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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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04.02.2011 00:24
von Aknaib
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Bei meiner Bewertung habe ich mich ausschließlich von der Einbeziehung der Ausgangssituation, der damit verbundene Ideefindung und deren sprachlicher Umsetzung leiten lassen.
Vergessene Satzzeichen, Buchstaben oder gar einzelne Worte hatten keinen Einfluss auf meine Bewertung.
Die Aufgabenkriterien sind umgesetzt.
Leider werde ich mit dem Protagonisten und dem Inhalt nicht warm.
Es wird in Rückblenden vom Autofahren erzählt anstatt zur Sache zu kommen, um was es hier geht; was das Problem aus seiner Sicht zwischen den beiden war.
Erst will er ihr sagen sie ist schuld, dann der Katzenjammer er fühlt sich selbst schuld.
Das Ende, die wenige wörtliche Rede ist ausdrucksstark, gefällt mir. Gut gemacht, dass sie ihn als ihr Unbekannten wegjagt.
Bianka
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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04.02.2011 01:18
von *Katja*
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Komisches Ende. Bis dahin fand ich die Geschichte gut und dachte, durchzusehen. Dann kam das Ende und ließ mich zweifeln. Sechs Federn gibt es von mir.
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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04.02.2011 11:30 Re: Du (Prosa) von MosesBob
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Hallo!
Inhaltlich finde ich das Potenzial der Geschichte interessant: Der schwere Weg eines Menschen, der (vielleicht durch Drogen aufgrund der Klarheit, die er sich jetzt zuschreibt?) einem Menschen geschadet hat und jetzt Reuhe zeigt und Vergebung sucht. Sprachlich hat die Geschichte ein dickes Manko, das ich dir im folgenden zeige. Außerdem redet mir die Geschichte zu sehr um den heißen Brei herum, deutet an, zieht sich wieder zurück, stellt Thesen in den Raum ... normalerweise könnte das den Leser dazu anspornen, seine eigene Fantasie in Gang zu setzen, aber hier habe ich eher den Eindruck, dass der Autor selbst nicht genau wusste, was genau vorgefallen ist - beziehungsweise, was er davon wirklich preisgeben möchte und was er dem Leser überlässt. Das Ende wirkt überstürzt. Da war wohl die Zeit alle.
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Ist das richtig hier? Okay. Ich hatte es anders in Erinnerung, aber das muss es sein. Es gibt nur einen Weg, der von dieser Landstraße hinunterführt. Oder hat es sich seit damals geändert? |
Worauf bezieht sich dieses "es"? Überhaupt kommt in dem ersten Absatz ziemlich viel "es" vor:
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Ist das richtig hier? Okay. Ich hatte es anders in Erinnerung, aber das muss es sein. Es gibt nur einen Weg, der von dieser Landstraße hinunterführt. Oder hat es sich seit damals geändert? 2004 war ich hier, Juni oder August, ich weiß es nicht mehr. Aber Sommer war es, anders als jetzt. Damals ist auch kein Herbstlaub auf der Straße gelegen, daran kann mich erinnern. Stattdessen war es Staub, der sich hinter dem Auto in kleinen Wolken über den Asphalt zog. Es war mein Stolz, hier durfte ich nämlich fahren obwohl ich keinen Führerschein hatte. Keine Angst jemanden zu begegnen, es ist dein Privatgrund. |
Das Wörtchen stottert so vor sich hin. Und es geht so weiter:
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Heute sehe ich es wieder, dieselbe Weite in der Landschaft, der ich damals nie wirklich Aufmerksamkeit schenken konnte. Bäume und ihre Blätter in Rot und Gelb, es war wie eine Erinnerung an einen Traum. Ich hab sie alle schon gesehen, ich weiß es. Ich kenne sie, aber ich muss mich doch immer wieder von neuem anstrengen um das verstehen zu können, während sie selbst einfach nur im Wind stehen und so tun, als wäre es nichts. Denselben damaligen Weg gehe ich jetzt zu Fuß, ich muss. Und ich frage mich ob das Fahrrad an der Haltestelle dir gehört. Bedeutet es, dass du nicht da bist? Ich hätte vielleicht etwas sagen können. Aber solltest du es überhaupt benutzen? Dein Auto war neu, und an Geld hat es dir nie gemangelt. Anders als mir. Ich hab es dir damals hoch angerechnet, dass du nichts gesagt hast, als ich dich in mein kleines WG-Zimmer einlud. Immerhin wusste ich damals noch nicht wer du bist und welche Eltern du hast. Ich bin mittlerweile bestimmt schon eine halbe Stunde auf dieser Straße, nach diesem Hügel müsste ich eigentlich da sein, oder zumindest dein Haus sehen. Ich hoffe es, geduldig war ich nämlich nie. Noch weniger wenn es um dich ging. Warum habe ich mir dann sechs Jahre Zeit gelassen? Das hast du mich in deinen Briefen auch gefragt. Briefe die ich nicht beantworten konnte. Es war mir zu viel. Den ersten von dir las ich damals noch aber es bekam mir nicht gut. Ich war damals so verwirrt, wie ich heute klar bin. Du bist Schuld daran, an beidem. Das ist es, was ich dir eigentlich sagen will und um dir dabei in die Augen zu sehen. Kann ich das? Es wird sich zeigen. Der Baum dort, danach sollte ich den Ort sehen welcher mir damals in wenigen Tagen all diese Dinge gab.
Dein Auto parkt vor der Tür, es ist dasselbe. Warum fährst du es noch? Ich will wieder am Lenker sein. Mit dir. Es wäre schön. Sogar die Tür ist noch dieselbe aus Holz und der Briefkasten leer weil niemand diese Adresse kennt. Nur Mut! Jetzt läute an! Ich flüstere es mir selbst zu, aber ich habe Schwierigkeiten. Okay, dann anders. Ich gehe mit betontem Schritt, wenn du hier bist, musst du mich hören. |
Wenn du in den Satzstellungen und Formulierungen variierst oder Dinge einfach mal beim Namen nennst, kannst du das eine oder andere "es" vermeiden. Sie müssen ja nicht alle getilgt werden, aber reduzieren solltest du sie auf jeden Fall.
Von mir gibt es drei Federn, weil ich die Idee dieses persönlichen Jakobswegs toll finde.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Hummel Gänsefüßchen
H Alter: 67 Beiträge: 28
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H 06.02.2011 20:39
von Hummel
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die idee ist gut, leider wahrscheinlich nicht so ausgebaut wg der Zeit, schreibstil gefällt mir
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versgerber Eselsohr
V Alter: 32 Beiträge: 425 Wohnort: Berlin
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V 06.02.2011 21:53
von versgerber
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Versuch eines ganz anderen Stils, der nicht so recht gelingt. Letztendlich deutest du die ganze Zeit nur an und der Text verläuft im nichts. Man hat das Gefühl, die Zeit hat sehr gedrückt.
lg
_________________ Lachen kann so leicht sein, wenn man genügend oder gar keine Gründe hat |
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Pony Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 269 Wohnort: NRW
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07.02.2011 01:38
von Pony
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Hallo
Das ist ein ziemlich langer Monolog, mit Gedanken an Damals, die mit dem Jetzt hin und her springen. Nicht sehr einfach zu lesen und auch nicht alles verständlich. Manche Gedanken sind so sprunghaft, dass ich ihnen nicht folgen kann. Auch fehlen in einigen Sätzen Wörter.
Das Ende gefällt mir nicht. Erst tut sie so, als erkenne sie ihn nicht, dann jagt sie ihn fort. Ihm tut es leid, was er ihr angetan hat. Ja, was denn?
Von irgendwas, dass er ihr angetan hat, habe ich nichts gelesen, nur dass er nicht auf ihre Briefe geantwortet hat. Dafür finde ich ihre Reaktion zu heftig.
Zitat: | Warum habe ich mir dann sechs Jahre Zeit gelassen? Das hast du mich in deinen Briefen auch gefragt. Briefe die ich nicht beantworten konnte. Es war mir zu viel. Den ersten von dir las ich damals noch ... |
Diese Stelle ist ziemlich unlogisch. Woher weiß er, dass sie ihn in ihren Briefen gefragt hat, warum er sich sechs Jahre Zeit lässt, um sich zu melden, wenn er nur ihren ersten Brief gelesen hat? Der kam bestimmt nicht erst nach sechs Jahren.
Zitat: | Ich gehe mit betontem Schritt, |
Ähm ... na ja, Cowboys in Wildwestfilmen schieben ihren Unterkörper auch ziemlich vor, wenn sie ihrem Gegner imponieren wollen, aber was du hier meinst sind sicher die betonten Schritte.
Das Wort „damals“ kommt sehr häufig vor, allein im zweiten Abschnitt sieben Mal.
Sprachlich ist der Text noch recht unreif.
Gruß
Pony
_________________ Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5340 Wohnort: NRW
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07.02.2011 20:38
von Bananenfischin
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Mit diesem Text werde ich nicht warm, fast kommt er rüber wie ein Tagebucheintrag. Inhaltlich sowohl stilistisch für mich unterhalb des Durchschnitts.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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ZYS Wortedrechsler
Alter: 31 Beiträge: 99
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07.02.2011 22:00
von ZYS
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Hallo Wettbewerbteilnehmer,
Bewertet hab ich nach den folgenden Kriterien und daraus den Durchschnitt errechnet. Es kann sein, dass die gegebenen Federn nicht mit dem Schnitt aus den Einzelwertungen übereinstimmen, da sie für mich nur Richtwerte waren und ich letztendlich manchmal trotzdem eine Feder weniger oder mehr gegeben habe, als ich den Text nochmals mit gleichrangigen Beiträgen verglich. Ausserdem waren für mich einige Bewertungskriterien wichtiger, als andere.
Stil: 4
Vorgabe: 8
Gesamteindruck: 5
Plot: 5
Charaktäre: 6
=> 5 Federn
kurze Erläuterung:
Der Stil ist weniger bildlich und wimmelt von Füllwörtern (Tipp: lass deine Texte bei https://www.schreiblabor.com/textlabor/filler/ auf Füllwörter überprüfen). Die Vorgabe hast du gut im Text untergebracht und beiläufig eingestreut. Die Handlung gehört zu den kreativeren und die Pointe funktioniert und lässt einen mit einem Schmunzeln zurück. Allerdings hätte ich etwas mehr erwartet, als eine Frau/Mann, die nach 6 Jahren zurüch zu ihrem Ehepartner geht und dann wieder verschwinden soll. Den Charakter der Frau kann man einigermaßen nachvollziehen, doch die Eigenheiten fehlen.
Hier siehst du, wie du in meiner Wertung im Vergleich zu den anderen Teilnehmern stehst. Angegeben ist jeweils der Druchschnitt aller Bewertungen:
Stil: 5
Vorgabe: 7,34
Gesamteindruck: 4,69
Plot: 4,61
Charaktäre: 5,32
=> 5,1 Federn!
D.h. (Bewertungen x Feder): 1 x 2, 9 x 3, 10 x 4, 15 x 5, 11 x 6, 10 x 7, 2 x 8, 1 x 9
_________________ mfg zys |
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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08.02.2011 01:34
von Probber
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Moin Guy,
beinahe hätte mir der Schluss den Text versaut. Dann hab' ich ihn nochmal gelesen. Und nochmal - und dann hab' ich's kapiert und finde den Schluss sogar am Besten von allem.
Ich finde den Text ein wenig zu behäbig - zu viel davon, zu wenig davon ... Aber insgesamt doch recht gut.
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Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
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10.02.2011 17:55
von Traumtänzerin
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Idee: Zuerst kam mir Stalking in den Sinn, bis mir die Bedeutung der alten Jugendliebe (?) klar geworden ist. Eigentlich ganz kreativ. Bezug zur Bushaltestelle???
Der erste Absatz verwirrt.
Stil: Okay. Zu Beginn gefällt mir die Schreibweise überhaupt nicht, bessert sich aber im Mittelteil, fällt jedoch leider gegen Ende wieder. Aber an sich recht sauber.
Orthographie-Fehler!! "Sie" schreibt man groß. Ein paar Kommata-Fehler.
LG und nix für ungut,
Traumtänzerin
_________________ Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner. |
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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11.02.2011 12:35
von Nemo
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Liebe Autorin oder lieber Autor,
der Text wirkt ein wenig wie ein Fetzen von etwas Größerem. Aber auch so eigentlich doch vom Konzept her okay, das Ende gefällt mir sogar. Allerdings sagt mir der Schreibstil nicht zu. Solche Innebetrachtungen können sprachlich eindrücklicher gestaltet werden; der Plauderton passt meines Erachtens hier überhaupt nicht - auch wenn es ein Ich-Erzähler ist. Die Dramatik leidet darunter. Schade, ich glaube, hier ist mehr drin gewesen.
Besten Gruß
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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