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Sir Charles Blackwood Gast
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02.08.2010 19:00 Blutgeld von Sir Charles Blackwood
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Franz Wiehle, podinspektor aus Güstrow/Schlesien, schaute erstaunt auf die durch die Sturmflut freigelegten Schädel/Hals-Skelettknochen des Elchbullen. Das steinige Ufer des Parumer Sees hatte es ihm angetan, weshalb er schon zu dieser frühen Stunde mit Angelrute und Brotzeit bewaffnet unterwegs war.
Alt, sehr alt...
Bei näherer Betrachtung fallen dem Hobbyangler und Jägersmann die Schußwunde in der Schädelplatte und die stümperhaft abgetrennten Geweihstümpfe auf.
„Komisch“, ging es ihm durch den Kopf. „das imposante Geweih im Goldenen Krug, wo er ein Zimmer gemietet hatte, war genauso stümperhaft abgetrennt. Ob es dazugehört?“ Es war ihm nur deshalb aufgefallen, weil er die historische Waffensammlung, die Drumherum an der Wand hing, begutachtete.
Ihm fiel die alte Geschichte ein. Es war im März 1921, als man zwanzig tote Elche, denen immer Kopf und Hals fehlten, in den Wäldern rund um den Parumer See fand. „Ob dies einer der Schädel ist?“, ging es ihm durch den Kopf. Er holte sein Handy aus der Tasche und rief seinen alten Freund Behrens, Leiter der KTU, an.
Eine Kugel aus einem riesigen Einzellader, so wohl aus dem Französischen Krieg, war das, was Behrens unter anderem herausgefunden hatte. Gleich fiel Wiehle die Waffensammlung im Wirtshaus ein. Einer Ahnung folgend, ließ er die Waffen beschlagnahmen und in der KTU untersuchen.
Bingo!
Die Befürchtung wurde zur Gewißheit. Der Elch war mit einem dieser mächtigen Gewehre erschossen worden. Und nicht nur er. Auch der Landstreicher Ambrosius Brosig war nach einer Exhumierung untersucht worden. Denn sein Fall war in den alten Akten zusammenhörig vermerkt gewesen. Und er war mit der gleichen Waffe im Buchenhain erschossen worden. Ob durch Zufall, Verwechslung mit einem Elch, oder weil er Zeuge der verbotenen Wilderei geworden war, ließ sich nicht mehr rekonstruieren. Damals waren KTU und moderne Forensik noch nicht so entwickelt, weshalb die Spuren nicht richtig ausgewertet wurden.
Wie befürchtet, konnte auch der Wirt nicht viel dazu sagen. Er war zur Tatzeit einfach noch zu jung, ein Knabe, gewesen. Jedoch wurde er leichenblaß, als er von dem Mord mit dem Gewehr des Vaters an dem Landstreicher erfuhr. Es schien ihn ordentlich mitzunehmen. Er konnte nur sagen, daß seine Eltern kurz nach dem Krieg viele Ausländer hier hatten, die Geweihe abholten. Auch große Pakete, höchstwahrscheinlich mit Elchfleisch, waren darunter. Artenschutz wurde nach dem Krieg nicht besonders eng gesehen. Jeder mußte sehen, wo er blieb. Somit konnte dieser alte Fall, zwar ohne Verhaftung, endlich abgeschlossen werden.
Wie podinspektor Wiehle Monate später erfuhr, hatte der Wirt es nicht verkraften können, daß der bescheidene Wohlstand seiner Familie mit Blutgeld erkauft worden war. Zuviel für seine sensible Seele. Man fand ihn eines Tages erhängt am höchsten Balken seiner Scheune. Darunter auf dem Hauklotz das zerschlagene Geweih des Elches.
Weitere Werke von Sir Charles Blackwood:
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Melody Gast
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02.08.2010 19:33
von Melody
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Fachlich perfekt umgesetzt. Spannend und schlüssig.
GLG
Melody
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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03.08.2010 14:44
von Alogius
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Hi,
ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.
Ungewöhnlich, sehr ungewöhnlich - gefällt mir!
Gruß
Tom
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Lejonina Wortedrechsler
Alter: 41 Beiträge: 80 Wohnort: Volos, Griechenland
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03.08.2010 17:26
von Lejonina
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Hallo unbekannte(r) AutorIn!
Die Idee zu dieser Geschichte finde ich gar nicht so schlecht. Die Umsetzung gefällt mir leider nicht so gut. Du bringst sehr viele Aspekte in die Geschichte mit ein. Zuviele für einen Kurzkrimi, befürchte ich. Ich habe beim Lesen ein bißchen den Überblick verloren und wusste nachher nicht mehr in welche Richtung sich das ganze entwicklen soll.
Nachher geht es mir zu schnell. 20 Elche und der Landstreicher wurden ermordet. Das wird einfach in den Raum geworfen. Man erlebt es als Leser nicht wirklich.
Den Schluss kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Figur des Wirts ist mir aber auch zu fremd, als dass mich der Selbstmord aus den Socken hauen würde.
Als Leser mit niedriger Allgemeinbildung habe ich auch noch ein paar Fragen:
* Was ist ein podinspector? Hat das etwas mit dem iPod zu tun?
* Und was ist KTU? Diese Abkürzung sagt mir leider auch nichts.
Leider bekommt Dein Text bei mir nur einen Platz im unteren Mittelfeld.
LG, Lejo
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Liesette Leseratte
Alter: 52 Beiträge: 147 Wohnort: Dinklage
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03.08.2010 17:27
von Liesette
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So flüssig dein Text erzählt ist, so lieblos "hingeklatscht" kommt mir das Ende vor... Sorry. Den alten Inspektor beim angeln einen Fall unterzujubeln ist gut durchdacht, nur der letzte Absatz ist halt nicht geglückt.
_________________ "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann" Francis Picabia |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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03.08.2010 17:33
von The Brain
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Zitat: | Somit konnte dieser alte Fall, zwar ohne Verhaftung, endlich abgeschlossen werden. |
Das hört sich merkwürdig an! "wenn auch ohne Verhaftung" (z.B.)
... ein paar sprachliche "Patzer"
Leider auch keine Spannung aufgebaut ...
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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03.08.2010 20:01
von Jocelyn
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Kein guter Beitrag, aber Themenbezug.
Macht die Schreibe kaum besser.
2 Federn
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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03.08.2010 20:01
von BlueNote
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Elche in Schlesien – gab es die? Egal! Die Geschichte ist zwar nicht besonders spannend, aber dafür gut geschrieben.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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03.08.2010 20:38 Re: Blutgeld von anuphti
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Franz Wiehle, podinspektor aus Güstrow/Schlesien, schaute erstaunt auf die durch die Sturmflut freigelegten Schädel/Hals-Skelettknochen des Elchbullen. Das steinige Ufer des Parumer Sees hatte es ihm angetan, weshalb er schon zu dieser frühen Stunde Komma mit Angelrute und Brotzeit bewaffnet Komma unterwegs war.
Bei näherer Betrachtung fallen (fielen?) dem Hobbyangler und Jägersmann die Schußwunde in der Schädelplatte und die stümperhaft abgetrennten Geweihstümpfe auf.
„Komisch“, ging es ihm durch den Kopf. „das imposante Geweih im Goldenen Krug, wo er ein Zimmer gemietet hatte, war genauso stümperhaft abgetrennt. Ob es dazugehört?“ Es war ihm nur deshalb aufgefallen, weil er die historische Waffensammlung, die Drumherum (klein geschreiben) an der Wand hing, begutachtete.
„Ob dies einer der Schädel ist?“, ging es ihm durch den Kopf. Er holte sein Handy aus der Tasche und rief seinen alten Freund Behrens, Leiter der KTU (unbekannte Abkürzung), an.
Eine Kugel aus einem riesigen Einzellader, so wohl aus (???) dem Französischen Krieg, war das, was Behrens unter anderem herausgefunden hatte.
Denn sein Fall war in den alten Akten als zusammengehörig vermerkt gewesen. Und er war mit der gleichen Waffe im Buchenhain erschossen worden.
Wie befürchtet, konnte auch der Wirt nicht viel dazu sagen. Er war zur Tatzeit einfach noch zu jung, ein Knabe, gewesen. Jedoch wurde er leichenblaß, als er von dem Mord mit dem Gewehr des Vaters an dem Landstreicher erfuhr.
Wie podinspektor Wiehle Monate später erfuhr, hatte der Wirt es nicht verkraften können, daß der bescheidene Wohlstand seiner Familie mit Blutgeld erkauft worden war. Zuviel für seine sensible Seele. Man fand ihn eines Tages erhängt am höchsten Balken seiner Scheune. Darunter auf dem Hauklotz das zerschlagene Geweih des (eines?) Elches. |
Liebe/r Inkognito,
Da ich weder ein Krimiexperte, noch Germanist, oder Literaturkritiker bin, ist dieses Schema völlig subjektiv und genügt lediglich meinen eigenen Ansprüchen an Grammatik, Stil und Rechtschreibung, sowie meinen mageren Kenntnissen über Spannungsbögen und Logik.
Ich werte von 1 bis 8 Federn, eine zusätzliche Feder gibt es, wenn die Vorgabe „Urlaub“ umgesetzt wurde, wenn die Knochen von dem Foto in irgendeiner Form eingebaut wurden, dann gibt es tendenziell die bessere Bewertung, wenn ich zwischen zwei Federnzahlen schwanke.
Wenn ich das Genre Krimi (so als unbedarfter Leser) gar nicht erkennen kann, gibt es nur eine Feder.
Die A-Note bezieht sich auf die „Theorie“ der Geschichte, also Grammatik und Co., bei einem so kurzen Text erwarte ich mir einen weitgehend fehlerfreien Text (Irrtümer vorbehalten, bin auch nicht so fit mit der neuen deutschen Rechtschreibung ...)
Die B-Note beschreibt die „Praxis“, also wie korrekt, gut recherchiert und logisch die Geschichte umgesetzt wurde.
Und die total subjektive C-Note beschreibt die schwer fassbare Kreativität, also ungewöhnliche Idee (Titel), überraschende Umsetzung, sowie den Humorfaktor und Spannung, ohne den ich (Banause) Krimis gar nicht lesen würde.
A-Note 2
B-Note 3
C-Note 4
Gesamt 3
Der Inspektor ist nicht im Urlaub, sondern dort zuhause.
Knochen? jede Menge
Besonders gefallen hat mir die Idee von der Verknüpfung der "Wilderei" mit dem Mord an dem Landstreicher.
Gestört haben mich die vielen Schrägstriche und die unbekannte Abkürzung KTU.
Außerdem stehen Elche meines Wissens nach nicht unter Artenschutz???
Insgesamt die Aufklärung eines historischen Verbrechens und in Folge ein Selbstmord aus Schuldgefühlen.
Schade, dass der Urlaubsbezug fehlt, somit nur 3 Federn.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Old Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 351 Wohnort: Georgien
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04.08.2010 11:07
von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.
Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund
Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.
Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.
Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.
Wir fahren fort mit: „Blutgeld“
Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 1,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 1,0 Punkte
Szenario Verbrechen. – 0,8 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,6 Punkte
Idee. - 0,9 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,6 Punkte -> 4,4 + 3 = 7,9
Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:
Eine schöne, originelle Geschichte. Flüssig geschildert, ohne dass man es dreimal lesen muss.
Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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Gast
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04.08.2010 12:07
von Gast
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Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),
bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:
Stil und Sprache: Nicht ganz einheitlich im Hinblick auf die Zeiten, und auch stilistisch überzeugt mich das nicht wirklich. Ein paar Stolpersteine, ein bisschen zu monoton beschrieben - eher wie eine Inhaltsangabe denn wie ein Krimi.
Idee: Hmpf. Das hätte, völlig anders aufgerollt, ganz spannend werden können. Interessant wäre es auch gewesen, die Perspektive des Wirts einzunehmen. Aber so ist mir das zu berichtet, siehe oben.
Bezug zur Themenvorgabe: Ja, irgendwie gegeben.
Fazit: Eine nette Idee, aber leider fehlt mir hier jegliche Spannung.
LG,
Soraya
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andrea jutta Wortedrechsler
A
Beiträge: 68 Wohnort: Nürnberg
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A 04.08.2010 13:53
von andrea jutta
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Hey,
die Aufwicklung eines historischen Verbrechens an Tieren und Mensch, das kurz nach dem Krieg stattgefunden hat, mit einem authentisch geschilderten Handlungsort - das sind zwei herausragende Merkmale deines Textes im Vergleich zu den anderen. Es hat mir ein Protagonist gefehlt, auf den ich mich so weit einlassen konnte, dass ich mich mit ihm identifiziert hätte. Ist die Frage, ob es den immer braucht bei einem Krimi. Der Inspektor war es für mich nicht. Und der Selbstmord des Wirts hat mich irgendwie gefühlsmässig nicht mitgenommen. Ich bewerte deinen Text mit 5 Federn.
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*Gast* Klammeraffe
*
Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 04.08.2010 14:17
von *Gast*
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Das Lokalkolorit gefällt mir. Auch die berichtende Erzählweise passt nicht schlecht. Anders wäre es kaum gelungen, die Fülle an Informationen in die Kürze des Textes zu packen. Flüssig erzählt, ein paar kleine Stellen, die überdenkenswert wären, eine als Beispiel:
Zitat: | Eine Kugel aus einem riesigen Einzellader, so wohl aus dem Französischen Krieg, war das, was Behrens unter anderem herausgefunden hatte. | Die Geschichte begann im Präteritum, dann wurde Behrens hinzu gezogen. Warum also jetzt Plusquamperfekt?
Solider Krimi, gut gelöste Aufgabe, vielleicht mit dem Manko, dass auf Grund der Erzählweise etwas Spannung fehlt.
LG
Sabine
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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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04.08.2010 17:34
von Leene
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Thema umgesetzt. Selbstmord ist aber nicht strafbar. Oder geht es um die Elche? Oder den Landstreicher? OK, der Landstreicher. Drei Zeiten im Text - die Sprünge sind bei den wenigen Wörtern nicht leicht zu lesen/ zu verstehen.
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 04.08.2010 17:58
von Gast3
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Liebe/r Autor/in,
ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich evtl. falsch verstanden habe. Hier wird ein Mord, der vor knapp 90 Jahren begangen wurde, zufälig aufgeklärt? Demnach dürfte der Sohn, der vor Gram über die Schande Selbstmord begeht, jetzt ja auch schon steinalt gewesen sein, falls er denn überhaupt noch am Leben gewesen wäre. Lasse mich da aber gern korrigieren.
Ansonsten trifft die Geschichte meinen Lesergeschmack jetzt leider nicht so.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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Maria Magdalena Eselsohr
Beiträge: 274 Wohnort: Schweiz
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04.08.2010 19:31
von Maria Magdalena
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Der Text wirkt durcheinander. Würde er in eine chronologische Reihenfolge gesetzt, gäbe es eine tolle historische Geschichte.
Stilistisch hat es einige Fehler, komplizierte Wendungen, Füllwörter müssten raus und Gedachtes nicht in Anführungszeichen setzen.
Erinnert nur vage an einen Krimi.
_________________ Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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04.08.2010 22:00
von Aknaib
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Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,
bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild,
Erfüllung des Genre Krimi; Idee und Umsetzung
Urlaub: nicht vorhanden
Bildbezug: vorhanden
Genre:
Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen–Motiv- Aufklärung
alles vorhanden
Idee und Umsetzung:
Die Idee gefällt mir richtig gut. Die stilistische Umsetzung weniger.
Der erste Satz ... Zitat: | Franz Wiehle, podinspektor aus Güstrow/Schlesien, schaute erstaunt auf die durch die Sturmflut freigelegten Schädel/Hals-Skelettknochen des Elchbullen. | ... ist nichts, was mich in den Text zieht.
Was ist ein Podinspektor? Dieses Wort klein und kursiv geschrieben, dazu Güstrow/Schlesien, Schädel/Hals- Skelettknochen mit zwei Schräg- einem Bindestrich; ärger geht es nicht. Zum anderen stecken zu viele Informationen in diesem ersten Satz.
Dem erste Satz ob nun Roman oder Kurzgeschichte kommt ein hoher Stellenwert zu. Er soll den Leser in den Text ziehen, ihn jedoch nicht mit Informationen erschlagen.
(Zur Ergänzung: Daher ist das beliebte: „Es war “ und dann Wetterinformationen anzufügen, dass Uninteressanteste was ein Autor nur schreiben kann- hast du natürlich nicht gemacht.)
Hier Vorschläge für deinen Anfang:
Inspektor, Franz Wiehle, aus Güstrow, schaute erstaunt auf die durch die Sturmflut freigelegten Skelettknochen des Elchbullen.
Noch straffer und schlagkräftiger:
Inspektor Franz Wiehle schaute erstaunt auf die Skelettknochen eines Elchbullen.
Die weitern Informationen wie Ort, das es nicht irgendwelche Museums-Knochen sind sondern freigelegte, nach einer Sturmflut, kann in separaten Sätzen erfolgen.
Zitat: | „Komisch“, ging es ihm durch den Kopf. „das imposante Geweih im Goldenen Krug, wo er ein Zimmer gemietet hatte, war genauso stümperhaft abgetrennt. | Das geht so nicht. Das rot markierte geht ihm bestimmt nicht durch den Kopf. Das ist eine Aussage, die nicht in Gedanken passt.
In deinem Text sind viele nichts sagende „war“ enthalten. Ich habe sie dir durch Ersetzen mit 11111 markiert.
Zitat: | Franz Wiehle, podinspektor aus Güstrow/Schlesien, schaute erstaunt auf die durch die Sturmflut freigelegten Schädel/Hals-Skelettknochen des Elchbullen. Das steinige Ufer des Parumer Sees hatte es ihm angetan, weshalb er schon zu dieser frühen Stunde mit Angelrute und Brotzeit bewaffnet unterwegs 11111.
Alt, sehr alt...
Bei näherer Betrachtung fallen dem Hobbyangler und Jägersmann die Schußwunde in der Schädelplatte und die stümperhaft abgetrennten Geweihstümpfe auf.
„Komisch“, ging es ihm durch den Kopf. „das imposante Geweih im Goldenen Krug, wo er ein Zimmer gemietet hatte, 11111 genauso stümperhaft abgetrennt. Ob es dazugehört?“ Es 11111 ihm nur deshalb aufgefallen, weil er die historische Waffensammlung, die Drumherum an der Wand hing, begutachtete.
Ihm fiel die alte Geschichte ein. Es 11111 im März 1921, als man zwanzig tote Elche, denen immer Kopf und Hals fehlten, in den Wäldern rund um den Parumer See fand. „Ob dies einer der Schädel ist?“, ging es ihm durch den Kopf. Er holte sein Handy aus der Tasche und rief seinen alten Freund Behrens, Leiter der KTU, an.
Eine Kugel aus einem riesigen Einzellader, so wohl aus dem Französischen Krieg, 11111 das, was Behrens unter anderem herausgefunden hatte. Gleich fiel Wiehle die Waffensammlung im Wirtshaus ein. Einer Ahnung folgend, ließ er die Waffen beschlagnahmen und in der KTU untersuchen.
Bingo!
Die Befürchtung wurde zur Gewißheit. Der Elch 11111 mit einem dieser mächtigen Gewehre erschossen worden. Und nicht nur er. Auch der Landstreicher Ambrosius Brosig 11111 nach einer Exhumierung untersucht worden. Denn sein Fall 11111 in den alten Akten zusammenhörig vermerkt gewesen. Und er 11111 mit der gleichen Waffe im Buchenhain erschossen worden. Ob durch Zufall, Verwechslung mit einem Elch, oder weil er Zeuge der verbotenen Wilderei geworden 11111, ließ sich nicht mehr rekonstruieren. Damals waren KTU und moderne Forensik noch nicht so entwickelt, weshalb die Spuren nicht richtig ausgewertet wurden.
Wie befürchtet, konnte auch der Wirt nicht viel dazu sagen. Er 11111 zur Tatzeit einfach noch zu jung, ein Knabe, gewesen. Jedoch wurde er leichenblaß, als er von dem Mord mit dem Gewehr des Vaters an dem Landstreicher erfuhr. Es schien ihn ordentlich mitzunehmen. Er konnte nur sagen, daß seine Eltern kurz nach dem Krieg viele Ausländer hier hatten, die Geweihe abholten. Auch große Pakete, höchstwahrscheinlich mit Elchfleisch, waren darunter. Artenschutz wurde nach dem Krieg nicht besonders eng gesehen. Jeder mußte sehen, wo er blieb. Somit konnte dieser alte Fall, zwar ohne Verhaftung, endlich abgeschlossen werden.
Wie podinspektor Wiehle Monate später erfuhr, hatte der Wirt es nicht verkraften können, daß der bescheidene Wohlstand seiner Familie mit Blutgeld erkauft worden 11111. Zuviel für seine sensible Seele. Man fand ihn eines Tages erhängt am höchsten Balken seiner Scheune. Darunter auf dem Hauklotz das zerschlagene Geweih des Elches.
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Herzliche Grüße
Bianka
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.08.2010 03:40
von Dienstwerk
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Fein.
Erinnert mich an die grade in Mode gekommen Kriminalberichte diverser schreibender Anwälte/Richter a.D.
Der letzte Absatz ist allerdings m.E. etwas weit hergeholt, aber vielleicht bin ich auch nicht sensibel genug.
LG, Ana
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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05.08.2010 10:39
von EdgarAllanPoe
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Hallo Autor,
dies ist leider eine Geschichte, der es an Logik wie an Stil mangelt.
Offenbar kann Franz Wiehle selbst im Urlaub Knochen untersuchen lassen und mir nichts, dir nichts einen Fall lösen. Er braucht auch keinen Durchsuchungsbeschluss, um die Gewehre aus dem Gasthaus beschlagnahmen zu können. Ebenso verbindet er mal hier, mal dort Fakten und kommt dann zur Lösung der Verbrechen, ohne einen Schuldigen festzunehmen.
Der Mord an dem Obdachlosen wäre ferner für die Geschichte gar nicht nötig gewesen. Er wirkt wie ein Lückenfüller.
Außerdem hat weder der Inspektor noch sonst jemand in der Geschichte Profil. Das lässt sie verflachen. Teils hast du einfach nur runtererzählt, weshalb ich den Stil auch nicht für gelungen befinden kann.
Zwei Federn.
Nichts für ungut,
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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05.08.2010 15:19
von MadameMimm
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Hallo,
eine Bewertung fällt mir sehr schwer. Eigentlich finde ich das Thema ganz interessant, doch die Umsetzung ist mir irgendwie zu oberflächlich. Es geht mir alles zu schnell. Ich glaube, das wäre Stoff für eine längere Geschichte, nicht unbedingt für einen solchen Wettbewerb.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Gast
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05.08.2010 19:03
von Gast
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Liebe/r Autor/in,
die neue Deutsche Rechtschreibung ist nun mal zu befolgen. Gerade als Autor kann man sie nicht einfach ignorieren. Davon abgesehen sind auch noch etliche andere Fehler vorhanden. Das geht gar nicht.
Liebe Grüße
Monika
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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05.08.2010 20:53
von mondblume
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Ich entschuldige mich für die fehlenden Kommentare, aber leider schaffe ich es diese Woche sonst echt nicht, alle Texte zu bewerten!
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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