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bananenfisch
Leseratte
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Perry
 Exposéadler
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Alter: 71
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jim-knopf
Dichter und Trinker
Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
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 30.01.2012 11:23
von jim-knopf
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guten abend
von der idee her könnte das hier gut funktionieren,
die bildlichkeit ist aber meiner meinung nach noch sehr verworren.
| Zitat: | Ein Ahorn zerfetzt
über ein blumiges Grab
sein herbstrotes Fleisch |
das wirkt ziemlich wilkürlich, meine ich.
der vergleich von blättern und fleisch mag auf einem friedhof erstmal naheliegend erscheinen, wobei genau der zusammenhang liegt, wird aber eigentlich nicht klar. ich könnte mir vorstellen, dass die blätter auf den boden fallen, so wie die toten ebenfalls diese richtung gehen. in ihrem fall in den boden hinein. das könnte irgendwie auf ein massensterben hindeuten. viele blätter im herbst = viele tote. das zerfetzen würde vielleicht irgendwie auf krieg hindeuten? allgemein aber zu weit hergeholt. vor allem: warum zerfetzt der ahorn seine eigenen blätter? warum gerade der ahorn? (auch wenn das ganze metaphorisch gemeint ist) funktioniert das bildlich einfach nicht. und obwohl ich nicht so der prizipienreiter bin, gerade bei diesen japanischen gedichtarten geht es im weitesten sinne schon um die gezeigten bilder. ich würde diese zeilen hier überdenken. sie gehen stark in die richtung effekthascherei, meiner meinung nach. gerade das wort "zerfetzt" wirkt sehr aufgesetzt. ein ungewöhnliches bild mit einer prise saddismus mag erst mal beeindruckend wirken. auf den zweiten blick kommt da aber nicht mehr viel nach. denn eine wirklich in allen facetten durchdachte bedeutung (und diese ist gerade bei kurzen gedichten sehr wichtig) fehlt dabei.
| Zitat: | Mein Bauchnabel stülpt sich aus
und wächst in das Grab hinein |
das hier aber finde ich dann auch schon viel interessanter. treffender und vor allem durchdachter als das erste bild. ich würde eventuell statt dem "stülpt" über ein anderes wort nachdenken, grade um die verbindung zur nabelschnur stärker herzustellen. dann wäre diese ebene von geburt und tot besser drin in den zeilen. bei stülpt habe ich momentan das bild eines nach außen gedrehten bauchnabels, der aber nur ein stummel ist und so (bildlich gesehen) schwierig in das grab wachsen kann.
meine 5 cent zu deinem text
gruß
roman
_________________
Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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bananenfisch
Leseratte
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Beiträge: 142
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Gast
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30.01.2012 23:24
von Gast
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| bananenfisch hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen,
Danke euch beiden für die Kommenare. Ich werde Ahorn durch Baum ersetzen, und mit der gewonnenen Silbe ein "sich" dranhängen, damit wird es vielleicht klarer, das sich der Baum zerfetzt (Blattfall im Herbst). Dass sich ein Nabel zuerst ausstülpen muss, um sich danach wachsend zu verlängern ... damit habe ich keine logischen Probleme:-)
beste Grüße
Bananenfisch |
Ein Baum zerfetzt sich
über ein blumiges Grab
SEIN??? rotes Fleisch.
Du hast Dir das nächste Problem eingehandelt. Mit diesem "sich" in der ersten Zeile ist das "sein" in der dritten Zeile problematisch geworden.
Lass das "sich" weg. Dann ist eh der Rhythmus besser. Obwohl ich bei "rotes Fleisch" weniger daran denke, dass die Blätter fallen; eher daran, dass die Rinde abfällt. Ich krieg nicht die Kurve zum Bauchnabel. Das ist zu äußerlich parallel. Vielleicht fällt Dir noch ein Bild ein, dass Bauchnabel und Baum verbindet.
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firstoffertio
 Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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30.01.2012 23:37
von firstoffertio
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Ich hatte mit dem "zerfetzt" weniger Probleme, weil die Blätter eines Ahorns ja schon zerfetzt aussehen. Aber das Fleisch, das haut gar nicht hin. Warum nicht Kleid stattdessen? "Fleisch eines Baumes", das bekomme ich nicht auf eine Metapher.
Der in das Grab wachsende um gestülpteBauchnabel, ich weiss nicht, da denke ich an einen schlechten Horrorfilm. Mir sagt das Bild nichts.
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bananenfisch
Leseratte
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Beiträge: 142
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