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Ende


 
 
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Felix
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Alter: 36
Beiträge: 338



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Beitrag13.02.2010 22:28
Ende
von Felix
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Eine Geschichte in drei Teilen. Ich hab mir mit der Aufteilung ein bisschen schwer getan, aber es sollte gehen. Also erstmal Teil Eins.


Ende

Die leisen Klänge von Beethovens Mondscheinsonate flossen über die Kommandobrücke der Prometheus, als auf der Erde die Menschheit aufhörte zu existieren.
Dr. Adam Sawietzka beobachtete mit hinter dem Rücken verschränkten Armen seinen Heimatplaneten durch das Panoramafenster des Schiffes. Sein jugendliches Gesicht blieb ausdruckslos, doch fühlte er in seinem Inneren eine plötzliche Leere, auf die er sich lange vorbereitet hatte und die ihn doch beinahe überraschend traf. Nie war er der Erde entrückter gewesen und hatte sich ihr gleichzeitig so nahe gefühlt.
Ein Blick auf das goldene Ziffernblatt seiner Uhr zeigte Sawietzka, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Es galt eine Mission zu Ende zu bringen.

Sein schwarzer Overall raschelte leise, als er sich vom Anblick des blauen Planeten in seiner stillen Einsamkeit abwandte und über einen metallenen Steg zum anderen Ende der Brücke marschierte. Dröhnend hallte der sichere Tritt seiner Stiefel nach.
Der gefesselte Gott erwachte aus seiner Lethargie. Die letzten Stunden hatte Jahwe schweigend ins All hinaus geblickt, hatte die Sterne im Allgemeinen und die Erde im Besonderen betrachtet. Nun richteten sich Augen, so schwarz und undurchdringlich wie das Universum selbst auf den Doktor, dessen Schritt unter dem Eindruck dieses durchdringenden Starrens langsamer wurde.

Mit erhobenem Kopf und einem Gesicht, in dem Entschlossenheit mit Angst kämpfte, trat der letzte Mensch vor seinen Gott und versuchte dessen Blick stand zu halten. Kleine goldene und feuerrote Punkte, vielleicht Sterne, leuchteten in den nachtschwarzen Augen des höheren Wesens, nur um schließlich wieder zu vergehen.
Jahwes mächtiger haarloser Körper hing schlaff und kraftlos in den Ketten, die ihn an zwei Eisenstangen gebunden hielten. Striemen und Schnittwunden mäanderten kreuz und quer über seine alabasterweiße Haut, unter der die Adern leuchtend blau hervor traten. Eine Platzwunde blutete direkt zwischen seinen Augen und hinterließ eine tiefrote Spur.
Der Gott blinzelte nicht. Weder seine Augen noch das makellose Gesicht verrieten nur den Hauch einer Emotion.

„Adam also...deine Leute besitzen Gespür für Ironie.“
Es waren die ersten Worte, die Jahwe seit vielen Stunden sprach und sie zerschnitten die bedrückende Stille mit ihrem Wohlklang. Sawietzka konnte nicht sagen in welcher Sprache sich das Wesen mit ihm verständigte, doch er verstand sie.
„Besaßen...sie besaßen Gespür für Ironie.“ Adam warf einen weiteren Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Zu diesem Zeitpunkt müssten sie bereits tot sein. Alle.“
Es überraschte ihn selbst, mit welch beherrschter Stimme er die unverrückbare Tatsache aussprechen konnte. Als er seine eigenen Worte vernahm, wäre er am liebsten schluchzend in sich zusammen gebrochen. Stattdessen straffte Dr. Adam Sawietzka seine schmächtige Gestalt.

„Ein Jammer.“ Jahwe seufzte leise und schüttelte mit noch immer ausdruckslosem Gesicht den Kopf. „Ich hätte gewettet, dass sie irgendwann vernünftig werden.“
„Sie sind vernünftig geworden“, antwortete der Doktor und wandte sich wieder dem Anblick des blauen Planeten zu.. „Sie sind vernünftig genug geworden, um zu erkennen, dass sie die Welt nur durch ihre freiwillige Vernichtung vor Schlimmerem bewahren können.“
„Wahrhaftig, ein großes Opfer“, schnaubte Jahwe und versuchte sich vergeblich in seinen rasselnden Ketten zu bewegen. „Abraham wäre erblasst vor Scham ...“
„Ein großes Opfer, in der Tat“, fiel ihm Sawietzka ins Wort und gab sich Mühe seine Stimme überzeugt klingen zu lassen. „Die einzige logische Folgerung aus der einzigen richtigen Erkenntnis.“

Für einen Moment kehrte die Stille zurück auf die Brücke des kleinen Raumschiffes.
„Aber du lebst, Adam. Und du bist hier. Wieso?“
„Weil ich eine Mission habe.“
„Die da lautet mich in Ketten zu halten und zu foltern? So viele Menschen werden deine Taten in Erinnerung behalten.“
Wütend funkelte Sawietzka den Gott an und hätte ihm beinahe einen weiteren Hieb mit der Peitsche versetzt, die an seinem Gürtel hing. In diesem Moment wich der gewaltige Respekt vor dem Wesen einem Zorn, der zusammen mit allzu klaren Erinnerungen zurück kehrte.
„Ich könnte deiner Existenz hier auf der Stelle ein Ende bereiten.“ Mit verbissenem Gesicht zog der letzte Mensch die Pistole aus ihrem Halfter und hielt sie Jahwe drohend unter die Augen. „Eine einzige Patrone. Genug, um deinen Schädel und das Universum in ihm zerplatzen zu lassen.“
Das Wesen lächelte müde.
„Dann tue es, Adam. Erfülle deinen Auftrag.“
Sawietzka zog die Luft scharf durch die Nase ein, seine Lippen waren blutleere Striche. Mit einem durchdringenden Blick, der nun auch den letzten Rest Furcht verloren hatte, steckte er die Waffe zurück.
„Du hast mich leiden lassen, ich lasse dich leiden.“
„Leiden?“ Jahwes pupillenlose Augen weiteten sich fragend.
„Alles, was in den letzten zwanzig Jahren geschehen ist...so viele Katastrophen und du hättest sie verhindern können. Vater hat es nie verstanden, er ist daran zerbrochen.“
Für einen weiteren Augenblick musterte der eine den Gesichtsausdruck des anderen. Dann wandte sich  der Doktor stürmisch ab, um sich leise fluchend auf das Geländer des Stegs zu lehnen.

„Der Tod deines Vaters hat mich betroffen gemacht. Vielleicht hätte man unser Verhältnis freundschaftlich bezeichnen können.“
Mit einem Seufzen fuhr sich der Doktor durch die dichten schwarzen Locken.
„Und dennoch hast du ihm nicht beigestanden. Ohne ihn wärst du für immer ein Gerücht geblieben auf der Erde. Ein abstruses Glaubenskonstrukt, an das nur noch die Verzweifelten und Irren zu wagen glaubten. Vater hat dich entdeckt...er hat deine Existenz bewiesen.“
„Falsch. Ich habe meine Existenz bewiesen, schon immer. Ich habe euch von den Bäumen runter geholt, habe euch eine Erklärung für die Blitze, den Regen und das Feuer gegeben. Ich war Baal, Jupiter, Shiva und Horus. Ich bin Liebe, Hoffnung, der Mann im Mond und die Macht hinter allen Dingen. Glaubst du ich habe nicht gesehen, was passiert ist? Und dennoch stand es nicht in meiner Macht einzugreifen.“

Sawietzka schnaubte verächtlich und ging langsam zu einem ausladenden Tisch aus Kirschholz herüber, von dem aus man das All in seiner erdrückenden Fülle betrachten konnte. Inzwischen war die Nadel des alten Grammophons von der Platte gesprungen und die Musik verstummt. Erschöpft ließ er sich auf einen Stuhl sinken und rieb sich die Nasenwurzel. Jahwes Verzweiflung war so echt wie sein Zorn. Dennoch konnte er dem Gott nicht einfach verzeihen.
„Du hättest auf die Erde kommen und mit den Menschen reden können. Du hast es so oft getan in den frühen Tagen.“ Er machte eine Pause, in der er einen Flachmann aus einer der Taschen seines Overalls fischte und einen kräftigen Schluck nahm. Seine Hände begannen wieder zu zittern.

„Als Vater von seiner dritten Expedition mit der Nachricht zurück kehrte, er hätte in einem Krater auf dem Mond mit Gott geredet...“
„Er wäre nicht der erste, den man für verrückt erklärt hat.“
„Sie haben ihn gehasst. In früheren Zeiten hätte man ihn einfach als Verrückten abgetan, aber nicht im Jahr 2165. Nach der Auflösung der Weltreligionen im Zuge der Neuen Aufklärung war das die letzte erwünschte Nachricht. Sie haben ihn als Unruhestifter diffamiert, befürchteten er wollte die neue friedliche Ordnung stören. Aber die Männer, die mit ihm auf der Expedition waren bestätigten seine Aussagen.“
Wieder seufzte Sawietzka und dieses Mal war der Schluck aus dem Flachmann lang und kräftig. „Manche wollten ihm glauben, andere nicht. Die Gemeinschaft hat sich gespalten und es hat alles von vorne begonnen.“



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MosesBob
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Beitrag19.02.2010 11:01

von MosesBob
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Moin Felix!

Interessant an der Geschichte ist zum einen natürlich das Szenario und zum anderen die Vermischung von Mythos, Vergangenheit und Zukunft. Auf der einen Seite das Raumschiff, auf der anderen das Grammophon. Futuristisch und doch nostalgisch.

Lass mal den Rest rüberwachsen. Ein paar Punkte hätte ich schon jetzt anzumerken. Aber ich würde gerne erst abwarten, wie die Geschichte ausgeht.

Beste Grüße,

Martin


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Felix
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Beitrag19.02.2010 14:29

von Felix
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Moin Bob,

schon mal danke für diese erste Einschätzung. Schön, dass dir der Gegensatz von Futurismus und Nostalgie schon einmal gefällt. Ich wollte mal bewusst auf diese technische Sterilität vieler Sci-Fi Geschichten verzichten. Ich hoffe das klappt auch weiterhin.
Also erst mal der zweite Teil, damit du dir schon mal ein besseres Bild machen kannst. Der dritte folgt dann auch in Kürze.


„So ist der Lauf der Dinge. Niemand kann den Fluss der Geschichte umlenken“, antwortete Jahwe leise und versuchte sich erneut in seinen Ketten zu bewegen.
„Verdammtes Arschloch“, Sawietzkas Blick heftete sich ungnädig auf die göttliche Gestalt. Whisky floss ihm aus dem Mundwinkel. „Du hättest auf der Bühne erscheinen können. Hättest allem ein Ende machen können mit einem Machtwort. Nichts hätte deine Existenz besser bewiesen und alle Streitfragen geklärt.“
„Hältst du das Universum wirklich für so einfach, Adam?“ Ein Anflug von Hohn schien über Jahwes emotionsloses Gesicht zu huschen. „Denkst du ich stehe über der Zeit? Glaubst du, dass ich die Welt geschaffen habe? Das habe ich nicht getan. Sie war bereits da, als ich ihre primitiven Bewohner dazu brachte mich zu verehren. Ich habe die Kontrolle über meine eigene Idee verloren. Ehrlich gesagt war ich froh, dass die Menschen mich irgendwann vergessen haben. Dann kam dein Vater und es gab nichts, was ich im folgenden Konflikt hätte tun können. Seine Feinde hätten es nicht akzeptiert. Die Tatsache, dass sie dich als ihren letzten Boten geschickt haben, um mich zu vernichten beweist es.“

Der Doktor blickte ins Leere. Noch immer war sein Gesichtsausdruck verbissen, ging sein Atem in schweren Stößen. Sein Zorn wich jedoch einer kraftlosen Ruhe. Eine ganze Weile saß er so da und starrte in das Chaos seiner eigenen Gefühlswelt. Schließlich beugte er sich auf dem Stuhl nach vorne und fuhr sich mit der Hand über das müde unrasierte Gesicht.
„Ist doch scheißegal, nun ist alles zu spät...nun ist alles zu spät“, flüsterte er und nahm einen letzten Schluck aus dem Flachmann, bevor er ihn auf den Tisch knallte ohne auf das teure Holz zu achten.
Als er sich mit Schwung erhob, kippte der Stuhl mit einem Knall nach hinten weg; Sawietzka beachtete ihn nicht weiter. Bereits im Gehen löste er die Peitsche von seinem Gürtel, um sie in einem großen Bogen um seinen Kopf kreisen zu lassen. Ein bedrohliches Sirren erfüllte den Raum, welches zu einem Knall wurde, als die Peitsche auf Jahwes blutüberströmte Brust traf.

Das höhere Wesen gab keinen Laut von sich. Selbst als ihm weitere Wunden auf Armen, Bauch und Wangen geschlagen wurden und seine Beine kraftlos in den Ketten hingen verzog er keine Miene. Aus unzähligen Wunden kroch das Blut über seinen schneeweißen Körper, um sich letztlich in einer Lache auf dem Boden der Plattform zu sammeln. Jahwe konnte seinen Kopf nur noch mit Mühe anheben, um seinen Peiniger zu betrachten.
„Und jetzt...bring es zu Ende.“
Langsam ließ Sawietzka die Peitsche zu Boden sinken und verharrte unschlüssig an Ort und Stelle. Beinahe unmerklich deutete Jahwe mit dem Kopf auf das Pistolenhalfter.
„Eine einzige Patrone. Genug, um meinen Schädel und das Universum in ihm zerplatzen zu lassen. So war es doch, oder?“
Das Gesicht des Doktors zeigte verhohlene Zweifel. Plötzlich kehrte die Furcht zurück und ließ ihm die Peitsche in seiner Hand unendlich schwer vorkommen. Jahwe zeigte ein blutiges Grinsen.
„Brüll schon, Löwe.“
Mit einem dumpfen Laut fiel die Peitsche zu Boden.
„Los doch! Erfülle deine Mission Adam Sawietzka!“

Als Saewietzka noch immer keine Regung zeigte, verschwand der wölfische Ausdruck aus dem Gesicht des höheren Wesens. Seine Stimme wurde leise und eindringlich.
„In dem Moment, in dem du diese Patrone abfeuerst tust du mir einen Gefallen. Erlöse mich aus dieser verdammten Einsamkeit und dieser billigen Illusion von Macht, in die ich mich selbst viel zu tief verstrickt habe. Sieh mich an, wie ich hier blutend in Ketten liege und dann drücke endlich ab.“

Sawietzkas Zungenspitze fuhr nervös über seine trockenen Lippen. Mit einem Mal war das Ziel seiner Mission nur noch einen Schritt weit entfernt, doch die Mauer, die seine Gefühle seit der Abreise von der Erde zurück gehalten hatte war gebrochen. In einer fahrigen Bewegung zog er die Waffe und zielte mit ausgestrecktem Arm auf den Kopf seines Gottes. Die Hand zitterte stärker, es war definitiv zu wenig Alkohol an Bord.
Die Sterne und Galaxien in Jahwes schwarzen Augen glühten erwartungsvoll auf.
„Gib mir endlich Frieden, Adam.“

Wie erstarrt verharrte der letzte Mensch vor dem Wesen in Ketten, nicht in der Lage eine simple Bewegung mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand durchzuführen.
Erneut wurden stumme Blicke getauscht, der eine fordernd und der andere ängstlich.
Er ließ die Waffe sinken.

„Du bist schwach.“
„Dann bin ich tatsächlich nach deinem Abbild geschaffen“, antwortete Sawietzka und kramte aus einer Tasche einen einzelnen Schlüssel, mit dem er die Fesseln um Jahwes Hand- und Fußgelenke löste.
Kraftlos sackte das Wesen auf dem kalten Metallboden zusammen.
Die Waffe noch immer in der einen Hand zog Adam seinen Gefangenen mit der anderen auf die Beine und führte ihn zu dem großen Holztisch. Erschöpft brach Jahwe auf einem Stuhl in sich zusammen, die Arme schwer auf die Tischplatte gestützt.
Adam ließ sich ihm gegenüber nieder und wagte einen prüfenden Blick auf die klobige Uhr an seinem Handgelenk. Die Zeit war beinahe verstrichen, er musste handeln.

„Warum hast du es nicht getan? Rache für deinen Vater und für die Leiden, die die Menschheit über Jahrtausende durch mich erfahren hat. Du wärst ihr letzter Held geworden.“ Jahwe klang deprimiert und verzweifelt.
Müde schüttelte der Doktor den Kopf und legte die Waffe vor sich auf den Tisch. Dann zog er eine Schale voller leuchtend roter Äpfel zu sich heran. Wortlos bot er seinem Gegenüber eine der Früchte an, doch der schüttelte lediglich mit einem leichten Schmunzeln den Kopf. Der letzte Mensch zuckte mit den Schultern und biss genüsslich in den Apfel, dessen Fruchtwasser ihm über Hände und Kinn rann.

„Und wer hätte mich gefeiert? Niemand wäre mehr da gewesen. Kein Präsident, der mir stolz lächelnd die Hand schüttelt. Keine Frau, die mir erleichtert um den Hals fällt. Kein Kind mit Blumen für mich. Scheiß drauf“, sagte er mit vollem Mund und nahm einen weiteren Bissen, bevor er den ersten gänzlich herunter geschluckt hatte.
„Die Menschen haben geglaubt, dass sie sich mit ihrer letzten Entscheidung, der freiwilligen Auslöschung, endgültig von deinem Einfluss losgesagt und gleichzeitig die Welt vor weiteren Katastrophen aus ihrer Hand verschont haben. Wir waren Idioten zu glauben, dass wir schon immer ganz allein für unser Handeln verantwortlich waren. Seit dem ersten Tag, als du auf die Erde kamst und wir in unseren Bäumen und Höhlen beschlossen Bilder von dir zu malen und plumpe Steinfiguren zu formen. Du bist immer eine gute Entschuldigung für unser Versagen gewesen.“

Einige Sekunden verstrichen, in denen Sawietzka sich darauf konzentrierte seinen Apfel zu essen. Als er damit fertig war legte er die Reste zurück in die Schale und wischte sich die Hände an seinem Overall ab.
Jetzt, da er beschlossen hatte seine Mission zu verweigern, lag alles glasklar vor ihm. Er kannte seinen weiteren Weg und das verlieh ihm eine ungeahnte Selbstsicherheit.
Mit dem kleinen Finger puhlte er Apfelreste aus einer Zahnlücke und lehnte sich anschließend auf den Tisch, um seinen Gott herausfordernd anzublicken.
„Womit versuchst du dein Versagen zu entschuldigen?“


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pripri
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Beitrag19.02.2010 17:56

von pripri
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Hallo Felix,

eins mal vorweg: Ich mag keine Sci-Fi, noch nie gemocht.
ABER ... Deinen Text hab ich in einem Rutsch gelesen. Und, das ist das Erstaunliche daran, ich mag ihn Daumen hoch
Ob es an der Thematik, am reizvollen Szenario oder an deinem Schreibstil liegt, keine Ahnung.

Bevor ich aber ins Detail gehe, warte ich mal gespannt den letzten Teil ab. Ich lass mich übrigens gerne vom Ende überraschen, das hoffentlich nicht so ausfällt, wie ich vermute.  Wink

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Felix
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Beitrag19.02.2010 20:18

von Felix
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Nabend pripri,

danke für deine bisher positive Kritik, ich finds immer toll, wenn ich Leute für Genres interessieren kann, die sie normalerweise nicht lesen. In diesem Fall freut mich dein Feedback besonders, weil ich mich bisher auch nicht sonderlich stark im Gebiet der Sci-Fi bewegt habe und das sozusagen meine ersten literarischen Gehversuche in dem Genre sind.
Morgen kommt der letzte Teil rein, ich freu mich auf detailierte Kritiken. Und hoffe natürlich, dass ich deine Ahnung nicht bestätigen werde wink


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Felix
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Beitrag20.02.2010 14:35

von Felix
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So, hier nun also der letzte Teil der Geschichte. Die intensive Kritik kann beginnen wink


Jahwe starrte ihn schweigend an, die Sterne in seinen Augen waren beinahe erloschen. Die Stille an Bord der Prometheus drohte erdrückend zu werden.
Mit einem triumphierenden Lächeln lehnte sich Sawietzka in seinem Stuhl zurück und beobachtete. Dieses Mal versuchte der selbst ernannte Gott seinem Blick auszuweichen und konzentrierte sich stattdessen auf einen Haufen speckiger zerlesener Bücher, die sich am anderen Ende des Tisches stapelten.

„Obwohl wir häufig miteinander geredet haben, habe ich deinen Vater nie nach dir gefragt. Trittst du neben dieser Reise zum Mond auch in wissenschaftlicher Hinsicht in seine Fußstapfen?“
Der Doktor schüttelte den Kopf und schlenderte zum Kopfende des Tisches, um zwei besonders abgegriffene Bücher zu holen und sie zwischen sich und Jahwe zu legen.
„Die Naturwissenschaften und die Technik haben mich lediglich oberflächlich interessiert. Es hat lange genug gedauert bis man mir erklärt hat, wie man dieses Ding hier alleine fliegt. Ich bin Doktor der Geschichte und Soziologie.“

Interessiert durchblätterte Jahwe die zerfransten Seiten des Buches. Ohne aufzublicken fragte er:
„Du hast unterrichtet?“
„Sorbonne. Bis zu den Genesis-Unruhen und Vaters Selbstmord.“
Jahwe nickte verstehend und betrachtete den Einband des Buches.
„Die Tigrisfrage und die Krise der späten Europäischen Union...von Adam Sawietzka. Deine Doktorarbeit?“
Sawietzka nickte, woraufhin sein Gegenüber das Buch mit einem Zungenschnalzen zur Seite legte und nach dem zweiten Werk griff. Dessen Einband war neu, die Seiten schienen bisher kaum gelesen worden zu sein. Flüchtig blätterte Jahwe durch die sechshundert handgeschriebenen Seiten, bis er am Ende ins Stocken geriet.

„Die letzten Seiten...sie sind noch unbeschriftet.“
„Natürlich sind sie das. Immerhin steht das Ende dieses Werkes noch nicht fest.“
„Vom Genesis-Aufstand bis zur Großen Reinigung. Die Politik der letzten Generationen 2165-2190.“
Jahwes Blick ruhte gedankenverloren auf den letzten unbeschrifteten Seiten der Geschichte und rieb das Papier sanft zwischen seinen Fingern. Der Doktor erhob sich und ging zum Grammophon herüber, um eine neue Platte aufzulegen. Nach kurzem Knistern und Rauschen schallte Morricones Ecstasy of Gold über die Brücke.

„Den Hang zur Theatralik teilst du mit deinem Vater.“
„Und genauso sein Gespür für große Kunst“, antwortete Sawietzka schmunzelnd und kehrte zum Tisch zurück. Entschlossen griff er nach dem unvollendeten Buch und hielt es in beiden Händen.
„Die letzten blütenweißen Seiten der Geschichte“, er trommelte leise mit den Fingerkuppen auf den Einband, „am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts hat ein Historiker namens Francis Fukuyama das Ende der Geschichte verkündet – eine selten dämliche und selbstherrliche Idee. Wenn ich mich doch auch bloß irren könnte. Ich fühle mich furchtbar bei dem Gedanken, den letzten verdammten Punkt hinter den letzten Satz der Zeitrechnung setzen zu müssen. Die Menschheit hat mir eine undankbare Aufgabe überantwortet.“

Jahwe betrachtete ihn aus den Augenwinkeln.
„Du solltest wenigstens diesen Teil deiner Mission zu Ende bringen, wenn du schon beim anderen versagst.“
Sawietzka schüttelte entschieden den Kopf und knallte das Buch vor dem göttlichen Wesen auf den Tisch.
„Nein, es hätte keinen Sinn. Der letzte Punkt kann nicht gesetzt werden, solange noch ein Mensch am Leben ist. Ich denke es ist die Aufgabe eines anderen, diese Geschichte zu Ende zu schreiben.“
Jahwe schien erst langsam zu verstehen. Sein Blick wanderte zwischen Adam und dem Buch hin und her.

„Ist das der Grund, weshalb du mich am Leben gelassen hast?“
„Ich habe dir bereits erklärt, warum ich dir nicht den Gefallen deiner Vernichtung tun werde. Dies hier ist lediglich ein passender Zeitvertreib für dich, wenn es bald niemanden mehr zum Reden gibt. Ich hoffe Götter können schreiben.“
Für einen Moment schien Jahwe mit sich selbst zu hadern, dann streckte er eine blutige Hand aus. Lächelnd reichte Adam ihm den Füller wie eine Kapitulationsbedingung am Ende eines langen Konfliktes.
„Und am letzten Tag griff Gott zu Tinte und Füller und sah, dass alles doch nicht ganz so gut war“, intonierte er mit gekünstelt tiefer Stimme und schiefem Grinsen.
Jahwe bedachte ihn mit einem grimmigen Blick und legte den Füller sorgfältig neben das unvollendete Werk.
„Was ist mit dir? Was soll ich schreiben wie es geendet ist?“

„Was mich angeht, so bleibt mir nicht mehr viel Zeit.“ Adam warf einen letzten prüfenden Blick auf die Armbanduhr. „Die Giftkapsel, die ich geschluckt habe wird mir nur noch wenige Minuten zu leben geben. Allerdings habe ich mir sagen lassen, dass dieser Tod dem Ersticken recht nahe kommen soll – eine unschöne Angelegenheit. Also werde ich auf anderem Weg aus dieser Welt scheiden.“
Mit einer Hand, die inzwischen nur noch unmerklich zitterte griff der Doktor nach der Waffe, die vor ihm auf dem Tisch lag.
„Eine einzige Patrone. Alles beginnt und endet mit einem Knall.“

Regungslos betrachtete Jahwe, wie sich der letzte Mensch den Lauf seiner Pistole an die Schläfe setzte und tief durch atmete. Ein letztes Mal blickten sie einander an, dann drückte Sawietzka ab.
Der Druck schleuderte seinen Kopf und Körper zur Seite und ließ ihn vom Stuhl in die eigene Lache aus Blut und Gehirnmasse kippen. Der ehemalige Gott musterte den Toten eine Weile, dann stand er auf und humpelte unbeholfen zum Grammophon herüber, um eine neue Platte aufzulegen.
Gerade, als er das Vinyl vom Plattenteller nehmen wollte, hielt er in seiner Bewegung inne und setzte stattdessen die Nadel ein zweites Mal auf. Wieder erklangen die leise drohenden Bläser.
Zunächst blieb er an dem alten Plattenspieler stehen und betrachtete aus sicherer Distanz die leeren Seiten und den Füller. Schließlich jedoch hinkte er zurück zu seinem Stuhl, ließ sich unbeholfen am Tisch nieder und wog das ungewohnte Schreibutensil in seiner Hand.
Mit einem leisen Fluch verzichtete Jahwe zum ersten Mal in seiner Existenz auf ein Diktat.


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Beitrag22.02.2010 15:29

von pripri
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Hallo Felix,

definitiv ein Ende, das ich nicht erwartet hätte. Jedoch bin ich im Moment betreffend Gefallen noch etwas hin und her gerissen. Aber gehen wir der Reihe nach.

Wie gesagt, an deiner Schreibe habe ich grundsätzlich nix auszusetzen. Das Ganze liest sich sehr flüssig und ist m.E. sogar mit der nötigen Spur Zynismus an den treffenden Stellen gespickt.
Ich schrieb schon in meinem vorherigen Post, dass ich komplett Sci-Fi - unbewandert bin, trotzdem wage ich mich mal auf eine Interpretation. Man möge mir verzeihen, wenn ich damit in den Misthaufen greife  Embarassed

Erstens: Ich würde sogar behaupten, dass sich Dein Text eigentlich auch nur am Rande von Sci-Fi bewegt. Vielmehr empfinde ich die Geschichte als eine, wie gesagt, sehr kritische und zynische Betrachtung einer Zukunftsvision in der die Menschheit gezwungen wird, sich selber auszulöschen, um Schlimmeres zu verhindern. Hmm, vielleicht sogar mit der allerletzten Hoffnung, so die Möglichkeit einer Neuerschaffung zu erlangen. Im übertragenen Sinn eine Art Armageddon vor einer neuen Genesis (Uff, mir wird bewusst, ich hätte im Religionsunterricht besser aufpassen sollen Rolling Eyes ).

Dabei sähst Du ganz gezielte Indizien, die m.E. sehr passend für das gesamte Szenario stehen: Einerseits Adam, einst der Erste und nun der Letzte der Menschheit, der mit seinem Schöpfer Jahwe ins Gericht zieht; auf seinem Schiff, der Prometheus, gleichnamig mit dem mythologischen Kulturstifter der Menscheit. Not bad at all, find ich ... Daumen hoch

Da fällt mir ein: Zu dieser Geschichte hat Dich nicht ganz zufälligerweise der gute alte J.W. von Goethe inspiriert? Wink

Nun zum Inhalt, wobei ich die paar Kommata-Hacker hier und da mal unbedachtet lasse. Die haben eh die heimtückische Angewohnheit, hauptsächlich bei fremden Texten und nicht bei den eigenen aufzufallen, gell.  Wink

Zitat:
Die leisen Klänge von Beethovens Mondscheinsonate flossen über die Kommandobrücke der Prometheus, als auf der Erde die Menschheit aufhörte zu existieren.

Toller Einstieg, gefällt mir sehr.

Zitat:
Sein schwarzer Overall raschelte leise, als er sich vom Anblick des blauen Planeten in seiner stillen Einsamkeit abwandte und über einen metallenen Steg zum anderen Ende der Brücke marschierte. Dröhnend hallte der sichere Tritt seiner Stiefel nach.

Irgendwie passt das m.E. nicht zusammen. Rascheln impliziert für mich Scheue, fast Lautlosigkeit. Dröhnende Stiefel und der "sichere Tritt" aber sind zu starke und laute Attribute. Vielleicht wäre es besser, sich für das eine oder andere zu entscheiden.

Zitat:
Nun richteten sich Augen, so schwarz und undurchdringlich wie das Universum selbst auf den Doktor, dessen Schritt unter dem Eindruck dieses durchdringenden Starrens langsamer wurde.

Beinah-Wortwiederholung. Vorschlag: Augen, so schwarz und unergründlich   oder so ...

Zitat:
Mit erhobenem Kopf und einem Gesicht, in dem Entschlossenheit mit Angst kämpfte, trat der letzte Mensch vor seinen Gott und versuchte dessen Blick stand zu halten.
Pass auf die Perspektive auf. Du schreibst aus Sicht Adams, und der kann Entschlossenheit und Angst nur fühlen, jedoch nicht in seinem eigenen Gesicht sehen.

Zitat:
Stattdessen straffte Dr. Adam Sawietzka seine schmächtige Gestalt.
Erweckt kein Bild in mir. Man kann Schultern straffen, bei einer Gestalt hingegen ... ich weiss nicht recht.

Zitat:
So viele Menschen werden deine Taten in Erinnerung behalten.“
Unlogisch, es gibt ja keine anderen Menschen mehr, ausser ihn.

Zitat:
Sawietzka zog die Luft scharf durch die Nase ein, seine Lippen waren blutleere Striche. Mit einem durchdringenden Blick, der nun auch den letzten Rest Furcht verloren hatte, steckte er die Waffe zurück.
Wieder die Perspektive Wink

Zitat:
dem kalten Metallboden zusammen
Könnest Dir das Adjektiv allenfalls sparen, Metall ist immer kalt in Berührung mit der Haut (ausser natürlich, wenn's erhitzt wird, aber das ist ja hier def. nicht der Fall)

Zitat:
ihn zu dem großen Holztisch
Wurde schon vorher erwähnt.

Zitat:
auf die klobige Uhr an seinem Handgelenk
Ob die Uhr klobig oder nicht ist, ist hier nicht wichtig. Könntest Du allenfalls einsparen.

Vor allem im zweiten Teil, könntest Du sicher noch ein paar andere überflüssige Adjektive entsorgen.

Zitat:
„Die letzten Seiten...sie sind noch unbeschriftet.“
„Natürlich sind sie das. Immerhin steht das Ende dieses Werkes noch nicht fest.“
„Vom Genesis-Aufstand bis zur Großen Reinigung. Die Politik der letzten Generationen 2165-2190.“
Jahwes Blick ruhte gedankenverloren auf den letzten unbeschrifteten Seiten der Geschichte

Wortwiederholung

Zitat:
Lächelnd reichte Adam ihm den Füller wie eine Kapitulationsbedingung am Ende eines langen Konfliktes.
Eine Kapitulation. Das ist es schliesslich ja auch. Gut eingesetzt. Daumen hoch

Zitat:
Mit einem leisen Fluch verzichtete Jahwe zum ersten Mal in seiner Existenz auf ein Diktat.
Ist wirklich Geschmackssache, aber ich hätte in diesem letzten Satz lieber etwas von der Endgültigkeit gespürt. Ein wirklich ganz spontaner Versuch, nicht wirklich das Wahre, aber wenn Du verstehst, was ich meine  Embarassed   
Mit einem leisen Fluch verzichtete Jahwe auf ein Diktat - zum allerersten Mal in seiner Existenz.

So, das war's. Ich hoffe, Du nimmst mir den einen oder anderen Hinweis nicht übel.  Embarassed

Was das Ende betrifft, wie gesagt unerwartet insofern bin ich nicht enttäuscht  Wink Doch ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir das so gefallen soll. Es kommt alles etwas zu schnell, und die Motivation Adams ist zwar eigentlich klar, doch ich spüre sie zu wenig. Meine ganz persönliche Meinung, gell.

Jedenfalls der Text regt zum Nachdenken an. Ich hab ihn sehr gern gelesen.  Daumen hoch

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Beitrag22.02.2010 18:13

von Felix
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Hey pripri,

zunächst nochmal ein weiteres Dankeschön für deine in die Tiefe gehende Kritik. Schön, dass ich dich mit dem Ende doch noch überraschen konnte wink.
Die von dir angemerkten Wiederholungs-, Rechtschreib- und Inhaltsfehler werden natürlich sofort ausgebessert.

Zitat:
Erstens: Ich würde sogar behaupten, dass sich Dein Text eigentlich auch nur am Rande von Sci-Fi bewegt. Vielmehr empfinde ich die Geschichte als eine, wie gesagt, sehr kritische und zynische Betrachtung einer Zukunftsvision in der die Menschheit gezwungen wird, sich selber auszulöschen, um Schlimmeres zu verhindern. Hmm, vielleicht sogar mit der allerletzten Hoffnung, so die Möglichkeit einer Neuerschaffung zu erlangen. Im übertragenen Sinn eine Art Armageddon vor einer neuen Genesis (Uff, mir wird bewusst, ich hätte im Religionsunterricht besser aufpassen sollen Rolling Eyes )


Es stimmt schon, ich würde es auch nicht als absolute Sci-Fi charakterisieren, dafür ist Adams Denken und auch die Gesellschaft aus der er kommt noch zu sehr im Hier und Jetzt verwurzelt. Natürlich könnte es auch daran liegen, dass ich ebenfalls kein Sci-Fi Profi bin.
Der Kern ist natürlich die Frage: War die Menschheit gezwungen sich selbst auszulöschen oder war der selbst gewählte Genozid nur die Konsequenz aus einer viel zu "vernünftig" denkenden Gesellschaft?
Ich habe es hier ja wirklich nur angedeutet, aber es gab im Grunde nichts, was die Menschen zu diesem Schritt gezwungen hätte. Sie hatten immer die Wahl. Adam weiß das und steht dem ganzen mit mehr als gemischten Gefühlen gegenüber.


Zitat:
Da fällt mir ein: Zu dieser Geschichte hat Dich nicht ganz zufälligerweise der gute alte J.W. von Goethe inspiriert? Wink


Naja um ehrlich zu sein entstand dieses Bild beim Hören der Mondscheinsonate in meinem Kopf. Aber ich kann natürlich nicht abstreiten, dass Goethe einen kleinen inspirativen Beitrag zum weiteren Geschehen gegeben hat. Der Dichterfürst hat doch auch heute noch wirklich oft seine Finger im Spiel wink
Freut mich übrigens, dass die Symbolik ankommt. Ich hatte teilweise schon befürchtet, dass ich es damit übertrieben hätte. Man soll ja auch nicht mit der Brechstange kommen.


Zitat:
Unlogisch, es gibt ja keine anderen Menschen mehr, ausser ihn.


Auch Gott hat in den Jahrtausenden ein bisschen Geschmack an Ironie gefunden wink


Zitat:
Ist wirklich Geschmackssache, aber ich hätte in diesem letzten Satz lieber etwas von der Endgültigkeit gespürt. Ein wirklich ganz spontaner Versuch, nicht wirklich das Wahre, aber wenn Du verstehst, was ich meine Embarassed
Mit einem leisen Fluch verzichtete Jahwe auf ein Diktat - zum allerersten Mal in seiner Existenz.


Das ist in der Tat Geschmackssache. Ich werde mal drüber nachdenken, ob ich es so übernehme. Natürlich ist es etwas pathetischer, wenn die Endgültigkeit des Ereignisses zur Geltung kommt, aber ich finde, dass grade dieser beinahe Nebensächliche Schluss dem Zynismus in der Geschichte treu bleibt.
Das muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.


Das Ende kommt in der Tat ziemlich schnell, ich hoffe es wirkt nicht erzwungen. Es ist ja nie ganz leicht einen Charakter und seine Handlungsgründe in einer Kurzgeschichte so klar und gleichzeitig dicht darzustellen, dass der Leser komplett mit ihm mitfühlt. Natürlich ist es möglich und genau deswegen werde ich mich wohl da dran weiter üben wink.


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MosesBob
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Beitrag25.02.2010 17:55

von MosesBob
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Hallo Felix!

Ich mach es kurz und bündig: Ich finde die Geschichte richtig gut. Zwar hast du hier und da ein paar Längen drin, meistens dann, wenn ich den Eindruck hatte, dass du in den Dialogen argumentativ drohtest, ins Pauschale und Banale abzudriften. Demgegenüber stehen jedoch pfiffige Schlagabtausche wie dieser hier:

Felix hat Folgendes geschrieben:
„Du bist schwach.“
„Dann bin ich tatsächlich nach deinem Abbild geschaffen“, antwortete Sawietzka

Natürlich ist nicht alles brandneu und noch nie dagewesen. Das war aber auch gar nicht dein Anspruch; wäre das dein Anspruch, müsstest du zumindest ein Halbgott sein. Außerdem ist es auch völlig egal, weil deine Ideen und Gedanken zu 95% einfach verdammt gut passen und glaubwürdig rüberkommen.

Kurzum: Mir gefällt der Genre-Cocktail aus sehr dezenter Science Ficiton, Gegenwarts-Nostalgie und angehauchter Esoterik. Außerdem schreibst du flüssig und ungezwungen. Du lässt deine Charaktere nicht nur schwafeln, sondern währenddessen auch handeln. Das Apfelstück, das sich Sawietzka aus der Zahnlücke popelt, ist ein schönes Detail. Es passt, sowohl bildlich als auch charakterlich in seiner Nonchalance. Deine Dialoge leben, deine Charaktere sind agil.

Solide Arbeit, Felix. Alle Achtung.

Beste Grüße,

Martin


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Murmel
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Beitrag26.02.2010 01:20

von Murmel
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Nein, neu ist es nicht, und sicher gibt's die eine oder andere Stelle, die verbesserungswürdig ist (so würde ich noch einmal den Dialog durch flöhen, ob hier nicht noch gekürzt werden könnte, aber Schreiber, die schon so weit sind wie du, brauchen keinen Einzelnachweis), aber im Großen und Ganzen durchweg gelungen.

Mein Kompliment!


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Felix
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Beitrag26.02.2010 16:44

von Felix
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Moin Bob, moin Murmel

danke euch zwei für die lobende Kritik. In der Tat wäre es verdammt schwer geworden etwas völlig neues zu schreiben, aber wem geht das bei seinen Geschichten nicht so?
Wenn die Idee hinter der Geschichte und ihre Aussage deutlich und nachvollziehbar rüber gekommen sind, dann bin ich zufrieden. Ich war echt nicht sicher, ob meine ersten Versuche im Randbereich des Sci-Fi von Erfolg gekrönt sein würden, insofern bin ich ein bisschen erleichtert.
Schön, dass dir die Szene mit dem Apfelstück aufgefallen is, Bob. Aber sie war jetzt auch nicht so unauffällig eingebaut wink

Die Dialoge haben wahrscheinlich wirklich noch die eine oder andere Länge. Man läuft schnell Gefahr zu aus- und abschweifend zu werden, wenn man den Grundgedanken der Geschichte durch die Dialoge vermitteln will. Da werde ich wohl noch das eine oder andere kürzen.

Nochmal ein Dankeschön für die Kritik

Felix


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MosesBob
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Beitrag26.02.2010 17:00

von MosesBob
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Felix hat Folgendes geschrieben:
Nochmal ein Dankeschön für die Kritik

Gern geschehen. Und wisch etwaige Zweifel beiseite: Die Geschichte ist gelungen, auch trotz kleinerer Längen. Saubere Arbeit. Daumen hoch


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Gast







Beitrag26.02.2010 17:01

von Gast
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Hallo Felix,

ich hadere ein Wenig mit dem naiven Inhalt und den vielen schrägen, auch mal unpassenden Formulierungen. Dazu hängst du dich sehr an Details, die überhaupt keine Rolle spielen.

Klänge schweben besser, als sie fließen. Zeitgleiche Geschehen sind mit „während“ besser eingeführt. nicht „als“.  

Du greifst dem Geschehen im zweiten Satz vorweg und gehst es später noch mal an. „Das Massensterben“, das übrigens für die naive Note deiner Geschichte verantwortlich ist und eine mögliche Zielgruppe oberhalb von 15 Jahren ausschließt.

Siehe dazu deine folgende Formulierung.


Zitat:
„Sie sind vernünftig geworden“, antwortete der Doktor und wandte sich wieder dem Anblick des blauen Planeten zu.. „Sie sind vernünftig genug geworden, um zu erkennen, dass sie die Welt nur durch ihre freiwillige Vernichtung vor Schlimmerem bewahren können.“



Hast du dich vertan? Der Absatz sagt, dass X-Milliarden Menschen aus Einsicht den Freitod gewählt haben, um WAS zu retten?! Selbst Leser bis 15 Jahren könnten hier schon skeptisch werden.

Weitere „verunglückte“ Sätze sind:


Zitat:
Nie war er der Erde entrückter gewesen und hatte sich ihr gleichzeitig so nahe gefühlt.


Entrückter = Begeisterter – Verzückter usw. / wolltest du das ausdrücken?

Klänge schweben besser, als das sie fließen.

Geschieht etwas zeitgleich, bringt man es geschickter mit „während“ ein. Nicht mit „als“.

Im Großen wie im Kleinen:
Schau dir diese beiden durch Absätze getrennten Aussagen bitte einmal an:

Zitat:
Ein Blick auf das goldene Ziffernblatt seiner Uhr zeigte Sawietzka, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Es galt eine Mission zu Ende zu bringen.

Adam warf einen weiteren Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk.


Kontrolliere deinen Hang zur Beschreibung und beschränke dich auf das Vorgehen.

Schau dieser Satz:

Zitat:
Sein schwarzer Overall raschelte leise, als er sich vom Anblick des blauen Planeten in seiner stillen Einsamkeit abwandte und über einen metallenen Steg zum anderen Ende der Brücke marschierte.


Wem interessiert das Rascheln? Ich nehme an, es ging dir darum die Kleidung zu Beschreiben. Dafür hast du dir eine Banalität eingehandelt. Kein gutes Geschäft.  


Zitat:
Dröhnend hallte der sichere Tritt seiner Stiefel nach.
Der gefesselte Gott erwachte aus seiner Lethargie. Die letzten Stunden hatte Jahwe schweigend ins All hinaus geblickt, hatte die Sterne im Allgemeinen und die Erde im Besonderen betrachtet.


Aus dem Vortext wird klar, dass du aus interner Sicht des Doktors erzählt hast. Die Position schließt Aussagen wie die obige aus.

Mein Tipp für dich. Sorge für mehr Tempo. Mit Kleinigkeiten wie Gesichtsausdrücken, Schritt- , Raschelgeräuschen, Beschreibungen von Uhr, Gesten und Aussehen, Holz der Tische etc. bremst du das Zeit Zeitempfinden der Leser. Behalte deine Formulierungen im Auge. Schlage im Zweifel nach.

Dennoch, die Ansätze sind so schlecht nicht. Es dürfte sich lohnen in den Schreibschulen zu stöbern.

PS, Moses, es gehört nicht zuletzt, seit „Krieg der Sterne“ zum Standard: Kleidung, Teile der Umwelt, Regierungsformen und Titel in Anlehnung ans Mittelalter zu wählen und mit zeitgenössischen Begriffen zu Kombinieren. Siehe Prinzessinnen, Lord /- Kanzler, Senatoren usw. Ist also längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Grüße

Bobbi
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MosesBob
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Beitrag26.02.2010 17:19

von MosesBob
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Bobbi hat Folgendes geschrieben:
PS, Moses, es gehört nicht zuletzt, seit „Krieg der Sterne“ zum Standard: Kleidung, Teile der Umwelt, Regierungsformen und Titel in Anlehnung ans Mittelalter zu wählen und mit zeitgenössischen Begriffen zu Kombinieren. Siehe Prinzessinnen, Lord /- Kanzler, Senatoren usw. Ist also längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass man nicht mal fantasievoll in die Zukunft blicken muss. Die gegenwärtigen Monarchien, zum Beispiel in Englang, existieren ja eigentlich nur noch aus Gefälligkeit fürs Volk. Und für die Klatschpresse.


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Felix
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Beitrag26.02.2010 19:55

von Felix
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Nabend Bobbi,

auch dir Danke für deine Kritik, die immerhin auch mal in die andere Richtung geht (alles andere ist ja auch nicht gut fürs Ego).

Du hast durchaus Recht, manchmal neige ich dazu Banalitäten zu erwähnen, um damit Beschreibungen oder Überleitungen einzuführen. Ich werde das im Text ändern, aber ich bin auch der Meinung, dass man nicht zu akribisch auf Banalitätenjagd gehen sollte. Sowas lässt Texte schnell gezwungen wirken.
Natürlich ist es die große Kunst Bilder zu erzeugen ohne überflüssige Worte zu benutzen.

Das "entrückt" ist tatsächlich ein Fehler von mir. Das Wort hat sich da eingeschlichen. Wird natürlich durch ein adäquateres ersetzt.


Zitat:
Zitat:
„Sie sind vernünftig geworden“, antwortete der Doktor und wandte sich wieder dem Anblick des blauen Planeten zu.. „Sie sind vernünftig genug geworden, um zu erkennen, dass sie die Welt nur durch ihre freiwillige Vernichtung vor Schlimmerem bewahren können.“


Hast du dich vertan? Der Absatz sagt, dass X-Milliarden Menschen aus Einsicht den Freitod gewählt haben, um WAS zu retten?! Selbst Leser bis 15 Jahren könnten hier schon skeptisch werden.


Gut, dass dir die Naivität aufgefallen ist. Adam bewertet den Entschluss der Menschheit als "vernünftig" (auch wenn er da selbst so seine ZWeifel hat) nicht ich.
Aber genau darum geht es ja: Diese angebliche Vernunft hat absolut niemandem etwas gebracht, denn natürlich ist es naiv zu glauben, dass der Massentod der gesamten Menschheit irgend etwas gutes bringen könnte. Der Leser soll selbst über den Beschluss der Menschen urteilen.

Was die Vermischung von Alt und Neu angeht: Natürlich habe ich wohl kaum das Genre neu erfunden (das hatten wir ja schon). Bei Star Wars sind die Anklänge an vergangene Jahrhunderte natürlich am deutlichsten...schon allein, weil es überhaupt nicht in der Zukunft spielt.
Aber weil ich genau das mag und ich auf technische Sci-Fi Sterilität verzichten wollte, habe ich mich für den Weg entschieden.
Und tatsächlich muss man kaum in die Zukunft blicken. Die Menschen hängen auch heute schon aus Nostalgie an genug überkommenen Institutionen, Bob hats gesagt.

mfg

Felix


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Beitrag26.02.2010 20:39

von Gast
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Hallo Felix,

gern geschehen, schade nur, dass die Zeit vergeudet war. Kannst du aber gar nichts zu. Dein Stück hat übrigens nichts mit Scie-Fie zu tun. Eher schon passt es in den Großraum Fantasie. Die Bemerkung zum Stile war übrigens für MB.
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