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Autor |
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 29 Beiträge: 3309 Wohnort: Greifswald

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Verfasst am: 03.04.2009 19:56 Titel: Unter grauem, waberndem Himmel schleicht das Licht
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Unter grauem, waberndem Himmel
schleicht das Licht durch die
Straßen. Augen starren, sich
in der Leere der Stadt verirrend,
durch die Fasern anhaltender Morgendunkelheit.
Wolkentücher ballen sich träge
dort oben zusammen, einsame Schritte,
Wasser, rinnend, ertönen auf dem Boden.
Blätter fallen zu Boden; langsame Kälte
kriecht durch Sommergewänder.
Da kommst du geschritten, durch die
eiserne Kühle, dein Haar glühend
von Gold. Glimmende Kälte legt
sich um dich, du zitterst. Blicke
aus Regenaugen, schwüler Sommer.
Tanzend malen die Wassertropfen,
der Himmel, Muster auf deine Haut;
Blätterdächer wogen und wallen wie
das kühle Gewinde, das sich um die
sterblichen Überreste des Sommers schlingt.
Weitere Werke von EdgarAllanPoe:
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Silvian
Klammeraffe
 Alter: 59 Beiträge: 715 Wohnort: kurz vor Köln
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Verfasst am: 04.04.2009 18:14 Titel:
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Lieber "Edgar",
dein guter Wille in allen Ehren, aber das ist meines Erachtens ziemlich daneben gegangen. Worum es überhaupt geht, weiß wahrscheinlich nur der wabernde Himmel.
Die Sprache ist viel zu bemüht klassisch, pathetisch, dabei aber disharmonisch bis holprig, die Bilder stimmen nicht ("glimmende Kälte"), die Zeilenumbrüche sind völlig willkürlich.
Tut mir leid, aber damit kann ich gar nichts anfangen. Ich glaube, wenn Du in Alltagssprache schreiben würdest, könnte was draus werden.
Liebe Grüße
Silvian
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Seraph
Melancholiker
 Alter: 31 Beiträge: 1728 Wohnort: Dülmen

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Verfasst am: 04.04.2009 22:24 Titel:
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Hey Edgar!
Sorry, ich kann Silvian nur zustimmen. Es ist nicht einmal, dass da "zuviel" ist, sondern da kommt einfach nichts rüber.
Eine Frage noch. Möchtest du eigentlich nur Bilder aufzeigen oder schon eine Aussage tätigen?
LG Martin
_________________ (ehemals KREVIN) |
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 29 Beiträge: 3309 Wohnort: Greifswald

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Verfasst am: 06.04.2009 13:31 Titel:
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Hallo Silvian, hallo Krevin!
Es tut mir leid, dass euch mein Gedicht nicht gefallen hat. Aber dass es völlig unverständlich ist, kann ich meinerseits nicht verstehen. Könnt ihr vielleicht ein paar Stellen aufzeigen, die ihr nicht versteht?
Das wäre nett.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Seraph
Melancholiker
 Alter: 31 Beiträge: 1728 Wohnort: Dülmen

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Verfasst am: 06.04.2009 13:50 Titel: Re: Unter grauem, waberndem Himmel schleicht das Licht
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EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben: | Unter grauem, waberndem Himmel
schleicht das Licht durch die
Straßen. Augen starren, sich
in der Leere der Stadt verirrend,
durch die Fasern anhaltender Morgendunkelheit.
Wolkentücher ballen sich träge
dort oben zusammen, einsame Schritte,
Wasser, rinnend, ertönen auf dem Boden.
Blätter fallen zu Boden; langsame Kälte
kriecht durch Sommergewänder.
Da kommst du geschritten, durch die
eiserne Kühle, dein Haar glühend
von Gold. Glimmende Kälte legt
sich um dich, du zitterst. Blicke
aus Regenaugen, schwüler Sommer.
Tanzend malen die Wassertropfen,
der Himmel, Muster auf deine Haut;
Blätterdächer wogen und wallen wie
das kühle Gewinde, das sich um die
sterblichen Überreste des Sommers schlingt. |
Ich habe mal alle Stellen, die sehr metaphorisch sind, angestrichen. Ich will bei weitem nicht sagen, dass sie schlecht sind, aber durch die Menge wirkt das Gedicht ziemlich überladen.
Aber nochmal zur Frage: willst du nur Bilder zeigen oder etwas aussagen?
_________________ (ehemals KREVIN) |
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jim-knopf
Dichter und Trinker
 Alter: 32 Beiträge: 4494 Wohnort: München
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Verfasst am: 08.04.2009 13:06 Titel:
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Ich finds gar nicht so schlecht.
An manchen Stellen zu dick aufgetragen vielleicht und hier und da für mich zu einfach formuliert. aber da sin auch tolle Stellen dabei. Wenn du erlaubst, schau ich mir das mal genauer an:
Zitat: | Unter grauem, waberndem Himmel
schleicht das Licht durch die
Straßen. Augen starren, sich
in der Leere der Stadt verirrend,
durch die Fasern anhaltender Morgendunkelheit. |
Erst mal gefällt mir das gut. Gerade die Zeilenumbrüche geben dem Abschnitt ein gewisses etwas, auch wenn ich die letzte Zeile vll umformulieren würde. Vll hätte ich das "anhaltender" ersetzt einfach durch "die Fasern der Morgendunkelheit". Passt für mich besser in den Lesefluß und nimmt dem Text auch etwas dieses "erzwungen poetische".
Zitat: | Wolkentücher ballen sich träge
dort oben zusammen, einsame Schritte,
Wasser, rinnend, ertönen auf dem Boden.
Blätter fallen zu Boden; langsame Kälte
kriecht durch Sommergewänder. |
Hier sind einige Stellen dabei, die zwar beim ersten Lesen poetisch wirken, aber auf den zweiten Blick etwas banal daher kommen. Wasser tönt auf dem Boden, Blätter fallen zu Boden. Das is, was ich oben mit "zu einfach" meinte. Ganz persönlich würde ich auch das "langsam" vor der Kälte streichen. Is aber nur meine eigene Meinung.
Ich will das jetz nich alles so genau ausführen. Auch in den anderen beiden Strophen findest du noch Formulierungen, wo man gut ansetzten kann, um weiterzuarbeiten. Ich hoff, ich konnte dich ein wenig weiter bringen mit meinen Vorschlägen. Das Ding hier kann echt noch richtig gut werden.
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 29 Beiträge: 3309 Wohnort: Greifswald

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Verfasst am: 08.04.2009 13:58 Titel:
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Hallo Roman,
erstmal danke für deine Rezension. Endlich mal jemand, dem das Gedicht gefällt!
Ich versuche mal, es ein bisschen besser hinzukriegen:
Unter grauem, waberndem Himmel
schleicht das Licht durch die
Straßen. Augen starren, sich
in der Leere der Stadt verirrend,
durch die Fasern Morgendunkelheit.
Wolkentücher ballen sich träge
dort oben zusammen, einsame Schritte,
Wasser, rinnend, ertönen auf dem Boden.
Eine streuende Hand wirbelt Blätter durcheinander;
Kälte kriecht durch Sommergewänder.
Da kommst du geschritten, durch die
eiserne Kühle, dein Haar glühend
von Gold. Glimmende Kälte legt
sich um dich, du zitterst. Blicke
aus Regenaugen, schwüler Sommer.
Tanzend malen die Wassertropfen,
der Himmel, Muster auf deine Haut;
Blätterbaldachine wogen und wallen wie
das kühle Gewinde, das sich um die
sterblichen Überreste des Sommers schlingt.
Ich habe jetzt nicht viele Stellen gefunden, die "banal" klingen. Vielleicht könntest du mir da weiterhelfen?
@ Krevin: Das Gedicht habe ich nicht nur wegen der Bilder geschrieben, sicher gibt es da auch eine Absicht. Es tut mir leid, wenn es zu bemüht klingt.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
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- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
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EvaMilena
Schneckenpost
Beiträge: 13
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Verfasst am: 10.05.2009 16:17 Titel:
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Lieber Edgar,
Ich finde deine Sprache höchst literarisch, dein Wortwahl ist meines Erachtens nach wundervoll.
Wahrlich sehr impressives Gedicht, welches ich noch des Öfteren lesen und bewundern werde.
Post Skriptum: Ich bitte dich, die zwar etwas veraltet aber wahnsinnig elaboriete Ausdruckweise beizubehalten, denn so gibst du vielen Menschen wieder die Äthetik der Sprache wieder, welche wohl starb, als Hermann Hesse ging.
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Michael Lüttke Cholyriker
Alter: 57 Beiträge: 646 Wohnort: Duisburg
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Verfasst am: 10.05.2009 18:37 Titel:
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Die Sprache des Gedichtes ist gezwungen.
Sie orientiert sich mühevoll an alten Klassikern und wird ihnen
in keiner Zeile gerecht.
Für mich ist das ein Paradebeispiel für das, was junge Lyriker nie machen sollte:
Etwas schon bestehendes kopieren.
Schöner ( wenn auch handwerklich vielleicht schlechter ) ist es, sich mit seinen eigenen Worten zu beschäftigen und dann diese Inhalte so sehr zu verdichten, dass das Wort "Gedicht" auch eine Bedeutung hat.
Hier sehe ich sehr wohl jemanden, der sich bemüht hat, aber es gibt nichts schlimmeres in einem Zeugnis als:
Er hat sich stets bemüht.
Ich denke alle hier wissen, was das heisst.
Michael
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 29 Beiträge: 3309 Wohnort: Greifswald

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Verfasst am: 11.05.2009 16:34 Titel:
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@ Eva: Danke für dieses wunderbare Lob. Ich bin momentan dabei, mich lyrisch noch etwas auszuprobieren, weswegen der "wahnsinnig elaborierte" Schreibstil etwas zu kurz kommt. Außerdem stößt dieser nicht immer auf Sympathisanten.
@ Michael: Ich weiß, dass gerade dieses Gedicht bei der Mehrheit der Leser nicht gut ankommt, und das mag auch an der "gekünstelten" Sprache liegen. Aber ich schreibe nun mal so. Mit diesem Gedicht habe auch niemanden kopiert, sondern einfach nur meine eigenen Gedanken fließen lassen. Gedichte von Goethe usw. sind ja auch anders. Warum sollte ich einen anderen Dichter kopieren? Es stimmt, dass es da einige gibt, die mich inspirieren, aber ich wage es nicht, mich an ihrem literarischen Erbe zu vergreifen.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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EvaMilena
Schneckenpost
Beiträge: 13
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Verfasst am: 11.05.2009 17:04 Titel:
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Liebe Edgar,
Ich verstehe die Kritiken nicht, jedoch ist Geschmack wohl auch relativ. Nun, doch muss ich jetzt wohl Goethe zitieren, um herauszubringen, was ich sagen möchte. '' Alles gescheite ist schon mal gedacht worden, man muss es nur noch einnmal denken.''
Wohl jeder literarische Stil hat Ähnlichkeiten mit anderen, doch Menschen müssen des Öfteren Dinge hören, um sie zu begreifen oder gar zu (er)fühlen.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 56 Beiträge: 2653 Wohnort: Königstein im Taunus

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Verfasst am: 11.05.2009 20:12 Titel:
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Oh, ich mag das Gedicht, für mich kein Zuviel!
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 56 Beiträge: 2653 Wohnort: Königstein im Taunus

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Verfasst am: 11.05.2009 22:24 Titel:
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Zu meinem pauschalen "Ich mag es!" möchte ich noch sagen, dass mir die Erstfassung besser gefällt als die Zweitfassung.
Ich hätte an der letzten Fassung kl. Verbesserungsideen, in Grün:
Unter grauem, waberndem Himmel
schleicht das Licht durch die
Straßen. Augen starren, sich
in der Leere der Stadt verirrend,
durch die Fasern der Morgendunkelheit.
Wolkentücher ballen sich träge
dort oben zusammen, einsame Schritte, braucht es das dort?
Wasser, rinnend, ertönen auf dem Boden.
Eine streuende Hand wirbelt Blätter durcheinander; die Hand passt nicht rein
Kälte kriecht durch Sommergewänder.
Da kommst du geschritten, durch die besser: Du kommst geschritten, ohne da
eiserne Kühle, dein Haar glühend
von Gold. Glimmende Kälte legt
sich um dich, du zitterst. Blicke
aus Regenaugen, schwüler Sommer.
Tanzend malen die Wassertropfen,
der Himmel, Muster auf deine Haut;
Blätterbaldachine wogen und wallen wie Blätterdächer war unaufgesetzter,
das kühle Gewinde, das sich um die und wogen und wallen wie: das
sterblichen Überreste des Sommers schlingt. ist zu Verblastig, geht da nicht besser noch ein Attribut?
Nur ein paar Anregungen, Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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