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Autor |
Nachricht |
Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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02.09.2009 12:16 Und wär mein Herz ein Baldachin von Pencake
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Auf dem Gelände
einer ehemaligen Kaserne
stehen Mauern;
Risse, mit Blut gefüllt,
wie die Lippen einer alten Dame.
Sonne Mond und Sterne,
in der Sonne liegen,
den Vögeln lauschen,
die Blumen zählen.
In einem stillgelegten
Braunkohleschacht
hallen Schreie;
wie ein Instrument,
das ein freundlicher Mann spielt.
Sonne, Mond und Sterne,
haben euch so gerne,
fallt herab wie Sahneeis,
streun euch Blütenblätterreis.
Auf einer Lichtung
rostet ein Gullideckel,
um dessen Streben
Mädchenhände klammern;
zwei silberne Spangen,
blutrotes Haar.
Sonne, Mond und Sterne,
es donnert in der Ferne.
Weitere Werke von Pencake:
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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03.09.2009 16:27
von Jocelyn
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Hallo Niko,
ich kann nur sagen, dass es mir gefällt.
Ich mag deine klare Sprache, an der es nicht viel rumzudeuteln gibt, die aber doch so viel Deutung enthält.
Die Verbindung zu dem Kinderlied, dass es am Ende donnert, all das spricht mich an, frag mich nicht warum.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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07.09.2009 09:56
von Pencake
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Moin Caecilia.
Ich frag dich nicht. Sondern freu
mich, dass es dir gefällt.
Niko
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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07.09.2009 10:28
von Tiefgang
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Baldrian statt Baldachin?
Ich komme nur schwerlich rein. Und das,
obwohl ich doch so gerne in die Sonne, in
den Mond und in die Sterne linse.
Ich blinzle und winsle.
Für mich ein Schluck vom Baldrian,
bis du mir auf die Sprünge hilfst.
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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07.09.2009 13:25
von MrPink
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Tach Niko,
Braunkohle wird doch Übertage abgebaut, gibt es da Schächte
Die Gegensätze, die toten Gebäude in denen doch Leben herrscht, das gefällt mir.
Dann die Umkehr, die Lichtung, die man mit Leben assoziiert und der Tod,
zum Schluß der Brückenschlag zum Anfang, dass Donnern, der Krieg ist nicht vorbei.
Ja, das hat was.
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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07.09.2009 15:05
von Pencake
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Grüß Gott.
@Gerold
Danke für deine Antwort.
Ist ein Spiel mit der Natur, gefühlten
Gefängnissen, Gewalt und kindlicher
Romantik, die in Angst umschlägt.
@Andi
ja, es gab tatsächlich einige
wenige Orte, wo Braunkohle
auch nach dem zweiten Weltkrieg
noch untertage abgebaut wurde.
Zum Beispiel die Schachtanlage
Stolzenbach.
Schön, dass du was mit dem Text
anfangen kannst.
Niko
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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07.09.2009 15:54
von Alogius
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Moin,
ich lese das Gedicht als eine Art Umkehrung* des allseits bekannten "Sonne, Mond und Sterne". Sprachlich ist das angenehm verschwurbelt, aber nicht unlesbar, sondern erstaunlich klar gehalten. Die Bilder (besonders die Mädchenhände) sind bedrückend, aber echte Düsternis entsteht nicht, sondern etwas, das zur Wirkung des Textes besser passt: Befremdlichkeit. Mir gefällt das sehr gut so.
Danke
Gruß
Tom
*nicht das konkrete Gegenteil, sondern eine Verkehrung des Positiven
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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07.09.2009 16:18
von Pencake
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Hi Tom,
hätte nicht gedacht, dass ein Kommentar zu einem
meiner Texte, der "verschwurbelt" aufbietet, mir am
Ende gefallen könnte.
Doch, diese Formulierung mit der Befremdlichkeit
gefällt mir sehr.
Dank dir,
Niko
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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07.09.2009 16:19
von Alogius
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Gern doch
"Verschwurbelt" ist bei mir meist positiv besetzt.
Hier auch.
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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07.09.2009 16:22
von Pencake
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Diese Verschwurbelei, lässt mich meist schwammig
schwitzeschwelgen. Und schwammiges Schwitzeschwelgen
ist ein Schweineschwabern, soviel kann ich schwallen.
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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07.09.2009 16:24
von Alogius
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Verschwurbeleien schwatzen schwahrscheinlich
schwon schviel, (aber hier ist das) schwanders.
Schwankesehr,
Tom
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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10.09.2009 13:59
von Jocelyn
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Hallo,
für mich war das eine Verwendung des Kinderliedes "Laterne, Laterne", die hier stattfand, aber ich war wohl schon zu oft auf Laternenumzügen.
In Verwendung des Resttextes, da wird das Gedicht für mich schlüssig.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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14.09.2009 14:52
von Pencake
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Hi Caecilia,
wars für mich auch, nur dass ich nicht
an Laternenumzüge gedacht hatte. Für
mich wars einfach eine altbekannte
Zeile aus der Kindheit.
Herzlich, Niko
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