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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 06/2012
Wir sollten helfen!


 
 
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TomNeuter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 68
Beiträge: 37
Wohnort: Berlin


Beitrag18.06.2012 20:00
Wir sollten helfen!
von TomNeuter
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

"Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt."
(G.W.F. Hegel, aus: Phänomenologie des Geistes)

Vor einiger Zeit hatte ich einen sonderbaren Traum. Ich war in einer Gruppe von Freunden mit Straßenbauarbeiten beschäftigt. Wir beseitigten gerade Unkraut am Straßenrand. Da trat ein unbekanntes Mädchen zu mir und forderte mich auf, sie zu begleiten. Wir sollten an einer Expedition oder Reise in einen anderen Staat (Andorra?) teilnehmen, um in eine unerforschte Ebene zu wandern. Dort angekommen, stellte ich fest, dass die Schwerkraft hier nur noch sehr gering war und wir uns - wie auf dem Mond - mit großen Sprüngen hüpfend fortbewegen konnten. Meine Begleiterin erklomm mit einem gewaltigen Satz einen hohen Hang. Ich folgte ihr mit einiger Mühe. Von dort oben sahen wir auf die sich weit vor uns ausbreitende Ebene hinunter. In der Ferne erkannte ich ein Gebäude. Das Mädchen war schon auf dem Weg dorthin und verschwand schnell aus meinem Blickfeld. Mich befiel eine sonderbare Angst, als wenn mich dort nichts Gutes erwarten würde. Ich wollte ihr gern folgen, da sie sehr anziehend auf mich gewirkt hatte, aber die Angst hielt mich zurück. Dann fehlte ein Teil in meiner Erinnerung und ich befand mich plötzlich in einem engen Treppenhaus. Ich stieg die Stufen hinauf. Oben erwartete mich eine Gruppe fremder Menschen, die mir feindlich gesinnt schienen. Ein großer Mann beschimpfte oder verspottete mich. Ich geriet in Zorn und rang plötzlich mit ihm. Es gelang mir, ihn zu überwältigen und auf den Boden zu zwingen. Er wollte aber nicht aufgeben, bekämpfte mich immer weiter und ich brach ihm den Arm. Er sackte hilflos zusammen, dann konnte ich wieder aufstehen. Die Umstehenden applaudierten mir.
Da wachte ich auf und konnte mich auch später noch an fast jede Einzelheit erinnern, was sonst selten der Fall war.

Heute musste ich wieder an diesen Traum denken, als ich zu einem Vorstellungsgepräch in der Verwaltung eines Pharmaunternehmens eingeladen war. Ich hatte mich für einen Job beworben, es ging um eine Telefonaquise, einer Tätigkeit, der ich mit wechselndem Erfolg schon seit Jahren in verschiedenen anderen Unternehmen nachgegangen war. Es hatte mich allerdings nie lange an einem Ort gehalten und da die Anforderungen niedrig und die Nachfrage groß war, konnte ich immer schnell etwas Neues finden.
Diesmal schienen die Umstände etwas anders gelagert, da alle Bewerber einen Test absolvieren sollten, der ihre kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten prüfen würde. Wir wurden vorher in einem längeren Gespräch  über die Gegebenheiten und  Details der entsprechenden Tätigkeit informiert. Es handelte sich um die Einführung eines neuen Medikamentes. Ich war von der Seriosität des Angebotes durchaus überzeugt, da das Unternehmen einen guten Ruf hatte und mit einer großen Krankenkasse zusammenarbeitete. Es ging auch vorerst nur um Aufklärung und Information, damit die Patienten bereitwillig das neue Medikament akzeptierten. Ich erwartete von diesem Job eine positive Wendung in meinem Leben, da es eine angenehme, aber auch anspruchsvolle Arbeit zu sein schien und obendrein gut bezahlt wurde.
Nach dem Test, der aus zwei Teilen, einem schriftlichen und einem mündlichen bestand, fanden wir uns im Versammlungsraum des Unternehmens zusammen, um die Ergebnisse zu erfahren. Nur ein Drittel hatte bestanden. Ich gehörte dazu, was mich sehr erleichterte. Die "Verlierer" waren vorher bereits benachrichtigt und verabschiedet worden. Die Leiterin der Veranstaltung, eine etwa fünfzigjährige Ärztin der Allgemeinmedizin beglückwünschte uns zum bestandenen Test und hielt eine kurze Abschlussrede. Wir sollten gleich nach einer kurzen Pause mit den ersten Telefonaten beginnen.
Neben mir saß eine junge Frau, die mich an das Mädchen in meinem Traum erinnerte. Warum, wusste ich in dem Moment nicht. Es war eher eine Art Eingabe oder ein sechster Sinn, der mir einflüssterte, dass sie mich - wie in meinem Traum - vielleicht auffordern würde, sie zu begleiten. Das war aber nicht der Fall, sie sah mich noch nicht einmal an, obwohl ich sie schon eine Weile angestarrt hatte.
Man geleitete uns in einen Raum mit etwa zwanzig Bildschirmarbeitsplätzen. Jeder von uns wurde einem bereits eingearbeiteten Mitarbeiter zugeteilt, der uns instruieren sollte. In diesem Moment sprach mich die Leiterin an, die mir mitteilte, dass ich aufgrund meiner Erfahrung eine besondere Aufgabe bekäme. Überrascht und erfreut zugleich folgte ich ihr. Sie führte mich in einen abseits gelegenen, kleineren Raum, in dem bereits zwei meiner Mitstreiter saßen - das Mädchen und ein hochgewachsener, älterer Mann, der mir bisher durch seine unangenehmen, zweideutigen Witze aufgefallen war, die er zu jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit zum Besten gab. Unter anderem hatte er auch mich ein paarmal zum Ziel seines einfältigen Humors erwählt.
"Wir haben Sie für eine spezielle Aufgabe ausgesucht.", verkündete die Leiterin gerade und sah lächelnd von einem zum anderen, wobei sie dem Mädchen ihre besondere Aufmerksamkeit widmete, ein etwas durchsichtiger Trick, um die männliche Fraktion zu einer unbewussten Konkurrenz zu animieren.
„Sie sollen helfen, die anfänglichen Hürden und Hindernisse zu nehmen oder niedriger zu halten, die sich aus der – möglicherweise – sagen wir, Reserviertheit der anzurufenden Probanden ergibt.“, verkündete die Ärztin jetzt umständlich und sah wieder das Mädchen an, als wenn diese eine besondere Fähigkeit besaß, die Hürden zu nehmen, wohlmöglich durch den Liebreiz und der Ausstrahlung ihrer Erscheinung.
„Ich gebe Ihnen einige Ratschläge mit auf den Weg: Erstens – versuchen Sie die Worte Patient, Medikament, Krankheit und so weiter, zu vermeiden. Sagen Sie stattdessen etwas  Positives, wie zum Beispiel Teilnehmer, Heilmittel oder Heilungsfortschritt. Das wird Ihnen helfen, Zugang zu den Anzurufenden  zu finden. Ganz wichtig ist auch, dass Sie den Namen des Medikamentes recht oft nennen - damit sich das gleich einprägt!“ Nachdem sie diese aufmunternden Anweisungen gegeben hatte, klatschte sie fröhlich in die Hände und fragte, ob wir noch Fragen hätten. Als das nicht der Fall war, drehte sie sich um und verließ gut gelaunt den Raum.

Nachdem wir allein waren, machte sich eine hilfslose Verlegenheit breit, wie ein hemmendes Fehlen von Vitalität, ein Mangel an Sauerstoff oder ein unangenehmer Geruch.
Der Große lachte affektiert auf und bemerkte: „Na, dann auf zum frohen Heilen!“, was in der getrübten Atmosphäre wie ein anstößiges Geräusch wirkte.
Das Mädchen verzog kurz und verstohlen ihr Gesicht - ich bemerkte es trotzdem; ein kleiner Vorteil auf meiner Seite, dachte ich.
Um wenigstens den Anschein zu wahren, hob ich den Hörer des Telefons, das vor mir stand ab und horchte auf das Freizeichen, aber ich hörte nichts. Stattdessen vernahm ich nur ein Rauschen - wie ein weit entferntes Meer. Die anderen hatten jetzt ebenfalls einen Hörer in der Hand - mit dem gleichen Ergebnis.
"Vielleicht eine Störung oder ein Defekt?", mutmaßte der Lange und fingerte an den Kabeln herum, die aus dem Telefon herausragten, ohne jedoch einen Erfolg damit zu erzielen.
"Wir sollten die anderen fragen. Möglicherweise ist die Verbindung im ganzen Haus gestört.", gab ich lakonisch zu bedenken und wollte schon aufstehen, als mein Blick auf den Bildschirm fiel, der vor mir auf dem Arbeitsplatz stand. Darauf war der Name des ersten Patienten mit dessen Adresse und Telefonnummer zu lesen. Es war mein Name. Die anderen hatte mein entsetztes Gesicht bemerkt und starrten ebenfalls auf ihren Bildschirm.
„Das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Das sind ja meine Daten.“, bemerkte mein Nebenmann. Ich sah zu dem Mädchen hinüber, die meinen Blick erwiderte und langsam nickte.
„Ich will jetzt wissen, was hier vorgeht!“, verkündete der Große, stand auf und wollte die Tür öffnen, die zu den anderen Räumen führte. Sie war verschlossen. Er rüttelte ein paar mal an der Klinke und pochte heftig mit der Faust dagegen, ohne damit einen sonderlichen Erfolg zu erzielen. Die Stille hinter der Tür war sogar von meinem Platz aus fühlbar. Als wenn wir an einem verlassenen Ort ausgesetzt worden waren, ohne Hinweise auf ein Entkommen.
„Wir sollten versuchen, zu verstehen, warum wir hier sind.“, bemerkte das Mädchen jetzt rätselhaft.
„Wie meinst du das?“, fragte ich sie entgeistert. „Hast du eine bestimmte Idee?“
„Sie sagte, dass wir helfen sollen, Zugang zu den Patienten zu bekommen. Aber die Patienten oder richtiger, die Probanten, sind jetzt wir. Wir sollen davon überzeugt werden, dass das Heilmittel das Beste für uns ist.“, antwortete sie langsam, als wenn ihr die Wahrheit bei jedem Wort klarer vor Augen trat und sie sich erst daran gewöhnen müsste.
„Das ist doch Wahnsinn! Ich bin doch kerngesund!“, schrie der Große, bei dem jetzt Panik auszubrechen schien.  
„Aber dann kann dir das Mittel doch nicht schaden. Lasst es uns probieren!“, schlug das Mädchen schon beinahe schwärmerisch vor.
Wir hatten alle eine Schachtel als Ansichtsexemplar erhalten. Sie riss jetzt ihre auf, entnahm eine weiße Pille und steckte sie langsam in den Mund.
„Nein, da mache ich nicht mit.“, widersprach der Große und rannte aufgeregt im Raum auf und ab. „Ich will hier raus!“ Vergeblich rüttelte er wieder an der Tür und ließ sich dann kraftlos auf seinen Stuhl fallen.
Das Mädchen sah mich aufmerksam an. „Komm, mach mit! Alles wird schön.“, hörte ich sie sagen und ihre dunkle, angenehme Stimme verhieß Erfüllung. Ohne einen anderen Ausweg erwogen zu haben, steckte ich die erste Pille in den Mund.

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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag18.06.2012 23:48

von BlueNote
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Und was will uns die Geschichte sagen? Ich kann es erahnen, so ganz überzeugt mich die Idee aber nicht. Trotzdem ist die Geschichte recht ordentlich geschrieben.
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag19.06.2012 10:34

von Enfant Terrible
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Die Idee ist so originell nicht, es fehlt an Hintergründen und Atmosphäre, um das ansatzweise vorhandene Spannungspotenzial auszureizen.
Die Umsetzung finde ich wenig glaubwürdig, der Plot wirkt, verstärkt durch die detailarme Erzählweise, etwas aus der Luft gegriffen. Dass etwas nicht stimmt, merkt man recht schnell - dennoch kommt kein Suspense auf (im Gegenteil bin ich mehrmals im Text hängen geblieben und musste neu ansetzen, da er meine Aufmerksamkeit nicht zu halten vermochte) und der Höhepunkt erscheint zu schnell "drangedichtet".
Hier leidet die Geschichte sehr unter dem Bruch in der Erzählweise, wirkt unausbalanciert. Der Anfang (etwa bis zu dem Moment des Eingesperrtseins) ist, wie um dem Anspruch E-Literatur gerecht zu werden, sehr distanziert und statisch erzählt, wo gerade hier durch Dialoge, Beschreibungen, generell eine flottere Schilderung ein wenig Leben hätte erzeugt werden können. All dies wird gegen Ende durch die Dialoge zu schnell und zu unglaubwürdig eingeführt. Und was soll das mit dem Mädchen? Eine Art "white rabbit", der wie ein Fremdkörper wirkt, da keine authentische Einflechtung gelingt.
Auch solche Schnitzer wie dass Figurenbeschreibungen erst verspätet "nachgereicht werden" (so taucht auf einmal der Mann mit schlechten Witzen auf - verschenktes Potential, denn durch eine lebendigere Einführung, etwa mit Dialogen, hätte viel mehr Atmosphäre erzeugt werden können!) rauben der Story viel an Tempo und Glaubwürdigkeit.
Das Kriterium E-Literatur wird meines Erachtens bereits im Ansatz, in der Idee nicht so wirklich erfüllt, da hätte man sich auch gleich mancher Kniffe aus der U-Literatur bedienen können, um den Text schmackhafter zu machen. Durch den heterogenen Stilmix verstärkt sich der Eindruck des Gewollten.
Fazit: Eine durchschnittliche Geschichte mit viel verspieltem Potential in der Erzählweise, etwas gewollt, in meinen Augen nicht wirklich E.


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
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Kissa
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Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag19.06.2012 15:31

von Kissa
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Ein wenig im Ton eines Aufsatzes erzählt , jedoch das Ende hat mir gut gefallen.

 Ein Traum im Traum - ich hab ihn gern gelesen!

Viel Glück
Kissa


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"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

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adelbo
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Beitrag19.06.2012 20:06

von adelbo
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Eine gute geschriebene, etwas eigenartige Geschichte, die ich nicht ganz verstehe. Erst der Traum, indem er jemanden blind folgt, der mit Hoch und Tief ausgestattet ist, mit Applaus endet.

Dann das Vorstellungsgespräch mit dem Test, an dessen Ende er in meinen Augen es wagt, in einen Traum zu gehen. Ich verstehe die Geschichte nicht ganz, vermute mal, dass sie aussagen, dass das Leben oft nichts anderes ist als ein guter oder böser Traum.

adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Malaga
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Beitrag20.06.2012 12:09

von Malaga
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Der Anfang machte mich skeptisch - immer, wenn Autoren ihre Träume oder vorgebliche Träume erzählen.
Den Mittelteil fand ich richtig spannend und die Wendung ins Schräge im zweiten Teil besonders.
Bloß der Schluss enttäuscht mich, und ich bleibe wie so oft in den Wettbewerben zurück mit der Frage: Bin ich zu doof oder bringt's die Geschichte nicht? (Ich mach's auch nicht besser, ich weiß, aber trotzdem).

Also eigentlich geht's da, wo es aufhört, erst richtig los. Schade, dass ich's nicht weiterlesen darf.
Sprachlich angenehm unprätentiös.
Bewertung später im Vergleich.
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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag20.06.2012 12:21

von Malaga
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Den Titel hatte ich in meine Überlegungen noch nicht einbezogen, aber er hilft mir auch nicht viel weiter. Wer ist "wir"? "Helfen" Richtung Heilmittel? Da ich gerade einen Krimi über die Pharmaindustrie las, gehen meine Gedanken in diese Richtung, komme hier aber nicht weiter... Schade.
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Piratin
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Ei 2


Beitrag20.06.2012 18:04

von Piratin
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Lieber Teilnehmer / Liebe Teilnehmerin,

eine interessante Idee - wobei ich sagen muss, dass ich die anfängliche Gefangenschaft nicht erkennen kann. Der Prota träumt und geht dann aus freien Stücken zu dem Vorstellungsgespräch an dessen Ende er in gefangen ist. Somit sehe ich die Aufgabenstellung als nicht ganz erfüllt an. Auch sprachlich finde ich im Vergleich die Wortwahl anderer Texte durchaus mehr gelungen.
Sorry,
Liebe Grüße
Piratin


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag21.06.2012 20:28

von Beobachter
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Ein ziemlich gemeiner Cliffhanger, den du hier präsentierst. Ich hätte zu gern gewusst, wie die Sache ausgeht.  Smile  War gut zu lesen und interessant.

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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag22.06.2012 15:23

von Nihil
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Interessant wird der Text dadurch, dass man nicht weiß, inwiefern der Traum vom Anfang erstens wirklich ein Traum war oder vielleicht doch Realität und zweitens, wann dieser geträumt wurde. Stünde er ganz am Anfang, wäre das nicht so interessant und ich glaube auch nicht, dass es so gemeint war, weil dann ja von einer Art Vorahnung ausgegangen werden müsste. Spannender fände ich, wenn der Protagonist durch den Einfluss des Mädchens nur denkt, dass er träumt und sich dann gegen den großen Mann „zur Wehr setzt“ bzw. ihn wohl eher ausschaltet, da dieser sich am meisten gegen das Projekt gewehrt hat. So hätte man dann auch ein Ende für das Geschehen und die Erfüllung des Wettbewerbsthemas. Der Protagonist ist nicht nur für den erst einmal kurźen Moment in dem Raum gefangen, sondern in den Klauen dieser seltsamen Pharmafirma. So weit so gut. Probleme tun sich bei den meisten Texten hier, wie auch bei deinem, bei der Einbindung des Zitats auf, das meist nicht richtig gelesen wurde. Es lässt eher auf eine Gewohnheit schließen, die man nicht erkennt, etwas Alltägliches. In deiner Geschichte ist von etwas Außergewöhnlichem die Rede, was eigentlich nicht Sinn des Zitats war.

EDIT: Schade, gerade noch einmal deutlich nachgelesen, dass der Traum ja wirklich vorher geträumt wurde. Dadurch verliert sich für mich sein Sinn, denn warum sollte er den am Anfang haben. Eine Warnung? Sorry, aber meine Interpretation hätte mir da besser gefallen. (Wen wundert's.)

Prinzipiell finde ich die Geschichte nicht schlecht geschrieben. Das, was du sagen willst, kannst du ohne nennenswerte Schnörkel oder Unschönheiten erzählen, ohne dass man, ebenfalls wie bei anderen Texten, denken muss, warum nur diese Grammatik, warum diese Wortwahl, etc. Probleme habe ich eher an anderer Stelle. Zum Beispiel damit, dass man gerade mit der Pharmaindustrie und den Vorgaben E-Literatur noch sehr viel mehr hätte herausholen können. Die ist in vielen Bereichen wirklich kriminell und tut ganz andere Dinge, als du hier beschreibst. Die Handlung hier halte ich zudem für unlogisch und nicht durchsetzbar. Dass die Bewerber_innen dort so einfach festgehalten werden können, ist keiner textimmanenten Begründung zu verdanken, sondern den Themenvorgaben. Das finde ich doch etwas mau. Was dir allerdings recht gut gelungen ist, ist die mysteriöse Ebene anzuschneiden, mit dem Traum und dem Mädchen, auch wenn es nicht ganz mein Fall ist. Dem Mädchen gibt der Protagonist sich aber, dafür, dass er sie kaum kennt, viel zu früh hin. Ganz koscher scheint sie mir nicht zu sein, aber für weitere Spekulationen gibt es keine Anhaltspunkte.

Insgesamt eine durchschnittliche Geschichte, bei der die weitere Konkurrenz entscheidet, ob sie auf oder unterhalb des Äquators landet.
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hexsaa
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Beitrag23.06.2012 15:09

von hexsaa
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Interessante Geschichte, bei der ich mich die ganze Zeit gefragt habe, worauf sie wohl hinauslaufen wird. Die Auflösung fand ich gelungen, wenn auch etwas zu kurz geraten. Der innere Kampf des Probanden hätte ausführlicher geschildert werden können. Die Traumsequenz am Anfang dagegen hat mich gestört. Sie erschien mir willkürlich, so als wäre der Text gestreckt worden, um den formalen Vorgaben des Wettbewerbs zu genügen.

Meine Wertung ist eine Mischung aus der Idee, dem Stil, der Bezug zur Themenvorgabe im Vergleich zu den anderen Texten und mein persönliches Empfinden.


LG
hexsaa


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Das ist okay, man kennt mich dort.
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firstoffertio
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Beitrag23.06.2012 16:06

von firstoffertio
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Für mich beinhaltet dieser Text das Zitat nicht, denn es wird ja nicht Bekanntes (nicht) erkannt, sondern am Ende stehen die Protagonisten vor einer unbekannten, nicht erwartbaren Situation ? Außerdem ist dies einer der Texte, der auf mich eher nur unterhaltend wirkt.
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Fao
wie Vendetta

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Beiträge: 1994



Beitrag24.06.2012 13:38

von Fao
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Hallo Zehnler,

Das ist böse, und das mag ich irgendwie. Eine Wendung, die wirklich mal nicht von Anfang vorherzusehen war.
Ein bisschen hab ich noch gerätselt, was das mit dem Traum soll. Also, ich meine, ist schon irgendwie klar, der Bezug, und das Mädchen und so... aber was soll er nun?
Dann kam der Gedanke, dass es ja so "Shutter Island"-mäßig sein könnte. Das Ich ist also nicht zum ersten Mal dort (schließlich sagt er ja auch, dass er diesen Job schon oft macht, aber ständig wechselt). Vielleicht befindet er sich in einer Heilanstalt, weiß es aber nicht?
Nur warum, weshalb, wer ist jetzt der böse? Gibt es diabolische Ärzte, die ihre gefolgsammachenden Medikamente an wildfremden Personen illegal versuchen? Oder ist doch die andere Lesart gemeint.
Das brauch nochmal ein Lesen.

Bewertung im Vergleich,aber nicht unter 5. Allerdings habe ich einige Texte im Wettbewerb gelesen, die m.M. nach eine bessere Bewertung verdienen. Mal schauen.

Edit: Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass der sogenannte Traum keiner ist. Allerdings weiß ich noch nicht recht mit der Geschichte umzugehen. Denn ein wirkliches "wow" kann er mir auch nicht abbringen, sorry.

LG
Fao

Anm.: Leider muss ich aufgrund von Zeitmangel relativ schnell mit bewerten und kommentieren vorangehen. Das ist etwas ungünstig, allerdings versuche ich, mir trotzdem so viel Mühe wie möglich zu geben. Zwischen lesen & bewerten liegt mind. ein Tag. Texte, bei denen ich allerdings von Anfang an das Gefühl habe, dass hier (für mich) nicht viel rauszuholen gibt, werden von mir niedrig eingestuft, auch der subjektive Geschmack spielt hierbei eine Rolle.


_________________
Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag24.06.2012 19:42

von Jenni
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Ich finde die Geschichte etwas weit hergeholt. Klar, Pharmafirmen, böses Pflaster, wenn man da nicht aufpasst. Hmm. Ob dieser Bericht-artige Erzählstil Absicht ist? Passt irgendwie nicht zu der irrealen Handlung, und deshalb frage ich mich, ob sie vielleicht gar nicht so irreal gemeint ist. Den Traum als Prophezeiung finde ich gut, nur die Erklärung: Hallo, das hier, das ist jetzt das Mädchen aus dem Traum!! - fand ich unnötig.
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Hitchhiker
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Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag24.06.2012 22:55

von Hitchhiker
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Liebe/r Freund/in der gehobenen Literatur,

da ich selbst noch absolute Schreibanfängerin bin und zudem die Texte leider unter einem gewissen Zeitdruck lesen und kommentieren musste, kann es passiert sein, dass ich deinen Text miss- oder im schlimmsten Fall gar nicht verstanden habe und aufgrund dessen zu wenig Federn gelassen habe.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen bewertet und jeden Text aufmerksam gelesen.
So, genug gelabert, jetzt geht’s ans Eingemachte. smile



Inhalt:
Der Protagonist fängt bei einem Callcenter an und wird letztendlich selbst zum Probanden.
Der Inhalt kam mir beim Lesen etwas schwerfällig vor und konnte mich nicht so recht mitreißen.

Sprache:
Sprachlich war das ganz solide, kam mir aber nicht besonders vor, sodass sich das Lesen generell etwas hinzog. Der Text ist stilistisch meiner Meinung nach sehr gewöhnlich gehalten, sodass er bei mir leider kein Gefühl erzeugen konnte.

Thema:
Die drei Probanden sind zum Schluss gefangen in diesem Versuchsraum und entschließen sich, die Pillen zu schlucken. Mir wurde irgendwie die Bedeutung des Schlusses nicht ganz klar, ich glaube, ich habe da längst nicht alles verstanden. Auf eine Auflösung bin ich jedenfalls gespannt, auch wenn die Geschichte nicht so mein Fall war.
3 Federn


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anuphti
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Beitrag25.06.2012 19:40

von anuphti
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Abgesehen von den falsch geschrieben Wörtern "Akquise" und "Probanden" ist diese Geschichte eine wilde Mixtur aus Pharmathriller und Traumgeschichte.

Ich sehe den Zusammenhang zwischen dem Bewerbungsverfahren und der plötzlichen Änderung der Situation nicht, als die drei Personen eingesperrt werden und die Tabletten schlucken.

Und eine tiefere Botschaft sehe ich leider auch keine.

Für mich im Vergleich deshalb leider nur 2 Federn.

LG
Nuff


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lady-in-black
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Beitrag26.06.2012 10:43

von lady-in-black
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Moin,  Cool

dieses ist ein neutraler Befederungs-Freigabe-Kommentar.

Sollte es mir im Laufe des Wettbewerbes endlich gelingen, nicht stündlich meine Einschätzung zu den Texten zu ändern,  Confused  erfolgt zum Ende noch ein gesonderter Kommentar von mir.

Meine Federn habe ich anhand meiner persönlichen Interpretation dieser Erläuterung vergeben:

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
... Einem Wettbewerb, der sich der sogenannten ernsten Literatur verschrieben hat.
Die Bezeichnung ist dabei irreführend; ernst muss es nicht sein, aber abseits des Mainstreams, des Üblichen, Altbekannten sollte es sein. Schief gebaut, quer stehend, herausfordernd, nicht gefügig. Eines davon oder alles zusammen oder auch einfach nur ruhig, action- und pointenlos. Auf jeden Fall etwas, das man nicht jeden Tag liest.


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
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fancy
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Beitrag26.06.2012 14:21

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

wo endet der Traum und beginnt der Alptraum?

Dein Text ist so interessant geschrieben, dass ich mich nicht durchkämpfen musste. Fehler sind mir keine besonders in Auge gestochen. Aber richtig mitgerissen hat er mich nicht.

Daher 5 Federn


_________________
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Akiragirl
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Beitrag26.06.2012 16:46

von Akiragirl
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Liebe/r Zehntausende/r!

Eins vorweg: Ich bin keine Spezialistin für E-Literatur. Ich bewerte nach meinem persönlichen Empfinden und unter Berücksichtigung der Wettbewerbskriterien. Ich lese jeden Text mehrfach und bemühe mich, auch Texte, die sich mir nicht völlig erschließen, so fair wie möglich zu befedern.
Ich erwarte eine (zumindest teilweise) Erfüllung der Vorgabe E-Literatur, die ich (für mich) grob definiert habe mit: Regt zum Nachdenken an, fordert den Leser (wenigstens ein bisschen), ist mehrschichtig, subtil und beinhaltet Zwischentöne.
Ich ziehe Federn ab für Texte, die in meinen Augen keine E-Literatur sind.

Du beginnst mir der Nacherzählung eines Traumes, der leider nicht sonderlich spannend oder interessant geschrieben ist. Das Problem mit Träumen ist ja immer, dass man sicherlich jegliches Zeug hineininterpretieren kann, aber es auch schon recht einfach ist, irgendwelche Symbole zusammenzumischen und dann den Leser seine eigenen Gedanken dazu machen zu lassen.
Dann beschreibst du das Geschehen, aber alles wird einfach so „dahererzählt“; es baut sich keine Atmosphäre oder Spannung auf und man verliert zunehmend das Interesse.

Schließlich sind sie selbst die Patienten, denen sie helfen sollen … Und das Mädchen, das alles unheimlich schnell durchschaut, schluckt das Medikament.
Auf mich wirkte das Ganze extrem konstruiert, und selbst wenn ich die Handlung als eine Art große Metapher begreife, verpufft die „Botschaft“ doch irgendwie in ein Nichts. Selbsterkenntnis, Vertrauen, Manipulation und Betrug … Du reißt viele Themen an, denkst aber nichts davon zu Ende.
Ich glaube, dass die Grundidee, die du hattest, durchaus Potential hat und dein Stil ist auch ganz souverän; nur fehlt mir hier der rote Faden. Der Text wirkte unfertig auf mich.

Ich vergebe 4 Federn dafür.
Zum Vergleich: Meine Durchschnittswertung lag bei 5,00 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag26.06.2012 18:25

von Mardii
Antworten mit Zitat

Auf den ersten Blick erschien mir der Text phantastisch, doch dann merkte ich, er ist sehr nahe an der Wirklichkeit. Ich füge hinzu, an meiner Wirklichkeit, denn diese Situationen auf der Arbeitssuche kommen mir bekannt vor.
Was ich denke, zu dem Traum am Anfang: Es könnte der Alptraum eines Arbeitssuchenden vor einem drohenden Ein-Euro-Job sein, der sich durchmischt von der Vorstellung vom Konkurrenzkampf  um legal bezahlte Jobs.
Die Situation um den Einstellungstest finde ich ebenso sehr real. Solche Auslesetests habe ich selbst mehrmals mitgemacht und mir dabei vorgestellt, wie es zugehen mag, wenn es um die wirklich hart umkämpften Posten geht.
Von daher hat der Text meine vollste Sympathie.

Von der Umsetzung her gefällt mir, dass der Text fast ohne Anspielungen und Bezüge, die sich außerhalb der Reichweite seiner selbst befinden auskommt. Der Anspielung auf Andorra muss man nicht nachgehen, sie erfüllt in dem Traum auch die Funktion auf das Ferne, zu Erreichende, entwirft eine unwirkliche Perspektive in der Traumrealität.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, sie erfüllt ihren Sinn und umfasst eine gesellschaftliche Realität, in der wir zur Zeit leben. Dabei finde ich die Umsetzung des Hegelsatzes sehr nahe an dieser Wirklichkeit getroffen: Ich kenne diese Worte des Umwerbens, die etwas schön reden, was banal und selbstverständlich ist, die mir etwas als neu verkaufen wollen, was ich nicht brauche und nur deshalb haben soll, weil sein Erfinder damit eine Marktlücke kreieren will.

Schließlich gefällt mir wie der Traum des Protagonisten sich in der von ihm real erlebten Testsituation relativiert: Der Kampf mit dem Konkurrenten reduziert sich auf das geschickte Spiel der Testleiterin mit den Rollenerwartungen der Probanden und sie kann sie für die Erfüllung der Testaufgabe allein lassen, in dem Wissen, dass ihre Programmierung funktioniert.


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Ridickully
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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag26.06.2012 20:37

von Nathaniel
Antworten mit Zitat

Liebe/r 10.000-Teilnehmer/in

Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht auf jeden einzelnen Text genaustens eingehen.
Die Befederung wurde im Vergleich zu den anderen Texten gegeben, ist also subjektiv und vertritt eine relative Einzelmeinung.
Eine Anfrage auf eine ausführliche Kritik per PN ist gestattet. ;D

Einige kurze Gedanken/Überlegungen seien trotzdem gegeben:
Du stellst der Realität einen Traum gegenüber, wobei mir der Zusammenhang verborgen bleibt. Die Realität erscheint aber auch nicht real. Teilweise sprachliche Patzer.


Nathaniel


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Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort.
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Karin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 193



Beitrag26.06.2012 21:22

von Karin
Antworten mit Zitat

Ernstes Thema, aber der "Berichtstil" spricht mich gar nicht an.

LG Ka
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