Meine Jugend: Stück in den Akten

[Schmierfink]

In einem Jugendzentrum Bilder
an der Wand betrachtend, meine
Jugend darin liegen gelassen.
Eines davon zeigte einen Jungen,
sich im Licht von Scheinwerfern
neckisch verbeugen und lachen
als würde ihm eine Kleinstadt gehören.

Auf einem anderen erkennt man
Personen in geflegt heruntergekommener
Kleidung- fast wie Punks.
Zwischen ihnen ein blondes Mädchen,
für das man keine Gefühle hatte.
Aus ihm bist später Du geworden
und es ist schön gewesen:

wie du du die Hauptolle gespielt hast
in meinem Leben, das unsere Bühne war
ganz besonders in der einen Szene
in der wir so standen im Licht,
unter allen Blicken
und doch nur Augen
für uns hatten.

Eben doch nur eine Rolle gespielt,
auch als du mich geküsst hast?
Zur Strafe, immer wenn ich
meine Augenbrauen hochgezogen habe.
Oder doch nur zum Spaß,
zusammen das einsam sein geprobt?
Mein Charakter hat es nie leid
haben können, ins Publikum
zu sehen.
Wie du
gehst?
Steht im Drehbuch.


Letztens bin ich wieder da gewesen.
Immernoch hängst Du an der Wand,
mit dem selben schwarzen Lippenstift,
der dir später so peinlich war.
Ein bisschen komisch ist mir geworden,
aber das sage ich nicht, es passt nicht
in diese Charakterstudie.
Beide eine Fehlbesetzung gewesen,
aber man hat blos den Protagonisten
von jener Wand entfernt.

[Eredor]

Hallo Schmierfink,

ein Thema, das einfach immer wieder im Leben auftaucht. Ich kann mich mit deinem Text gut identifizieren.

Allerdings hat dein Gedicht stilistische Mängel.

Bei der ersten und zweiten Strophe schreibst du irgendwie sehr wirr, du kannst dich nicht entscheiden zwischen Partizip II (das ist es doch, oder? O.o gott bin ich ne flasche in deutsch) und Präsens. Das ist sehr komisch.
Wer ist "man" in der zweiten Strophe? Niemand hatte Gefühle für sie? Nicht mal ihre Eltern??

[Angst]

Hey,

[Schmierfink]

Vielen Dank euch Beiden für die Mühe die ihr euch gemacht habt.

@Eredor

Schön das du dich damit indentifizieren kannst, seltsam das bei so einen Thema zu sagen oder?  
Naja also zugegeben etwas konfus ist der Absatz schon, aber bei kritischer Auseinandersetzung muss ich sagen ein gravierendes Problem sehe ich hier nicht. Die Partizipial Konstruktionen, richtig erkannt, wiedersprechen ja der Zeitform des Präsens nicht direkt. Das der Teil mit dem Photo des Jungen im Präteritum steht macht ja Sinn, wenn man die letzte Strophe hinzuzieht. Mit dem mann muss ich sagen bin ich auch Scheinheiliges Meinung, soviel Unklarheit möchte ich dem Leser schon zumuten.
Leider stehe ich ziemlich auf diese Halbsätze. Ist wohl Geschmacksfrage, aber vielen Dank für die Kritik. Werde es auf jeden Fall überarbeiten.

@Scheinheilige

Vielen Dank für das Lob, wie die Rechtschreibfehler sich einschleichen konnten weiß ich leider nicht muss wohl am Fieber liegen, tut mir leid.
Schön das es dich berührt hat und die Grundmetapher ist wirklich nicht besonders origenell aber auch nicht inwieweit man glauben könnte einen Metapher, es steckt schon Autobiografisches dahinter und die bühne hat dabei eine Rolle gespielt. Bei dem Ausdruck mit Leid haben können ist es wohl mit mir und den gramatikalischen Konstruktionen durchgegangen.

[jim-knopf]

Schließe mich im großen und ganzen meinen beiden Vorrednern an.

Sofern ich das in meinem Alter beurteilen kann:
Du hast wirklich Talent
da kann was draus werden
also nicht schleifen lassen

Gruß
Roman

[Schmierfink]

Vielen Dank für das nette Lob Roman.
Keine Angst ich werde dabei bleiben.  

LG
Christian