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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag17.03.2013 20:00
[1] Zwischenzone
von holg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das Zimmer ein Ballsaal, in dessen Ecke ich am Rande eines Sofas, das für Riesen gebaut scheint, die Füße kaum auf den Boden bringe. Beobachte durch Kirchenfenster wie draußen der Tag anbricht. Im Bett habe ich es nicht mehr ausgehalten. Konnte mit ausgestreckten Armen die Kanten nicht erreichen. Die Daunendecke drohte mich zu ersticken, ohne zu wärmen. Wirre Halbträume voller Gewalt und plötzlicher Stürze schreckten mich im Minutentakt auf. So wanderte ich hierher, wo ich bewegungslos ausharre.
Verspüre Hunger, Müdigkeit und ein lustloses, unbestimmtes Verlangen nach Sex und weiß genau, dass alle drei unstillbar sind. Benutze die Fernbedienung, die schon eine Weile am Rande meines Gesichtsfelds um Aufmerksamkeit wirbt, die Knöpfe groß wie Murmeln. Auf irgendeinem Sender läuft Startrek. Next Generation. Data auf der Suche nach Menschlichkeit, nach seiner Seele. Eine Träne rinnt aus tennisballgroßen Augen einsam über meine Wange. Auch meine Seele hat mich verlassen.
Gestern noch waren wir eins, genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen und lächelten, als wir die Rehe in der Senke hinter der Schonung entdeckten. Die Welt war irgendwo, weit weg, jenseits der gekämmten Felder.
Am Abend schon hockte meine leere Hülle am Strand, während im letzten glutroten Streifen der untergehenden Sonne die Bohrtürme aufleuchteten. Sie fröstelte im Wind, der von den San Bernardino-Bergen herabwehte.
Weiß nicht genau, wann die Trennung sich letztendlich vollzog. Ob wir auseinander drifteten wie harmonische Wellen im Interferenzfeld zu großer Beschleunigung? Ob ihre infinitesimal kleinen Bestandteile eine Spur aus Feenstaub in den Kondensstreifen woben?
Bin ein Amphibium in der Kältestarre circadianer Dysrhythmie, und sie ist da draußen, weit im Osten und folgt meiner Spur; über den Ozean, über den Kontinent, bis zur Stadt der Engel, in der ich - ein buntes Flimmern im Augenwinkel - in den Himmel starre, auf der Suche nach ihr.

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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag18.03.2013 14:18

von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Was kannst Du erwarten, wenn Du sowas schreibst, zwischen Buchmesse und Abgabetermin, zwischen Samstagabend und letzte-Chance vorm Sonntagskaffee? Ob irgend jemand die Anspielungen schnallt? Alice im Wunderland, Police (Bed's too big...), Startrek - die ist nicht zu überlesen. Steht ja wortwörtlich drin. Ist das too much?
Kannst du voraussetzen, dass die Leser wissen, wo die San Bernardino-Berge sind - auch wenn du L.A. noch nachschiebst? Sonst macht das alles keinen Sinn.
Verdammtes Jetlag.


_________________
Why so testerical?
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag18.03.2013 14:40

von Beobachter
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Hm. Sehr flüssig, sehr routiniert geschrieben, und doch berührt er mich nicht. Ob es die bemühten Fremdwörter sind oder die abgehackten Ansätze, die den Stil kennzeichnen. Ich kann meinen Finger nicht drauflegen.

_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag18.03.2013 17:14

von KeTam
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Dein Text liest sich sehr gut, deine Bildsprache gefällt mir.
Aber leider sehe ich da keinen Moment der Unstimmigkeit. Liebeskummer halt.
Sie ist weg, ihm gehts nicht gut. Absolut stimmig.

Trotzdem wirklich gerne gelesen.
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Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
Beiträge: 959
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag18.03.2013 23:18

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Da wird wohl Liebeskummer beschrieben - aber die Beschreibung deckt nicht nicht mit meiner Erfahrung. Der Test ist relativ realistisch geschrieben, bis auf die letzten paar Sätze, die in einer Fremdwörterorgie untergehen.

Das hat durchaus was poetisches - aber ich verstehe nicht, welchen Zweck der Autor damit verfolgt? Für mich passt das nicht zum Rest des Textes.


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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ceyx
Wortedrechsler
C


Beiträge: 85



C
Beitrag19.03.2013 15:42

von ceyx
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Hallo,

beim Thema "Verfremdung" sind einige Texte dabei auf die ich mir einfach keinen Reim machen kann.
Liegt wohl auch oder hauptsächlich an der Vorgabe.

LG
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag19.03.2013 16:49

von fancy
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Er ist so tot wie sie? Und wartet darauf ihr in den Himmel folgen zu dürfen? Meiner Meinung nach hättest du ohne Fremdwörter mehr Leser angesprochen.

_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
G

Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag19.03.2013 19:37

von Grendel
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Bewerten werde ich erst ganz zum Schluss. Hier zunächst mein Eindruck von Deiner Geschichte:

Trennung, aber die Trennung scheint nicht die Unstimmigkeit sondern die Folge der Unstimmigkeit zu sein. Auf einmal war das Gefühl weg, innerhalb eines Tages. Morgens um sieben war die Welt noch in Ordnung und abends war da nur noch eine Hülle. Ich gebe zu, ich mag keine Liebeskummerdarstellungen. Und ich mag keine unnötige Anhäufung von Fremdwörtern. Da wird für mich der einsame Mensch zum Schauspieler, wenn er wohlklingende Vokabeln rezitiert. Dennoch, die Bildhaftigkeit vorher, die hat mir durchaus gefallen, auch wenn ich nicht alles stimmig fand.

Gruß
Grendel
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag19.03.2013 23:52

von nothingisreal
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Liebe/r Inko/a!

Es tut mir Leid, aber ich komme einfach nicht hinter deinen Text. Es ist wirklich schön geschrieben. Ja, das ist es. Es ist sehr bildlich geschrieben. Dafür volle Punktzahl.
Aber ich sehe keine wirkliche Handlung, mich stört im letzten Absatz die Aneinanderreihung der Fremdwörter und ich sehe den Bezug zum Thema nicht.
Außerdem Rechtschreibfehler.

Gruß.


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firstoffertio
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Beitrag20.03.2013 00:48

von firstoffertio
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Die Unstimmigkeit besteht darin, dass die Welt um den Prota herum, als auch er selbst auf einmal größer geworden ist.
Ich erfahre seine Gedanken dazu.
Mir wird deutlich gemacht, dass die Seele ihn/sie verlassen hat. Das ist der Grund für die Unstimmigkeit. Warum das passiert ist, wird mir nicht so klar. Ist er/sie gestorben? Hat er etwas Schlimmes erlebt? Ist es ein Bild für etwas anderes?
Zur Sprache stehe ich zwiespältig. Der letzte Absatz ist mir zu abgehoben, klingt fast nach Science Fiction. Dafür gefällt mir besonders dies:
"Gestern noch waren wir eins, genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen und lächelten, als wir die Rehe in der Senke hinter der Schonung entdeckten.", vorausgesetzt, es meinte wirklich Prota und seine Seele. Was darauf folgt, verwirrt mich wieder.

Die Idee des Textes finde ich gut, aber insgesamt finde ich ihn doch zu verwirrend.
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag20.03.2013 10:04

von Berti_Baum
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Das Gefühl von wirren Halbträumen hatte ich allerdings beim Lesen des Textes auch ... Solche gedankenschweren Sätze treffen einfach nicht meinen Nerv. Das ist Kunst, mit der ich nichts anfangen kann. Das muss nicht schlecht sein, mir gefällt es nur nicht.

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Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
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Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
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kingkaiser
Geschlecht:männlichLeseratte

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Beiträge: 123
Wohnort: Bonn


Beitrag20.03.2013 13:54

von kingkaiser
Antworten mit Zitat

Hmpf.
Fängt gut an, lässt dann im Mittelteil stark nach. Die tennisballgrossen Augen vermitteln mir ein komisch Bild der Hauptfigur von einem gelben Frosch.

Ab dem Interferenzfeld verliert mich der Autor, denn jetzt krieg ich die Fremdworte nur so um die Ohren gehauen. Ich lern ja gerne dazu, aber ich hab überhaupt keine Lust nachzugucken was circadianisch bedeutet - klingt für mich wie die Cardassianer aus dem angesprochenen Star Trek.

Aber für den gelungenen Einstieg, schön geschildert, gebe ich ein paar Federn.


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"Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."

ALF
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
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Traumtagebuch
Beitrag20.03.2013 16:29

von Eredor
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Ein Trennungstext.
Originelle Formulierungen wechseln sich ab mit herkömmlichen, teilweise ist das richtig gut und dann wird es wieder von irgendwelchen Standardsätzen erstickt. Ich geb dir dafür fünf Federn, als Mittelmaß. Und ich hätte dir wirklich gern mehr dafür gegeben.


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- Lütfiye Güzel
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag21.03.2013 09:37

von Fao
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Hm, zuerst war ich erfreud, mir gefiel die Sprache, leicht poetisch. Dann passt es gegen Ende nicht recht zusammen, und es ist mir etas zu hoch gestapelt.  In einem Satz finde ich das "hocken" nicht ganz passend,
die letzten Sätze sind mit Wörtern gefühlt ob deren Aussprache ich mich schon schwer tue, geschweige denn, dass sie mir etwas sagen. Das ist ein zu viel. Und in der Mitte ist es hingegen fast ein wenig zu kitschig.
Der Anfang - sehr vielversprechend, mir gefällt der Satz mit den ausgestreckten Armen und den Kanten. Frage mich aber, warum es Kirchenfenster sind?
Plötzliche Unstimmigkeit...schwierig, du beginnst sofort mit der Unstimmigkeit, die wohl die Trennung , das Auseinanderleben zweier Personen sein soll...

Sprache&Stil: 6 Federn.
Inhalt&Handlungsstrang: 6 Federn.
Umsetzung der Themenvorgabe: 4 Federn.

6 + 6 + 4 / 3 = 5 Federn.

Bewertung im Vergleich (+/- 1-2 Federn)
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag21.03.2013 10:21

von adelbo
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Verfremdung, bestimmendes Thema dieses Textes. Alles ist irgendwie verfremdet. Der Ballsaal, die überdimensionierte Couch, Kirchenfenster usw.
Irgendwie hat der Text etwas für mich. Ich kann mir vorstellen, dass man in Ausnahmesituationen so fühlen kann.
Was mich ein wenig stört, in diesem eher auf mystisch getrimmten Text taucht Startrek, die Fernbedienung usw. auf. Das reißt mich irgendwie aus der Stimmung, die mir ansonsten ganz gut gefällt.
Auch die Wortwahl finde ich nicht schlecht. Für mich oberes Drittel.


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag21.03.2013 11:56

von Zauberstift
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Ha! das hier ist der erste Text, der mich sofort mitnimmt. Danke smile extra
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag21.03.2013 17:36

von fancy
Antworten mit Zitat

Fünf Federn von mir.

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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag21.03.2013 19:00

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Das Reflektieren ist mir zu einseitig. Hat trotz allem Trennungsschmerz etwas Selbstverliebtes. Und das hingegen wird keine neue Situation sein.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag21.03.2013 19:41

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

so ganz kann ich dem Prota nicht folgen - also räumlich. Er beobachtet durch ein Kirchenfenster wie der Tag anbricht, nachdem er es im Bett nicht mehr ausgehalten hat und "hierher" gewandert ist. Sollte das Kirchenfenster nur eine Metapher für Größe sein, dann ist das nicht gelungen. Ist er in einer Kirche frage ich mich, was macht da die Fernbedienung. Und warum hat er tennisballgroße Augen? Wenn der Prota in der Ich-Perspektive erzählt und von "wir", dann finde ich es störend, wenn er dann mit "sie" über die Verschwundene erzählt und nicht von "Du" - aber das ist rein subjektiv.
Dass sie seiner Spur folgt, obwohl sie doch eigentlich weg ist, habe ich nicht verstanden und bleibe dann doch ratlos zurück.
LG, Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag21.03.2013 22:08

von Jenni
Antworten mit Zitat

Ein Seelenloser mit oblomowscher Antriebslosigkeit in Alices Wunderland.

Die Unstimmigkeit: Alles ist zu groß, aber die eigenen Augen tennisballgroß, also im Verhältnis wieder doch alles nicht zu groß. Oder so.
Vom Sofa aufstehen geht ohne Seele trotzdem nicht.

Warum höre ich mich jetzt sarkastisch an? Eigentlich finde ich diese Momentaufnahme tiefster Schwermut gar nicht schlecht getroffen. smile

(Das umgangssprachliche Weglassen des Personalpronomens in der ersten Person fand ich bis vor kurzem echt unerträglich, durch den Wolkenatlas habe ich meine Einstellung dazu kürzlich teilweise revidiert - was dir jetzt zugute kommt.)
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
Wohnort: im Schneckenhaus
Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag22.03.2013 16:04

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Sprachlich gefällt mir der Text sehr gut. Ich suche die plötzliche Unstimmigkeit. Für mich beschreibt der gesamte Text den Zustand der Unstimmigkeit. Obwohl ich die Kernaussage nicht verstehe, zieht er mich dennoch an. ich bin mir noch nicht sicher, wie ich ihn bewerten werde.

LG
hexsaa


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Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
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Elias Struten
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 61
Beiträge: 82



Beitrag23.03.2013 05:08

von Elias Struten
Antworten mit Zitat

Diesen Text zu bewerten, fällt mir schwer. Wahrscheinlich habe ich jetzt mein Outing als Banause, aber mir gefällt dieser Stil nicht. Die ungeschriebenen Subjekte fehlen mir.  Ich habe das Gefühl, Du hast den Text  amputiert und lässt den Leser auf die Stümpfe treffen.

Und ab den "harmonische Wellen im Interferenzfeld zu großer Beschleunigung" finde ich, rutscht der Text ab. Parodierst Du hier? Oder schriebst Du bis dahin mit gebremsten Schaum? Für mich klingt die finale Passage nicht stimmig, die Wortwahl passt nicht zu dem vorhergehenden Text.

Und doch hat der Text etwas, das mich anspricht. Es fällt mir schwer, diesen Text zu bewerten. Ich werde wohl noch eine Weile darüber nachdenken müssen.

Bis dahin
Elias
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