im gang

[holg]

bleibe auf der strecke
irgendwo zwischen siegburg
und sonstwo stehen im
gang mit
urlaubsmenschen schwitzen wegen
stromausfall keine
klimaanlage

nur das rütteln
des sturms an den wagen

[crim]

Hi Holg,

tja, der große Flaps (irgendwo, sonstwo) leitet in eine kleine Momentaufnahme und konterkariert ein bisschen die eigentliche Dringlichkeit, die vielleicht dem Anliegen dieses Gedichts auch eingeschrieben ist? Ich mag das, weil es mir so näher kommt. Da bleibt einer auf der zweigleisigen (also auch sinnbildlichen) (Zug)Strecke. Der Zug ist wohl ziemlich voll und heiß. Kein Strom mehr, Klimaanlage gibt's hier zwar, im Gegensatz zur Welt da draußen, für die es keine gibt, aber die funktioniert nicht. Ist ja eigentlich sogar ganz gut fürs Klima, so eine Zugfahrt und so eine nicht funktionierende Klimaanlage, die ist ja ein echter Stromschlucker. Der Zug steht. Edit: ? Der Zug muss gar nicht zwingend stehen, lese ich gerade. Aber ich lese ihn stehend. Und der Sturm rüttelt. Könnte ein Wachrüttler sein. Auch für die, die sowieso schon zumindest mit dem Zug in den Urlaub fahren. Ja also in der Hinsicht lese ich persönlich das. Zwei Horrorszenarien übereinandergelegt. Ein kleines persönliches und ein sehr viel größeres.

LG crim

[holg]

Dank Dir, crim,
für deine Worte. Ich kann deine Lesart gut nachvollziehen.
Das freut mich.