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Autor |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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27.10.2010 13:54 seit wochen von jim-knopf
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wer nie den lüftungsschacht durchstochen
hat beim bohren für ein ikearegal der hat
nie ein leben gehabt und keine liebe im hirn
wer nie sein herz durch die rohre gespült
hat trotz der gefahr es in der wand zu verlieren der hat
keine heimat und keine wurzel im türspalt
die frau in der wohnung über dir erzählt vom
rohrbruch im keller sie hat graues haar und
nimmt seit wochen deine pakete an
Weitere Werke von jim-knopf:
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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27.10.2010 18:37
von Nina
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ähm. aha. waghalsige theorien, die du da aufstellst. nach dem lesen bleibe ich zurück mit: und? ich werds morgen noch mal lesen. manchmal muss man ja einen ort öfter besuchen. interessant ist es auf eine art, dein gedicht. auch wenn es mich zurück lässt mit der frage: und? was soll das jetzt? aber das ist ja nicht das schlechteste, das man erreichen kann, mit einem text, einem gedicht etcpp.
schönen abend noch
nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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29.10.2010 00:12
von Eredor
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stehe der sache zwiegespalten gegenüber
dein sprachfluss ist toll, die zeilenumbrüche genial. allerdings gibt es da eine sache, die ist furchtbar banal:
Zitat: | wer nie sein herz durch die rohre gespült
hat trotz der gefahr es in der wand zu verlieren |
das hat mich rausgeworfen, die erste strophe fand ich nämlich geil
du sprichst hier das vertrauen an, das man sich selbst und anderen entgegenbringen muss, um so etwas wie liebe erfahren zu können. ohne dieses vertrauen hat man "nie ein leben gehabt".
trotzdem stellst du die liebe nich so klasse dar und sprichst auf schmerz, ausrutscher oder zu weit gedacht (bzw zu weit gebohrt) an.
alles in allem hab ichs gern gelesen, aber ich kenn besseres von dir
lg dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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29.10.2010 13:36
von Nina
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ich noch mal. ich habs noch ein paar mal gelesen, doch die im gedicht verwendeten bilder kann ich so nicht entschlüsseln, nicht fühlen, sie erreichen mich nicht. ich lese es, aber ich komme einfach nicht "rein".
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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29.10.2010 14:02
von Eredor
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Nina hat Folgendes geschrieben: | ich noch mal. ich habs noch ein paar mal gelesen, doch die im gedicht verwendeten bilder kann ich so nicht entschlüsseln, nicht fühlen, sie erreichen mich nicht. ich lese es, aber ich komme einfach nicht "rein". |
das problem hatte ich auch erst, aber man kann das hier durchaus als stilmittel verstehen (sofern du meinst, es kommen bei dir keine emotionen durch), das im bezug zum thema steht.
ich fühl nämlich auch nix beim lesen. die bilder sind auch so neutral gewählt
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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29.10.2010 14:19
von Stimmgabel
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Hi Roman,
auch ich schließe mich den Vorkommentatoren an - werde ebenso emotional nicht mitgenommen - ich lese es - und sage...aha... , interessant und ....
Persönlich meine ich, dass - entgegengesetzt zu Deinen letzten Gedichten - hier nun gerade diese geschachtelten Komplettsätze, dieser gebrochenen Inhalts-Konjunktionen,
nun nicht ihren Bruch-Wert aufkommen lassen...
Dieses Hintereinander von direkt nicht Passendem, in Normal-Deutsch, verweigert mir (fast automatisch), einen Zugang haben zu wollen - ist dadurch extrem schwierig...., meine ich...
...ich würde es einfach anders formatieren - und etwas undeutscher in den einzelnen Sequenzen darstellen...,
irgendwie fehlen mir hier die inneren, modulierenden Bruch-Klimaxe,
irgendwie so....
einen Gruß, Stimmgabel
--
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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29.10.2010 15:05
von Mardii
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Gefühle kommen mir hier doch. Wenn ich notgedrungen ein paar handwerkliche Griffe in meiner Behausung vornehme, kommen mir manchmal Zweifel bevor ich die Bohrmaschine in die Hand nehme. Kenne das bei Elektroleitungen von 1929.
Das Andere, das Höhere, „Leben“, „Herz“, „Hirn“, „Heimat“, „Wurzel“, kombiniert mit einem Ikearegal, führt das Alltägliche der Wohnumgebung auf eine existenzielle Ebene. Vlt. eine ungewöhnliche Sichtweise, aber das „Private ist hochpolitisch“ (oder hieß es „höchst“?).
Gedichte, die auch eine kleine Geschichte erzählen, gefallen mir.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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JamesLarkinWhite Wortedrechsler
J
Beiträge: 67
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J 29.10.2010 19:14
von JamesLarkinWhite
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Wurzel im Türspalt tut ziemlich weh.
_________________ Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schreiben. |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 31.10.2010 15:55 Hallo Jim, von Perry
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eigentlich ist das ja genau die Art wie ich üblicherweise meine Gedichte schreibe, nur sind die Folgerungen die du ziehst dermaßen an den haaren herbeigezogen, dass man glauben könnte, sie sind satirisch und nicht ernst gemeint.
Ich versuch mal eine Variante wie ich eventuell das Thema bearbeitet hätte:
seit wochen,
wer nie den lüftungsschacht angebohrt hat,
beim befestigen eines ikearegals an der wand,
wer nie salzsäure in den abfluss geschüttet hat,
trotz der gefahr eines rohrbruchs, einer vergiftung,
der hat nie gelebt und keine liebe im hirn,
der hat keine heimat und wurzelt nicht im parkett.
die frau in der wohnung über mir hat graues haar
und nimmt seit wochen meine pakete an.
Ich hoffe, dass das Verschrobene "Selbst ist der Mann bis zum Tod", so
deutlicher rauskommt.
LG
Perry
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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31.10.2010 16:06
von jim-knopf
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guten tag
vielen dank euch für die kommentare.
bin selbst nicht mehr zufrieden mit diesem text
und werde ihn daher in die talentschmiede schieben.
ihr habt mir sehr weiter geholfen,
auch wenn ich gerade nicht auf jeden einzeln eingehen kann.
gruß
roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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fictionality Wortedrechsler
Alter: 45 Beiträge: 56 Wohnort: Schwarzwald
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05.11.2010 06:19
von fictionality
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Hallo!
Mein erster Eindruck: schön geschrieben, schöne Sprachbilder.
Negativ aufgefallen ist mir folgendes:
1. Die Umbrüche "durchstochen/hat" und "gespült/hat" behindern den Lesefluss. Hier wäre das "hat" besser in der vorigen Zeile aufgehoben gewesen.
2. "Liebe im Hirn" - da gehört die Liebe für mich einfach nicht hin
Positiv:
"Wurzel im Türspalt" - tolles Bild!
So, das war's.
_________________ Die Ewigkeit ist nicht beweisbar.
Autorenseite: svenklöpping.de
Lyrikseite: lyrikzeitschrift.de |
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Babsi Eselsohr
Beiträge: 232
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16.12.2010 09:15
von Babsi
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Guten Morgen Jim! Bin erst auf dein Gedicht gestoßen und bedaure nicht....
hast genau alles gefasst und dein Stil die Dinge umwerfend dargestellt...schöne Grüsse Babsi
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