Rätsel in der Südsee

[Old]

Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir fahren fort mit: „Rätsel in der Südsee“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 0,8 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,8 Punkte
Szenario Verbrechen. – 0,2 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,2 Punkte
Idee. - 0,3 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,3 Punkte   ->   2,6 + 2 = 4,6

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

Ein Krimi ist das ja eigentlich nicht. Dafür locker geschrieben.

Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.

[EdgarAllanPoe]

Hallo Autor,

ein schwächelnder Text, der für mich stellenweise - besonders am Anfang - wie eine Fernsehreportage wirkt, und nicht wie ein Krimi. Das ist schade, denn das Ende ist durchaus eine - wenn auch kleine - Überraschung. So bleibt leider nur ein durchschnittlicher Eindruck. Die Vorlage hast du adäquat umgesetzt, aber es fehlt leider noch eine Menge, um die Wertung höher setzen zu können.
Fünf Federn.

Liebe Grüße,

Eddie

[MadameMimm]

Hallo,

tut mir leid, aber deine Geschichte kann mich als Krimiliebhaber nicht überzeugen, vor allem wegen des Endes.
Auch sprachlich bleibt sie hinter meinen Erwartungen zurück. Es sind einige grammatikalische Schnitzer zu finden und eine Stelle kommt mir auch unlogisch vor:
Wie kann sie im Wasser nach etwas wühlen? Sie müsste dazu doch untertauchen? Und wenn sie noch in dem Bereich ist, wo sie stehen kann, dann sollte das deutlicher heraus kommen.
Tut mir leid, aber ich bin nicht so begeistert.

[OceanChild]

Der Anfang ist super, sicher erzählt, klar strukturiert. Aber gegen Ende kommen immer mehr Stolperer dazu, Wortwiderholungen und unausgereifte Sätze. Die Auflösung war etwas ernüchternd und in dem Sinne auch kein Verbrechen.
4 von mir.

[Maria]

Lieber Autor,

leider habe ich keine Zeit für eine ausführliche Kommentierung der vielen Geschichten gefunden. Bewertet habe ich bei allen gleich: hab alle Geschichten dreimal gelesen und nach einem mehr oder weniger gedanklich vergleichenden Schema vorbewertet.  Also nichts Starres, sondern eher ein grobes Gerüst plus 'aus dem Bauch', welche Geschichte unterhält mich als KRIMI, nicht als sonstiges Textgewerk.

1. ist es wirklich ein Krimi
2. Autor hält das Wort „Spannung“ nicht für einen Song von den Prinzen
3. konnte ich die Aufgabenstellung wiederfinden
4. Logik, Glaubwürdigkeit
5. Gesamteindruck, Sprache, Originalität, Handwerkszeug  

Eine detaillierte Kommentierung kriegst du natürlich, wenn es dich interessiert. Einfach PN und ich komme angeflogen.

LG
Maria

[Mercedes de Bonaventura]

Rasant erzählt; wenig Zeit für verliebte Details.
Der Schluss ist etwas flach; der Erzählstil wirkt geratscht.
Liest sich wie eine Hopp-Hopp Geschichte. (bloß schnell zum Ende kommen!)
Ist für mich nicht das GELBE vom Ei.
Trotzdem: so wie jeder der mitgemacht hat, bekommst auch du ein: „Bravo!“
Lg M.

[Gast]

Liebe/r Autor/in,

aus dieser Geschichte kann man sicherlich noch mehr machen. Die Erzählsprache gefällt mir nicht so richtig und ein paar Flüchtigkeitsfehler sind auch drin.

Liebe Grüße
Monika

[Nihil]

Liebe/r Autor/in von „Rätsel in der Südsee“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum, Umgang mit der Wortbegrenzung)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

1)
Als eine der wenigen stellst du die Knochen auf dem Bild in den Vordergrund deiner Geschichte. Diese waren jedoch nicht, im Gegensatz zum Genre Krimi, nicht Vorgabe, sondern nur Inspiration. Ein Verbrechen sucht man leider vergeblich, verständlicherweise ebenso Ermittlung,  Täter und Motiv. Einen Krimi kann ich diesem Text leider beim besten Willen nicht sehen, auch wenn die Protagonistin zuerst ein Verbrechen vermutet. Meiner Meinung nach hast du dich bei auf diesem knappen Raum auf das Falsche konzentriert.

2)
Gut finde ich, wie du Karins Beruf und Situation beschreibst, bevor du die Geschichte voranbringst. Die Art und Weise, wie du dem Leser Informationen vermittelst, ist soweit stimmig und erfolgt nicht mit dem berüchtigten Holzhammer. Probleme habe ich aber ganz arg bei der Logik. Zum einen weiß ich nicht, ob ein Steward (sagt man das auf dem Schiff auch so?) einer Unterstellten einfach so einen Sonderurlaub ausstellen kann, außerdem wüsste ich gerne, was diese besonderen Leistungen Karins sind. Dann ist der Knochenfund sehr unbedacht beschrieben worden. Nicht nur findet Karin die Knochen per Zufall, die außerdem nicht tief vergraben sind, sie wurden auch schon öfter gefunden. Und danach einfach wieder vergraben? Warum? Am Ende stehe ich völlig verwirrt dar, weil der ganze Wettbewerb mit der Zeit in Vergessen geraten ist, was jedoch nicht sein kann, wenn die Knochen so schlecht vergraben wurden. Dafür wussten die Beamten zudem auch ziemlich schnell Bescheid. Und einen Preis scheint es ja nach wie vor zu geben, aber ob es mehrere gab oder die anderen Urlauber ihn nicht verdient hatten – darauf lieferst du leider keine Antworten. Spannung entsteht nur durch die Erwähnung von Knochen nicht, und auch die Auflösung ist wegen dieser immensen Logikfehler nicht gut gelungen.

3)
Sprachlich sehe ich einige Verbesserungswürdigkeiten, die manchmal nur der Nachlässigkeit zuzuschreiben sind. Im Großen und Ganzen ist sie nicht schlecht, bleibt aber zu distanziert. Zahlen bis 13 schreibt man eigentlich aus. Außerdem:

[Sir Charles Blackwood]

nette Story, fand ich recht witzig und erfrischend anders in der Auflösung.

[sweety1610]

Interessante Idee und flüssiger Schreibstil. Ich würd zwar nicht mit gefundenen Knochen puzzeln, aber die Menschen sind verschieden.
Die Beschreibung vom "Tatort" fand ich gelungen.

[Chouette]

Der Text macht den Eindruck, als wäre er ziemlich brutal gekürzt worden, um die Vorgabe einzuhalten – sehr zu Lasten des Stils. Die Grundidee der Geschichte ist lustig, aber die Umsetzung für mich nicht ganz plausibel: wenn die Knochen schon mehrmals gefunden wurden, warum sind dann noch welche im Meer gewesen? Weil man sie immer wieder hinein geworfen hat? Aber dann sind sie doch nicht in Vergessenheit geraten? Dagegen spricht auch, dass der „Zivile“ sofort Bescheid wusste. Insgesamt also 3 Federn.

[Traumtänzerin]

Dieser Text hätte wirken können. Er hätte.
Wenn er aus der Sicht der Protagonistin geschrieben worden wäre.
Und wenn ein kleinerer Plot-Ausschnitt gewählt worden wäre.

Aber so ... berührt er mich überhaupt nicht.

Die Geschichte wirkt zu irreal auf mich, zu theoretisch und quergedacht. Und das liegt nicht unbedingt am Plot, sondern am Schreibstil. Inhaltliche unlogische Tendenzen sind vorhanden. Aber der Leser hätte es dir abgekauft, wenn du nicht alle Hintergründe gleich aufgeklärt hättest. Spannung kommt so nicht auf.

Und noch was: Zahlen bis zwölf schreibt man aus!!! Also bitte kein: "2, ihn begleitenden Beamten..." etc. !!!

Ich will deinen Text nicht heruntermachen. Doch hier soll ehrlich kommentiert werden und ich hoffe, ich bin dir damit nicht auf die Füße gestiegen.

Bewertungsbereich zwischen 1 und 2.

[versgerber]

Die Pointe mit dem "Spaß-skelett" ist ja ganz nett, wird aber auch hier nicht richtig vorbereitet. Dass das vorgegebene Verbrechen dadurch fehlt, wollen wir mal außen vor lassen ^^

[Nemo]

Liebe Autorin oder lieber Autor,

dies Text wirkt ein wenig unbeholfen. Nicht nur, dass die Handlung sehr brav ist, manche Formulierungen wirken auch sehr hölzern:

[femme-fatale233]

Hallo Schreiber

Leider habe ich erst gestern angefangen, die Texte zu lesen, weswegen ich aus Zeitmangel die Bewertungen recht kurz halten muss:

Was mir gefällt:

Der Stil - Dass Karin sich zur "Eva" umzieht, ist eine dieser herrlichen Formulierungen, die den Text so angenehm zum Lesen machen.

Die Pointe - ich würde auch gerne mal eine Reise gewinnen, dafür das ich einen Knochen finde. So mutig wie ich bin...  

Was mir nicht gefällt:

Die Spannung - sie fehlt mir irgendwie so ein bisschen, das reduziert die Lesefreude etwas.

Die Handlung - ein bisschen unrealistisch ist das ja schon.

Fazit: Solider Text, oberes Mittelfeld.

Liebe Grüße,
Caro

[Rosanna]

Verdammt. Bin spät dran, hier nur die Federn, Begründung wird bei Interesse nachgeschoben.

6

[Nemo]

Ach der ist von Dir, Hardy? Dann entschuldige ich mich für meine Mutmaßung. Bitte tu mir nichts...  

[Hardy-Kern]

[Hardy-Kern]

Weiterhin möchte ich mich natürlich bei allen, welche sich große Mühe mit einer Bewertung machten, herzlich bedanken. Hab's bisher nur überflogen, aber schon gesehen, wo man nachbessern muss.

Ist nicht so einfach, mit relativ knappem Spielraum, etwas Kerniges zu Papier zu bringen. Hatte erwartet der Gag mit dem Spielskelett käme besser an, scheint aber manchen verärgert zu haben. Fällt mir in letzter Zeit auch auf, dass es einige unter uns gibt, welche das Lachen wahrscheinlich verlernt haben. Meine ich auch allgemein, auf das Forum bezogen.

Muss auch sagen, dass andere Geschichten nun nicht gerade das Türkis aus der Lagune war. Dass Karins Chef, ihr Vorgesetzter auf dem Liner ist, steht doch wohl klar geschrieben...

Nun gut, man lernt nie aus, auch der alte Hardy nicht.

Danke,

Hardy

[Maria]

Hardy? Unglaublich.

Mein Lieber, niemals wäre ich nur ansatzweise auf Dich gekommen...

Dein Text war mir unglaubwürdig, spröde und die ZDF'sche Kätnsdinner Anmutung am Ende, war mir zuviel. War Krimi und Urlaub, aber so schlingernd und halt nicht spannend.

Aber ich verzeih Dir

[Hardy-Kern]

Mariechen,
verspreche es wieder gut zu machen. Habe niemandem geschadet und trotzdem darauf hingewiesen, dass man Ideen haben muss. Und, ich denke, so schlecht waren die wohl nicht. Falls jemand meinen sollte, ich würde auf Grund des schlechten Abschneidens eine Strafrunde laufen, wird derjenige wenig Glück haben.
Wer den Schaden hat, braucht für... und zieht die Palme auch Falten... grr  

Hardy