zeigt sich als korrekte Person, die weiß, was ihr zusteht und auch was dem Menschen, den sie getötet hat, ihrer Auffassung nach, zusteht. Sie ist voller Hass und zeigt sich doch auch irgendwie von ihrer verletzlichen Seite, indem sie erfahrbar macht, was sie gegeben und, was sie bekommen hat an Grausamkeit. Ich kann sie letztlich verstehen.
Der Inhalt
Die Krankenschwester eines alten, verbitterten, bösen Mannes rächt sich an ihm, indem sie ihn tötet. Anschließend haut sie mit seinem Ersparten ab.
Das ist ein kleiner Krimi geworden, der über die Figurendarstellung zum Ausdruck kommt. Die Handlung an sich ist zwar relevant, aber muss nicht zwingend im Fokus sein. Das gefällt mir.
Der Gesamteindruck
Ich bin während des Lesens zwiegespalten, ob ich die Ich-Figur als Sympathieträgerin definieren möchte, aber ich tue es dann letztlich doch, was mich an meine eigenen moralischen Grenzen bringt. Der Text ist durchaus interessant umgesetzt, weil er es schafft, durch das Entwerfen einer Figur, eine Selbstreflexion in mir hervorzurufen.
Ein wenig gruselig ist die Geschichte auch irgendwie, aber dann auch wieder mit leicht trockenem Humor versehen. Gerade die letzten beiden Worte lese ich mit einem Schmunzeln.
Der Text hat was Groteskes und was Einfaches. Beides trifft meinen Geschmack.
Es gibt vier Punkte.
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2022 19:22
von Jenni
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Oh, noch ein Demenz-Text. Aber dieser ist … anders.
Lina, die polnische Pflegekraft, hat genug von der erfahrenen Demütigung, und bringt den Patienten um sein Leben und sein Geld. Zurück in die Heimat, da wird sie keiner finden.
Das ist ganz schön böse. Und ich mag ja bösen Humor, aber ich bin mir gar nicht sicher, ob das hier lustig ist oder sein will. Oder das Lachen bleibt einem im Hals stecken, bevor es überhaupt aufkommt. Es ist halt nicht nur böse zu dem bösen 'alten weißen Mann', sondern auch zu Lina.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5340 Wohnort: NRW
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06.12.2022 11:18
von Bananenfischin
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Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieser Text ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs kein Punktekandidat. Stilistisch ist er für meinen Geschmack zu einfach gebaut, inhaltlich zu wenig subtil.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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06.12.2022 11:35 Re: Pielegniarka von F.J.G.
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Liebes unbekanntes schreibendes Wesen,
abgesehen davon, dass ich keinen wirklichen Konnex zu den thematischen Vorgaben sehe (oder habe ich ihn nur übersehen? Dann bitte ich um Nachsicht), überzeugt mich dein Text leider nicht.
Wenn ich dann noch lese
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | So steht es in meinem Profil auf Pfege24.de. |
oder, schlimmer noch,
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Er merkt nicht, dass es eine mehr ist wie sonst. |
… …
dann kann ich diesem Text leider keine Punkte geben.
Ich bedanke mich dennoch für die Mühen und den Text.
Der Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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06.12.2022 15:41
von Minerva
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Vorbemerkung: Leider war meine Zeit diesmal arg knapp, deswegen nur ein kleiner Standard-Kommentar. (Sorry)
Nach meiner Ansicht waren alle Beiträge von hoher Qualität und unterhaltsam. Weswegen es deiner nicht auf meine Punkteliste geschafft hat, weiß ich nicht. Das Aussortieren, auch deines Beitrags, ist mir schwer gefallen.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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07.12.2022 17:51
von anderswolf
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Passend, dass Linas Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit helfen werden, mit dem Rentnermord davonzukommen. Schade, dass Lina den Mord mit dem Charakter des Toten rechtfertigt, mit assistiertem Suizid hätte der Text noch den Diskurs "Selbstbestimmtes Sterben" ansprechen können. Kleine Fehler zu Beginn, ansonsten ordentlich.
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