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offenbar mond


 
 
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag30.07.2023 17:30
offenbar mond
von crim
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mond gut gekühlt
bewegt vom wind
durch die zweige
trinkt ihn pur kinder
das jahr reift heran
immer mond mond mond
bringt die zigaretten
zündet sie mit den herzen an
glutrot soll alles sein
das laub der mond das jahr
dann wollen wir tanzen
wenn die zigarette herunterbrennt
drückt sie in der lunge aus
es zischt so schön so
mond mond mond
nichts denken ein pferd sein
und weiß kinder weiß
das weißeste pferd

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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag01.08.2023 11:10
Hallo crim,
von Perry
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ein hoffentlich satirisch gemeintes Kindergedicht, denn
"Zigaretten in der Lunge auszudrücken" ist schon starker To(a)bak. Wink
Konstruktiv, treibt nicht der Wind den Mond und das "weiße Pferd" könnte vielleicht noch "ein Horn" vertragen. Smile
Gern reflektiert und LG
Perry
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag01.08.2023 12:38

von crim
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Hi Perry,
also satirisch lese ich das hier nicht, auch nicht als "Kindergedicht". Woran machst du das denn fest? Am Vorkommen des Wortes "Kinder" vielleicht. Und am Mond und am Pferd, das ein Pferd ist. Ich lese das jetzt mal als satirischen Kommentar. Wink
Und doch, der Wind treibt hier den Mond, im Gedicht. Ich vermute mal, du wolltest sagen, er sollte das nicht. Ich weiß aber nicht, warum er das nicht sollte. Und auch nicht, weshalb das Pferd ein Einhorn werden sollte.
Danke trotzdem für deinen Blick hierher, der mich mit vielen Fragezeichen zur Wirkweise zurücklässt.
LG crim
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Writewithpassion1
Erklärbär
W


Beiträge: 3



W
Beitrag01.08.2023 13:38

von Writewithpassion1
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love
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Writewithpassion1
Erklärbär
W


Beiträge: 3



W
Beitrag01.08.2023 13:38

von Writewithpassion1
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love
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


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Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag01.08.2023 13:53

von crim
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Hi,
ich verstehe das Bedürfnis, schnell auf 15 Beiträge zu kommen, bezweifle aber, dass das der richtige Weg ist. Mr. Green Trotzdem herzlich willkommen im Forum.
Viele Grüße
Crim
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag02.08.2023 09:41
Hallo Crim,
von Perry
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ja Worte können unterschiedlich wirken.
Für mich wird der Mond nunmal von Gravitationskräften bewegt und die Ansprache "Kinder" für rauchende Leute ist wohl eher ironisch gemeint.
LG
Perry
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag02.08.2023 16:42

von crim
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Hi Perry,
danke, dass du nochmal reingeschaut hast. Ich bin mir nicht mal sicher, ob hier jemand raucht. Aber ja, der Schluss liegt nahe.
LG crim
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schwarzer lavendel
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag02.08.2023 21:08

von schwarzer lavendel
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mir gefällt das gedicht. es schwingt. und verwirbelt.
gerade die wiederholungen finde ich gelungen.
liebe grüße
charlotte


_________________
nur eine idee, aber eine schöne.
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag02.08.2023 22:08
Re: offenbar mond
von Heidi
Antworten mit Zitat

crim hat Folgendes geschrieben:
mond gut gekühlt
bewegt vom wind
durch die zweige
trinkt ihn pur kinder
das jahr reift heran
immer mond mond mond
bringt die zigaretten
zündet sie mit den herzen an
glutrot soll alles sein
das laub der mond das jahr
dann wollen wir tanzen
wenn die zigarette herunterbrennt
drückt sie in der lunge aus
es zischt so schön so
mond mond mond
nichts denken ein pferd sein
und weiß kinder weiß
das weißeste pferd


Hallo crim,

tja, ich werde wohl nicht viel dazu sagen können und das ist ein gutes Zeichen.
Es ist angemessen surreal, genau nach meinem Geschmack. Also dieses Unlogische daran. Der Mond, der vom Wind bewegt wird, dabei gibt es doch im All gar keinen Wind und schon gar keine Zweige und dann kann man ihn auch noch trinken. Und er wird kühl getrunken. Ich denke seltsamerweise an Bier. Ist leicht mondfarben, vielleicht deshalb.

Diese Stelle mit den Zigaretten, die mit Herzen angezündet werden, tut schon ein wenig weh. Vor allem das Ausdrücken. Da bleibt mir die Luft weg. Erinnert an Momo. Die grauen Herren, die die Zeit stehlen. Es sind leider immer die kleinen Herzen die leiden.

Die Pferdestelle lese ich als Überlebensstrategie. Es ist weiß, vermittelt Helligkeit entgegen Dunkelheit; man kann daran denken und das andere ausblenden.

Irgendwie niederschmetternd der Text. Niederschmetternd gut.
Hm ... jetzt habe ich doch mehr gesagt, als ich erst dachte, sagen zu können. Bin verwundert von mir selbst.

Viele Grüße
Heidi
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag03.08.2023 02:20
Re: offenbar mond
von nebenfluss
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
Ich denke seltsamerweise an Bier. Ist leicht mondfarben, vielleicht deshalb.

Das halte ich für ein Gerücht.

Atmosphärisch kann ich mit Heidi mitgehen. Der Text hat etwas Surreales und Rauschhaftes an sich, aber nicht im emotional angenehmen Sinne. Eher als müsste jemand/die Kinder den Preis dafür zahlen.
Ist mir insgesamt zu kryptisch, entzieht sich einer umfassenden, zufriedenstellenden Deutung (Es sei denn, es kommt noch eine).


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


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Beitrag03.08.2023 09:03

von crim
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Hallo ihr drei,
vielen Dank für eure Blicke in den Text. Ich freue mich, wenn der Text bei Charlotte schwingt und verwirbelt, denn dann tut er etwas. Das finde ich gut.
Ich sammle bei Heidi und Dirk die beschriebenen Wirkungen: Surreal, unlogisch, niederschmetternd, tut ein wenig weh, hell gegen dunkel, es wird etwas ausgeblendet, rauschhaft, emotional nicht angenehm, kryptisch, sich einer Deutung entziehend. Und ich kann bei diesen Wirkungen auch mitgehen, lese sie ähnlich. Nicht immer nur diese, manchmal sogar gegenläufige, aber ja auf jeden Fall auch diese.
Ich glaube, dass eine Deutung für mich hier auch schwierig ist, sehr viel schwieriger als bei Texten, die darauf ausgelegt sind, eher etwas Konkretes zu transportieren. Ich werde meine persönliche Deutung auch nicht offenbar machen, die ist nicht besser, als die einer anderen Leserin, eines anderen Lesers.
Hier würde ich sagen, findet der Versuch statt, nicht Fassbares zu umkreisen und so zu einem Eindruck dieses nicht so recht Fassbaren zu kommen.
Am nächsten an meiner Lesart lägen wahrscheinlich auch der Rausch und das Ausblenden. Die habe ich zumindest immer beim Lesen auf dem Schirm, die drängen sich mir irgendwie stärker auf als andere Eindrücke.
Ich hab auch schon wieder viel mehr gesagt, als ich wollte, ich komme immer so schnell ins Erzählen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr hier etwas zu sagen gefunden habt und das mit mir teilt. Danke.
LG crim
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schwarzer lavendel
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag03.08.2023 12:57

von schwarzer lavendel
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in dem, was du hier schreibst, finde ich meine gefühle beim lesen gut wieder. und mag das gedicht jetzt noch ein bisschen mehr.

_________________
nur eine idee, aber eine schöne.
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Sue Rovia
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: Metronom
Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag04.08.2023 13:18

von Sue Rovia
Antworten mit Zitat

Anders als bei Heidi und Dirk weckt der Text in mir eher positive Emotionen. Zum Beispiel ist die Ansprache kinder für mich verheißungsvoll, transportiert eine gewisse Vorfreude und auch Intimität, gerade wenn es Erwachsenen gilt.

Und was ist eigentlich mond?
Mond wird für mich im ersten Vers zu einem Cocktail, im dritten Vers wird mond zur Spiegelung auf der Oberfläche eines Getränks, wegen der Zweige. Ich stehe also irgendwo draußen, auf einer Veranda und mond spiegelt sich durch die zweige auf der Oberfläche meines hochgradig hochprozentigen Drinks. Mond ist schon irgendwie auch die potentielle Scheibe am Nachthimmel, aber nicht im physikalischen Sinne. Vielmehr ist mond ein fester Bestandteil menschlicher Erzählungen und Liedern, ein weißes Licht mit einer sehr eigenartigen Wirkung, es weckt auch in richtig miesen Liebesfilmen noch gute Gefühle.  
So habe ich mond gelesen. (und ich finde, für meine Lesart spricht, dass es eben mond ist im text, und nicht 'der mond', aber das ist natürlich kein besonders stichhaltiges argument.)
Deswegen hat perrys Einwand für mich wenig Sinn ergeben und das Unlogische im Text sehe ich auch nicht.
Vielleicht ist am ehesten noch das Ausdrücken von Zigaretten in der Lunge unlogisch, aber wenn wir sie schon mit dem Herzen angezündet haben, finde ich es nur konsequent, sie mit der Lunge auch auszudrücken, und etwas mit dem Herzen tun, das ist sicher nicht nur für mich ein geläufiger Ausdruck, wo wir nie anfangen würden, über Logik oder Unlogik zu diskutieren.
Um mal kurz dabei zu bleiben, also dass in meiner Lesart das Ausdrücken immer im Bezug um Anzünden steht, das passt doch irgendwie zum Jahreswechsel, der zugegeben nicht so direkt verhandelt wird, aber in jedem Fall mitgedacht werden kann, wenn ein Jahr heranreift und glutrot sein soll. Dann ist die Vorstellung, das weißeste Pferd ever zu sein, vielleicht einfach nur ein besonders gewagter Neujahrsvorsatz. Ein bisschen surrealer als andere Neujahrsvorsätze, aber nur ein bisschen.

Das ist natürlich keine kanonische Lesart oder so, ich versuche nur zu fassen, warum der Text für mich so viel unbeschwerter und witziger und auch beschwingter ist, wo ich an Charlotte anknüpfe, als beispielsweise für dich, Heidi.

Den Titel habe ich übrigens zuerst als 'offenbar mond' wie 'wahrscheinlich mond' gelesen, aber da du das Wort in deinem Kommentar aufgegriffen hast, crim, gehe ich jetzt eher von 'etwas offenbaren' aus. ob mond etwas offenbart oder ob mond offenbart wird; vielleicht ist es ja sogar die Hoffnung auf beides.
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crim
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Beitrag04.08.2023 20:59

von crim
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Das weißeste Pferd ever! love

Sue, vielen Dank für deinen Kommentar, der vieles so aufgreift, wie ich das in diesem einen Kommentar angedeutet gemeint hatte, dass da bei meinem Lesen auch gegenläufige Wirkungen mitlaufen, wenn es um die Emotionen geht. Und ich denke, beide Wirkungsarten oszillieren bei mir persönlich rum. Die eher positive und die eher negative.
Das Unlogische, die Unlogik-Assoziation, besteht für mich hier vielleicht einfach auch aus einer (vielleicht fehlerhaften) Annahme, dass die Vernunft nicht das naheliegende Instrument ist, um diesem Text etwas abzugewinnen.
Ich kann deinem Lesen hier total folgen, aber es ist trotzdem nicht so, dass ich es bislang umfassend so gelesen hätte. Danke, dass ich das tun durfte.
LG crim
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag04.08.2023 21:25

von Heidi
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Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:

Das ist natürlich keine kanonische Lesart oder so, ich versuche nur zu fassen, warum der Text für mich so viel unbeschwerter und witziger und auch beschwingter ist, wo ich an Charlotte anknüpfe, als beispielsweise für dich, Heidi.


Ich schätze, dass meine niederschmetternde Leseart daran liegen könnte, weil ich das Drama mag (und schon viel Drama hatte).
Wirklich interessant, Sue, wie anders der Text auch gelesen werden kann und spannend, deine individuelle Lese-Version kennenzulernen. Die erzeugt wirklich ein positives Gefühl und zeigt den Text mit einem neuen Gesicht, das ich gerne betrachte.
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Sue Rovia
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Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag05.08.2023 08:51

von Sue Rovia
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Sehr gern gelesen, crim. Gegenläufige Wirkungen, die miteinander oszillieren, finde ich gut.

Und das hier, Heidi;
Heidi hat Folgendes geschrieben:

Die erzeugt wirklich ein positives Gefühl und zeigt den Text mit einem neuen Gesicht, das ich gerne betrachte.

hat mich sehr gefreut!
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crim
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Beitrag05.08.2023 19:41

von crim
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Hi ihr,
ich habe die Vermutung, dass die Gegenläufigkeit der Eindrücke einiges mit der Einordnung der Kinder zu tun hat, kann das sein? Also ob man die Kinder als "kleine Kinder" liest oder etwas anderes.
Und die Zigarette, die hier mit dem einen Bild, das man sich von "Kinder" macht, einen stärkeren unangenehmen Kontrast eingeht, als mit dem anderen Bild, wo "Kinder" nicht unbedingt für "kleine Kinder" stehen muss.
Das "in der Lunge ausdrücken" ist für sich natürlich schon irgendwie auch zerstörerisch und wird dann wieder mit dem "schönen" Zischen kontrastiert, und "mond mond mond" fuhrwerkt hier auch noch rein und überdeckt etwas, denke ich.
Vielen Dank für eure weitere Beschäftigung hiermit.
LG crim
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Sue Rovia
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Beitrag07.08.2023 17:14

von Sue Rovia
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Das denke ich schon, ja.
Kleine Kinder würde ich eher von den Konsequenzen von mond und zigaretten und berauschten erwachsenen beschützen wollen. Dann wird das Rauschhafte im Text bedrohlich und deshalb ungut.
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nebenfluss
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Beitrag09.08.2023 12:14

von nebenfluss
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Hi Marc,
mir ist nicht klar, auf welche andere Bedeutung der Kinder du anspielst. Kinder Gottes, Kinder der Erde, so was?


_________________
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crim
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Beitrag10.08.2023 09:49

von crim
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Hi Dirk,
Kinder, lasst uns feiern gehen. Ungefähr so habe ich das früher oft gesagt und gehört in unserem Freundeskreis damals noch junger Erwachsener. Das wäre die persönliche Ebene in der das Wort Kinder für Menschen jeden Alters stehen könnte, aber vor allem für die Peergroup stand. Ich würde sagen, in diesem Text, da ich glaube, dass er ein symbolistischer ist, steht er vielleicht einfach für etwas. Etwas wie bei Sue bspw. Man könnte ihn denke ich aber auch christlich konnotieren, oder psychanalytisch, spirituell oder oder. Diese Form der Ansprache jedenfalls fand ich interessant für diesen Text. Ist das nachvollziehbar? Ich finde es stützt auch das Surreale hier nochmal auf andere Art, kann aber in Deutungen sich dann doch konkretisieren lassen ...
Das sind meine Gedanken zum Begriff. Nichts davon hatte ich beim Schreiben vor Augen, das entsteht eher in der Nachbetrachtung.
LG Marc
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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

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Beiträge: 2944
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Beitrag11.08.2023 09:52

von Klemens_Fitte
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Vielleicht liegt es daran, dass ich momentan wieder einen großen Teil meiner Zeit mit Jugendlichen verbringe (und mich entsprechend manchmal sehr alt, manchmal sehr jung fühle), aber mir hat sich das Gedicht auf einer intuitiven Ebene, nun ja, vielleicht nicht erschlossen, eher, hm, es hat mich erreicht?
Müsste ich die Stimmung verworten, die ich da herauslese, wäre es vielleicht so etwas wie feierlicher Trotz; da ist eine gewisse Überspanntheit, dieser latente Hang zu (auto)destruktivem Verhalten
crim hat Folgendes geschrieben:
zündet sie mit den herzen an

crim hat Folgendes geschrieben:
drückt sie in der lunge aus

das grade bei jungen Menschen, glaube ich, oft mit einer Art Stolz und einem Auserwähltsein einhergeht und mit dieser (falschen?) Gewissheit, etwas absolut Authentisches und Unverfälschtes zu tun, und das alles bündelt sich in dieser Ansprache, dem Wort Kinder, das für mich, wie bei Sue, Intimität transportiert, also Intimität im Sinne von Verschworenheit, die Verheißung, einen (einzigartigen?) Moment zu teilen oder gar Teil von etwas (Einzigartigem?) zu sein, nicht unbedingt Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein, aber wenigstens diese Nacht, dieser Moment am Lagerfeuer? oder auf der Veranda, wenn sich bei jedem Öffnen der Tür Licht und Musik zum Schweigen gesellen, vielleicht so ne Feier im Sommer, bevor das Schuljahr endet und das neue noch ungewiss ist, jedenfalls ist das so mein Assoziationsraum, den mir das Gedicht öffnet, und da fügt sich auch das weiße Pferd nahtlos ein, das dann spätestens in der wiedererzählten Erinnerung (oder modern im nachträglichen WhatsApp-Kolloquialismus) das weißeste Pferd ever wäre.

Ich glaube, hätte ich dieses Gedicht so mit 15 bis 18 lesen dürfen, hätte ich das noch viel mehr gefühlt, aber auch jetzt als alter weißer Mann finde ich das ziemlich famos.


_________________
100% Fitte

»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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