Navigator

[bananenfisch]

Du reist mit einem Traum
aus hell bestirnten Geschichten
Dein Himmel hat noch Raum
für kristallene Sphären und Schichten
Du nimmst uns mit und nimmst dir Zeit
ein Leben zu erzählen
Du spannst uns auf und machst uns weit
die Segel und die Seelen

[Harald]

sepp?

[Julian]

Ahoi, Inkognito!

An sich ist das ein nettes Gedicht. Leider offenbart sich mir nicht, wer du ist und wer in diesem Moment redet. Ich würde behaupten, dass du der im Titel stehende Navigator ist und dass das Schiff (?) spricht. Ich weiß nicht. Dein Gedicht gibt nicht so viel her. Der Reim Geschichten : Schichten strotzt auch nicht unbedingt vor Kreativität. Das wirkt alles sehr zaghaft, so als hättest du versucht, dich ein bisschen in Sicherheit zu wiegen. Eines von den Gedichten, bei denen sich der Lesende sein eigenes Bild machen könnte, wenn er mit den Begriffen spielt. Das habe ich auch versucht, aber es gelingt mir nicht. Mir fehlt daher ein bisschen die Richtung. Du musst dir dein Gedicht wie einen Ballon vorstellen. Jeder Begriff - wie Traum, Himmel, Raum oder Leben - bläst den Ballon auf und weitet das Spektrum potenzieller Möglichkeiten zum Verständnis deiner Zeilen - und ich bin die Person, die am Ende inmitten des Ballons schwebt und nicht weiß, wo oben und wo unten ist. Es hat eine beruhigende Wirkung, das gefällt mir, aber es ist mir dann eben doch zu zaghaft. Kein Strom, der mich reißt, sondern nur stilles Wasser, in dem man sitzt. Wie gesagt: Nett.

Lieben Gruß

Harald: Ich wette fünf symbolische Euro dagegen.

[seppman]

Moin

[Julian]

Harald, einmal schämen gehen, bitte.

[Mogmeier]

Hallo Inkognito

Also mir gefällt es ausgesprochen gut. Es gibt nichts, was man daran verändern müsste. Für mich klingt dein Gedicht, wie die Resonanz zu folgendem Zitat von Antoine de Saint-Exupèry.

„Wenn du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen und Arbeiten einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach
dem weiten, endlosen Meer.“