18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
Panta Rhei

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag27.01.2019 23:42

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Bald mehr.

Danke auf jeden Fall an alle Kommentatoren!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 00:17

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Zur Minute habe ich oben schon kurz was gesagt.
Du sprichst von einer Geschichte. Eine solche wollte das nicht sein. Also kein Plot und so. Das war nebensächlich. Es geht darum, was in "der Gegend" passiert, als er über die Brücke ging. Schön, dass du den Ziegenbock mochtest.
Ich auch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 01:19

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,
interessanter Text. Und muss E sein, denn wo sonst darf man die Shan-Perspektive (von Kopf zu Kopf springen) so ungeniert benutzen. Was sich mir nicht erschließt: Warum ist es diese Minute? Hätte es nicht genausogut jede andere sein können, oder auch zwei? Hier entdecke ich keinen Sinn, außer die Vorgabe zu erfüllen.
Interessant ist, wie gesagt, die Perspektive der freien Assoziation. Was macht eigentlich Person x gerade, die irgendwas mit Person x-1 zu tun hatte, und so weiter, wie eine Kette. Das Bild der einen Minute dieser Region entsteht gut und wird greifbar.
Aber ist die Zeit gestundet? Und für was? Diesen Aspekt sehe ich nicht so gut umgesetzt.
Gibt mir der Text eine neue Perspektive, nehme ich etwas mit? Nicht wirklich, ehrlich gesagt. Ich hab schon oft darüber nachgedacht, was wohl gerade woanders passiert. Auch, ob überhaupt was passiert, ob ich sicher sein kann, das es eine Welt außerhalb meiner Wahrnehmung überhaupt gibt. In die Richtung hätte ich die Geschichte entwickelt, okay, ich nehme also doch was mit, eine Inspiration für einen Wettbewerb, der aus und vorbei ist. Schade.

Gerne gelesen, aber für Punkte reicht es wahrscheinlich nicht. Dafür fehlt mir dann doch irgendwas. Ach ja, ich mag den Titel. Und wie du mit dem Fluss am Ende darauf Bezug nimmst.

Beste Grüße,
Veith


Ja, das Perspektibendurcheinander war gewollt. Freue mich, dass du es ansprichst. Ich Weiss, dass dir die Frage, warum diese Minute?, wichtig ist. Mir nicht. Gerade nicht. Aber dass du meinst:

Zitat:
Das Bild der einen Minute dieser Region entsteht gut und wird greifbar.



freut mich.

Zitat:
Aber ist die Zeit gestundet?



fragst du, und viele in Kommentaren, auch zu anderen Texten.

Ich dachte, ich hätte gerade das eingefangen. Die Zeit zwischen Geburt und Tod. das daheim sein wollen zwischendrin. Da sind Mütter und Kinder, Kühe und Kälber. Krankheit. Da geht's doch dauernd um die Zeit. Die  ohne uns Einzelne zu beachten, dahinfließt. Wir füllen sie mit Großem und Kleinen. Einkaufen, aufs Klo gehen, uns bewegen, denken, erleben.

Freu mich, dass du den Fluss und den Titel mochtest.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 01:29

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:
Moin Inko smile

Der Titel sagt mir, in der Geschichte geht es um das Weiterziehen, um Veränderung, Entwicklung, das Gegenteil von Stillstand - und tatsächlich finde ich die Ruhelosigkeit in dem Text. Zuerst emotional durch die rastlose Aneinanderreihung von unterschiedlichen Bildern, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, sich aber dann doch ineinanderfügen. Der Eindruck der Rastlosigkeit, des Weiterhziehens der Erzählebene wird dadurch verstärkt, dass einige Absätze - vermutlich bewusst - abseits der inhaltlichen cuts gesetzt werden. In der zweiten Hälfte wird das Weiterziehen dann noch deutlicher, da sich als Erzähler ein Mensch herauskristallisiert, der von seinem Auto aus flüchtige Eindrücke der anderen Verkehrsteilnehmer in sich aufnimmt. Die Gedanken um die tote Katze und um lebende Artgenossen bilden eine Klammer für den Text.

Zitat:
Gedanken fließen schneller, als sie auszusprechen, niederzuschreiben, oder sie zu überprüfen, dauert.
Dieser Satz beschreibt nicht nur die Entstehung Deines Textes und die Bilder dahinter, sondern zeigt auch, wie nah Du am Thema bist. Die Gegenwart ist nicht nicht greifbar, weil die Gedanken immer abschweifen, nach möglichen Folgen suchen, Gesehenes weiterspinnen und Assoziationen zu früheren Gedanken spinnen.

Ich sehe das E in dem Text. Jedes dargestellte Bild steht für gesellschaftliche Zustände, festgefahrene Denkweisen oder vorgefertigte Gedankenmuster und stellt diese direkt in Frage.

Punkte vergebe ich erst, wenn ich alle Texte ein zweites Mal gelesen und bewertet habe.

EdiTier
3 Punkte


Dein Kommentar freut mich, Municat, und natürlich auch deine Punkte.



Nur kurz, er ist zu Fuss über die Brücke gegangen, aber darauf kommt es nicht so an. Dass hier trifft es schon, was ich im Sinn hatte:

Zitat:
geht es um das Weiterziehen, um Veränderung, Entwicklung, das Gegenteil von Stillstand


Und um all dieses, was auch weiter von uns weg so passiert. Und irgendwann ziehen wir nicht weiter, aber das um uns rum schon.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 01:40

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Hallo Österreicher oder Österreicherin.
(oder gibt es anderswo etwa auch Sparläden?)

Tja, nun, dein Text. Er wirft mich raus. Das fängt schon mit dem ersten Satz an, denn der geht nun leider überhaupt nicht auf, aber mei, jeder macht mal einen Fehler, halt blöd, wenn der im ersten Satz passiert. Aber egal, ich beschließe beim wiederholten Lesen, gleich den ganzen ersten Abschnitt zu ignorieren.
Und stelle fest, es war leider nicht der einzige Fehler. Oder was heißt Fehler, sagen wir mal nicht das einzige, was mich rauswirft.

Zitat:
Die junge Frau, die im Ort Yoga Kurse anbietet, hatte ihm erzählt, dass der Ziegenbock einmal durch die sich automatisch öffnende Tür in den Sparladen eingedrungen war. Jetzt war er nirgends zu sehen. Als sie an der toten Katze vorbeigingen, wurden dort Baguettes aus dem Ofen geholt, wie immer in letzter Zeit zu kross gebacken.

dort? Wo ist dort?
und durch die sich automatisch öffnende Tür - hui, was für ein Konstrukt.

Zitat:
Zwei junge Männer standen am Kaffeeautomat und warteten, bis ihre Lattes in die Pappbecher gelaufen waren. Selbst hier gab es schon lange diese Automaten.

dort, hier und schon wieder die gleiche Frage: Wo ist hier?

Zitat:
Die Frau an der Kasse und eine ältere Kundin tauschten üblichen Smalltalk aus, während diese die wenigen von ihr gekauften Waren einpackte.

Da fehlt ein den (üblichen Smalltalk). Und schon wieder ein Frage: diese? Wer ist gemeint? (ja, die Kundin, das kapiere ich dann schon, aber der Bezug stimmt trotzdem nicht)

So könnte ich vermutlich noch weiter machen, will ich aber nicht, ich will lieber noch etwas zum Allgemeinen sagen, denn Panta Rhei, es plätschert so vor sich hin, ich werde mit jedem Satz ungeduldiger, frage mich, wo dieser Text eigentlich hinwill, was soll diese Ansammlung von Menschen und Situationen und leider verliere ich dann irgendwann gänzlich die Geduld.


hobbes, so ganz falsch liegst du gar nicht mit der Oestrerreicherin. Hat mich aber doch verblüfft.

Und dass du so Probleme mit den örtlichen Bezügen hattest, auch.
Und wieso fehlt ein "der" vor dem Smalltalk?

Abgesehen davon mag ich ja deine Charakterisierung von "Plätschern", recht gern. Wo wollte der Text hin? Ganz bestimmt nicht zum Meer.

Wir sind uns hier wohl leider nicht begegnet?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 01:44

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Alles fließt und vergeht.
Das sind schöne Betrachtungen.
Allerdings sehe ich auch nicht mehr darin. Mir fehlt irgendwas. Irgendwas, dass den Text zu einer Einheit werden lässt, dass ihn zu etwas Abgeschlossenem macht. Es fühlt sich für mich an, als ließe mich jemand an seinen Gedankengängen teilhaben, lose niedergeschrieben in ein Notizbuch, aber noch lange nicht zu einem in sich geschlossenen Werk zusammengefasst.


Die Idee des Textes schließt Abgeschlossenheit aus. Hätte ihn nicht eingestellt, hätte ich nicht gedacht, das so was geht. Also auch etwas, was nicht eine Geschichte im üblichen Sinn ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 22:02

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Catalina hat Folgendes geschrieben:
Dein Text liest sich im ersten Teil wie ein einziger Kameraschwenk, das gefällt mir. Dein Stil ist nicht ganz so routiniert und glatt wie bei einigen anderen, dafür aber stellenweise herrlich schräg.

Wegen diesem Schwenk finde ich die Vorgabe der Zeitraffung auch voll erfüllt. Zwar hätten die Szenen nicht unbedingt in der selben Minute passieren müssen, durch die wahllosen, aber starken Zusammenhänge glaubt man Dir auf jeden Fall, dass es einfach so ist. Beim Thema bin ich mir nicht so sicher. Irgendwie ja, ein bisschen ist da die unhaltbare Gegenwart, für mich aber nicht deutlich genug.

Ein wenig bringt mich der namenlose "er" zusammen mit dem allwissenden Erzähler ins Schleudern. Aber das muss ja nicht gleich schlecht sein.

Dann sind wir auf Ultima Thule, der Schwenk ist hier nicht mehr ganz übergangslos und verstärkt den Eindruck des alten, ruhigen, unzerstörbaren Himmelskörpers. Von all dem, was unser Verstand fassen kann, am weitesten von uns entfernt. Im Vergleich dazu war das vorher Erzählte ein Ameisenhaufen - ein buntes Treiben, das nur Bedeutung für und in sich selbst hat.

Danach denn der Gedankenfluss von "ihm", ein Gedanke führt zum nächsten und alles fließt. Auch der Fluss unter ihm.

Alsooooo. Wir haben einen Kameraschwenk über große und kleine Probleme des Alltags, dann kommt Ultima Thule, gefolgt von dem Gedankendurchfallfluss. Am Ende dann seichtes Geplätscher von Belanglosigkeiten und der Fluss, dem alles egal ist.

Ich bin mir sicher, Du hattest dabei irgendwas im Kopf, leider kommt es bei mir nicht so richtig an. Ich finde meine Verwirrtheit nicht unbedingt unangehm, auch nicht die Ratlosigkeit, mit der Du mich hier zurücklässt.  Irgendwie passt die zum Text. Trotzdem hat es leider nicht für Punkte gereicht.


Ich freu mich über dein Lesen, Catalina. Auch wenn es nicht zu Punkten gereicht hat. Die Idee des Kamerschwenks gefällt mir.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 22:04

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Michel hat Folgendes geschrieben:
Ein Text, der lose verschiedene Themenblöcke verbindet. Wohnungsnot mit Schöner-Wohnen-Magazin verknüpft, Krankenhaus mit Arzthelferin, Spazierende mit toter Katze. Ein, zwei Rückblenden/Vorblenden sind dabei, der Rest ist Beschreibung einer Minute. Mir zu unspezifisch zusammenhängend, ich finde das Dahinterliegende nicht.


Schade, Michel.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 22:15

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Der erste Satz erst dreimal Hä, bevor ich den verstanden hatte, wieso wird mir der Einstieg so schwer gemacht, aber dann wird das wirklich gut. So wie der Titel verspricht, alles fließt, und daran liegt das natürlich mit dem schwierigen Einstieg, weil es eben schon vorher fließt, und dann falle ich mitten rein. Dieser Text macht ja genau das, in Bezug auf die Vorgabe 2, das gleichzeitige Erzählen an verschiedenen Orten, was ich mir darunter ebenfalls (theoretisch) vorstellte und gerne versucht hätte (aber dann kam es halt anders). Also: Ich mag sie sehr, diese deine Erzählweise, und bin voller Bewunderung für die Umsetzung, wie das alles so lose zusammenhängt, mal über Begegnung oder Gedanken der Figuren assoziiert, mal über ein übergeordnetes Thema wie Obdachlosigkeit, und dann erfahre ich mal, was eine Figur später am Abend erleben wird, und dann werden auch mal Eventualitäten wie ein globaler Internet-Shutdown anüberlegt, weil ja, das enthält Themen, die eben die Menschen beschäftigen und die (mal mehr und mal weniger) relevant sind, aber erzählt ist eben doch von den Menschen und ihren eher belanglosen Handlungen, und das auf so eine schöne Weise, so interessant und unlangweilig - und dann auch noch ein tolles Ende, und der Fluss.

Mag ich, lese ich gerne, interessiert mich. Thema und Vorgaben finde ich gut umgesetzt (die Vorgabe des gleichzeitigen Erzählens herausragend gut sogar). Da sind ein paar so Flüchtigkeitsfehler in der Zeichensetzung, was schade ist. Mit dem Motto weiß ich noch nicht so richtig, das finde ich allgemein ein bisschen schwierig aus den Texten zu interpretieren.
Gibt Punkte, wie viele ist noch im Verhältnis zu den anderen Texten zu entscheiden. Sechs Punkte.


Dein Kommentar, Jenni, hat mich wirklich gefreut. (Und natuerlich auch die Punkte.) Du hast verstanden, was ich im Sinn hatte. Danke.

Das Motto. Im Grunde so: Wir haben eine gestundete Lebenszeit, von Geburt bis zum Tod. Und in der sind jedem Einzelnen bestimmte Dinge wichtig. Hier einige angesprochen, die in einer Minute passieren. Wenn man aber im groesseren Zusammenhang drauf guckt, auf so ein Leben, auch auf eine Gesellschaft zu einer Zeit, die sich ja immer wandelt,obwohl wir's normalerweise im Alltag nicht immer wahrnehmen, wird das zu einem kleinen Teil im Fluss der Zeit. Und doch sind den Menschen diese kleinen und grossen Dinge wichtig, waehrend ihres kurzen Lebesstrudels.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 22:22

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Selbst wenn Sprache und Ausdrucksfähigkeit der Geschichte nicht im Weg stünden, wäre diese Bearbeitung des Themas zwar eine deutliche Dehnung der Aufmerksamkeit über einen großen Bereich einer Stadt, sogar gemäß einer unhaltbaren Gegenwart, da die Gedanken hin- und herfließen, als hätten sie keinen Anhaltspunkt, das Motto der gestundeten Zeit am Horizont (oder andere Bilder aus dem Bachmann-Gedicht) sind nicht zuerkennen. Gleichzeitig verliert sich aber der Leser in Bezugs- und Grammatikschwächen, die dem Lesevergnügen stark abträglich sind.  
Ja, Panta rhei, die Gedanken ein Fluss, und vielleicht hätte diese Aufzählung von unzusammenhängenden Geschehnissen besser in die vorige Ausgabe des Zehntausenders gepasst, hier wirkt sie aber ungeschliffen, als bedürfe sie einer ordentlichen Überarbeitung. Im Wesentlichen weiß der Text das auch: Er hatte, wie Ultima Thule, kein Ziel und kein Zeitgefühl, denn er kannte sich nicht.


Vielleicht magst du ja noch Beispiele für Bezugs- und Grammatikschwaechen geben?

Ziel im üblichen Plotsinn hat der Text nicht. Beim Zeitgefühl würde ich dir doch widersprechen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.01.2019 22:32

von hobbes
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Und wieso fehlt ein "der" vor dem Smalltalk?

Ein "den", kein "der" - weil es sich für mich dann besser liest. Aber da gibt es sicher auch andere Meinungen dazu.

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Abgesehen davon mag ich ja deine Charakterisierung von "Plätschern", recht gern. Wo wollte der Text hin? Ganz bestimmt nicht zum Meer.

Wir sind uns hier wohl leider nicht begegnet?

Vielleicht im Nachhinein? Ich habe - mit deinen Anmerkungen und den Kommentaren der anderen im Kopf - den Text jedenfalls noch mal gelesen und siehe da, er gefiel mir schon gleich viel besser.
Tja. Schade um das riesige Brett, dass ich da vor dem Kopf hatte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.01.2019 22:49

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Schön, dass du nochmal gelesen hast, hobbes. Und etwas mehr mit dem Text anfangen konntest.

Ich habe gemerkt, dass ich oben in meiner Antwort an Heidi vergaß, ihren Kommentar zu zitieren. Sorry, Heidi.

Ich will doch noch was erwähnen: Als ich sah, wo ich hier mit dem Text gelandet war, war mir das einerseits so egal, weil ich kurz davor vom Ende von Stimmgabels gestundeter Zeit erfahren hatte. Gleichzeitig war ich geschockt, weil ..., ihr wisst schon.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag29.01.2019 08:20

von Literättin
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:


Ich will doch noch was erwähnen: Als ich sah, wo ich hier mit dem Text gelandet war, war mir das einerseits so egal, weil ich kurz davor vom Ende von Stimmgabels gestundeter Zeit erfahren hatte. Gleichzeitig war ich geschockt, weil ..., ihr wisst schon.


Total nachvollziehbar, das erste und das zweite.

Zum zweiten kann ich nachfühlen, weil ich, was Du jetzt immerhin schon mal hinter dir hast, ja noch vor mir habe und der Bammel ist jedes Mal mit im Spiel.

Und ich kann dir verraten, dass ich mein erstes Mal nur drumherum gekommen bin, weil der Text, den ich einmal eingereicht hatte, vorher disqualifiziert wurde. Wink


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag29.01.2019 21:23

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich war nicht wegen der Platzierung geschockt, sondern weil da etwas real passiert ist, was ich so mit dem Text im Sinn hatte.

Hier fließt der Fluss weiter, und jemand ist nicht mehr dabei, kann sich nicht mehr einbringen, der auf seine besondere Art in dieser Gegend mitgelebt hat.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag30.01.2019 03:29
Re: Panta Rhei
von anderswolf
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht magst du ja noch Beispiele für Bezugs- und Grammatikschwaechen geben?


Ok. Ich hab im Folgenden mal lose angemalt, was mir spontan aufgefallen ist.

Zitat:
Als er, Paul und dessen Hund sie könnten auch zu dritt sein: Er und Paul und dessen Hund im Vorbeigehen die junge schwarze Katze bemerkten, die tot im vernachlässigten Vorgärtchen eines seit Jahren leerstehenden Doppelhauses auf einem ebenso obsoleten umgedrehten Wahlplakat wenn es umgedreht ist: woher wissen wir, dass es ein Wahlplakat ist und keines, das ein Konzert ankündigt? lag -  und das schon seit Weihnachten, wie er später erfuhr, Komma weg, weil gleiches Subjekt und sich dann wunderte, dass sie immer noch vollständig war; und sich erinnerte, dass er davor einen Ziegenbock dort hatte grasen sehen, der niemandem gehörte -,  schnüffelte der Hund kurz an ihr, um danach ausgelassen im kleinen Park am Fluss herumzutollen und mit Paul zu spielen. Das nahm er wer? Der Hund, Paul oder der erste Er? im Weitergehen noch von der Brücke aus wahr.

Die junge Frau, die im Ort Yoga Kurse anbietet, hatte ihm Wem? Dem Hund, Paul oder dem ersten Er? erzählt, dass der Ziegenbock einmal durch die sich automatisch öffnende Tür in den Sparladen eingedrungen war. Jetzt war er Vermutlich der Bock und nicht der Sparladen, immerhin ist der Bock das letzte Subjekt. nirgends zu sehen. Als sie an der toten Katze vorbeigingen, wurden dort hoffentlich ist hier der Sparladen gemeint und nicht, obwohl es vom Bezug her auch ginge, aus der toten Katze. Baguettes aus dem Ofen geholt, wie immer in letzter Zeit zu kross gebacken.

Zwei junge Männer standen am Kaffeeautomat und warteten, bis ihre Lattes in die Pappbecher gelaufen waren. Selbst hier Wo ist hier? Der Fluss, die Brücke, der Ofen, der Sparladen, oder, wie es der letzte Lokativ nahelegte, der Kaffeeautomat? gab es schon lange diese Automaten. Der eine der Männer würde am Abend seinen 21.Geburtstag feiern. Aufgrund eines aggressiv aufgelegten Gastes im Lokal würden sie zuhause weiter feiern Durch die Auseinanderschreibung könnte man es fast lesen, als dürften die jungen Männer nicht zu feiern aufhören, wenn sie zuhause sind, sie müssen weiter feiern. müssen, wo am nächsten Morgen Flaschen und Bierdosen überall herumliegen sollten. Davon wussten sie noch nichts.Ist vielleicht auch besser so, dass die Flaschen und Bierdosen noch nicht ahnen konnten, wo sie am nächsten Morgen rumliegen würden. Keine Ahnung, ob so eine Flasche, wüsste sie, dass sie eh am nächsten Morgen nur rumliegt, sich nicht vielleicht prophylaktisch volllaufen lässt, wenn sie schon die Gelegenheit hat.  

An der Kasse war wenig los. Sozialhilfe und Pensionen würden erst am nächsten Tag ausbezahlt werden. Die Frau an der Kasse und eine ältere Kundin tauschten üblichen Smalltalk aus, während diese also letztere? Oder vorher: Die Kassiererin tauschte mit einer Kundin …, während diese … | Ansonsten liest sich "diese" als bezöge es sich auf beide Frauen und erst bei einpackte wird das Subjekt deutlich. die wenigen von ihr gekauften Waren einpackte. Währenddessen fuhren seine sind wir wieder bei Paul? Wir sind wieder bei Paul. Nachbarn von zu Hause weg, in Gedanken bei einer im Sterben liegenden Frau, deren Familie sich zum letzten Mal um sie versammelt hatte. Woher sie das wussten, bleibt ein Rätsel. Möglicherweise gehörte sie zur weitläufigen Verwandtschaft.

Wie in diesem Dorf standen auch in der Kreisstadt Läden leer, während in den Einkaufszentren am Rand Menschen nach Schnäppchen im Schlussverkauf Ausschau hielten. Parkplätze voller als sonst. Es waren Schulferien und viele berufstätige Eltern hatten noch Urlaub. Als der Hund an der toten Katze schnupperte, packte eine Frau ihr Kind in einen Einkaufswagen bei Lidl, bezahlte ein Mann ein Paar Schuhe für seine Tochter im Laden nebenan. Ein anderer ging im Gartenmarkt aufs Klo. Dieses war versteckt und weniger bekannt als das im großen Supermarkt, vor dem eine kleine Schlange anstand Oder vor der sich vielleicht eher eine kurze Schlange gebildet hatte. Oder stellen sich kleine Schlangen tatsächlich beim Klo an? ?. In jedem Fall Worauf oder wogegen bezieht sich das? Was betont die Emphase? handelte es sich um eine einzige Toilette Nachdem wir gerade eben erst von zwei Toiletten erfahren haben: der im Gartenmarkt und der im Supermarkt. . In der Apotheke gab eine überaus gesund wirkende Verkäuferin Tabletten an eine Kundin aus, die deren Arzt ihr verschrieben hatte "die" soll sich auf die Tabletten beziehen, "deren" und "ihr" auf die Kundin, tatsächlich kann sich irgendwie alles auf alles beziehen.. Bei ihm Wir sind wieder bei Paul. Sind wir wieder bei Paul? Vorhin waren wir, als von seinen Nachbarn gesprochen wurde, bei Paul. Sollten wir bei dem Arzt (vielleicht hat ja nicht nur Paul ein Wartezimmer) sein, würde sich "Bei eben diesem Arzt" anbieten. im Wartezimmer saßen nun andere andere was? Andere Tabletten? Andere Toiletten? Oder andere Andere?, deren Konsultation bevorstand. Die Sprechstundenhilfe war in Gedanken bei ihrer Mutter. Womöglich wurde sie Vermutlich die Sprechstundenhilfe? in dieser Minute im Krankenhaus in der Großstadt in den Operationssaal geschoben. Viele Patienten warteten dort wo? Im Krankenhaus, in der Großstadt, im Operationssaal? noch darauf Worauf? Dass die Sprechstundenhilfe nun endlich in den Operationssaal geschoben wird?, andere sahen bereits ihrer Entlassung entgegen.

Doch täuschte sich die Sprechstundenhilfe. Der Chirurg hatte schon damit begonnen, ihrer Mutter die Brust zu entfernen. Vor dem Krankenhaus standen Patienten herum, um eine Eine Brust? zu rauchen, obwohl das nirgends auf dem Krankenhausgelände erlaubt war Ich hoffe, es ist auch sonst nirgends erlaubt, Brüste zu rauchen.. Drinnen im öffentlichen Bereich sass eine kürzlich obdachlos gewordene Frau mit ihren beiden Kindern, den Tag im Warmen zu verbringen, bis sie am Abend wieder eine Notunterkunft für die Nacht zugeteilt bekommen würde, wenn sie Glück hatte, und schneuzte sich, um nicht zu weinen. Die Kinder waren noch zu klein, als dass sie ein Trauma aus dieser Situation entwickeln würden Das wiederum ist unwahrscheinlich, Traumata können sich in jedem Alter manifestieren,  epigenetisch sogar schon weit vor einer Kleinkindheit..

In einem Bürogebäude jener Stadt warf ein Verwaltungsangestellter endlich einen Blick auf  den Antrag der Frau auf längerfristige Unterkunft Liest sich ein bisschen wie "unserer Lieben Frau der Schmerzen".. Und war ratlos, weil der Bedarf dafür Wofür? Dass Verwaltungsangestellte einen Blick auf Anträge werfen? groß, Kapazitäten gering waren. Woanders begann eine freischaffende Journalistin, daheim ihren nächsten Beitrag für die wöchentliche Heim und Design Beilage der Tageszeitung zu schreiben. Diesmal ging es darum, wie man sich am besten von unnützem Zeug, das sich zuhause angesammelt hat, trennt Sprachlich wäre schön gewesen. hätte sich das Verb nicht so weit von dem Zeug getrennt. So hinter einem Relativsatz steht es arg verloren. Oder war das Absicht? Wegen der Trennung, meine ich. Ihr[/] Wessen? Der Kollege der Tageszeitungsbeilage? Kollege fasste die aktuellsten Infos zu bevorstehenden Auktionen von Antiquitäten zusammen. In der Anzeigenabteilung der Zeitung war jemand dabei, die saisonal spärlichen  Angebote der Immobilienmakler am Computer für den Druck fertig zu machen. Im Ministerium für Wohnen und Soziales begann eine weitere Konferenz. Pressemitteilungen [b]sollten danach ist das ein zeitliches "danach"? Oder zielt die Absage daraufhin, dass ein Ergebnis der Konferenz war, dass niemand mehr Perspektiven in Pressemitteilungen schreiben soll? keine neuen Perspektiven zur Lösung der Wohnungskrise enthalten.

Aber Aber was? Worauf oder wogegen bezieht sich das? Nasa wird, glaube ich, ohne dass ich es nachgeschaut hätte, NASA geschrieben erhielt erste Bilder von Ultima Thule, diesem uralten kleinen Ding mit wohl eher in der Form einer Erdnuss. Oder ist es ein Ding mit einer Form als Anhängsel? der Form einer Erdnuss oder eines Schneemanns am Rand unseres Solarsystems im Deutschen eher Sonnensystem., von dem er Paul? Bist Du's? erst vorgestern in aus den Medien erfahren hatte. Unvorstellbar weit entfernt und unvorstellbar alt. Was ist dagegen eine Minute, eine Stunde, ein Tag? Er hatte Schneemänner als Kind allerdings immer mit drei Kugeln gebaut. Dieser Wahrscheinlich ist der Erdnussschneemann von Ultima Thule gemeint, nicht der Rand oder Paul. soll habe sich kaum verändert, sonst klingt es irgendwie so nach Aufforderung. sich seit seiner Entstehung kaum verändert haben, hieß es. Fast niemanden von den bisher Erwähnten interessierte der Brocken im Moment. Doch die am Projekt beteiligten Wissenschaftler klopften sich gegenseitig auf die Schultern, als die Fotos auf der Erde ankamen.

Ihm Guter alter Paul., der über die Brücke ging, mussten ein paar Autos ausweichen. Ihr Ziel war ihm unbekannt. Schätzungsweise war ihr Ziel, ihn nicht zu Matsch zu fahren. Autos erschienen "schienen ihm", sonst klingt es wie "erschienen vor Gericht". immer so fahrerlos. Sitzt ein Mann am Steuer, eine Frau? Ein junger Mensch, ein alter?  Es waren wahrnehmbar nur Autos, die sich an ihm vorbei bewegten. Aber es ist gut, davon ausgehen zu können, dass sie Fahrer haben, ging es ihm durch den Kopf. Bestrebungen, selbstfahrende Autos auf den Markt zu bringen, sind doch Unsinn. Wo wo? auf dem Markt? Autos eigentlich abgeschafft werden sollten. Wenn es wenigstens um selbstfahrende Busse ginge. Aber auch da würde ich Ist das Pauls Gedanke? Seit wann denkt er in der ersten Person? lieber mehr einem Menschen am Steuer vertrauen als einem Computerprogramm. Kann heute nicht mal mehr jemand ein neueres Auto reparieren ohne Computer Der Satz klingt erstens wie eine Frage, zweitens: Kann kaum jemand ein neueres Auto reparieren, das keinen Computer hat, oder kann kaum jemand ohne Computer ein Auto reparieren? Oder ganz elegant: zwei in einem?. Was geschähe nach Nach dem Shutdown würde man wahrscheinlich das Chaos aufräumen, das bei einem Shutdown entsteht. einem globalen Internet Shutdown?  Darüber könnte man nicht mal mehr auf dem Laptop oder Smartphone lesen. Medien, Banken, Behörden, Politiker, wir alle, sind aufs Internet angewiesen. Wie käme ich an mein Geld, und machte Geld dann noch Sinn, oder wieder mehr, also Münzen und Scheine? Gäbe es davon genug? Bestimmt braucht es auch Computer, sie zu drucken, oder zu münzen. Wie käme ich ran? Wer könnte noch Autos reparieren? Oder unbemannte Raumsonden ins All schicken, damit sie Fotos machen und auf die Erde senden? Dass die ohne Fahrer auskommen, ist ja in Ordnung. Wen sollten die schon im Weltall überfahren? Aber warum interessiert man sich ausgerechnet für dieses kleine Ding? Es soll dort ja noch viele andere andere Dinge? andere Raumsonden? geben.

Gedanken fliessen schneller, als sie auszusprechen, niederzuschreiben, oder sie zu überprüfen, dauert "als es dauert, sie ..." holpert weniger. Seine unterbrach ein Wagen, der neben ihm anhielt. Wahrscheinlich wurden Pauls (?) Gedanken unterbrochen davon, dass ein Wagen neben ihm anhielt. Der Wagen fuhr hoffentlich nicht in Pauls Gehirn, um dort Gedanken zu unterbrechen.

Den seine Fahrerin neben ihm anhielt Schätzungsweise hielt die Fahrerin des Wagens neben Paul an und nicht Pauls Fahrerin neben dem Wagen.Ich dachte, ich frage lieber mal nach.. Sie fragte nach dem Weg zu Hanna Klein. Sicher hatte sie wer? Hanna? ein Navi, aber das nützte ihr wem? Hanna? hier nichts. Er konnte ihr auch nicht helfen, weil er niemanden mit dem Namen Hanna Klein kannte, und nicht wusste, wo oder ob ihr Haus hier in der Gegend stand.

Als die Fahrerin neben ihm anhielt, holte Hanna gerade einen Kuchen aus dem Ofen. In Erwartung ihres Besuches hatte sie gebacken, wie sonst für Veranstaltungen im Dorf für andere Gelegenheiten backt sie anders. Für die Frau im Auto aber backt Hanna wie für Veranstaltungen im Dorf Manchmal, wenn sie ausrechnete, wie lange sie schon hier lebte, erschrak sie. Nun wusste sie nicht, ob JuliaKomma die FahrerinKomma Kuchen mochte, ob sie lieber Tee oder Kaffee trank. Vielleicht war sie eine von denen, die neuerdings diesen übermässigen Gesundheitsfimmel hatten, wenn es darum ging, etwas zu sich zu nehmen? Es war lange her, dass sie sich getroffen hatten. Zum Geburtstag und zu Weihnachten manchmal kurz telefoniert, das war der ganze Kontakt. Da Wo? Zu Weihnachten? Das klang - wegen "Zum Geburtstag" eher nach einem pauschalen "Wir telefonieren zweimal im Jahr, ob nötig oder nicht.", nicht nach einem spezifischen Weihnachten hatte ihre Tochter wessen Tochter? Hannas Tochter? Julias Tochter? beim letzten Mal ihren Besuch Wessen Besucht? Hannas Besuch? Julias Besuch?angekündigt. Was mochte der Grund sein?  

Das Telefon:Meinetwegen. Ist ja E.

- Verflixt, keiner kann mir sagen, wie ich dich finde.

- Sie nennen mich Anna Komma die Bäckerin Komma hier. Wo bist du?

- Ich stehe mit dem Auto vor dem Laden im Ort, nach der Brücke.

- In welcher Richtung?

Die Wegbeschreibung dauerte länger, und wir wissen nicht, wie schnell Julia hingefunden wohin? Zur Wegbeschreibung? hat, nicht die Antworten auf  Hannas Fragen, noch, wie der Besuch verlief.

Hingegen wissen wir, dass kurz vor dem Anruf ein Bauer in der Nähe ein Kalb aus einer Kuh zog So wie vorhin das krosse Baguette aus der Katze!. Und dass es Klingt so, als würde sich das Kalb als etwas herausstellen sich herausstellen würde, dass es gesund war, das Euter fand, und die Kuh es willkommen hiess.

Und er Nun aber wirklich Paul. Oder? war ein Stück weiter auf seinem Heimweg gekommen, vorbei an dem Wagen der Fremden, der gleich hinter der Brücke vor dem kleinen Laden geparkt war Was? wie? Das Auto hat doch eben erst neben Paul gehalten? Oder ist Paul nochmal zurückgegangen, damit er nochmal am Auto vorbeigehen kann?, und hatte keine Ahnung von Kuh oder Kalb. Und dann überquerte eine Katze vor ihm die Strasse. Nicht mehr seine Er hat auch eine Katze? Nicht nur den Hund?, die er hier auch manchmal getroffen hatte. Sie war gestorben, daheim, vor einiger Zeit.

Ob diese hier die Tote auf der anderen Seite des Flusses gesehen hatte? Ging sie überhaupt über die Brücke?

Und der Fluss.

Er war alldieweil schwarz wie die Katze dort drüben, und voll Wasser und floss gedankenlos in seinem Bett dahin, und es kümmerten ihn nicht die Felsen oder die Fische in ihm, noch seine Ufer, sein Name, sein Wasserstand oder die Geräusche, die er hervorbrachte. Er hatte, wie Ultima Thule, kein Ziel und kein Zeitgefühl, denn er kannte sich nicht.

Und bis auf "alldieweil" ist der letzte ein richtig starker Absatz. Finde ich. So stark, dass ich den letzten Satz auch direkt in meinen Kommentar gepatchworkt habe. Das war irreführend, da solltest Du gar nicht drauf eingehen.

Zitat:
Ziel im üblichen Plotsinn hat der Text nicht. Beim Zeitgefühl würde ich dir doch widersprechen.

Wenn Du es aber doch machst, sage ich doch was dazu: ein Gefühl für das Vergehen der Zeit hat der Text sicherlich. Ob es sich dabei aber nur um eine einzelne Minute handelt?

Edit: Eben sehe ich, dass ich da enorm viel angemalt habe. Nimm mir das nicht krumm bitte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 16:27

von Literättin
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Ich war nicht wegen der Platzierung geschockt, sondern weil da etwas real passiert ist, was ich so mit dem Text im Sinn hatte.

Hier fließt der Fluss weiter, und jemand ist nicht mehr dabei, kann sich nicht mehr einbringen, der auf seine besondere Art in dieser Gegend mitgelebt hat.


Oh, das ging dann wohl daneben, sorry. Embarassed


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag30.01.2019 21:57

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

anderswolf, danke für die Mühe, die du dir oben gemacht hast. Wirklich enorme.

Einige Dinge sehe ich ein (NASA z.B.), aber insgesamt meine ich, du hast ein bisschen arg prinzipiell korrigiert. Ich glaube ehrlich nicht, dass dir all diese Bezüge wirklich nicht klar waren. Abgesehen davon, dass ich den Lesern schon einiges zutraue.

Dass andere nicht all deine geschilderten Probleme hatten, zeigt ja, dass man durchaus mitgehen kann.

Auf die fehlenden Kommas bei Julia die Fahrerin und Anna die Bäckerin will ich noch eingehen: Das habe ich bewusst übernommen von der Art, wie Leute hier gerne, ohne Komma, charakterisiert werden. Damit kann sich sogar der eigentliche Vorname ändern, weil man einen neuen Namen einführt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag30.01.2019 23:49

von anderswolf
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Einige Dinge sehe ich ein (NASA z.B.), aber insgesamt meine ich, du hast ein bisschen arg prinzipiell korrigiert. Ich glaube ehrlich nicht, dass dir all diese Bezüge wirklich nicht klar waren. Abgesehen davon, dass ich den Lesern schon einiges zutraue.

Dass andere nicht all deine geschilderten Probleme hatten, zeigt ja, dass man durchaus mitgehen kann.


Du hast recht: Ich war kleinlich. Empfinde ich aber auch als meine Aufgabe, wenn ich einen Text bewerten und gegen die Konkurrenz abwägen soll. Wenn ich weniger Energie mit solchen Kleinlich- und Kleinigkeiten verbringe, entdecke ich vielleicht auch mehr von dem, was hinter den Worten stehen soll: von der Geschichte also. Und wenn mir ein weniger hakeliger Text mehr Tiefe bietet, hat der im Vergleich einen Vorteil. Meine Kleinlichkeit ist also weniger ein Auftrag, alles von mir Markierte rauszuwerfen, als vielmehr eine Anregung, es dem Leser leichter zu machen, in der Geschichte in die Tiefe zu gehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag25.02.2019 23:39

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Weil mir grade in der Süddeutschen auffällt:


"60 Jahre Nasa"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
panta rhei
von Perry
Perry Werkstatt 10 07.02.2017 00:51 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Panta rhei - Immer auf dem Weg
von Ghana Anitu
Ghana Anitu Roter Teppich & Check-In 5 29.01.2015 20:23 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Panta meldet sich zurück
von Panta rhei
Panta rhei Roter Teppich & Check-In 2 20.02.2012 04:12 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Panta Rhei ist angekommen
von Panta rhei
Panta rhei Roter Teppich & Check-In 3 29.03.2010 04:03 Letzten Beitrag anzeigen

BuchBuchBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Pütchen

von medizynicus

von Yaouoay

von Ruth

von Arminius

von Minerva

von Carizard

von Enfant Terrible

von Lapidar

von MShadow

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!