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Remington No. 1 Wortedrechsler
R Alter: 43 Beiträge: 53
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R 17.01.2024 14:29
von Remington No. 1
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Versuchsaufbau und "Moral von der Geschicht" widerspricht sich für mich. Bei Ersterem gehe ich von einer Situation und/oder Figuren aus, die mich interessieren, und schaue dann, wohin sich das Ganze plausibel entwickeln lässt. Bei Letzterem habe ich die festgesetzte Moral und entwickle dann meine Geschichte um die herum. |
Gemeint war kein Versuchsaufbau von Seiten des Autoren, der Autorin, ... also nicht: 'Ich erfinde eine Figur, lasse sie sich entwickeln und sehe, wohin das führt.' Das wäre ja als character-driven zu bezeichnen.
Gemeint war Handlungen, die eben keinen klassischen Konzeptionen folgen, also auf dieser Ebene Versuchsaufbauten sind. Da gehe es weniger um die Einhaltung bestimmter Plotpoints, auch nicht darum, bestimmte Entwicklungsschritte der Figuren nachzuvollziehen, sondern dass es eben am Ende eine bestimmte Situation gibt, die uns moralisch-reflexiv herausfordert.
Stücke von Brecht sind hier sicherlich die besten Beispiele. Hier haben wir es weniger mit Figuren zu tun, die einem wie auch immer gearteten psychologischen Realismus entsprechen und eben auch kein Verfolgen bestimmter Plotstrukturen.
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Remington No. 1 Wortedrechsler
R Alter: 43 Beiträge: 53
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R 17.01.2024 14:29
von Remington No. 1
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Ich finde es nicht grundsätzlich falsch, von einer fixen Moral auszugehen. Nur für mich persönlich scheitern solche Ansätze immer, weil ich dann früher oder später an einen Punkt komme, wo die geplante Handlung sich "falsch" anfühlt und einfach nicht für die Figuren passt.
Außerdem spricht ein "lehrender" Roman ein ganz anderes Zielpublikum an als ein Unterhaltungsroman. Und sollte dann auch wirklich anspruchsvolle Überlegungen zu bieten haben - was hier (noch) nicht so gediegen zu sein scheint. |
Es ist auch nicht falsch, von einer bestimmten Moral auszugehen, ganz und gar nicht, egal wie fix sie jetzt ist oder nicht. Wenn wir uns ehrlich sind, tragen wir ohnehin bei allem unsere eigenen Moralvorstellungen an die Welt heran ...
Und ja, du hast recht, es gibt in dem Bereich beim Schreiben immer, immer wieder Momente, wo sich die geplante (!) Handlung 'falsch' anfühlt und/oder nicht mehr zu den Figuren passen will. Und spätestens dann muss überlegt und entschieden werden, was wichtiger ist. Handlung? Figur(en)? Oder eben Thema, bzw. das was ich grob als Experiment, Versuchsaufbau, bzw. Moral bezeichnet habe.
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